H. Sweet, An Anglo-Saxon Reader 497 Sweet. An Anglo - Saxon Reader. London, Macmillan a. Co. 1876. C and 302 pp. 8 s. 6 d.* Das vorliegende angelsachsische lesebuch enthalt auf s. XI — C eine gramma- $che einleitung, auf s. 1—187 die texte, auf s. 187—205 einzelne anmerkungen, ;n rest fiillt das glossar. Wie man sieht, haben wir hier alles. zusammen, was zur eiinleitung in das idium des angelsachsischen dienen kann. Von March’s »Anglo - Saxon Reader«» ;n ich aus der e'ben erwahnten broschiire liui' dem j:itel nach kenne, abgesehen, ilte ich die in rede stehende chrestomathie fur die beste und zweckentsprechendste m alien vorhandenen, und einzelne ausstellungen, die ich zu machen habe, innen an diesem endurtheil nichts andern. In der grammatischen einleitung wird zunachst das ags. lautsystem so be- indelt, wie wir es vom verfasser der » History of English Sounds« erwarten irften. Die gesicherten ergebnisse der vergleichenden grammatik sind hier wie |irchweg verwerthet, ohne dass der lernende durch fremdartige arabesken, wie jermanische ursprache oder indogermanische grundsprache« und ahnliche dinge, [rwirrt oder gestort wird. Neu fur uns und wenigstens bei dem ersten anblick tfremdend sind die mit dem senkel versehenen e und o (e 9), um diese laute Is offene zu bezeichnen, jenes fiir ae, dieses fur ao. M. Sweet beruft sich fiir pse bezeichnung auf die altnordische orthographie. Neu ist mir auch die be- [ichnung des wortes ablaut durch »gradation«. Es soli mich wundern, ob sie :h allgemeiner aufnahme erfreuen wird. Gradation ware meines bediinkens ein lissender ausdruck etwa fur guna und vriddhi der sanskritgrammatik; fiir ablaut [er, wo ein hauptsachlich durch die accentuation bedingtes auf- und absteigen in [r lautscala stattfindet, scheint er mir zu eng. Nehmen wir den vokal der wurzel grundvokal, so stehen die anderen hierzu in abgestuftem verhaltniss; diese ab- Lifung ware im Englischen wohl degradation, welches wort in der malerei bereits ^ne verwendung gefunden hat und zwar in einem falle, der mit dem betreffenden immatischen vorgange eine wenigstens entfernte iihnlichkeit besitzt. Ein aus- hder — handhabe er das fremde idiom selbst wie ein Max Muller — wird sich Itiirlich hiiten, hier einen massgebenden vorschlag machen zu wollen. Seite XX wird gesagt, dass sich fiir a 9 in on und done festgesetzt habe und einer anmerkung zugefiigt, ausnahmsweise komme auch einmal an fiir on vor; su bemerke ich, da auch andere grammatiker die form auslassen, dass sich [hr als einmal dane (und daene) findet, z. b. in der Elene und den Psalmen. Bei der darstellung der deklination scheint mir fiir das substantiv der instru- Intal mit unrecht ausser acht gelassen, selbst wenn er der form nach in der vor- jenden periode des ags. iiberall mit dem dativ zusammengefallen sein sollte (vgl. loch z. b. mid dy hersuman folcy, Thorpe, Ancient Laws 1, 36); sein urspriing- vorhandensein in einer vom dativ verschiedenen form ist durch die ver- [ndten dialekte, durch das angelsachsische adjektiv und fiirwort» sowie durch le verwendung als temporalis, localis, instrumental und ablativ bezeugt und dem- Jnass kann wenigstens eine wissenschaftliche syntax des ausdrucks nicht ent- ien. — Fiir den dativ, resp. instrumental des adjektivs wird nur die form auf m gegeben und wo -an vorkommt, z. b. s. 127, 251, 254, s. 128, 291 trail -um an die stelle gesetzt. Ausser den vielen stellen im Beowulf aber findet Ti -an in anderen denkmiilern, z. b. Wids. 120, Iud. 263, ebenso in prosa Kolbing, Englische studien. 1, 3. 32 80318 Litteratur 498 J \A/ Z> J z. b. im Hatton ms. der Cura Pastoralis mid daem scearpan rammum. — Der wechsel von i und io und ahnliches hatte bei der deklination hervorgehoben wer- den sollen, weil siodo unter sidu , wiotan unter wita etc. zu suchen sind. — Fur den lcomparativ firr stiinde wohl besser das ofter vorkommende fyr. Da der dativ des demonstrativs im buche ofter auch in der form dan (z. b. s. 151, 65) und der instrumental in der von de vorkommt, so konnten sie an dem betreffenden orte aufgefiihrt sein, ebenso wie die ebenfalls in den abgedruckten texten sich findenden hie (acc. fern, und pi. masc.), sio, hiora etc. — Bei der iibersicht der veranderungen des wurzel - vokals in der 2. und 3. p. sg. pr. ind. der starken verba vermisse ich die von i in ie (bierd p. 9, 31). von eo in ie und y (liesd p. 9 ) 29), von u in y (on-lytt s. 11 , 86). Eine bildung des part, prset. durch vorgesetztes ge-kann ich fur das ags. nicht annehmen; von metan wird z. b. als solches angesetzt gemett, von settan gesett; fes finden sich aber meted El. 986, settum beamum Ps. 14314; yon hydan hyded, pi. hydde (El. 1108); gehyddes in der Cura Past, kommt von dem infinitiv gehydan etc. An die grammatische einleitung schliessen sich einige fur den ersten anlauf geniigende metrische bemerkungen. Wahrend bei uns die metriken wie pilze aus der erde schiessen, hat in England sonderbarer weise meines wissens seit Guest niemand mehr ttber englische rhythmik geschrieben. In bezug auf die auswahl der stucke wird den meisten meiner landsleute die ungleiche vertheilung von poesie und prosa auffallen: auf die letztere entfallen 120, auf die erstere nur einige 60 seiten. Rieger scheint mir in seinem Alt- und angels, lesebuche das richtigere verhaltniss getroffen zu haben. Was M. Sweet aber gewahlt hat, ist ausnahmslos der aufnahme werth. Wie billig nehmen Alfred und Alfric die hervorragendste stelle ein, die iibrigen stiicke sind der chronik und den evangelien entlehnt. Unter den poetischen stiicken finden wir den kampf Beowulf s mit Grendel, einen abschnitt aus Caedmon, die schlacht von Maldon, Judith und einiges andere. Es ist nicht meine absicht, alle einzelnen punkte, wo ich von M. S. in der bei- behaltung oder verwerfung der handschriftlichen lesarten , in der interpunktion, in der erklarung einzelner stellen etc. abweiche, aufzufiihren; die etwa stehen ge- bliebenen druckfehler aber herauszulesen iiberlasse ich anderen, die mehr zeit zu solchen dingen haben. Ich greife also nur einzelnes heraus. In dem abschnitt: On the state of learning in England, aus dem vorwort Alfred’s zu seiner iibersetzung der Cura Past, wird die lesart der manuscripte £rend- wrecum fiilschlich in &rend-vacum geandert; man vgl. das verb wrecan = proferre und an eine »confusion (of raca) with the word wrecca, exile« ist nicht zu denken. In dem ausdrucke Alfred hated gretan (jubet salvere) ist to command wohl zu stark. Ueber das subst. onstal heisst es in den anmerkungen, seine genaue bedeu- tung an unserer stelle sei ganz unsicher; the context seems to point to »supply, provision*; es hat aber einfach die bedeutung einrichtung, anstalt = institution, establishment; onstal lareowa ist an establishment for teachers. Die anmerkung zu s. 5, 25 ist unrichtig: nicht to d£m .... swa, sondern to d&m . . . dset gehoren zusammen und swa — msege sind parenthetiscli zu fassen; ich wiirde dem- nach iibersetzen: that you disengage from these worldly matters, as often as you can in order (to this effect) that you etc. Fur befsestan, to apply (so verkehrt wie Grein’s commendare, tradere, im glossar) ist zu setzen to establish firmly: that you may firmly establish heavenly wisdom wherever etc. Fur feorm (material, supply) a -V H. Sweet, An Anglo-Saxon Reader 499 ^ hat bereits Grein das richtigere gegeben: usus, fructus. Fiir lifan (wofiir ich lefan ansetzen wiirde) passt an der be'trefifenden stelle kaum to allow, recht gut aber to believe. — s. 5, 38. Da cw£den conjunctiv und swelce im glossar richtig = as if steht, so diirfte mit diesem swelce kein neuer satz begonnen werden. Zu v s. 6, 63 ond ge don etc. bemerkt M. S.: abrupt change of person. The plausible reading gedon is inadmissible here (scheint gegen Zupitza gesagt); gedon always implies causation or something analogous. Zupitza’s anderung ist allerdings nicht gerechtfertigt und zuruckzuweisen 1); aber auch der verfasser des Reader hat tiber- sehen, dass dieser wechsel von sing, und plur. schon vorher vorkommt: Alfred sagt im anfang: (Ic) de cydan hate, aber kurz vor unserer stelle: gif iow swa pined. Ein derartiger wechsel findet sich aber auch sonsl, so im Beowulf zwei- mal (958 und 1652), wo ich allerdings namentlich fiir die letztere stelle keinen grund anzufuhren weiss. Wenn es aber in Ine’s Gesetzen in der einleitung heisst: Ic Ine . . . smeagende waes be etc. und dann im ersten kap.: Aerest we bebeodad daet etc. und in denen Edward’s (I. kap., einleitung): Ic wille diet . . . und in § 2 u. ff.: eac we cw^edon, so hat eine solche ausdrucksweise, wie bereits Matzner bemerkt hat, nichts befremdendes, da die gesetze mit hilfe der rathe des konigs gegeben wurden. In ahnlicher weise scheint Alfred hier von sich in der einzahl zu sprechen, wo er seine eigenen gedanken und entschliessungen im sinne hat, und im plural da, wo die ausfiihrung derselben die beihilfe seiner gelehrten geist- lichen nothig macht. Der satz: Siddan ic hie da geliornod haefde sw£fe sw& ic hie forstod and sw& ic hie andgitfullicost areccean meahte, ic hie on englisc awende, ist weder von M. S. noch von Zupitza genau verstanden worden: geliornan ist hier nicht to learn und nicht kennen lernen, sondern to meditate (eine bedeu- tung, die auch dem simplex bereits zukommt), und swa ist = so that, welch letzterer gebrauch des swa auch von Grein iibersehen worden ist, obschon er sich in der poesie findet, z. b. Ex. 82: hiefde god sunnan sidfaet ofertolden, swa da m£st-rapas men ne cudon geseon. Demnach wiirde die stelle etwa lauten : After having meditated the contents of this book, so that I understood it and was able to expound it, I translated it into English. — Fiir uncud = unknown hatte man eine genauere bedeutung gewiinscht. Fiir das fehlerhafte bi write giebt Zupitza bereits das richtige biwrite, das bei M. S. im glossar fehlt, es ist =■ to copy. Ungern vermisst man den abdruck der im original am schluss der vorrede folgenden fiinfzehn verse; sie finden sich bei Zupitza. S. 25, 26 heisst es in Alfred’s Orosius: twegen ifedelingas . . . geforon diet lond ond gebudon betuh Capadotiam ond Pontum. Dieses prset. gebudon wird von gebeodan hergeleitet und letzterem die bedeutung to rule, possess beigelegt; hier- fiir lasst sich aber keine andere parallelstelle beibringen und ausserdem wider- sprechen einer solchen deutung die folgenden worte: dar winnende waron od hie him d&r eard genamon. Es ist einfach gebudon zu schreiben als priet. von ge- buian to stay, dwell. Zu 28, 19 on ddere ea gong sagt M. S.: the reading on dasm ea gonge would be preferable and may possibly be the original one; ob letzteres wahr, wissen wir nicht, wohl aber, dass die lesart, wie sie dasteht, sehr gut 1) Wie ich bereits in meiner recension von Z.’s Altenglischem iibungsbuche (Herrigs Archiv 55, p. 209 ff.) gethan hatte. Auffallenderweise aber ist, wie ich erst nachtraglich erfahren habe, dieses und anderes (wie indent = indented fiir das unerkliirliche & dent) dort ausgefallen. 1 32 5 °° Litteratur ist: on in der vorliegenden bedeutung mit dem accus. (to, towards) ist iiberaus haufig. Zu s. 29, 40 gelice ond heisst es: ond is here relative: »just as if . . .« es konnte darauf hingewiesen sein, dass die konstruktion dem lateinischen nach- gebildet ist , wie seque ac etc. Zu s. 47, 23 daer wses blisse intinga gedemed daet wird bemerkt: the Latin has laetitke causa decretum. The translator has evidently taken causa for the nominative instead of the ablative. Das diirfte man denn doch, wenn auch andere iibersetzungsfehler bei Alfred nicht selten sind, bei einem jeden augenblick wiederkehrenden ausdruck, wie causa c. gen. be^weifeln , fur intinga ist intingan zu schreiben, wie auch eine handschrift hat. — Zu s. 47, 41 ff. werden die verse des Csedmonschen hymnus im northumbrischen dialekt mitgetheilt und u. a. bemerkt, man solle den verlust des schluss-d in or fur ord beach ten! Beide^ sind ganz verschiedene worter und fur ersteres- ist or zu setzen. Zu s. 48, 52 heisst es ... in daet ilce gemet should be on daem ilcan gemete; dem gegen- iiber verweise ich auf Gu. 1342 ff.: se wuldres d£l of licfaete in leoht godes si- gorlean sohte. ibid.: wirde should govern the genitive; dem ist leicht abzuhelfen, sobald man nur godewyrdes als compositum liest (cf. gode-web, gode-gyld). Dass die wortfolge jener ganzen stelle, die allerdings dem lateinischen original sehr eng angepasst ist, in viel hoherem grade unenglisch sei wie viele andere bei Alfred, kann ich nicht einsehen. Daran kniipft nun M. S. eine bemerkung, deren richtigkeit ich einstweilen bezweifeln mochte, namlich: This passage alone is enough to prove that the translation is only nominally Alfred’s. Alfric und William von Malmesbury schreiben sie iibereinstimmend dem Alfred zu! Wie denkt wohl prof. Schipper hieriiber? Warum der herausgeber des Reader so haufig von der orthographic der mss. abgewichen ist (z. b. fur wurdan weordan, fur gewurdan geweordan, fur weord wird, fur de dy), vermag man offers durchaus nicht abzusehen; geradezu fur falsch halte ich z. b. anderungen wie die von gesyne in gesine, von yrmde in irmde und ahnliches. Zu Beowulf 1286 wird bemerkt: andweard may refer either to sweord or swin; the former seems more probable, in which case it may be translated »face to face« or »with direct stroke« ; sinn und bau der verse zeigen, dass gerade das letztere (swin ofer helme) das wahrscheinlichere ist. Einige zeilen weiter wird da hine se broga angeat, in: de hine etc. geandert; da die ursprtingliche lesart nicht miss- zuverstehen ist, behalte ich sie mit den herausgebern bei, ebenso wie peod-wrecan in v. 1278, wo M. S. Grein's mit fragezeichen versehene konjektur dead wrecan auf- nimmt. Wie oft in der zusammensetzung mit substantiven , so scheint auch peod hier nur in der abgeblassten bedeutung »ungeheuer« genommen werden zu mussen. ( Ueber die willkiirliche veranderung der instrumentalen adjektivform auf -an in ■ um habe ich schon oben gesprochen. Auch die koniektur, Beowulf 1604: wyscton and ne wendon fur das handschriftliche wiston and ne wendon, kann ich nicht annehmen; ich verweise einstweilen auf Grein’s glossar s. v. ne und fur eine spatere periode des Englischen auf Matzner Gr. II, 369; ferner weise ich mit be- ziehung auf Gn. L. v. 39 und Ps. 647 w&g-rapas fur w&lrapas zuriick. S. 151, 154 (Csedmon Gen. 399) ist der konjunktiv gebetan in das gewohnlichere gebeten ge¬ andert, mit unrecht! Vgl. z. b. Beowulf 234 g e ^y r heonan on land Dena feran. Es ware vielleicht noch manche anderung von handschrifflich iiberlieferten ^ H. Sweet, An Anglo-Saxon Reader ^oi lesarten zu beanstanden, doch ich breche damit hier ab und lasse eine allgemeine bemerkung, die sich nicht an M. S. allein richtet, zwei auch von ihm gewiss hoch- geachtete manner fur mich machen. In seinen hymnen der Gaupayanas sagt Max Muller (p. 8): It may be truly said that the chief business of modern critics is to cleanse the text of the classics from the improvements introduced by the ingenious editors of the last three centuries and we ought not to neglect this lesson in preparing our own editiones principes. Let an editor give what there is and let the commentator and translator say what might be or what ought to be. Bei einer anderen gelegenheit habe ich in dieser beziehung auf Grein’s glossar im verhaltniss zu den texten verwiesen, heute, wo ich es mit der arbeit eines herrn vom Balliol - College zu thun habe, erinnere ich mich wieder der herrlichen vorlesungen iiber Plato von M. Sweet’s contubernalen: mehr als einmal warnte dieser hervorragende gelehrte dort, mit bezug auf die verschiedenen ausgaben des Stallbaum’schen Plato, vor dem allzu kfihnen vor- gehen der Deutschen (namentlich in den jfingeren jahren) auf dem gebiete einer destruktiven textkritik. Ich wfinsche aufrichtig, dass die Englander auf diesem pfade uns nicht folgen. — In den gnomischen versen ist wohl s. 184, 43 dime crsefte nicht, wie es in den anmerkungen heisst, eine blosse adverbiale umschreibung = heimlich, sondern »mit geheimer list«. Diese anmerkungen hatten wohl fiberhaupt etwas reichlicher sein konnen; so manche schwierige stelle findet keine erlauterung. An dem glossar vermisse ich sehr ungern eine streng alphabetische anordnung (muster nach dieser richtung ist Grein’s glossar zum Beowulf); namentlich dem anfiinger wird durch eine solche viel zeit und nriihe erspart. Der letztere sucht gewiss z. b. dyran vor dyre und nicht unter diran, und wenn er anscundiglice unter onscundiglice findet, so sieht er nicht ein, warum er ondgit unter andgit suchen soil; geryhtan findet er unter gerihtan, tidernes hingegen unter tydernes etc. Als ausgefallen oder ohne angabe der bedeutung sind mir aufgestossen: frecenlice, fultum, help, hrind, of-fyncan (to displease) stapan wundenm&I; unter d&r fehlt die bedeutung if (s. 150, 143) ; falsch ist undern-evening fur noon, (to step). Alle gemachten ausstellungen sind nicht dazu angethan, den werth des vor- liegenden Reader wesentlich zu beeintrachtigen. Wir wfinschen also dem buche eine recht weite verbreitung, damit es auch seinerseits dazu beitragen moge, den sinn zu wecken und zu beleben fur' eine mehr historische betrachtungs - und auf- fassungsweise der ausdruckreichsten sprache und herrlichsten literatur der welt. Ich bentitze diese gelegenheit im anschluss an eine bemerkung Sweet’s: a new critical edition of Alfreds Bed a is a great want, hier noch einen gewiss von vielen getheilten wunsch vorzubringen, namlich den nach einer kritischen ausgabe der gesammtwerke Alfred’s. Ich urtheile fiber Bosworth’s ausgabe des Orosius geradeso, wie O. Cockayne in den von ihm herausgegebenen Anglo-Saxon Leechdoms und von der fibersetzung des Boethius, des Beda etc. besitzen wir ebenso wenig eine kritische ausgabe. Sollte wirklich noch nicht die zeit gekommen sein, einem von den wenigen wahrhaft grossen regenten ein seiner wfirdiges denkmal zu errichten ? Die zu anfang der ftinfziger jahre erschienene jubilee-edition seiner werke in eng- lischer fibersetzung kann sich nicht rfihmen, ein solches zu sein. Freilich dfirfte sich die herausgabe nicht auf einen blossen kritischen text beschranken. Einem derartigen plane aber zur ausfiihrung zu verhelfen, diirfte M. Sweet wie kaum ei] anderer geeignet sein. Sei es nun bei dem beregten werke, sei es auf verwandtem gebiete, hoffenl lich begegnen wir seinem namen recht bald wieder. Hamburg im mai 1877. Karl K orner. m m Ed. Sat tier, dr., lehrer am gymnasium zu Bremen. Beitrage zur englischej grammatik. I. Die adverbialen zeitverhaltnisse. Durch beispiele erlautert. Halil Hermann Gesenius, 1876. Wenn der verfasser im vorworte sagt: »Die nachstehenden blatter sind bj stimmt, einem, wie ich aus langjahriger erfahrung erkannt habe, allgemein eir pfundenen bediirfnisse abzuhelfen. Sie verfolgen ausschliesslich praktische zwe&k|H liefern nebenbei aber den beweis, dass das in der theorie richtige zugleich auc| das praktisch richtige ist. Denn dem in unseren grammatiken gewohnlich beo^ achteten verfahren, die einzelnen prapositionen 1) in alphabetischer reihenfolge auj zufiihren und ihre bedeutungen nach den verschiedenen beziehungen anzugebe: fehlt es an jedem prinzip, wie an aller und jeder iibersichtlichkeit. So miissen der schiiler wie geiibtere, die sich iiber eine bestimmte frage raths erholen wollen, d; zerstreute material von alien punkten miihsam zusammensuchen. Das ist zeii raubend, aber auch der zweck wird nicht einmal immer erreicht. Das worterbuclj das eben nur bedeutungen und phrasen, in den seltensten fallen aber beispie giebt, lasst mit bezug auf den richtigen gebrauch der prapositionen ebenso oft il dunkeln« — so muss ihm jeder, der in der lage ist, oder gewesen ist, englischd unterricht an schulen zu ertheilen, zustimmen. Es ist wirklich eine der haud schwierigkeiten fur den lehrer, dem schiiler den gebrauch der englischen prapj sitionen klar zu machen ; es fehlte in der that bis jetzt an einer solchen zusammeH stellung, wie sie uns hier vorliegt. Das beifolgende register ist sehr praktisc^® die regeln sind kurz und pracise gehalten, so dass wir nur wiinschen konnen, da der verfasser die in der vorrede versprochene fortsetzung recht bald folgen lassa moge. Den zweiten theil soil eine darstellung der adverbialen ortsverhaltni: bilden. Vielleicht ware es noch besser gewesen, diese als ersten theil zu be; beiten und dann erst die bearbeitung der adverbialen zeitverhaltnisse folgen lassen, da man von der ortlichen bedeutung der prapositionen ausgehen und daral erst die iibertragene ableiten muss. Indessen diirfte dem buche, welches eben durcl aus praktische zwecke verfolgt, daraus kein vorwurf erwachsen, dass die adverbial^^h zeitverhaltnisse zuerst behandelt sind , da in den jetzt lebenden sprachen das b^J^ wusstsein einer urspriinglich ortlichen bedeutung der prapositionen und deren iib< tragung auf andere verhiiltnisse fast verloren gegangen ist. -f] Fiir die benutzung durch den schiiler ist es nicht hinderlich, dass in den a^H merkungen auch die in der alteren sprache vorkommenden abweichungen des brauchs der prapositionen von dem jetzigen — besonders beriicksichtigt ist in die^^^ beziehung die sprache Shakespeare’s — in betracht gezogen werden. Das bui ist auch dadurch nicht zu stark geworden (48 seiten), und der lehrer kann fangern gegentiber ja sehr gut seine auswahl treffen, wogegen diese zusatze :) Niimlich »englischen«.