OkiN 4357 I.! I'l >', CORNELL UNIVERSITY UBRARY 924 090 934 922 DATE DUE MAY ^ b 1:[ : GAYLOHD PRINTED IN U.SA Cornell University Library The original of this book is in the Cornell University Library. There are no known copyright restrictions in the United States on the use of the text. http://www.archive.org/details/cu31924090934922 in compliance with current copyright law, Cornell University Library produced this replacement volume on paper that meets the ANSI Standard Z39.48-1992 to replace the irreparably deteriorated original. 2001 Bnqlidh fellection THE GIFT OF 3atnes 311 organ Hart LOED BYRON, CHILDE HAEOLD'S PILGRIMAGE. A ROMAUNT. ERKLART AUGUST MOMMSEN. BEELIU, WEIDMAKNSCHE BUCHHANDLUNG. 1885. "'mS^ \,.i EmLEITUNG. Biographie. Des Dichters Vater war zweimal verheiratet. Von seiner ersten Frau hatte er eine Tochter, Augusta. Zu der zweiten Eheschliefsung- veranlafste ihn die Hoifnung' dnrch eine reiche Partie aus seiner Geldnot heranszukommen; Katharine Gordon, Erbin von Gight, die er sicli 1786 antrauen liefs, war vermiigend. Erstes und einziges Kind dieser Eltern war Georg Gordon Byron,') geboren 22. Januar 1788 zu London, Holies Str., Cavendish Square. Georg B. war von Kindesbeinen an lahm, er hatte die Anlage zu einem Fursiibel, eine Sehnenverkiirzung, mit auf die Welt gebracht. Die AchiUessehne des einen Fufses war so verkiirzt, dais er die Fufssohle niemals voUstandig ansetzen konnte und genotigt war, den Hacken durch eine Vorrichtnng im Stiefel zu unterstiitzen. Jf. I 47. Der kiirzere Fufs war auch merklich kleiner als der andere, iiberdem seitwarts verdreht, letzteres verm, infolge einer gewaltsamen Kur.^) Die Verhalt- nisse der Eltern triibten sich bald dnrch Mifswirtschaft; ihre pekuniare Bedrangnis ward so bedeutend, dafs die Giiter der Frau zu Spottpreisen verkauft werden mufsten. Auch um den htos- lichen Frieden war es gethan und die Eheleute trennten sich. Zu Anfang 1791 oder noch eher (Jf. I 58) entfloh Kapitan Byron ') Im J. 1822 nahm er, nach dem Tode der Lady Noel, seiner Schwiegermutter, den Namen Noel hinzu imd zeichnete Noel Byron. Jf. Ill 79. ^) Ob der rechte oder der Unke Fufs kurzer war, und ob der kiirzere Fufs einwarts oder auswarts gebogen war, daruber sohwanken die Zeugnisse. Ez. 2. Ausg. 329; 438. A* IV EINLEITUNG. seineii Glaubigern und ging nach Frankreich, wo er einige Monate spater urns Leben kam.') Georg lernte seinen Vater also gar nicht kennen. Ohne Vater aufzuwachsen ist im all- gemeinen ein Ungliick; in diesem Falle war das Ungliick nicht grofs, da ein leichtsinniger Abentenrer wie Kapitan Byron wenig im stande war den Pflicbten sines Vaters zu geniigen. Georg wuchs also auf unter der Oblmt seiner Mutter. Aber auch diese verstand sich nicht auf Erziehung. Unarten, die das Kindesalter mit sich bringt, regten die nervbse Dame der- mafsen auf, dafs sie den Kleinen auf jede Weise zu strafen trachtete; wenn er der etwas korpulenten Verfolgerin trotz seines Hinkfufses entwischte, ergriff sie eine Feuerschaufel oder was sonst zur Hand war, und schleuderte sie auf ilm ab. Ge- legentlich eines solchen Auftrittes schalt sie ihn einstmals einen lahmen Balg(lame brat). Eine solche Mutter wurde ihm trotz ihrer Standreden und Tomahawks lacherlich, und wenn sie zu anderer Zeit ihren einzig Geborenen mit leidenschaftlichen Liebkosungen iiberschiittete , so war das nicht der Weg eine kindliche Elir- erbietung herzustellen , die iiberhaupt in dem friihzeitig kriti- sierenden Geiste des Knaben weniger leicht Wurzel fafste als in einfachen Gemiitern. Seine Geistesentwiokelung wurde auch durch das Fnfsiibel, welches ihn hinter alien seinen Alters- genossen zuruckstehn liefs, und durch die langwierige, peinliche Kur, der man ihn unterwarf, beschleunigt; er gelangte zu Be- trachtungen , die iiber den Horizont eines Knaben hinausgehn: so altklug wie Georg B. war nicht leicht ein Kind. Zur Siinftigung seines Gemiites trug wohl eine ihm mit innigem Wohlwollen ergebene Amme, May Gray, bei. Sie wufste verschiedene Psalme auswendig und der Pflegling lernte sie aus ihrem Munde.^) Aber den Ernst und die Liebe einer wiirdigen Mutter konnen Ammen nicht ersetzen. Die den Byrons seit 1643 zustehende Pairschaft fiilirte, wahrend Georg Knabe war, sein Grofsonkel, der in der Familie der alte Lord genannt wurde. Der Grofsnefife blickte gem auf seine Ahnen und hatte, wenn der alte Lord dazu angethan ge- ■) Vielleicht durch Selbstmord. 2) Er war mit der h. Schrift wohl vertraut. Das alte Testament sei ihm, sagte er, ein Genufs, vgl. I 54, 2, das neue betrachte er als eine Aufgabe. Er hatte auf seiuem Schreibtisch eine Bibel liegen, in Missolunghi wenigstens. Ez. 361. Das in Italien und Griech. benutzte Exemplar war ihm 1816, als er England verliefs, von seiner Schwester Augusta geschenkt worden. Jf. I 203. EINLEITUNG. V wesen ware, an ihm einen Halt, einen Ersatz fiir den fehlen- den Vater gewinnen kbnnen. In der Familie ward viel von dem sonderliaren Pair gesprocien, der einst einen Totschlag an seinem Vetter und Nachbarn Chaworth begangen hatte und in den letzten Jahren vollig menschenscheu geworden war. Eine Menge von Ungeheuerlichkeiten wurden ihm nachgesagt — Er- schiefsung eines Kutscliers, Mordversucli gegen seine Eliefrau und anderes derart. Die unbeimliche Figur des alten Lords hat 0. Zw. verwirrend auf das Gemiit des Knaben eingewirkt, um so mehr als dieser von dem ohne Leibeserben verstorbenen Grofsonkel die Pairschaft iiberkam. Der alte Lord starb 1798. Als der Lehrer den damals zehnjahrigen Georg B. nicht wie sonst mit dem blofsen Namen, sondern mit domine Bjrron aufrief, ergriff ihn das so sehr, dafs er in Thranen ausbrach. Dafs er Gewicht auf seine Vornehm- heit legte, merkten ihm auch seine Mitschiiler ab; sie legten ihm den Spitznamen the Old English Baron bei. Die pekuniare Lage der Familie besserte sich jetzt, da mit dem Pairstitel der Besitz von Newstead und Eochdale verbunden war. In Newstead hatte der alte Lord gewohnt. Frau Katha- rine also, die seit 8 Jahren von einem ihr gebliebenen Ver- mogensreste sehr bescheiden gelebt hatte, verliefs ihren bis- herigen Wohnort Aberdeen und begab sich, da Newstead ver- fallen und kaum bewohnbar war, vorlaufig nach Nottingham.') — In Nottingham 1798 und darauf in London 1799 wurden Versuche gemacht Georgs Lahmheit zu heben. Aber das Ubel blieb und die Kur des Nottinghamer Arztes verschlimmerte es noch. Dreizehn Jahre alt bezog der kleine Pair das von Josef Drury geleitete GjTnnasium zu Harrow on the Hill bei London. Obwohl er seine Schiilerpflichten mangelhaft erfiillte und sich gegen den Zwang straubte, hinterliefs ihm doch das Altertum einen tiefen und bleibenden Eindruck, und da er sehr viel fiir sich las, pragte er seinem gliicklichen Gedachtnisse eine Menge von historischen Kenntnissen ein, deren er sich spater mit Er- folg bedient hat. Nebenher warf er sich, soweit sein lahmer Fufs es erlaubte, eifrigst auf Leibesiibungen, der Natur, die ihm ritterliche Kiinste versagt zn haben schien, gewissermafsen trotzbietend. Impietat gegen seine Lehrer kann man ihm nicht vorwerfen ; ') Die Abtei Newstead liegt in Nottinghamshire. VI EINLEITUNG. alle schatzte er freilich nicht, aber dem Doktor Drury bewahrte er sein lebelang eine innige Dankbarkeit. Gegen das Ende seiner Schiilerzeit fafste er eine Neigung fiir eine Verwandte. Sie lebte in der Nahe von Newstead, wo B. die Ferien zuzubringen pflegte, und war Enkelin jenes Chaworth, den der alte Lord erschlagen liatte. Mary Chaworth, mebrere Jahre alter als ihr sechzehnjahriger Verehrer, empfand nichts fiir ihn. Er aber vergafs die Jugendliebe nie; je weniger dieselbe, bei mangelnder Gegenseitigkeit , zur ErfiiUung kam, desto grofsere Bedeutung verlieh ihr das in poetischen Gemiitern regsame Bediirfnis eines Ideals. B. kam mehr und mehr zu der Einbildung, mit Mary sei ihm recht eigentlich sein Lebens- gliick verloren gegangen. Diese Einbildung auf ilu-en wahren Wert zuriickzufiihren gestattete die Sachlage nicht, da Mary schon 1805 einem andern zum Altare folgte.') 1805 verHefs B. das Gymnasium und bezog die Uni- versitat Cambridge, der er mehrere Jahre angehorte. In diesen Jahren wurde denn mit nocli grbfserer Zwanglosigkeit geboxt, geschwommen, geschossen und besonders viel gelesen. Auch wurde manche Nacht im Kreise der Schul- und Universitats- freunde lustig verlebt, s. I 7, 7. B. hatte auch angefangen Verse zu machen. 1807 publi- zierte er die Hours of Idleness, Jugendgedichte die unbedeutend ') Poetisch aufgebauschte Erinnerungen derart hatte B. sogar aus noch friiherer Zeit. Im Sommer 1800 hatte seine Cousine Margaret Parker auf ihn Eindruck gemaeht. Zwei Jahre spater starb sie. Jf. I 149 vermutet, B. habe sie unter dem Namen Tbyrza gefeiert; was in den an Thyrza gerichteteii Liedern auf Margaret Parker nicht passe, sei Ausschmiickung. Es pafst aber sehr vieles nicht, und jene Lieder sprechen Empfindungen aus, die schwerh'ch auf eine verschwommene Jugenderinnerung zuruckzufuhren sind. — Man bezieht jetzt zwei Stellen des Ch. H. auf Thyrza , II 9 und 95 f. Es sind niimlich diese Stanzen geschrieben im Oktober 1811, s. was die engl. Ed. bem., und derselben Zeit gehort das Gedicht To Thyrza, beginnend Withoxit a stone- -, an. Die Andeutung 95, 3 kann auf den Gedanken bringen, dafs es sich um die in Those flaxen locks - - erwahnte Verstorbene handle. Im Kommentar habe ich diesen Gedanken abgelehnt. — Nachgehends ist mir ein interessanter Aufsatz zuganglich geworden, in welchem die Identi- fikation der Thyrza mit jener Verstorbenen lebhaft vertreten wird. Der Vf ist K. Bleibtreu (Magazin dor Litt. des In- und Aiislandes 1884 n. 18 280 f). Thyrza mufs wahrend B.'s erster Reise gestorbon sein. Das Gedicht Those flaxen locks aber tragi die Jahiszahi 1807. Dies Datum kann nicht wahr sein, wenn die Hypothese es sein soli. Bleib- treu erklart denn auch die Jahrszahl 1807 fur falsch. Seine Hypothese berubt also auf einer Voraussctzung, die ebenfalls hypothetisch ist. EINLEITUNG. VII sind. Als dieselben 1808 in Jeffreys Edinburger Eevue mit im- billiger Scharfe rezensiert worden waren, gedachte er anfangs den plumpen und etwas h^mischen Kritiker') zum Zweikampf zu fordern, besann sich aber dann eiaes andern. Es gab auch sonst noch Waffen, solche wie Pope sie einst geschwungen. Der kritisierte Lyriker wurde also nun selber kritisch. Seine tiefe Gereiztheit verlieh ihm die Kraft ernstlich zu arbeitezi, was sonst seine Sache nicht war. Er studierte sein Muster (Pope) und suchte der Satire die gleiche Scharfe und Zierlich- keit zu geben. Es gedieh dieselbe zu immer grbfserem Umfang, nach und nach wurde so ziemlich die ganze Litteratur der Zeit hineingezogen, aUes wurde schouungslos verhohnt.^) Die Satire erschien gegen das Friihjahr 1809. Schon im Anfange des Jahres war B. miindig geworden und hatte einige Tage vor dem Erscheinen der Satire seinen Platz im Oberhause eingenommen. Seinem langst gehegten Plane auf Eeisen zu gehn stand nun niohts mehr im Wege. Im Sommer 1809 also ging er aufser Landes. Er durch- reiste den siidwestlichen Teil der pyrenaischen Halbinsel und hielt sich dann geraume Zeit in der Tiirkei auf. Im Verlauf der Eeise beschrieb er in Versen was er sah und erlebte^) und publizierte nach seiner Heimkehr (JuU 1811) das poetisohe Eeise- journal in zwei Gesangen. Er gab ihm den Titel Childe Harold's Pilgrimage. Urspriingiich hatte er es Childe Burun's Pilgrimage betiteln wollen.*) Die beiden ersten Gesange sind am 31. Oktober 1809 zu ') Wer eig. den gegen B. gerichtoten Artikel der Revue -verfafst habe, ist nicht sicher bekannt; man schwankte zwischen Jeffrey selbst und seinem Mitarbeiter Henvy Brougham (spater Lord Brougham). Jf. I 179. ^) Spater hat B. manche seiner Bosheiten bereut, s. Ill 29, 3. Den in der Satire verspotteten Th. Moore, hat er nachmals mit Kompli- menten ijberschuttet (in den Briefen) und der ebenfalls verspottete Walter Scott ist ihm IV 40, 8 der nordische Ariost. Reue setzt Gut- mutigkeit voraus und wer heute dies und morgen das Gegenteil meint, mag geistesgewandt scheinen; aber die unverschamtesten Dinge nur so in die Welt zu schleudern, kann doch niemals loblich sein. ■■') tjber den ersten Impuls zum Oh. H. flndet man die verschieden- sten Behauptungen; bald sollen es Wrights Horae lonicae, bald Gaits Reise (iu Spenserstanzen), bald Moores Zeluco gewesen sein. Ez. 393; Jf. I 80. Die Priifung dieser Behauptungen fiberlasse loh denen, deren Bibliotheken reicher als die meinige ausgestattet sind. ■*) Ob er Harold's oder Burun's setzte, war ziemlich einerlei. Obwohl Burun altere Sohreibung statt Byron, also des Dichters eigener VIII EINLEITUNG. Janina in Albanien begonnen, als B. sein 22. Lebensjahr noch nicht voile ndet hatte, und am 28. Marz 1810 zu Smyrna abg-e- schlossen. Diese Daten fand Moore von des Dichters Hand dem Manuskripte zugefiigt.') B., der sich viel damit wnfste schnell zu produzieren, betrachtete seine Arbeiten in der Eegel zu fruh als abgeschlossen. So geben denn auch die obgedachten Daten nur die Zeit des vorlaufigen Abschlusses an. Schon ehe er heimkehrte mufs einiges zugefiigt sein.'') Am spatesten ist die Widmung (To lanthe) geschrieben, die erste Ansgabe erschien ohne Widmung. B. hatte wahrend seiner Eeise noch ein anderes Gedicht verfaXst, die Hints from Horace, ein Seitenstiick zu der Satire von 1809. Er legte grofses Gewicht auf dasselbe in der Mei- nung, dafs sein poetischer Beruf im 'Gebiete der litterarischen Kritik liege, mifstraute dagegen dem Erfolg der poetischen Eeisebeschreibnng, fiber die bereits von jemandem (von wem, wissen wir nicht) ein ungiinstiges Urteil gefallt worden war. Ez. 116. Sein Freund und Verwandter Dallas, dem er die neue kritische Leisstung zeigte, war nicht eben sehr erbaut da von und fragte ihn ob das wirklich alles sei, was er aus dem Orient mitgebracht habe. B. entgegnete, es seien noch etliche ein- zelne Gedichte da, auch eine Menge Spenserstanzen, die dui'ch- Name ist, sollte doch auch Burun den wahren Saohverhalt verschleiern. Der Dichter mochte zu sagen beabsichtigen, er habe einen seiner alteii Vorfahren aus der Zeit da dieselben Burun geheifsen, also nicht sicb selber als Pilger abgesohildert. Vgl. C. I zu Anf. ') M. 96. — Am Schlufs von Canto I steht im M. S. das Datum 30. Dezember 1809. B. war damals seit kurzem in Athen. Die Ausg. 851, welche die Zeit des Abschlusses von C. I aus dem M. S. mitteilt, sagt von den Daten die Moore angiebt, iiichts. ^) Die drei Stanzen II 79 ff. sind nach dem 28. Marz geschrieben, das nach England mitgebrachte M. S. aber wird sie enthalten haben; s. n 79, 8; zu vgl. J 85, 2. — Wenn das nach England mitgebrachte M. S. in den Glossen first draught und original manuscript genannt wird, so treffen diese Bezeichnungen streng genommen nicht zu. Die Urschrift ward 1810 Marz 28 abgeschlossen; in dieser fehlten 11 79 bis 81 und verm, noch mehr Stanzen, die das nach England mitge- brachte M. S. entbielt. Letzteres war also ein erweiterter Entwurf, die Urschrift mit Zusatzen. Von diesem erweiterten Entwurf unterschied sich dann sehr wesentlich das dem ersten Abdruck im Winter 1811/12 zu Grunde gelegte Skriptum, in welchem nach des Dichters Heimkehr neue Zusatze, dazu Weglassungen und kleine Anderungeu gemacht waren; s. u. Dieser dem Abdruck zu Grunde liegenden Diaskeue gegen- iiber kann das nach England mitgebrachte M. S. allerdings first draught und original mamtscript genannt werden. EINLEITUNG. IX wanderten Lander betreffend, aber diese letzteren seien kauin lesenswert. Dallas, nachdem er die Spenserstaazen gelesen, €rklarte, sie wiirden von sensationeller Wirkung sein, B. miisse sie durchans publizieren. Er willigte ein. Die Spenserstanzen wurden also zum Druck vorbereitet, wobei besonders Dallas mitwirkte. Es kamen einige Stanzen hinzu, die sicb auf neue Ereignisse des spanischen Ki-ieges be- zogen, Oder auf solche, die den Dichter persbnlich beriihrten, n 96, 6. Gestrichen wurden scliwache Partien, audi verletzende Spottereien und Ketzereien. Zahlreiche Stellen endlich erfuhren Emendationen. ') Was den Erfolg betriift, so behielt Dallas Eecbt. Als der Ch. H. am Ende des Winters 1811/12 erschien, fand er einen Beifall, wie kaum ein Gedicht ihn je gefunden hat. Die Welt pflegt fiir Poesie wenig empfanglich zu sein, aber vor diesen Stanzen schmolz doch das Eis. Das geruhrte PubUkuin hatte keine Augen fiir die Feliler des Gedicbtes, alles las, bewunderte, Tergotterte ; schon im f olgenden Jahre gab es nicht weniger als acht Auf lagen des Ch. H. Der erlang^e Euhm eroffnete dem Dichter die Pforten der Gesellschaft , er wurde Habitn6 der vornehmsten Kreise. Unter den Bekanntschaften, die er damals machte, war auch die der Grafin von Oxford,^) deren zwblfjahrige Tochter er in der nach- gehends zugefligten Widmung des Ch. H. als lanthe besungen" hat. Von dieser Zeit da B. der Lowe des Tages war und sich vor aristokratischen Diners und Soupers so zu sagen nicht retten konnte, giebt er III lOf. eine Skizze. Trotz der grofsstadti- schen Zerstreuungen produzierte er fortwahrend. Die Gedichte dieser Periode (Giaour, die Braut von Abydos, der Korsar, Lara) drehen sich um mysteriose Figuren, gemalt in diisteren, der eigenen Subjektivitat entnommenen Farben; das Publikum hatte den triibsinnigen Eitter Harold schmackhaft gefunden ') Die gestrichenen Partien und die Varianten findet man vollst. in der Ausg. 851 und bei D. Ich habe in meinem Kommentar den krit. ZubehSr grofsenfceils ignoriert und den Wortlaut alterer Gestalt fast nirgends vollstandig gegeben. — Nebenher sei hier bemerkt, dafs dem Material der Ausg. 851 zufolge das Good Night nicht im M. S. gefehlt zu haben braucht. Wo die beiden weggelassenen Stanzen eig. ihren Platz batten (zwisclien I 11 und 12?), mufste eine erneute Einsicht des M. S. lehren. Nacli D. haben die beiden Stanzen anstatt des &. N. im Text gestanden, eine. Behauptung fiir die ich keinen Anhalt habe finden konnen. ''■) She who now so fondly rears thy youth, 2, 6 f. X EINLEITUNG. imd wurde nun mit derselMgen Speise (gioominess) getuttert. Aber, was den Ch. H. so interessant macht, der Bezug ziu- Gegenwart, die Schilderung aktueller Zustande, fehlt in den Produkten dieser Zeit. Damals las man sie indes eifrig, weil sie von dem Modedichter herriihrten; jetzt sindsie ziemlich vergessen. In die Londoner Periode fallt auch B.'s Heirat mit Anna Isabella Milbanke, einer Nichte der Lady Melbourne, die seine Gonneria war. Schon 1812 hatte er sie kennen gelernt und sich um ihre Hand beworben, aber das Jawort nicht erhalten. Fraulein Milbanke hatte indes den Antrag sehr artig aufge- nommen und bei ihrer Ablehnung sich zu weiterem freundschaft- lichen Verkehr bereit erklart. Die Beziehungen bestanden also fort und als B. zwei Jahre spater seine Bewerbung erneute, ward er erhort; wenige Monate darauf war Anna Isabella Lady B. An sittlicher Kraft und Wiirde war die Lady ihrem Manne weit iiberlegen. Gelang es ihr ihn voll-standig zu be- herrschen, so konnte die Ehe eine ertragliche werden, min- destens fortbestehn. Lurch Sanftmut liefs sich von B. viel er- reichen. Freilich war es keine kleine Aufgabe den genialen, in alle Fehler des Junggesellentums tief eingeweihten Gemahl zum guten Hausvater zu machen, seinen Zweifeln und Spotte- reien von dem seitens der Lady eingenommenen Standpunkt der Eechtglaubigkeit milde zu begegnen, seine auf das Ausland und weite Eeisen gerichteten Wnnsche mit Riicksicht auf Be- ziehungen zu geliebten Eltern und die eigenen Hoifnnngen (Ende 1815, s. Ill 1, 2) zurlickzuweisen ohne bitter zu wer- den, seine Schroffheiten, sein Maulen gutmiitig zu dulden und bei der wachseuden Geldverlegenheit und den wiederholten Pfandungen (neun Pfandungen im Laufe eines Jahres) stets die Rolle der freundlichen Trbsterin zu iibernehmen. Gelost wurde denn auch die Aufgabe nicht. In den ersten Monaten scheinen die Eheleute friedlich gelebt zu haben, aber weiterhin anderte sich B.'s Verhalten. Die Lady, ihrerseits in den Grenzen der WeibHchkeit bleibend, kam, den unverzeihlichen Verstofsen jhres Mannes gegeniiber, auf den Gedanken, daXs er wahnsinnig sei.') Die Geburt Adas besserte nichts in dem schon seit Mo- ') Dieser erste Erkliirungsversuch , den die Lady aussann, ist ver- fehlt, aber begreiflich. Der zweite, durch Frau Beecher-Stowe bekannt gewordene ist noch verfehlter. Er scheint erst spater, viele Jahre nach ues Dichters Tode entstanden zu sein, als sich die Freundschaft, welche EINLEITDNG. XI naten gestSrten Verhaltnis der Ehegatten, ja sie triibte das- selbe, weil B. sich einen Sohn gewunscht hatte. Anf. 1816 be- gab sich die Lady mit dem T8chterchen zu ihren Eltern, und da die wegen des vermuteten Walmsinnes befragten Axzte er- kiarten, dafs B. bei Verstande sei,') meinte sie ein Eecht zu haben ihn zu verlassen.''') Nach der Trenming der Eheleute nahm das Publikum, wel- ches, so sehr es den Verfasser des Ch. H. bewunderte, doch seine sittUchen Schwachen recht wohl kannte (vgl. auch u. XXVII), und ihm iiberdem wegen seiner Illoyalitat (Verunglimpfung des Regenten, Jf. II 51 ; 285) ziirnte, Partei zu gunsten der Lady, und B. hielt den Schmahungen, mit denen man den schlechten Ehemann sogar in bffentlichen Biattern verfolgte, nicht stand. Im Friihjahr 1816 schiflfte er sich ein, um durch Belgien an den Ehein und nach der Schweiz zu gehn, und so ward die Reise auch ausgefulirt. B. hielt an dem Gedanken fest sicli mit seiner Frau aus- zusbhnen.") Aber schon vor seiner Abreise hatte er einen neuen die Lady fiir ihre Schwagerin empfand, ia eifersiiohtigen Hafs verwan- delt hatte. Die Spitze des zweiten Erklarungsversuches richtet sich offenbar viel mehr gegen Augusta als gegen den langst verstorbenen Qemahl. Jf. Ill 267. Um diese moralisch zu vernichten, wurden von der Lady alte Klatschereien aufgewarmt und Stellen aus B.'s Schiifteu, auch wohl miindliche Aufserungen, die er unvorsichtigerweise gethan, in dem gewunscbten Sinne benutzt. ') Vgl. Ill 80, 7. ^J Der zu rate gezogene Anwalt Lushington erklarte anfangs, er sehe keinen Grund zur Auflosung der Ehe. Dann machte Lady B. ihm eine Mitteilung, die ihn umstimmte. Welchen Inhaltes dieselbe war, ist nicht bekannt. Fruher meinte man sie habe B.'s Beziehungen zu Augusta betroifon (Ez. 176); neuerdings treten andere Hypothesen hervor. Jeaffreson hat vermutet die London-Genfer Liaison sei Gegenstand der Mit- teilung gewesen. Bleibtreu nimmt materielle Griinde an; seine Meinung scheint dahin zu gehn, dafs B. heimlich vor seiner Ehefrau das Familien- vermogen zu schadigen beabsichtigt habe um 4000 Dollars, als deren Erbe jener in Those flaxen locks - - vorkommende William eingesetzt gewesen ware. Doch giebt Bleibtreu nur heuristiscbe Winke; ich weifs also nicht, ob ich seiner Ansicht voUig gerecht geworden bin. Die Ele- mente, aus denen sie gebildet ist, sind unsicher. Uberhaupt sind die Anhaltspunkte um das Ratsel zu losen von solcher Art, dafs es am besten sein wird auf jede Losung zu verzichten. ■') Aufgegeben hat er diesen Gedanken nie, im Gegenteil machte er "wiederholte Annaherungsversuche. War ein Versuch gescheitert, so mag er wohl eingesehn haben, dafs der Bruch unheilbar sei, aber ge- jinderte Stimmung und Zuspruch von Freunden bestimmten ihn dann doch wieder aufs neue nach Annaherung zu streben. XII EINLEITUNQ. Verstofs gegen sie begangen durch Veroifeiitlichuiig des Fare thee well (1816 March 17), in welchem er die Trennung seiner Ehe vor das Publikum bringt und es zur Parteinahme gegen Lady B. zu stimmen sucht. Auch die gehassige Verfolgung ihrer alten Dienerin, der Mrs. Clermont (Ez. 170), in Born in the garret-- (1816 March 29) mnfs die Lady peinlich beriihrt haben. So wurde denn die Aussbhnung immer nnwahrschein- licher. Die Reiseeindriicke von 1816 legte er wiederum in poe- tischer Form nieder nnd publizierte sie als C. Ill des Ch. H. Von den 118 Spenserstanzen, die C. Ill enthalt, sind die meisten am Genfer See geschrieben, einige auch ehe die Schweiz er- reicht ward.') Hier, am Genfer See, lebte B. mit Shelley 2) zusammen, wie denn C. Ill vielfach durchdrungen ist von den Ideen dieses seines mystischen Freundes. — Der 3. Canto ist mehr wert als alles, was er wahrend der Zeit seiner Stagnation in London geschrieben hat. Das Ungliick hatte den auf seinen Lorbeeren Eingeschlafenen wieder aufgeweckt. Auch der da- mals gedichtete Manfred giebt Kunde von seiner Wieder- erstarknng. Im Herbst 1816 verliefs B. die Schweiz und ging nach Italian. Er wahlte Venedig zu seinem Wohnsitz und machte von Venedig aus im Friihjahr 1817 einen Abstecher nach Eom. Die neuen Ansohauungen gaben Stoflf zu nenen Liedern und B. gestaltete dieselben zu einem ferneren Gesange des Ch. H. Er hat etwa 7-i Jahre, jedoch mit Pausen, an demselben gearbeitet.') ') Vgl. HI 17, 1. Unter dera 27. Juni 1816 feilt B. seinem Ver- leger J. Murray aus Ouchy bei Lausanne mit, dafs er einen 3. Gesang des Cb. H., 117 Stanzen enthaltend, beendigt babe. M. 289. Am Scblusse des M. S. ist, der Ausg. 851 zufolge, bemerkt: Jlyron July 4'^ 1816 Diodati (am Genfer See). Den 27. Juni also meinte er den 3. Canto mit 117 Stanzen fertig zu haben, fiigte aber noch eine Stanze hinzu, so dafs am 4. Juli der 3. Canto abgeschlossen gewesen sein kann. (Was in der Ausg. 851 zu III 1 adnotiert wird: begun July JO"" 1816 Dio- dati near lake of Geneva M. S., enthalt einen Fehler.) Die Absendung an Murray scheint sich verzogert zu haben. Shelley uberbrachte das M. S. M. 304. Dafs C. Ill im Laufe des Jahres publiziert ist, ergiebt sich aus dem Briefe vom 2. Januar 1817. Den Druck hatte Gifford ge- leitet; s. d. Briefe vom 9. und 15. Okt. 1816. 2) Shelley f 1822 Juli 8. ■■') Von La Mira bei Venedig 15. Juli 1817 schreibt er seinem Ver- leger, dafs 98 Stanzen des 4. Canto fertig seien; dann unter dem 20. Juli, er babe den 4. und letzten Canto des Ch. H. vollendet und es bestehe der neue Canto aus 126 Stanzen. Der Abschlufs war indes EINLEITUN&. XIII Begonnen ward C. IV verm, in Rom, doch die meisten Stanzen sind in Venedig entstanden. ') Der Palast Mocenigo, den B. spater bezog (Ez. 2. Ausg. 461), gestattete vom Balkon aus einen Blick auf die Rialtobriicke, IV 4, 6. B. war nie ein Sittenmuster gewesen, jetzt sank er noch tiefer herab. Seine Ehefrau hatte ihn boslich verlassen, diese Riicksicht also gab es fiir ihn nicht mehr. In der Schweiz be- trieb er seinen Leichtsinn mehr heimlich, in Italien that er sich gar keinen Zwang mehr an. Audi in seinem Schriftsteller- tum macht sich eine Anderung bemerklich. Bisher hatte er von Murray zwar Honorar erhalten, aber dasselbe verschenkt und nie fur sich angewendet. Nunmehr fing er an mit seiner Feder Geld zu verdienen, obschon er von seinen Eevenuen leben konnte. Ferner anderte sich die Tendenz seiner Gedichte — sie hatte sich schon einmal geandert, indem er aus der Satire in die Schwermutspoesie geraten war. Es trat die Kehrseite des Triibsinns, den man geraume Zeit fiir seine Eigenart gehalten, wiederum hervor, bald als sonnige Heiterkeit eines Erzahlers, der sein Publikum fesseln will und in der Wahl der Mittel nicht blode ist, bald als scharfer Ton eines Spotters, der nicht bios die wirklichen oder vermeintlichen Schwachen der Gesell- wieder nur ein vorlaufiger; die Zahl der Stanzen mehrte sich fort- wahrend, in den spateren Briefen giebt er immer hohere Zahlen an. Am 17. Sept. teilt er mit, der 4. Canto bestehe aus 150 Stanzen, Hobhouse, der im November nach England komme, werde ihn uberbringen. Aber der 4. Canto nahm noch bestandig an Umfang zu. Um die Lange zu erreichen, die er scbliefslich hatte, fehlten im September noch 36 Stanzen, darunter die, welche sich auf den Tod der Prinzefs Charlotte beziehn. Es erfolgte derselbe namlich erst Anf. November. Da nun der Anfang verm, in den April 1817 (Aufenthalt in Rom) zu setzen ist, so ergeben sicb als Minimum c. 8 Monate. Endgultig abgeschlossen war C. IV am 2. Januar 1818, da die Widmung an Hobhouse von diesem Tage datiert. — Dafs die Arbeit zeitweise ruhte, lehrt die Entstehung des Beppo im Oktober 1817. — In eiuem Briefe vom 1. Juni 1818 ist von C. IV als von einer dem Publikum bereits vorliegenden Novitat die Rede und ein Brief vom 17. April lafst entnehmen, dafs der Druck um diese Zeit nahezu beendet war. Die Publikation kann etwa im Mai erfolgt sein. ') Von den 98 Stanzen, die am 15. Juli fertig waren, werden viele schon wahrend der Reise nach Rom, s. vor. Note, besonders in Rom, etliche in Venedig geschrieben sein. Die ubrigen 88 sind jeden- falls in Venedig hinzugekommen. — Der Ch. H. hat also sehr ver- schiedene Entstehungsorter, so dafs man ihn ein europaisohes Gedicht nennen konnte. Auch sein Inhalt ist europaisch und es ist gewisser- mafsen Zufall, dafs er uns in englischer Sprache vorliegt, man miifste denn das Englische als europaische Zukunftssprache ansehn wollen. XIV EINLEITUNG. schaft verhohnt, sondern audi bestimmte Personen an den Pranger stellt (Donna Inez) und wenn er niir die Lachei- auf seiner Seite hat, auch vor Frivolitaten nicht zuriickbebt. Diese mit dem Beppo (1817) anhebende Periods, die man die italie- nische nennen kann, reprasentiert besonders derDon Juan (1818 ff.) Aus der italienischen Periode ist indes auch Ch. H. IV und The Prophecy of Dante (1819), ein dem Ch. H. ebenbiirtiges Gedicht, von dem B. g-laubte, es sei das beste was er iiber- haupt geschrieben. Die damals verfafsten Dramen sind grofsen- teils unbedeutend und alle mit einander -vvenig- dramatisch. Er- wahnenswert unter den Dramen ist Kain. Nach dreijahrigem Aufenthalt in Venedig siedelte B. im Dezember 1819 um nach Eavenna. Er nahm an der Ver- schworung der Carbonari, die ilir zerstiickeltes Vaterland zur Einheit und Freiheit zu bringen vorhatten, nicht bios dadurch teil, dafs er dem sterbenden Dante den Einheitsgedanken in den Mund legte, sondern er unterzog sich auch der Fiihrung einer Schar, die sich Mericani (Amerikaner) nannte, unter- stiitzte die Verschwbrer durch Geld und gab seine Wohnung in Eavenna zum Waffendepot her. Aber die Umsturzpartei erreiohte nichts ; bald wurden die Mitglieder verfolgt und auch der englische Lord fand sich veranlalst seinen Wohnort Eavenna zu verlaSsen und seinen aus dem Kirch enstaat verbannten italie- nischen Freunden nach Pisa (Grofsh. Toskana) zu folgen (Ende Okt. 1821). Die ital. Freunde mit denen er lebte, wurden bald auch aus Pisa verbannt. B. folgte ihnen abermals und zwar nach Genua (Sept. 1822). Von den Londoner Philhellenen aufgefordert den Aufstand der Griechen zu fbrdern, ging er 1823 nach den ionischen Inselu und blieb zunachst in Cephalonia langere Zeit, um sich liber die Sachlage zu instruieren. Wahrend der Eeise kam ihm der Gedanke dem Ch. H. nocli einen Gesang, den fiinften, zuzu- setzen. Aber der Gedanke wurde nicht ausgeftlhrt, da der Dichter, der sich inzwisclien nach dem griech. Kontinent be- geben hatte, am 19. April 1824 in Missolunghi einem bosartigen Fieber erlag. Sprach.e. Lautliches angehend vgl. man III 23, 9; 21, 6; IV 3.5, 1 (Allitteration, Vokalwechsel), auch IV 79, 2. Um das GewBhnliche zu vermeiden brauchen Dichter ver- altete oder unprosaisclie Worter. Veraltete Worter konnen EINLEITUNS. XV auch komisch wirken, I 17, 1; 11 78, 6; im Anf. von I sollen sie viell. Balladenton sein. — Es flnden sich nicht selten bibli- sche Wendungen, s. o. IV, 2. — Einfache BegrifFe erscheinen verstarkt, I 46, 7 young - eyed — young; III 15, 3 ivild - horn = tuild. — Die gew. Anrede you wird vielfach vermieden, IV 186, 9. Die im allgemeinen reiche und mannigfaltige,') mitunter abundaute III 3, 8; IV 159, 2) Darstellung strebt nach Effekt. — Ofters wird der neue Gegenstand anfangs in einem gewissen Dunkel gehalten, das sich daim lichtet, I 68, 4; III 77, 1 (Ent- schleierungsmethode). — Der Dichter spricht nicht selten, wie Prediger sprechen, indem er sich an eine allgem. Person (den Leser) wendet, I 88, 2; IV 68, 1. — Manchmal redet er von den Dingen so, als redete er zu ihnen; die Hanfigkeit dieser Figur Apostrophe) ist stellenvyeise fast belastigend, 11 11, 6; 30, 6. — Vielfach gestaltet sich die Darstellung als Frage oder als Ausruf, von bildUchen Eeden wird stark Gebrauch gemacht, auch ausgefiihrte Gleichnisse kommen vor; es liefse sich ein nmfangreiches Verzeichnis von Redefiguren anlegen. Zu dem oratorischen Putz gehoren auch bonmotartige Wendungen, III 43, 1, Umkehrungen des naturlichen Verhaltnisses, II 45, 8, ein gewisses Spiel mit grammat. Formen, III 4, 4; IV 147, 1, eine rhetorische Anwendung des Plurals, III 110, 6; IV 12, 3. Klarheit und Folgericlitigkeit sind nicht die Leitsterne der ') Mannigfaltiger Ausdruck ist nicht immer der Deutlichkeit gunstig. Ill 36, 3 f. heifst es von Napoleon : whose spirit, antithetically mixt, (was, vgl. 5, 1) one moment of the mightiest (spirits), and again on little objects with like firmness fixt. D., der die Konstr. mit Recht unsymmetrisch nennt, will mixt of vei-binden, was nicht angeht. M. Krummacher in Kolbings engl. Stud. VIII 411 verlangt on the might- iest (objects), so dafs fixt Verbum finitum wird, vgl. Ill 51, 9. Kr. also beseitigt die unsymmetr. Mannigfaltigkeit des Ausdrucks und erhalt den Sinn: Nap. habe sich bald mit grofsen, bald mit kleinen Dingen, und immer gleich energisch, beschaftigt. Aber B. spricht nicht von un- gleichen Thatigkeiten, sondern von widersprechenden Eigenschaften (antithetically mixt), die Nap. an sich hatte, und behauptet, sein Geist habe manchmal zu den machtigsten gehort, dann wiederum sei derselbe beschrankt und kleinlich gewesen; IV 91, 7. Ersteres ist einfach ge- sagt, letzteres aber wird in variiertem Ausdruck gegeben: Nap. habe sich gleich energisch kleinen Dingen zugewendet — sei mithin, soil der Leser schliefsen, ebensosehr ein eigensinniger , kleinlicher Mensch ge- wesen. Kr. findet es unmoglich, dafs ein Geist nur einen Augenblick zu den machtigsten gehore. Aber B. will gerade das Dnmogliche, er sieht in Nap. etwas dem gemeinen Menschenverstande ganz Ratselhaftes. Wie konnte denn der grofste Mann des Jahrhunderts uber mangelhafte Holz- lieferungen hadern und streiten (auf St. Helena)? — Vgl. IV 147, 4. XVI EINLEITUN6. B.schen Diktion. Mitunter drangt sich zum Schaden des Zu- sammenhanges ein Nebengedanke eiu, II 97, 8. Es findet sich, dafs ein bildlicher Ausdruck den andern stort, IV 46, 9, dafe Bild und Sache durcheinandergehn, III 45, 1; 51, 8, dafs Vor- stellungen zerfliefsen und wie Nebelbilder zu anderer Gestalt gelangen, III 69, 4 ; IV 24, 2 ; vgl. 90, 2, dafs ein uneigentlich gemeinter Ausdruck (IV 13, 6; 104, 9) dann gleich eigentlich, ein abstrakter (I 87, 7; IV 131, 3) konkret gewendet wird.') Spenserstanze. Die Strophe, deren sich B., von eingestreuten Liedern ab- gesehn, fiir den Ch. H. bedient hat, ist diejenige, welche Spenser zuerst anwendete in der Fairy Queen und die von ihm Spenser- stanze heifst. Es hat dieselbe 9 Zeilen. Die ersten 8 sind fiinffiifsige lamben, die 9. ebenfalls iambische hat einen Fufs mehr und in der Mitte einen Einschnitt, ist also ein Alexan- driner. Der Eeime sind niclit mehr als drei, von denen einer 2mal, einer 4mal und der letzte 3mal vorkommt in folgender Ordnung : ababbcbcc. Um die Eeime einer Stanza kennen zu lernen, braucht man also nur die beiden ersten Zeilen und die letzte anzusehn. Nicht bios im funffiifsigen Iambus sondern auch in dem Alexandriner ist eine iiberfliefsende Silbe gestattet, durch die der Keim klingend wird. Aber B. hat im Ch. H. fast immer stumpfe Eeime angewendet. Vgl. II 4, 1. An den Eeimen ist dies und das auszusetzen , aber die Mangel werden von den Vorziigen weit iiberwogen.^) Nebenher lafst sich nicht bestreiten, dafs der Eeim hier ') Auch wenn wir in Anscfalag bringen, dafs, "wer sich der gebun- denen Rede bedient, nur solche Ausdrucke, die dem Reim und dem Versmafs dienen, wablen kann, mithin einiges, z. B. Ill 69, 4; IV 45, 4, abstreichen, bleibt noch genug des Irrationalen in B.'s Spracbe ubrig, um Leigh Hunts Urteil (Ez. 363;, dafs B. kein guter Logiker gewesen sei, zu bestatigen. '') Man bat Reime wie fervently sigh I (13) 5, 1. 3; cell oracle IV 118, 8f. getadelt. D. XXX. In der That liefse sich eine Menge ungenauer Reime aus B.'s Cb. H. verzelchnen. Aber die meisten seiner Reime fallen doch scbon ins Ohr, und sehr geschickt ist mitunter der Effekt durch den Reim unterstutzt (vgl. 11 88; III 29, Marathon, Ho- ward, Sohlufsreime), auch der klingende Reim trefflich yerweiidet (vgl. 1, 1. 3; lU 94, 2). EINLEITDNG. XVII und da den Ausdruck beeinflufst und manche Inkonziimitat uad Dunkelheit herbeigefiihrt hat.') Die Spenserstanze ist von solcher Art, dafs Gedanke und Satz mit dem Alexandriner schliefsen miissen.^) Das ist denn im allgemeinen auch von B. beobachtet;') doch hat er sich mitunter, besonders in C. IV, gestattet zwei und noch mehr Stanzen zu verketten.^) Vorherrsohende Aktualit^t. Im Ch. H. ist von Menschen und Sachen die Rede, die der Wirklichkeit angehbren oder angehorten. Da nun der Ch. H. Poesie ist, so liegt die Frage nahe, in wie weit der Poet den geschilderten Objekten gerecht geworden sei. Die Schilderung der Albanesen in C. II beruht auf B.'s eigenen Erfahrungen und enthait viel Treffendes, ist indes zu gunstig, ein ahnliches, aber geschmeicheltes Bild. In das ent- gegengesetzte Extrem gerat er in C. I bei der Schilderung der Portugiesen, liber die ein unbilliges Mafs des Zorns ausge- schiittet wird.*) Wie in diesen beiden Fallen von B.'s Dar- ') I 17, 9 unhurt; III 33, 9 untold; IV 23, 7 spring, 51, 9 urn. — Weit unbedeutender ist der Einflufs, den das iambische Mafs auf den Ausdruck geiibt hat, I 89, 2; 66, 7. ^) Wer so weit geht zu behaupten, dafs eine jede Stanze ein Ganzes fur sich, ein harmoniscbes Kunstwerk bilden miisse, wird diesen Anspruch wenig befriedigt finden iiii Ch. H. Vollig barmonische Stanzen ^ffSi 19 sind selten. Aber dem Auf- und Abwallen der verschiedensten Stimmungen wurde eine jenem Anspruch geniigende sonettartige Be- handlung der Spenserstanze nicht entsprechen. ") Manchmal zum Schaden der Darstellung. War der Gedanke zu friih aus, so mufste er verlangert werden, und das geschah mitunter so wie wenn man den Wein verlangert durch zugeschuttetes Wasser. Da- ber die Luckenbufser am Stanzenschlufs. Vgl. Ill 88, 6. •*) I 51, 9; IV 9, 1. ^) Urspriinglich war der Tadel noch heftiger. Der Vulgata nach ist I 15, 9 gegen die Franzosen gerichtet; im M.S. aber lautete Z. 9: these Lusian brutes, and earth from worst of wretches purge. St. 15 besagte danach: Portugal ist ein schones Land, aber der Menscb (der Portugieso) macht all die Schonheit zu schanden (23, 3); und wenn der Himmel diejenigen, welche die ubelsten sind, am meisten verfolgt, so wird er seine Blitzgeschosse besonders gegen das portugiesische Vieh- zeug (brutes) ricbten und so die Erde reinigen von den schlimmsten Schuften. B. kannte das portug. Volk sehr wenig; sein Zom erklart sich grofsenteils aus den Zeitumstanden, I 16, 6. So hat denn was er viber die Portugiesen sagt, weit weniger Wert als seine Schilderung der Albanesen. Dafs St. I 15 in ihrem urspr. Wortlaut nicht zu biliigen sei, bat er, wie die Anderung lehrt, spater selbst eingesehn. Byron, ChiMe Harold. B XVIII EINLEITUNG. stellung' einig-es abzuziehn ist, um sie aiif das Niveau des Eichtigen zu bringen, so wird audi anderes wie die Schonheit der Gegenden, die Anmut der Frauen mit poetischer tjber- schwenglichkeit beliandelt sein. Aber statt bei der Hyperbolik des Dichters langer zu verweilen, wollen wir lieber einig-es Detail aufsuclien, das bestimmte Abweiohungen vom Wirk- lichen und Thatsachlicben ergiebt. Von Cadix nach Gibraltar diente den englischen Eeisenden (1809) ein Kriegsschiif oline mitgehende kleinere Fahrzeuge, dann ein Postschiff bis Malta; von Malta endlich bis nach Griechenland batten sie ein kleinere Falirzeuge konvoyierendes Kriegsschiff. In dem Bericht von Harold-Byrons Seefalirt ist nur die Kede von einem Kriegsschiff und von Handelsfahr- zeugeu, die es beschirmte; II 17, 5 und 7. Der Stoif ist also mit Auswahl benntzt und die nobelste Art der Befordernng- von einem Telle der Fahrt auf die ganze Fahrt iibertragen. — Eindriicke, die sich an verschiedenen Tagen (11 38, 1 if.) oder in verschiedenen Monaten (II 22, 7) dargeboten hatten, finden sich vereinigt zu einem Gesamtbilde,') welches in solcher Man- nigfaltigkeit imaginar, aber, eine jede Einzelheit fiir sich ge- nommen, wahrheitsgemars ist.^) — Ebenso ist Quatrebras(16. Juni) mit in Waterloo (18. Juni) hineingezogen und aus den Juni- schlachten ein poetisches Ganze gebildet. — Das diesen Ver- nachlassigungen des Thatbestandes zu Grunde liegende Streben soh'on und effektvoll zu schildern hat auch veranlafst, dafs die . Sage von S. Niccolo in Carcere zu einem leibhaftigen Vorgange wird, den der Dichter mit seinen Augen sieht, IV 148 ff. Ahnlich wird ihm die Statue des sterbenden Fechters zum Monodrama; er sieht den schwer verwundeten vor sich liegen, ermatten und verscheiden, IV 140. Sitten und Gebrauche hat B. o. Zw. sachgemafs darstellen Swollen. Wenn seine Beschreibung des Stiergefechts bemerkens- werte Abweichungen vom Herkommen bietet, I 74, 1, so sind ') An der letztgeuannten Stelle ist dadurch ein Widerspruch ent- standen; der Mond, obwohl eingehend (waning phase H 22, 7), steht abends (21, 1) am Himmel. Vgl. u. XXIV, 1. ^) Will man Kleinigkeiten mitnehmen, z. B. dafs 11 64, 2 (Vul- gata) von Harolds muden Fiifsen die Rede ist, wahrend der lahme Dichter stets zu Pferde war, dais Harold dem Albanesentanze stehend zusieht, wahrend die Englander safsen , so lafst sich die Anzabl der Unterschiede zwischen Harolds Pilgerfabrt und B.'s Reise um etliche vermehren. EINLEITUNG. XIX dieselben nicht hervorgerufen durch den Wunsch interessanter zu scMldern, sondern wir haben es mit Irrtumem des 22jahrigeu Beobachters zu thun. Der albanesische Tiichertanz in C. 11 stimmt genau mit Hobhoiise, der ihn ebenfalls beschreibt. ') Wo atmospharische Zustande oder Ereignisse gescMldert werden, waltet mitunter des Dichters Einbildungskraft, sofern die unorganische Welt ihm Persbnlichkeit gewinnt ; so sind ihiu die Machte des Gewitters Ballspieler, die einander die Donner- keile zuschleudern von Hand zu Hand, m 95, 4. B.'s Scliil- derungen haben etwas von dem Reize des Griechentums , das die Natur zu individuellem Leben gelangen lafst in Nymphen und Dryaden. Andererseits verzichtet er vollstandig auf poe- tische Freiheit und kopiert nur was er gesehn. Dafs das Ge- ■witter ni 92 ff. das des 13. Juni 1816, der IV 27 ff. beschrie- bene Sommerabend an der Brenta der des 18. August 1817 ist, wissen wir von ihm selbst. Hiernach ist Grund anzunehmen, dafs er den Abend, an welchem Harold die Albanesen tanzen sieht, II 70 if., materiell ubereinstimmend darstellen wollte mit dem des 14. Nov. 1809, der unstreitig der Schilderung zu Grunde liegt.^ Wo es sich darum handelt PersBnlichkeiten vorzufiihren. ') Was Hobhouse berichtet, dafs je zwei Tanzer durch ein und dasselbe Tucb, es an den Zipfeln fassend, verknupft gewesen seien, bat der Dicbter durch bounding hand in hand, man linked to man II 71, 8 ausgedrfiekt; ein eigentliches hand in hand findet nicbt staft, sie fassen sich nur indirekt bei den Handen an vermittelst des gebaltenen Tuches, das sie aneinander knnpft {link). Durch man - - wird hand - - gleich- sam korrigiert. Mit Unrecht hat jemand angesichts der von B. gewahl- ten Ausdrucke bebauptet, Harold moge wobl einen andern als den von Hobh. beschriebenen Tanz (also einen nach freier Phantasie geschil-' derten) gesehen haben. Volkssitten aus seinem Kopfe zu nehmen, ist dem Dicbter nienaals in den Sinn gekommen und wie alles iibrige der B.schen Beschreibung, so stimmt auch hounding - -, richtig verstanden, mit Hobhouse. ^) Hobh. bemerkt, dafs es ein sehr dunkler Abend war. Um so mehr tri£ft den Dichter der Vorwurf, dafs er mit den fur sein Nacht- stuck verwendeten Pigmenten zu freigebig gewesen ist. Diesen Vorwurf hat jemand abzulehnen gesucht durch die aufgestellte Moglichkeit, Ha- rold konne ja eine hellere Nacht gehabt haben als B. Aber selbst wenn man sich entschlosse eine hellere Nacht zu statuieren, wurden die vielen Farben in der Schilderung II 70 befremden, da sich dieselbe nach des Dichters eigener Bestimmung auf die tiefe Nacht bezieht und von Mond- schein nirgends die Rede ist. M. E. 1st es aber ein verfehlter Gedanke, dafs B. seinom Helden anderes Wetter gemacht habe als dasjenige war, welches er selbst am 14. Nov. 1809 hatte. B* XX EINLEITUNG. da bewegt sich der Dichter ebenfalls auf dem Boden des Wirk- lichen und Historischen. Harold ist Zug- fiir Zug Portrat imd zwar hat der Maler sich selbst in dieser Figur portratirt. Das I 1 — 13 entworfene Bild ist im wesentlichea richtig, giebt frei- lich die Schatten etwas zu schwarz; 7, 7. Um das Interesse z\\ steig-ern, wird nebenlier allerlei gemunkelt von schlimmen Dingen in Harolds Vergangenheit, 3, 9; 8, 3. Der Leser soil sich diese Eatsel irgendwie deuten, ') aber eigentlich erdichtet wird nichts. — Auch wo B. in eigener Person von sich und seinen Angelegenheiten spricht wie III 1 ff., geht er nicht darauf aus zu flngieren, sondern lehnt sich an Thatsachen.') — Bedeutende Menschen mufsten so charakterisiert werden, wie sie waren und wie die Welt sie kannte. So geschieht es denn auch, und im allgemeinen ist nichts einzuwenden gegen das im Ch. H. liber Ali Pascha, Napoleon, Eousseau u. a. Gesagte , nur dafs der selbstische Hang des Dichters ihm bei seinen Charakter- bildern einen Streich spielen konnte.') Es stehen also Dichtung und Wahrheit im Ch. H. in einem solchen Verhaltnis, dafs jeue stets von dieser beeinflufst wird und die Einbildungskraft nicht mit unbedingter Freiheit waltet. ') Vgl. (84) 9, 1. Deutungen und Riickschliisse auf seine Person, die 1812 aus dem Ch. H. gemacht wurden, brauchte B. nicht zu fiirch- teu, da sie bei mangelndem Anhalt notwendig im unsicheru blieben und nicht beeinflufst waren duich feindselige Absicht; er mochte sich an der gelungeneii Fopperei ergotzen, die ihm obendreia einen schauei- lich anziehenden Nimbus gab. Spater wurde das anders. Seine Schriften wurden in gehassigem Sinne benutzt um ganz bestimmte Thatsachen widrigster Art zu erharten. Vgl. X 1 und Ez. 408. '') Von seiner Weitgereistheit prahlt er allerdiiigs mitunter zu sehr ; er -will Dinge gesehen haben, von denen er fast gar nichts gesehen hat. IV 74, 6; 153, 4; (I 39, 8). A Viell. erkliirt sich so die unrichtige Behauptung IV 91, 7f, ; (89, 8), Napoleon sei eitel (vain) und gefallsijchtig [coquettish) gewesen. B. liebte es sich grofsen Miinnern zu verahnlichen. Nicht bios Pope und Rousseau hielt er fiir seine Geistesverwandten, sondern er glaubtc auch ein Mensch Napoleonischen Schlages zu sein; III 42 ff. ist das nicht geradezu gesagt, aber doch gemeint. Vgl. D. J. XI 55. Sein Napoleoiiismus suchte sogar ahnliohe Aufserlichkeiten ; 1816 hatte er sich seinen Reisewagen nach dem Muster des Napoleonischen bauen lassen, und als er 1822 den Namen Noel annahm , schien es ihm be- merkensweit, dafs die Abkiirzung N. B. auch Napoleon Bonaparte he- deuten konnte. Wie er nun III 42 ff. seine eigene Sinnesart in dem rastlosen Trachten des franzosischeii Eroberers wiederfindet, so mag er umgekehrt die Koketterie, eine Schwiiche die ihm eigen war, auf denselben iibertragen haben und so zu der Behauptung IV 91, 7 f. gelangt sein. EINLEITUNG. XXI Wie der um einen Baumstamm wachsende Eplieu die Gestalt des Stammes ein wenig andert, aber doch sehr erkenubar wieder- giebt, so umschmiegt und umrankt B.'s Poesie das Thatsach- liche. und Wirkliche und wurzelt auch im Thatsachlichen und Wirklichen.') Plan. Eitter Harold verlafst seine Heimat begleitet von zweien seiner Knappen und diese scheiden wehmutsvoll ; der eine lafst Weib und Kind, der andre ein teures Elternbaus zuriick. Nur die Treue zu ihrem Lehnsherrn, der trotz seines schlechten Lebenswandels gegen seine Mannen giitig ist, vennag ihnen Mut und Trost zu geben. So Ziehen die di'ei in die Welt hinaus. Nun erwartet man zu horen, wie es ihnen erging, welche Abenteuer sie bestanden, wie sie zuletzt heimkehrteu oder untei'- gingen oder sich draufsen ansiedelten. Aber diese Erwartungen erfiillt das Gedicht in keiner Weise.^) Der Eitter schlagt die Harfe und singt ein Lied um sein Herz zu erleichtern I (13), singt auch einer Dame etwas vor (84), ritterliche Thaten aber verrichtet er nicht. Von I 14 an verschwinden die beiden Knappen ganzlich. Des Eitters wird noch weiter erwaknt, so jedoch dafs der Leser in ihm eine Figur erkennt, die, well sie zu dem iiberall neben ihr hervortretenden Verfasser in einem Identitatsverhaltnisse steht,') fiir das Gedicht unwesentlich ist ') Sindbad, der Seefahrei', durchreist eine marchenhafte Welt, ebenso der Freiherr von Munchhausen. Harold aber wandert durch Gegenden und Stadte der wirklichen Welt; ja der Wanderer, obwohl nominell Fiktion wie Sindbad und Munchhausen, gehort in Wahrheit selbst der wirklichen Welt an. -) E. I 172 f. — Dieselbe Beschwerde kann man wegen des Titels ,Pilgerfahrt', vgl. 28, 6, und wegen der Bezeichnung des Harold als eines ,Pilgers' 1 49, 2; IV 164, 1 erheben. Ein Pilger hat sich von einem Gelubde zu losen; um seines Seelenheils willen oder wegen eines Gebrechens wandert er einer Weihstatte zu. Harold aber verlafst die Heimat weil er sich langweilt, bestimmte Zwecke hat er nicht; er ist ein Tourist und kein Pilger. — Im gleichen Sinne zu beanstanden ist die Bezeichnung des Gedichts durch a romaunt, wie es auf dem Titel- blatt heifst ") Als 1812 der Ch. H. erschien, war ein Teil des Publikums im voraus instruiert und wufste, dafs der Verfasser unter dem Namen Ha- rold sich selbst schildere. Aber auch ohne vorgangige Instruktion mufste und mufs sich jedem das Identitatsverhaltnis im Leseu autdrangen. Das fiber die Konve'ntion vom 30. Aug. 1808 Gesagte wird vom Verfasser (I 25, 7 for chiefs like ours) vorgetragen; hernach horen wir, es sei eine Betrachtung des Ritters Harold gewesen (27, 1). Die Zumutung XXII EINLEITUNG. und bios dazu da zu sein scheint um, wenn nicht zu storeu, so docli zu uecken. Da Harold nnd B. nebeneinander agieren, obwohl Harold == B. und B. = Harold ist, so kommt es wieder- holt vor, dafs sich eine und dieselbe Thatsache verzwiefacht. Das Lebewohl an Cadix I 85, 1 sagt diejenige Person, welclie 87, 1 und 91, 1 redet, der Verfasser. Dieser also ist es, der von Spanien Abschied nimmt. 11 16, 9 wird eben dies von Harold bericbtet {left - - the land of war and crimes). — Dafs der Verfasser nach der Tiirkei und Griechenland gereist sei, lehrt I 60, 1 (Parnassus whom I now survey), auch II 10, 1 und 79, 8. Wie Harold nach der Tiirkei und Griechenland reist, wird dann II 16 if. berichtet.') — Je eine der beiden Thatsachen wird der Leser als blofse Spiegelfechterei und Fopperei wegwerfen, well er weifs, dafs die beiden Abschied- nehmer und Eeisenden identisch sind, mithin nur Ein Abschied und nur Eine Eeise stattfindet. — In C. Ill geht die Doppel- gangerei des Dichters und seines Helden anfanglich noch fort, beschrankt sich aber auf die erste Halfte.^) Ill 3 — 6 wird audi eine Eechtfertigung'') versucht nnd damit die Identitat B.'s und das vom Verfasser offenbar in eigener Person Gesagte und iiber die Politik von 1808 Gesagte ohne weiteres einem Dritten, einem Ritter von ehedem (I 2, 1 whilome) beilegen zu sollea, war derartig-, dafs der Leser notwendig zu der Einsicht gelangte, wie es sich hier nicht um einen Ritter von ehedem handele und Harold eine pseudonyme Benen- nung des Verfassers sei. — H 31, 1 wird ebenfalls fur Harold in An- spruch genommen, was vom Verfasser (30, 9 for mine) gesagt war. — III 18, 2 kommt Harold auf dem Schlachtfelde von Waterloo an, die Betrachtungen aber werden, wie 29 ff. entnehmen lassen, von B. vor- getragen. — Der die Rheingegend beschaut, ist Harold 46, 5 und die angekniipften Gedauken werden ihm ebenfalls beigelegt, 52, 1. Auch die von B. damals empfundene Freude an Kindem, 54, 3, und den poetischen Grufs an Augusta, (55), hat er auf die Person des Harold "iibertragen, wie schon in den ersten Gesangen Harold besonders da vorgeschoben ward, wo es sich um Herzensregungen handelte, I 2, 8; (13) 8, 2; 84, 7 ff.; II 31, Iff. Dem Rheine Lebewohl sagen thut B. in eigener Person, 59, 1; GO, 1. — Ob 59, 2 the stranger auf Ha- rold zu beziehn sei, ist unsicher. ') Man kann auch C. HI zu Anf. hierherziehn, obwohl daselbst nicht von einer bestimmten einzelnen Thatsache die Rede ist. Ill 4, 2 sagt B, von sich, sein Herz babe wie seine Laute vielleicht eine Saite verloren; dann 8, 7 ff . von Harold, er sei alter geworden und mit den Jahren schwinde das Feuer der Seele, was denn mit 4, 2 auf dasselbe hinanskommt. ^) Vgl. vorhin XXI 3. Nach 52, 1 kommt der Name Harold nicht mehr vor in C. III. ■') A. 0. heilst es: nach triiben Lebenserfahrungen suche man Ver- EINLEITUNG. XXllI Harolds indirekt eingestanden. — In der Widmung des letzten Gesangs an Hobhouse erklaxt B. geradezu, dafs er dessen mttde sei zwischen sich und dem Pilger eine Grenzlinie zu ziehn, die doch kein Mensch habe anerkennen wollen, und dafs er daber dieselbe aufgebe. Hiermit libereinstimmend wird in C. IV bis zur 163. Stanze kein Gebraucb mehr von der TitelroUe ge- macht. 164, 4 heifst es dann, der Pilger sei nicht mehr. End- lich folgt eine Art von Abschied des Dichters von seinem Eeise- gefahrten Harold, der dabei als ein Lebender (175, 4 let us look) behandelt wird, s. u. XXIV. Eeisebilder haben keinen inneren Zusammenhang, nur dais sie in die Subjektivitat des Eeisenden getauclit sein konnen. Ein Stoif dieser Art gestattet nicht etaen Plan, wie er fiir Heldengedichte passend ware, und fiir B. , der nach dem Ein- gange von C. I . seine "VVahrnehmungen und Empfindungen als die Harolds vorzutragen hatte, war diese Aufgabe besonders schwierig und lastig, da er durchaus nicht im stande war mit seinem Ich zuriickzutreten und die Eegungen seines Innern irgend welchem, aucli dem leisesten Zwange zu unterwerfen. So folgte denn aus dem einen Fehler, dem der Unterordnung von Eeiseeindriicken unter einen episclien Plan, ein zweiter, das Doppelgangertum. Die spatere Beseitigung des Eitters Harold war — obwohl es im Grunde fehlerhaft ist die Figur, welche man als Tragerin des Ganzen aufgestellt hat, zu be- seitigen — der natiirlichste Ausweg. Interpolation. Wie der Plan des ganzen Gedichts uniiberlegt ist, so giebt es auch einige Partien, die unabhangig von dem fehlerhaften Gesamtplan einen Mangel an tjberlegung und Umsicht verraten. gessenheit und finde dieselbe in einsamer Klause; er, der Dichter, sei nichts, aber der Held, den er geschaffen, sei etwas; in dem Helden lebe, fShle und existiere er eigentlich, mit ihm durchwandre er unsichtbar die Welt, 6, 6. AUes dies ist richtig, entspricht aber nicht dem im Ch. H. obwaltenden Bezuge des Dichters zu seinem Helden. Einer ■von beiden soil unsichtbar sein und zwar der Dichter {invisible 6, 7 ist auf I zu beziehn). So wird es aber nicbt gebalten ; der Dichter tritt vielmehr jeden Augenblick in eigener Person hervor und schiebt den Helden in den Hintergrund. Da freilich wo ihm der Held als Peigenblatt dienen soil, lafst er ihn auftreten. Dies aufserliche Nebeneinander ist ubel und tadeinswert; gegen ein inneres Verhaltnis des Verfassers zu der yon ihm geschaffenen Figur ware gar nichts einzuwenden. Mancher, urn nicht zu sagen jeder Dichter legt ja seine Eigenschaften, seine Gefiihla und Gedanken den von ihm inszenierten Personen bei. XXIV EINLEITDNG. Das uachgehends eingesetzte Lied an Inez I (84) stimmt nicht mit 84, 6, wahrend dasjenig-e, an dessen Stelle das Lied an Inez trat, mit 84, 6 stimmt. — Die ebenfalls nachtraglich einge- setzten Stanzen II 79 ff. (Konstantinopel), s. o. VIII 2, passen nicht in den Zusammenhang. — Der Threnos auf den Tod der Prinzefs Charlotte IV 167 — 172 ist ein spater Einschub, 0. XII 3, tind da die Stanzen 164 if. nui- dazu dienen um den Threnos anzuschweifsen, so beginnt der Einschub schon St. 164. St. 164 enthalt einen Widerspruch gegen 175, 4, welche Pai-tie verm, friiher geschrieben ist als 164 — 172; 164, 4 wird be- richtet, Harold sei nicht mehr, er thue jetzt seinen letzten Atemzug; 174, 4 aber wird von ihm wie von einem Lebenden Abschied genommen, s. vorhin. — Die Disharmonien sind offen- bar durch unbehutsames Interpolieren entstanden; in die bereits als fertig angesehenen Partien wurde Neues eingeschoben und dabei nicht die erforderliche Eiicksicht auf das genommen, was von friiher her vorlag.') An sich sind die interpolierten Partien durchaus nicht zu tadein, im Gegenteil wiirden sie sich, separiert, sehr gut aus- nehmen. Der Threnos namentlich ist geeignet als Einzelgedicht gelesen zu werden; tjbergangsstanzen wie IV 164 if. liefsen sich leicht entbehren.^) ') Zu den drei angef. Stellen kommt vermutungsweise nocli eiiie vierte hinzu, 11 21 ff., wo die Nichtubereinstimirmng der Mondphasen, 0. XVIII 1, auf einen Redaktionsfehler zuruckzufdhren sein wird. St. 23 mag scion Anf. Aug. 1809, als der Mond im letzten Viertel war, feschrieben sein. Fur die auf Vollmondstage deutenden Stanzen 21 und 3 f. ist eine andere Entstehungszeit zu supponieren, etwa Sept. 19 ff., nach der Abfahrt von Malta. Der Redaktionsfehler bestand dann darin, dais jene das letzte Viertel von Anf. Aug. betreffende Stanze als 22. vereinigt wurde mit denjenigen Stanzen, welche die Tage um den Septembervollmond angingen. — Vgl. auch das IV 129, 9 Bern. a. E. ^) Der Tod der Prinzefs Charlotte steht mit dein Gegen-stande von C. IV (Italien) in gar keiner Verbindung. Wie fangt der Poet es nun an das sensationelle Thema dennoch in C. IV hineinzuziehn ? Er erinnert sich plotzlich des Pilgers und kiindigt seinen Tod an: Harold tbue jetzt seinen letzten Atemzug und schwinde hinab in den Abgrund der Vernichtung, der alles auch das Glorreichste verschlinge, in jeueu Abgrund, an dessen Rande stehend wir unser Jenseits wahrnehmen und verzweifeln u. s. w. ; in dem Hollenschlunde wimmelt es von Schemeu, an ihrer Spitze die tote Furstin, um die dann riihrend geklagt wird. So trefflich das Klagelied ist, so unangenehm fiillt die berechnende Ab- sichtlichkeit der Ubergangsstanzen auf, die mit ihrem ungeheurca Schmerz und ihrem infernalischen Hokuspokus dem blauen Rauch aus des Taschenspielers Pistole gleichen; hat der blaue Rauch sich verzogen, so zeigt sich dem Publikum das gewiinschte Bild. Die Zeitgenosseu EINLBITUNG. XXV Von dem uber die interpolierten Partien, insonderheit liber IV 164 — 172 Gesagten kann insoweit Anwendung auf das ganze Gedicht gemacjit] warden, als sich dasselbe anflosen liefse in kleinere Rhapsodien, s. I 93, 1 if., die freilich niclit alle so raeisterhaft ansfallen wiirden wie der Threnos. Der Cb. H. ist nicbt nach woliliiberlegter Disposition durch ebenmafsiges Schalfen, sondern stofsweise entstanden, er ist nicht sowohl ein Gredicht als eine Sammlung von G-edichten die aus den ver- schiedensten Stimmungen hervorgingen und von den verschie- densten Dingen bandeln. Man hat ihn treffend einer Perlen- schnur verglichen. Aber die Aneinanderreihung ist nicht immer geschickt, der Faden, der die Perlen vereinigt, wertlos, so dafs man sich nach Wegwerfung des Fadens an den losgelosten Perlen inehr erfreuen wiirde. Der Ch. H. iu den Augen der Mit- tmd Nachwelt. Das Publikum urteilt nicht nach Eegeln: es will unterhalten, geriihrt, gehoben sein, ixnd ,die Pilgerfabrt des Eitters Harold' leistete ihm das. Das Liebliche wie das Erhabene und nament- lich der Schmerz des Menschenlebens hat in ihr seinen vollen Ausdruck gefunden. So war es denn in den tonangebenden Kreisen bald entschieden, dafs sie ein bewundemngswiirdiges Werk, der Verfasser ein Poet ersten Ranges sei. Den Zeitgenossen empfahl sich die ,Pilgerfahrt' nicht bios durch ihren poetischen Wert, sondern auch durch ihre Tendenz zur Aktualitat, also dadurch dafs sie, so schwungvoll sie ge- schrieben war, dennoch den Boden des Wirklichen und Wahren niemals verliefs. Bei der Verkommenheit der vornehmen Gesellscliaft, in der das blasierte Junkertum stark vertreten gewesen sein mufs, ware die Figur des Harold aUerdings auch an und fiir sich von Wirkung gewesen;') aber sie gewann docli ungemetn an Inter- esse durch ihre vom Publikum friihzeitig herausgefundene Por- tratahnlichkeit mit Lord B., s. u. XXVIII 1, der jetzt in die werden freilich, tief ergriffen von dem ganz frischen Ereignis, zu einer abfalligen Kritik nicht aufgelegt gewesen sein. ') 1812, zur Zeit des Regenten, gab es o. Zw. viele Lords und Lordlings, die sich in der Figur des traurigen Ritters den Spiegel vor- gehalten saben und die sehr verbliifft auf den zweiten Rousseau blickten, der sich mit seinen Bekenntnissen aus ibrer Mitte erboben, um ibr grofses Geheimnis, dafs Qenufssucht nicbt zum Gliick fuhre, auszu- plaudem. XXVI EINLEITUNG. Londoner Kreise eingefiihrt nnd sehr bald der verzogene Lieb- ling der Gesellschaft wurde.') Nun hatte man erst recht keine Angen fiir die Fehler des Gedichts, dessen Snbfektivismus den Liebling in zwei Gestalten zu beschauen gestattete. Auch anderes kommt in C. I und II vor, was, selbst in einfaclister Form behandelt, Leser finden mufste. Von Elgins Pluuderungen wnfsten alle Gebildeten. Man fr^gte mit welchem Eechte er gepliindert habe und gelangte zu verschiedenen Ant- worten; B. tadelt Elgin, Hobhouse, der der Frage eine griind- liclie Erorterung gewidmet hat, kommt zu dem entgegengesetzten Eesultat. Dann Ali Pascba; wer kannte nicht den tapfern Pascha von Janina und seine Albanesen?^) Ganz besonders wichtig aber war der Gang der Ereignisse in Portugal und iSpanien. 1812 war England noch in jenem Kriege begriifen,. der seit fiinftehalb Jahren die pyrenaische Halbinsel zerfleischte. So mufsten denn die ScMlderungen dessen, was B. 1809 von dem Kriege daselbst gesehen hatte, das spottische Eingehn auf die von englischen Heerfiihrern und Diplomaten gemachten Fehler (Konvention vom 30. Aug. 1808), das Schlachtgemalde von Talavera (^ 27. Juli 1809), die I5etrachtungen iiber er- folglose Lorbeeren, die in jnngster Zeit bei Barosa und Al- buera (1811) errungen worden, bei den Landsleuten Wiederhall iinden. Die B.sche Muse also, welche, ohne ihrer Anmut zu ver- geben, in die Wirklichkeit herabgestiegen war, erntete rauschen- den Beifall, zunachst seitens der tonangebenden Kreise Lou- dens, dann in England iiberhaupt. Neben dem Lobe aber ging ein stiller, ernster Tadel her, nicht vom Standpunkte der Asthe- tik Oder der Moral, die damals besonders, wo es sich urn Adelige handelte, ziemlich lax war, sondern von dem der Eeohtglaubig- ') Bei der Schnelligkeit, mit welcher B. zum Ruhm unci zu eiiior hervorragenden Stellung in den Zirkein der Metropole gelangte, ware es mufsig zwischen den allerersten Erfolgen des Ch. H., als B. noch nicht so bekannt war, und den spateren Erfolgen zur Zeit seines Glanzes untersoheiden zu wollen. ^) Es kann scheinen, dafs B.'s Schilderung der Albanesen als eines kernigen und unverdorbenen Naturvolks damals mehr interessierte, weil Rousseaus Ansichten vom Gliick des Naturzustandes und der Notweu- digkeit zu ihm zuriickzukehren, noch stark im Schwange war. Aber B.'s Schilderung war auch dem, der nicbts von Rousseau wufste, an- ziehend, und liberdem mufste es , da Ali ein in Europa sehr bemerkter Potentat war, willkommen sein das Volk, welches ihm seine Krieger stellte, naher kennen zu lernen. EINLEITUNG. XXVII keit. B. hatte sicli im Ch. H. als Unchristen gezeigt. Daiiiber war man verstimmt, allerdings weniger in der noblen Gesell- schaft als in biirgerlichen Kreisen, die voriaufig nicht zu Worte kamen, und erst spater (1816) ihren langgehegten GroU ver- lautbarten.') tjber B.'s Unchristlichkeit betriibten sich auch solche, die von seiner Poesie entziickt und gerlihrt waren.^) Die beiden spateren Gesange des Ch. H., so sehr sie ge- eignet waren den Dichterruhm ihres Verfassers aufrecht zu er- halten oder zu iiberbieten, scheinen dem Publikum doch nicht in dem Mafse wie die Gesange von 1812 behagt zu haben. In dem metaphysisch angehauchten C. Ill ist die Verstiegenheit euiiger Partien sehr grofs, einzelnes kaum sicher zu verstehen; man beschwerte sich denn auch iiber Dunkelheit; s. 96, (9). Die besonders in C. IV gesteigerte Rhetorik gefiel nicht alien.") Es kamen weniger Dinge vor die der Zeit angehorten und augen- blicklich sehr interessierten. *) Auch war der Harold-Byron aus C. I und II den Zeitgenossen angenehmer als der ungliickliche Gatte und Vater der spateren Gesange; in gewissen ICreisen herrschte sogar eine bittere Feiudseligkeit. Aber audi solche die den Verfasser nicht anfeindeten, mufsten die zur Schau getragenen Zerwlirfnisse peinlich und als poet. Hintergrund langweilig finden.^) Geklagt wurde auch in C. I und 11, aber so wie Jiinglinge klagen — man hat zu reichlich aus dem Becher des Lebens geschliirft und Kopfschmerzen bekommen, man hatte Herzleid, man empiindet ein Well, dessen Grund man keinem Menschen sagen kann. Es war so anziehend diese mysteriosen Schleier zu liiften, hinter denen sich zarte Geheim- ■I Jf. I 267. Am 31. Juli 1814 schrieb ein junges Madchen ein Gebet, ia welchem sie Gott anrief, dafs er den Dichter zum wahren Glauben bringen moge. Nach dem fruhen Tode der Verfasserin, fand sich das Gebet unter ihren Papieren und wurde dem Dichter zugeschickt. Jf. I 63 ; Ez. 359. ') Ein Zeitgenofs des Dichters, Irving (1783—1859), verspottet iu dem bald nacb C. IV erscbienenen Sketch Bools (1819) die Absichtlich- keit der B.schen Kraftreden. — Vgl. IV 51, 9. ■») C. IV betrifft fast ausscbliefslich Kunst, Natur und Geschichte. Ein Laser, der in der italien. Litteratur nicht bewandert war, wlrd den Stanzen 30 ff., 56 if. kein grofses Mafs von Aufmerksamkeit gesohenkt haben. Hatte B. mit C. IV debutiert, so wiiide ihm schwerlich so viel Beifall zu teil geworden sein. ') Augusta teilte mit, die meisten ihrer Bekannten zogen die al- teren Gesange (dem neu erscbienenen dritten) vor. Vgl. B.'s Brief vom 24. Januar 1817. XXVIII EINLEITUKG. nisse zu verbergen schienen.') C. Ill und IV enthielten nichts dergleichen. Die erhobenen Beschwerden waren bestimmter und emster, sie bezogen sich auf die Mifsehe, auf die erlittenen Verleumdungen, auf das Tochterchen. Das englische Publiknm hatte allerdings auch dem seither in Ungnade gefallenen B. noch immer ein hinreichendes Mafs persbnliclien Interesses be- wahrt um diese Dinge lesenswert zu iinden, und die riilirenden Dichterworte eines Vaters, der sich nacb seinem Kinde sehnt, werden wohl ihren Weg zum Herzen mancher Leserin gefun- den haben; aber sine wohlthuende Lektiire boten doch diese den Euin der eigenen Verhaltnisse angehenden Partien im ganzen nicht. — Wenn die Planlosigkeit des Cb. H. und die Doppelgangerei in III und IV weniger hervortraten^) und auch der der Eeligion gegenuber angeschlagene Ton jetzt milder war, so trug doch diese Abwesenheit von Fehlern und Ver- stofsen nichts dazu bei, den triiben, vbllig prosaischen Hinter- grund der Privatangelegenheiten zu beseitigen. Das im Ch. H. iiber die Verknechtung Griechenlands durch die Tiirken, iiber Venedigs Schmach den Osterreichern zu ge- horsamen Gesagte und andere im Sinne des Nationalismus ge- thane Aufserungen B.'s sind von den Zeitgenossen wohl kaum hinreichend gewurdigt worden. Erst seit des Dichters Gedan- ken sich erfiillt haben, erkennt man ihre Tragweite. Fiir den Epigonen fallt ein Teil des Reizes, den die Ge- sange des Ch. H. bei ihi'em Erscheinen darboten, dadurch weg, dafs, was in den Jahren 1812 — 18 interessant war, es mehrere Menschenalter spater nicht mehr ist, Der spanisohe Krieg mit seinen Schlachten, Elgins Pliinderungen in Athen, Ali Pascha, der ') Auf die Frauenwelt waren die 1812 erscbienenen Gesange von geradezu magischer Wirkung; "welcher Gliickliohen moohte es bestimmt sein den armen Pilger zu trosten und seiner Selmsucht das recbte Ziel zu geben? Caroline Lamb, eine der Modekoniginnen des vornehmen London von 1812, las den Cb. H. und beschlofs des Verfassers Herz zu gewinnen. Jf. I 25]; 11 14. 2) Ganz fehlerfrei in dieser Beziehung sind indes C. Ill und IV nicht, s. 0. XXI 3 ; XXII 1. Aber das Publikum wird kaum Anstols ge- nommen haben , weil es sicb gewissermafsen an den in duplo vorhan- denen Helden gewohnt hatte. Auch kann man sagen, dais der Gesamt- plan und die aus ihm folgende Doppelgangerei den Lesern von 181(5 und 18 sich mehr entzogen, weil ihnen das Gedicht stiickweise geboteu ward. Das Friihere lasen sie wohl nicht nach, so dafs es ibnen weniger prasent war, wie in C. I die Helden binausziehn, um in III und IV, gleich umgekehrten Satlingen des Kadmos, in die Ritze zu fallen nnd zu versinken. EINLEITUNG. XXIX Tod derPrinzefs Charlotte sind langst vergangene,halbvergessene Dinge. Auch die Figur des Harold aus C. I und II hat nicht darnm Anspruch auf Lob, weil sie das Konterfei eiiies viel gelobten und bewunderten Mitlebenden ist, oder haben 0. Ill und IV Anwartschaft auf Tadel, weil sie herriihren von einem viel getadelten Verfasser und sich mit den der skandalosen Tageschronik anheimgefallenen Verhaltnissen desselben beschaf- tigen. Zu den Mitlebenden gehort B. nicht mehr, die Tages- chronik beschaftigt sich nicht mehr mit ihm. Nur weniges wie Waterloo und Napoleon wird auf den heutigen Leser gleichen Oder ahnlichen Eindruck machen wie auf die Zeitgenossen von 1812 — 18. Was also zuerst (1812) die sensationelle Wirkung der Poesie B.'s steigerte, 1816 und 18 ihm mit Bezug auf seine Person und seine Privatverhaltnisse das verdiente Lob ver- kiirzte, die Wahl von Stoffen die der Zeit angehiirten, das Handinhandgehn mit der Gegenwart, das hat jetzt aufgehbi-t ein Faktor zu sein. 1812 ziindeten seine Gedichte ahnlich publi- zistischen Flugblattern ; alte Flugblatter sind wirkungslos, ja kaum ver6tandlich. Dem Epigonen wird der Ch. H. nicht wie den Zeitgenossen stiickweise geboten. Er tritt an das Ganze heran, und die Fehler des Gedichtes, die Einfuhrung einer epischen Figur, wo sie nicht hingehort und das daraus hervorgehende Doppelganger- tum des Helden und des ihm sich alle Augenblicke vordrangen- den Dichters, werden ihm mit unangenehmster Deutlichkeit ent- gegentreten. Aber die beiden letzten Gesange, welche aus der reiferen Zeit stammen, haben die Mangel in geringerem Mafse an sich und partizipieren an ihnen nur f olgerungsweise ; C. I und II sind es, denen der Tadel zuzuschieben ist. Wir haben es also mit einem Jugendfehler zu thun, der spilter mehr und mehr beseitigt ward. Die 1812 erschienenen Gesange sind anspruchs- loser und natiirlicher als die spateren und enthalten iiberhaupt viel Schones; sie pflegen jungen Leuten sehr zu gefallen und wie neben der vollen Eose auch die Knospe sich sehn lassen kann, so konnen auch sie sich sehn lassen neben den spateren Gesiingen. Aber letztere sind die voUendetere Leistung. Die Zeitgenossen haben dem Dichter stets, auch nach sei- nem gesellschaftlichen Stiu-ze 1816, ein persbnliclies Interesse bewahrt. Infolgedessen haben sie, was er iiber seine fatalen Privatverhaltnisse ausspricht oder andeutet, unweigerUch und sogar teilnehmend gelesen, obschon es sie schwerlich angenehm beriihrte. Vgl. vorliin XXVIII. Der heutige Leser, selbst \venn XXX EINLEFTDNG. er sich durch Studium uber B.'s Eigenart und Schicksale eia Surrogat jenes zeitgenossischen Interesses verscliafft hat, wird das viele Eeden des Poeten von sich und seinen Dingen, ein ewiges Klagen und Jammern lastig fiuden, besonders wo wie im An- fang von C. Ill erst B. die Wunden seines Herzens znr Schan tragt und unmittelbar danach Harold ein ebenso klagliches Schauspiel darbietet. Bei deni Querulieren in C. IV wird ein ungeheures Pathos aufgewendet (St. 130 Time dreimal, St. 135 f. have I not fiinfmal) und der Euin der eigenen Verhaltnisse starker und lauter beweint als der Untergang des alten Eom. Das mag wohl auch den Zeitgenossen unangemessen geschienen haben , geschweige denn den heutigen Lesern. Den Schmerzens- aufserungen im Ch. H. hort die Nachwelt auch darum mit ge- ringerer Andacht zu, well sie in denselben voriibergehende Stimmungen, launenhafte Anwandlungen erkennt. Dem Ge- dichte zufolge war Harold-Byron durch weg triibe und diister,') aber man weifs recht wohl, dafs der melancholische Wanderer nebenher ein amiisantes Leben gefiihrt und die derbsten Plai- sirs aufgesucht hat, auch dafs er des Jammerns bald satt wurde und ins Gegenteil (Beppo, Don Juan) umschlug. Die Zeitgenofsen konnten den Nationalismus des Dichters nicht wiirdigen, der Epigone kann ihn wurdigen. Denn was B. den Hellenen ans Herz legte : dafs, wenn sie frei sein wollten von der Herrschaft der Tiirken, solche Freiheit erkampft sein woUe, was er bei den Bewohnern Italiens anregte, bessere Zustande herzustellen , das ist alles Wirklichkeit geworden. Es giebt ein unabhangiges Hellas, ein einiges Italien. Ein Historiker, der die Geschichte der Neugriechen erzahlt, wird B.'s zu gedenken haben nicht bios darum, well er sich 1823f. an der Erhebung gegen die Tiirken beteiligte, sondern auch well er schon langst in gleichem Sinne agitiert hatte. Wisset ihr wohl, sagt er zu den damals (1809) geknechteten Griechen, dafs, wer frei sein wiU, selber den Streich gegen die Unterdriicker fiihren mufs, nicht warten mufs auf Franzosen Oder Eussen, dafs sie das Joch abnehmen; erst wenn ihr euren Sklavensinn von ench thut und wieder Manner seid, kann Hellas wieder zur alten Wiirde gelangen (I 84, 3 if.). Zu Italien nimmt er eine ahnliche Stellung ein. Vou ') Es wird anbei erwahnt, er sei toitunter vergnugt gewesea wie andere Menschen. Das wird denn unerwartet gefunden und gewisser- mafsen entschuldigt. Vgl. Ill 16, 6 und 9s 54, 1 f. EINLEITUNG. XXXI seiner eifiigen Teilnahrae am Carbonarismus ist oben be- richtet. Im 4. Canto spricht er von der Herrschaft der Frem- den in Venedig (13, 8; 15, 7) und von der Schmach des einst so stolzen Freistaats, der jetzt von den Osterreichern zertreten werde. In dem 5. Canto des Ch. H., den er schreiben wollte, aber nicht schrieb, gedachte er das ergiebige Thema von der osterreichischen ,Tyrannei' weiter zu verfolgen.') In Ermange- lung desselben kann man sich an die o. XIV erwahnte Prophecy of Dante halten, wo II a. E. gefragt wird, wessen es eigent- lich bediirfe um Italien zu seiner vollen Herrlichkeit herzu- stellen. Die Antwort ist, dafs zu dem Ende die Sohne Italiens einig werden miifsten. So bereitete B. denn denen den Weg, die die mittelalterliclie Kleinstaaterei aufhoben nnd die heutigen Zustande scliufen. 1816 if. war die brennendste Frage jenes Bestreben der heiligen Allianz uberall die Formen des alten Europa zuriick- zufiihren, insonderheit die Bourbons herzustellen. Dem gerechten Unwillen iiber ein so grundverkehrtes Thun leiht B. Ill 19 f. und IV 27 f. Worte. An der letzten Stelle heifst es, der Baum der Volkerfreiheit stehe jetzt freilich aufserUch versehrt und verkommen, aber diirre sei er doch nicht, im Innern rege sich noch der Saft und die gute Saat sei so nachhaltig gesaet, dafs ein besserer Lenz bessere Frncht liolfen lasse. Es gehorte einiger Mut dazu, um in jener elenden Zeit noch hoifen zu kbnnen. B. war eine zu zarte und launische Natur, um ein tucli- tiger Politiker zu sein, aber das natiirliche Eecht der VBlker sich zu einigen und nicht unter fremdherrlicher Fuchtel zu stehn, hat er doch zu vertreten verstanden. Nach dieser Seite hin gebiihrt ihm denn eine ehrenvoUe Stelle in der Geschichte des 19. Jahrhunderts. FreiUch finden wir audi seinen Namen unter denen, die einer triiben, krankhaften Weltanschauung Vorschub gethan liaben, es figuriert derselbe nicht ganz mit TJnrecht in den Annalen des Pessimismus. Der Ch. H. ist keineswegs frei von bezuglichen Aufserungen; das Menschenlos ist elendig, kein Ge- nufs halt ernstlich vor, immer ist gleich die tjbersattigung da, und im Jenseits ist nichts zu hoifen. So wird mit Gott dem Herrn gegrollt. Aber es sind dies mehr Stimmungen, denen man andere Stimmungen entgegensetzen kann. Wo Harold-Byron auf seiner Pilgerfahrt etwas Schones und Edles antriift, da >) Jf. Ill 141. XXXII EINLEITUNG. preist er es, seine Seele ist freudig und jubelt. Wiewohl er also 0. Zw. den Pessiraismus hat anbahnen lielfen, ist er doch selbst nur bin imd wieder aus Laune Pessimist.') — Ware er vollstandig- der Verzweiflung und Schwarzseherei anheim- gefallen gewesen, so hatte er in den so wenig Hoffnung bietenden Jabren nach Waterloo, nicht ein Herz fassen kbnnen zu den Geschicken der europaischen Volker, aucb nicht so han- deln konnen , wie er es gethan , um Italien und Griechenland besseren Zustanden entgegenzufiihren. — Pessimismus und Ee- ligion vertragen sich nicht. Der Ch. H. nun aber ist keines- wegs irreligibs, man miifste denn Abkehr vom Dogma mit Ir- religiositat identifizieren. B.'s Zeitgenossen scheinen das ge- than zu liaben; heutzutage wird man milder urteilen und sich was seine Zweifel angeht, da er sie ungern und nicht mit hohnischem Behagen vorbringt, dem Urteile Th. Moores an- schliefsen, dafs derjenige, welchem seine Zweifel Pein verur- sachen, doch noch das Samenkorn des Glaubens in sich trage. Im Ch. H. wendet B. dem Dogma, der Orthodoxie den Eiicken, nicht aber der Religion. Die Herrlichkeit Gottes findet psal- mistischen Ausdruck ; war das Weltmeer besingen kann wie B. im 4. Gesang des Ch. H., der weifs die Grbsse des Schbpfers zu empfinden, welcher ihm freilich mehr ein alttestamentlioher Zebaoth als eine christliche Gottheit ist. Schopenhauer findet die Welt in aller und jeder Beziehnng so erb'armlich, dafs er erklart, er mbchte nicht der Gott sein, der sie gemacht habe. So etwas kbnnte nicht im Ch. H. stehn. B.'s Gesinnung war die eines Eevolutionars — eine solche war nbtig, um von dem noch iibrigen Wust des Mittelalters loszukommen und den Vblkern zu staatlicher Einigung zu ver- helfen — und Eevolutionar sein heifst unzufrieden sein mit dem was besteht, es negicren, es auf heben wollen. So werden wir denn an B. gewisse Ausschreitungen verneinender Tendenz zwar nicht loben, aber doch geneigt sein sie zu verzeihen. Wer eia Feuer anziindet, um infizierte Kleider zu verbrennen und befriedigt ist, dafs es aufflammt und die Miasmen beseitigt, wird, wenn es einmal welter greift und das Obdach, welches es hatte ver- schonen sollen, ansengt und zu verkohlen beginnt, nicht allzu lant schelten diirfen. Das Element folgte ja nur seiner Natur, und die Beseitigung der Miasmen war die Hauptsache. ') Luthardt stellt B. mit Recht zu der Zahl derer, die mit dem Pessimismus noch nicht wabihaft Ernst gemacht haben. Vgl. Moderne Weltanschauungen Lpz. 880, S. 184. EINLEITDNG. XXXIII HUlfsmittel. Was Text iind Interpunktion angeht, so bin ich im allge- meinen der Ausg. 873 gefolg-t.') Es berulit dieselbe, wie der Titel und die vorangeschickte Notiz besagen, anf einer neuer- dings angestellten Vergleicliung der B.schen Manuskripte , in dere;) Besitxe sich die Buchhandlung (John Murray) befindet. Hie ist ziemJich korrekt.-) Die Anzalil der im Ch. H. gebotenen Variaiiteu ist Idein und die meisten von geringem Interesse.^) Die Interpunktion der Ausg. 873 weiclit an vielen Stellen ab. Sie wird herriiliren von denen, die in Murrays Auftrage die Ivlamislcripte kollationiert haben. Da B. die Setzung der Zeiclieji seinen beim Korrigiei'en der Druckbogen beliiilfliclien Freunden iiberliefs, eine vollstandige Interpunktion autlien- tisclie)! Ursprnngs also nie vorhanden war, so haben die Spfi- teren hier allordings einigen Spielraum; indem sie ein Zeichen der Vulgata a,ndern, kbnnen sie sagen, dass dasselbe von Giffoi'd, s. Brief 11. Januar 1814, oder einem andern jener Frennde niclit richtig gesetzt worden sei und dafs eine sinnentspreclien- Jere Interpunktion an die Stelle treten mlisse.^) (Jnter den von mir benutzten Ausgaben war mir die D.scbe ') I), und Hi. sagen nioht, worauf der von ihnen gegebene Text beruht. Kine Vergleicbuug lehrt, dafs sie ebenfalls die Ausg. 873 zu (jninde gelegt haben; s. auch die (olgende Note. Die InterpuuUtion angeheiid, hat sich HI. etwas weiter als D. von Ausg. 878 entfernt. ■•) Ganx frei von Dnickfehlern ist .sie iiicht. II 75, 3 steht who wuuld hut deem st. who but would deem, welches Versehen D. wieder- liolt liat; III 47, 4 crowd st. cloud; G5, 9 Adventicum st. Aventicum; IV 110, 3 ist das Wort sublime durch eiiien falschen Buchstaben entstellt; 173, 5 steht form st. foam. ^) Das Verhiiltnis des in dei' Ausg. 873 gegebenen Woi-tlauts zur Vulgala ist eigeiitlich nur an zwei Stellen bemerkenswert, IV 132, 2 und 182, 3. Yav 132, 2 war alles schon vor 1873 bekannt. V?as IV 182, 3 angeht, so diirfte es niiiig sein das lyi. S. aufs neue einzusebn. Es wird, statt dos sinnwidrigen wasted them der Vulgata, in Ausg. 873 wash'd them power geboien. Steht aber das im M. S., so bleibt die gow. Lesart ratselhaft. Viell. also beruht wash'd them potver nicht auf den Ziagen der B.schen Fedov und haben wir es mit einer modernen Emendation zu thun, statt deren auch eine andere dem wasted naher- liegende (foster'd) versucht werden konnte. ^) Vorschliige zu Interpunktionsanderungen wird man auch in meiiieni Kommentar linden; in den Text habe ich sie selten aufge- noranien. \'g]. iV 8G, 2; 182, 2. Abweichungen von dem Wortlaut der Ausg. 873 babe ich fast ganz vermieden. — Eig. Konjekturen sind, da B.'s Ilandsohrift nicht die beste war (Jf. II 70; 235), als raoglich sta- tuiert, ahci- niobt in den Text gesetzt. Byroii, Cliilde liarokl. C XXXIV EINLEITUNG. von besonderem Wert. Hl.'s Leistung ist schwacher. Icli habe aiich die deutschen Kommentare von P. Weeg und F. Brocker- hoff verglichen. P. Weeg wiederholt diirchweg nur die von mir in meiner alten Ausgabe (Hamburg 853) gegebenen Erkla- rungen, sogar die irrtiimlichen. Er wiederholt audi einen Drnckfehler, der sicli I 72, 1 in meiner alten Ausgabe findet, arena st. area. Seine Quelle nennt er nicht. Sehr viel mehr Fleils hat F. Brockerhoff angewendet, doch ist sein Werk nicht beifallswiirdig. Man trifft bei ihm Erklarungen an, die litres gleichen suchen.') Noch schlimmer als einzelne Irrtiimer ist seine Manie, wo moglich iiberall einen zweiten Sinn auszn- mitteln. Diese Methode fiihrt ihn vielfach dahin dem Eiclitigen Falsches zu gesellen und den eines bestimmten Anhaltes be- dvirftigen Leser zu verwirren.^) Durch Benutzung von Napier und Hobhouse sind einige Stellen von C. I und II jetzt sicher erklarbar geworden.^) B.'s Biographen haben der ersten Eeise wenig Aufmerksamkeit ge- widmet.*) Aus meiner alten Ausgabe ist einiges wbrtlich in diese neue iibergegangen, doch ist des tJbereinstimmenden vei'haltnis- raafsig wenig. Schliefslich habe ich mich nach verschiedenen Seiten bin dankbar zu bekennen. Die Universitatsbibliotheken zn Kiel und Grottingen, die Bibliothek des Kealgymnasiums zu Altona, in Hamburg die Stadtbibliothek , die Hauptbibliothek der Ge- lehrtenschule des Johauneums, die Bibliotheken des Realgymna- sinms und der patriotischen Gesellschaft haben mich aufs bei-eit- ') III 17, 7 heiTst es mit Bezug auf die prangenden Saatfelder der Ebene von Waterloo: how that red rain (das dort vergossene Blut) hath made the harvest grow. Brockerhoff versteht red rain von glii- lienden Kugeln. ") Ganz ohne Nutzen ist mir trotzdem Brockerhoffs Kommentar nicht gewesen. Auch Irrtumer konnen anregen, und dann ist ja auch nicht alles Irrtum bei Br. '') Wo Hobhouse und B. in den Daten nicht stimmen, da bin ich H. gefolgt Oder es ist von der Angabe eines Datums abgesehn. So habe ich das II 67 erwahnte Abenteuer, welches nach B. am 10. Nov. 1809 stattfand, nicht datiert, weil H.'s Angaben Zweifel lassen. (Ende der Notlage des Schiffs nach H. am ersten Morgen des Beirarafestes, d. h. am 1. Schewal des turk. Kalenders; 1. Schewal = 9. Nov. (Bode), eine Gleichung, die, um mit B. zu stimmen, fiir Nov. 9/10 zu nehmeu wiire.) *} Elze hat in der alten Ausg. iiber die erste Reise teilweise Fal- sches berichtet und auch in der neuen einen korrekteren Bericht (nach Hobhouse) zu geben unterlassen. EINLBITUNG. XXXV willigste mit Hiilfsmitteln unterstiitzt. Auch Privatgelehrte haben inir Biiclier geliehen und bei schweren Stellen Rat and Auskunft erteilt. Es sind zunennen: Professor H. Sauppe in Gottingen, Dr. Koch in Schleswig, hier in Hamburg Dr. Eohde, Prof. Fels, Dr. Luders, Dr. Pernow. Ganz besonders ver- pflichtet fiihle ich mich dem zuletzt Genannten ; seine Httlfe bei der Korrektiir und der Interpretation war mir vom grbfsten Werte. Endlich ist noch der Verfasser einiger Quartblatter zu erwahnen, die sich mit meinen Erklaningen des Cli. H. be- schaftigen. ') Z i t a t e. Es ist die Widmung an lanthe mit zitiert. Fiir die eingelegten Gedichte ist die in ( ) gesetzte Nummer der vor- angehenden Stanze angewendet. Wo Schriftwerke angezogen werden, bezieht sich die Zahl in der Eegel auf die Pagina. — Ich lasse nun ein Verzeichnis der angewendeten Abkiirznngen folgen, soweit dieselben der Erklarung bediirfen. Ausgf. 851 bezeichnet Childe Harold's Pilgrimage. A Romaxint by Lord B. London John Murray 1851. Ausg. 873 Poet. Works of Lord B. New Ed. The text carefully revised. Ebendaselbst 1873. B. Byron. Bd. Badeker London. 2. Aufl. Coblenz 1866. „ Schweiz. 13. „ „ 1871. C. Canto. Oh. H. Childe Harold. D. Lord B. Oh. H.'s Pilgrimage. Edition class, p. James Darme- steter. Paris 1882. D. J. B.'s Don Juan. E. Felix Eberty Lord B. Ein Lebensbild. 2. Ausg. Leipzig 1879. Ez. Karl Elze Lord B. Berlin 1870. Die 2. Ausg. vom J. 1881 stimmt bis Seite 429 mit der vom J. 1870 iiberein. F. Ernst Forster Handb. f. Reis. in Italien. 4. Aufl. Munchen 1848. Fels. Prof. A. Fels I ^^^^^^ ^^^ briefl. MitteUungen. Fw. Dr. H. Fernow J ') Es sind 13 Quartseiten. Der Vf. hat sich in denselben nicht genannt. Seine Bemerkungen beziehn sich auf C. I, II und III, einige wenige auch auf C. IV. Ich habe hier und da Nutzen aus den Quart- bliittern gezogen und meistens den fremden Urspmng (z. B. Ill 21, 1 durch ,inan') angedeutet. Wo Fernow ebenso interpretierte wie der Vf. der Quartbl., habe ich Fw. gasetzt. C* XXXVI EINLEITUNG. G. Olto Gildemeister Lord B.'s Werke iibersetzt. In 6 Banden. 2. Aufl. Berlin 1866. H. Hobhouse Journey through Albania - - to Constantinople. 2 Vo- lumes 4". 2. Ed. London 1813. HI. Childe Harold. A Roinaunt by Lord B. with notes ed. by Walter Hiley. London 1877. Jf. Jeaffresoii The Real Lord H. Lpz. Tauchnitz 1883. 3 Bande. Im. Schin.idt Gr. - - Immaiuiel Schmidt Giammatik der engd. Spr. f. obere Kl. 2. Anfl. Berlin 1876. M. Thomas JHoore Letters and Jonrnals of Lord B. Frankf. 1830. Mn. Eduard Miitzner engl. Gramraatils. 3 Biinde. 2. Aufl. Berlin 1873-75. (Mit II 1 wird auf den 2., init 11 2 anf den 3, Band hingewiesen.) ST. englische Note, herriihrend von B. oder B.'s Zeilgenoiwen. (GilTord zu 0. I und H, Hobhouse zu C. IV.) Wap. Napier History of the War in the Peninsula. 6 Volnmes London 1828-40. Sv. I. Stnive Kieler Progarara 1859. „ II. „ „ ,, I860. Sh. Shakspeare. St. Stanze. V. Volkmann Nachrichten von Italien. 3 Bande. Leipzig 1770 n. 71 W. Wagner engl. Sprachlehre. Theoret. Toil. 5. Aufl. Brann- sehweig 1839. (Wo keine Ziffer folgt ist W. = Westen ) W. v.. Walker'.-; Uii'tionary by Smait, 3. Kd London 1819. TO lANTHE. 1. Not in those climes where I have late been straying, Though Beauty long hath there been matchless deem'd; Not in those visions to the heart displaying Perms which it sighs but to have only dream'd, Hath aught like thee in truth or fancy seem'd: Nor, having seen thee, shall I vainly seek To paint those charms which varied as they beam'd — To such as see thee not my words were weak; To those who gaze on thee what language could they speak? To lanthe. Diese Widmung fugte Byron den beiden ersten Gesangen hinzu, als diese bereits den Beifall aller Leser erworben batten, im Herbst 1812. lanthe ist die damals im 11. Jahre stehende Charlotte Harley, zweite Tochter des Grafen yen Oxford (spater Lady Cb. Bacon). B. beabsichtigte ihr Portrait einer neuen Ausgabe des Ch. H. (1813) zuzufiigen. M. 167. — Der Ch. H. passt nioht fur eines Kindes Ohr. B. widmet ihn der elf- jahrigen Charlotte nicht in dem Sinne, wie man sonst Schriftwerke widmet, und verlangt gar nicbt, dafs sie ihn lese. Entziickt und geruhrt von ibrer Schonheit, sucht er einen Aus- druck fiir seine Empfindungen und legt ihr seinen Rubm und sich selbst zu Fufsen, mag im Ch. H. stehn, was da will. — Der Name lanthe bed. Veilchenblnte, hat also mit 4, 9 lily (HI.) nichts zu thun. Sehon John Leyden hat seine 1803 yer- fasste Ode (in Scotts Minstrelsy) einer lanthe gewidmet. Sv. I 2. 1, 1 — 5. in those climes, in den Landern des Siideus, I, 57 ff. und 64; B. liehrte eben aus Grieohenland zuruck. — in those visions - - dream'd in den von unserer Einbildungskraft, wenn wir scUafen, erscbaffenen Gesichten, die uns solcbe Gestalten zei- gen, dafs wir bedauern sie nur im Traume und nicht wirklich erbhckt zu haben. Hernach wird in those climes durcb in truth, in those visions durch fancy rekapituliert. Vgl. II 79^ 8. — Der weibliche Reim, straying displaying, gibt dem Eingang eine gewisse Fulle und Weichheit; des Dichters Seele wallt iiber von Freude, die ihm seine poetischen Erfolge und lanthes Anmut einflofsen. 7. to paint. Einen steten Weohsel, eine Aufeinanderfolge (varied) zu malen ist unmoglich. Byron, Childe Harold. j CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 2. All! may'st thon ever be what now tlioii art, Nor nnbeseem the promise of thy spring, As fair in form, as warm yet pure in heart, Love's image upon earth without his wing, And guileless beyond Hope's imagining! And surely she who now so fondly rears Thy youth, in thee, thus hourly brightening, Beholds the rainbow of her future years, Before whose heavenly hues all sorrow disappears. Young Peri of the West! — 't is well for me My years already doubly number thine; My loveless eye unmoved may gaze on thee. And safely view thy ripening beauties shine; Happy, I ne'er shall see them in decline; Happier, that while all younger hearts shall bleed, Mine shall escape the doom thine eyes assign 2, 2. nor unbeseem unrl keine Unehre machen , et ne pas dementir (D.), me eine lenzliche Saatflur des Landmanns Hoffnungen zii schandeti machen liann im Sommer. IH 30, 6. — Sonst nur unbeseeming Adj. 4. Vgl. das B. gelaufige I'amitie est I'amour sans ailes. D. — Statt loinff erwartet man loings. 82, 6. 5. in deiner kindlichen Harmlosigkeit bist du unerreithbar (beyond) dem Hoffen der Mannerwelt, die sich so leicbt einbildet, ein Frauenherz erobert zu haben. 7. 'brightening'' scheint sich grammatisch auf thee zu beziehen und das weiterhin folgende rainbow vovzubereiten ,die welche dich so liebevoll grofszieht, erblickt in dir die du so (so vor iin- seren Augen) immev schoner wirst (eig. von Stunde zu Stimde mehr erstrahlst) den Regenbogen dev Verheifsung fiir ein gliick- liches Alter'. 3, 1. Peri, bei den Orientalen das was bei uns ein Engel. ■ 2 ff. ich bin 24 und dariiber, du erst 11 Jahr; ein Verhaltnis zwischen uns ist also unmoglich; ich kann gleichgviltig auf dich schauen Und doch fleht die ganze Widmung unwiderstehlich um Mitgefiihl und — Liebe. 5. ich werde sterben, ehe deiue Jugendsclionheil welkt. Dies traf einigermarsen ein; als B. starb (1§24), war Charlotte 28 Jahr. - 6. shall bleed Schmerzen leiden miissen. Ebenso shall in Z. 7 und 8. Shall bed. das was sicher bevorsteht. W. Wagner zu Sh. Henry V. I 1, 43. TO lANTHE. 3 To th'ose whose admiration shall succeed, But mix'd with pangs to Love's even loveliest hours decreed. 4. Oh! let that eye, which, wild as the Gazelle's, Now brightly bold or beautifully shy. Wins as it wanders, dazzles where it dwells. Glance o'er this page, nor to my verse deny That smile for which my breast might vainly sigh Could I to thee be ever more than friend: This much, dear maid, accord; nor question why To one so young my strain I would commend, But bid me with my wreath one matchless lily blend. 5. Such is thy name with this my verse entwined; And long as kinder eyes a look shall cast On Harold's page, lanthe's here enshrined Shall thus be first beheld, forgotten last: My days once number'd, should this homage past 3, 8. succeed reussir. 9. but {their successful admiration shall be) mix'd with pangs. 4, 2 f. Man erwartet erst dazzles - - und an zweiter Stelle ivins - -, weil Z. 2 bold voranging, shy folgte. S. o. 1, 5, und I 79, 8 f. — Pope Essay on Criticism II 40 correctly bold, and regularly low und I 198 glows tohile he reads., but trembles as he writes. D. - 4. this page, die Widmung, weiter nichts. S. o. to lanthe. — deny, Imperativ. 9 f. my wreath, bescheidener gesagt als my laurel wreath, Ehren- kranz, s. IV 35, 9. Man unterscheide zwischen der Sache und der bildlichen Fassung der Sache. Das Bild (eine Lilie einge- flochten dem Lorbeer, welcben England dem Dichter urns Haupt gewunden) geht voran, die Sache (lanthes Name dem, Ch. H. betitelten Gedichte ziigesetzt) folgt. 5, 2 f. and (as) long as hinder eyes (die Verehrer der B.'schen Dichtung) shall cast a look on Childe Harold's page (die von ihm handelnden Blatter, das Gedicht Ch. H.), lanthe's page - -. — Kinder wohlwoUender als sonst die Menschen sind; W. 626. 5f, sollte nach meinem Tode (my days once nu^nber'd, absolutes Partizip) diese Huldigung von ehedem, die Widmung, dich ver- anlassen, den Ch. H. zu lesen. Erst hier wird eine entfernte CHILDE EAROLD'S PILGRIMAGE. Attract thy fairy fingers near the lyre Of him who hail'd thee, loveliest as thou wast, Such is the most my memory may desire; Though more thanHope can claim, couldFriendship lessrequire? Moglicbkeit angedeutet, dafs lanthe das Werk ihres Freundes in die Hand nehmen und mit ihren schonen Fingern die Seiten um- blattern werde. — Lyre = poem (Reim). CANTO I. 1. Oh, thou! in Hellas deem'd of heavenly birth, Muse! form'd or fabled at the minstrel's will! Since shamed full oft by later lyres on earth, Mine dares not call thee from thy sacred hill: Yet there I've wander'd by thy vaunted rill; Yes! sigh'd o'er Delphi's long deserted shrine, Where, save that feeble fountain, all is still; Nor mote my shell awake the weary Nine To grace so plain a tale — this lowly lay of mine. Childe Harold's Pilgrimage Canto I erschien nebst Canto II am 29. Pebruar 1812. — Statt des Namens Harold gibt der erste am 28. Marz abgeschlossene Entwurf (M. S.) Burun, den Familien- namen des Dichters, wie er sich findet itn Doomsday-iook. Un- feachtet nxm die Dichtung nicht uuter dem Titel Childe Burun's Hlgrimage ans Licht trat und es in der Vorrede heifst, der Ritter Harold sei eine Schopfung der Einbildnngskraft und nicht der Wirklichkeit entnommen , waren die nahen Beziehungen zwiscben der Person des Verfassers und der des Ritters Harold doch klar; alle Welt wufste, dafs B. sioh bier selbst zu schll- dern gemeint babe. — Auch der Name Harold hat, wie "ver- mutet wird, Bezug zu der Familie B., welche normannischen Ursprungs ist. 1, Iff. Im M. S. beginnt Canto I mit whilome in Albion's isle - -; St. 1 fehlt. 2. or oder vielmehr. 4. Er tritt zagend an seine Aufgabe heran (Sv. I 5) und wagt nicht, zu gunsten einer so simpeln Geschichte 9, die Muse herbeizu- rufen. Als er namlich C. I und II scbrieb, war es ihm un- sicher, wie das Publikum den Ch. H. aufnehmen werde; er traute seinem Werke ganz und gar nicht, E. 166, Ez. 116. Einen ganz andern Ton schlagt die im Bewufstsein des errungenen Lorbeers (0 4, 9) geschriebene Widmung an. 5. thy vaunted rill, die Kastalische Quelle. 8. mote oder mought, alte Form fiir might (und must). Auch 8, 9. 11, 7. — Die Bezeichnung der Musen durch the Nine ist CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 2. Wliilome in Albion's isle there dwelt a youth, Wlio ne in virtue's ways did talce delig-ht; But spent his days in riot most uncouth, ,- And vex'd with mirth the drowsy ear of Nig'ht. Ah me! in sooth he was a sliameless wight. Sore given to revel and ungodly glee; Few earthly things found favoiu- in his sight Save concubines and carnal companie, And flaunting wassailers of high and low degree. 3. Childe Hai'old was he hight: — but whence his name And lineage long, it suits me not to say; Suffice it, that perchance they were of fame, And had been glorious in another day: But one sad losel soils a name for aye, haufig bei Pope. Sv. I G. — Vgl. Stat. Silv. I 5, 2 nee lassata voco toties mihi numina Musas. 2, 1 ff. Im Ausdruck hat die 2. St. manches Altertiimliche und Ab- weichende [lohilome ehedem, ne nicht, in sooth wahrlicb , sore St. sorely, wassailer Zecher). Weniger zahlreich sind die Ar- chaismen in St. 1 [full oft gar oft, mote mochte) uad in St. 3 {hight geheifsen, losel = a lost ivretch). Weiterhin werden die Arcbaismeu seltener. — Wie der Held in eine feme Vergangen- heit, in die Zeit der Balladen, duroh whilome, vgl. 34, 5, hinauf- geriickt wird, so nimmt auoh die Dai-stellung einen Anlauf.zu balladenhafter Altertiimlichkeit, die' aber bald einscbwindet und einer sehr modernen Ausdrucksweise Platz macht. Spiiter wird die Zeit von ehedem, endlich die Figur des Harold selbst auf- gegeben und der Diobter tritt an die Stelle seines Helden. — Albion's HI 26, 2. 2. ne, altertiimlich fiir not; fiir no 17, 7; 32, 7, sq.; 72, 4. G. ungodly glee, ruchlose Lieder. 9. flaunting wassailers ruhmredige, flunkernde Zeobbriider. Das Subst. loassailer ist aus Schriftstellern kaum zu belegen. Sv. I G. Es leitet sich her von dem Yerb to wassail und dieses vom Subst. tvassail , welches urspr. ,sei heil' = Gesundbeit! wohl bekomms! zu bed. .scbeint. S. Skeat Etym. Diet., wo der Grufs wes hdl aus Beowulf citiert wird. 3, If. Childe (altere Schreibung von child) Ritter, genauer: Junker; vgl. Knappe und Knabe. S. Percy Rel. Ill, 75. — whence his name and [whence his) lineage. Name und lineage sind syno- nym, weil lineage alle Trager des Namens umfafst. 2 f. suits me not (pafst mir nicht) und perchance [kann wohl sein) klingen Uavaliermsilsig und geringschatzig. 5. der Name eines vornehmen Geschlechtes wird entehrt, wenn auch nur Einer ihii tragt, dem der frdhliche Mut, der zu Thaten fiihrt, abhanden gokommen ist. CANTO I. However mighty in the olden time; Nor all that heralds rake from coffin'd clay, Nor florid prose, nor honied lies of rhyme, Can blazon evil deeds, or consecrate a crime. 4. Childe Harold bask'd him in the noontide sun, Disporting there like any other fly; Nor deem'd before his little day was done One blast might chill him into misery. But long ere scarce a third of his pass'd by, ' Worse than adversity the Childe befell; He felt the fulness of satiety: Then loathed he in his native land to dwell. Which seem'd to him more lone than Eremite's sad cell. 5. For he through Sin's long labyrinth had run, Nor made atonement when he did amiss, Had sigh'd to many though he loved but one, And that loved one, alas! could ne'er be his. 3, 9. hlazon beschonigon. Der Ausdruck, in Beziehung auf die Heral- diker 7, ist aiis der Wappenkunst. — Es wird angedeutet, dafs der Ritter Harold etwas Boses veriibt, wohl gar ein Ver- brechen {crime) begangen habe; ygl. 8, 3 ihe memory of some deadly feud. Dem Dichter mpchte dabei sein Grofsonkel, der ■wegen Totschlages vor Gericht stand, E. 4, vorschweben. Br inalte diesen Zug -willkiirlich in sein Konterfei hinein, um das- selbe interessanter zu machen; ein Menschenleben hatte er nicht auf dem Gewissen. 4, 1. Mm = himself; 20, 4 rest ye; 26, 6; 40, 8 turn him; vgl. 40, 5 und 90, 6. In Canto I ist dieser Archaismns besonders haufig. Dem Ags. ist das Refiexiv fremd, indem das person- liche Fiirwort auch refiexiv gebraucht wird. 3 f. his little day, nach dem Bilde der Eintagsfliege, wie auch one blast 4, — chill - - erkiilten und ins Elead bringen. Ill 87, 4. 5. a third of his. Als B. England verliefs und auf Reisen ging (1809), hatte er nocli nicht das Dritteil der uns Menschen zuge- messenen siebzig Jahre (Psalm 90, 10) vollendet. 8. 'loathed' ist einsilbig, weil loathe es ist; Apostroph wird in solchem Falle nicht gesetzt, wohl aber schreibt man gain'd pricTt'd, weil in gained pricked eine Silbe {ed) dem Stamm zu- gesetzt ist. Metrische Schwierigkeiten, die man bier hat finden wollen, bietet also Z. 8 nicht. IV 37, 9. 6, 3. hut one., Ann Chaworth, B.'s erste Liebe. E. 49. ■ 4. 'and that -' wird, unabhaugig von though, zugesetzt, 'um Z. 5 — 9 anzuknvipfen. CHILDE UAROLD'S PILGRIMAGE. Ah, happy she! to 'scape from him whose kiss Had been pollution unto aught so chaste; Who soon had left her charms for vulgar bliss, And spoil'd her goodly lands to gild his waste. Nor calm domestic peace had ever deign'd to taste. 6. And now Childe Harold was sore sick at heart, And from his fellow bacchanals would flee; 'T is said, at times the sullen tear would start, But Pride congeal'd the drop within his ee: Apart he stalk'd in joyless reverie. And from his native land resolved to go. And visit scorching climes beyond the sea; With pleasure drugg'd, he almost long'd for woe, And e'en for change of scene would seek the shades below. 7. The Childe departed from his father's hall; It was a vast and venerable pile; So old, it seemed only not to fall, 5, 6. had been = would have been. Ebenso Z. 7 und 9. ■ 8. so hatte B.'s Vater das Vermogen von dessen Mutter durch- gebracht. — goodly, was durch reiche Fiille erfreut, ,stattlich, prangend'. Vgl. 15, 1. 6, 2ff. would flee, wiederholte Handlung ,piiegte zu fliehn'. Den- se! ben Sinn hat would in Z. 3: die Thranen pflegten ihm manchmal zu kommen, aber er liefs ihnen nicht den Lauf. 4. ee, schottisch st. eye. 5. dies war B.'s Weise schon in der Schiilerzeit zu Harrow. ,Der Lieblingsplatz, zu weloiiem er sich zuriickzuziehen pfiegte, war eine elurwurdige Ulme neben einem Grabmal an der Kirohe.' Ez. 43. Von dem Grabmal hat man einen Blick auf Windsor. B.'s Mitschiiler nannten es 'B's tomb''; sie wufsten, dafs er dort gern sals, und eine von M. 24 augefulirte Zeile der Child. Re- coll. 'J sat reclined upon our favourite tomb' bestatigt es. 7. scorching climes, 11, 9. 8. drugg'd, etwa: iibersattigt ; to drug einen Stoif mit einem In- grediens, besonders mit etwas Widrigem, versetzen, also weun die Versetzung den hochsten Grad erreicht, ihn damit siittigen. (So schmaohtet H. Heines Tannhauser nach Bitternissen.) 7, 1. from his father's hall von seiner Vater (im Engl.: seines V.) Schlofs. Hall = manor house, Herrenhaus auf einem Gute. Schon das ags. lieal bed. auch palaiium (Leo Gloss.]. — Bei der Beschreibung schwebte dem Dichter Neiostead Abbey, der Stammsitz seiner Eamilie, vor. o. only not beiuahe, vgl. latein. tantum non. Anders only not. II 86, 8. CANTO I. Yet strength was pillar'd in each massy aisle. Monastic dome! condemn'd to uses vile! Where Superstition once had made her den Now Paphian girls were known to sing and smUe; And monks might deem their time was come agen, If ancient tales say true, nor wrong these holy men. Yet oft-times in his maddest mirthful mood Strange pangs would ilash along Childe Harold's brow, As if the memory of some deadly feud Or disappointed passion lurk'd below : But this none knew, nor haply cared to know; 7, 4. etwa: starke Pfeiler strebten empor in jedem der (beiden, vgl. Ez. 70) schwerfalligen Kreuzgange. 7 — 9. Paphian girls. Bei Paphos auf Cypern entstieg Venus zu- erst dem Meere; sie hatte daselbst einen altberiihrnten und sohr reichen (Tac. Hist. U 2, 3) Tempel. Weiter unten werden die Paphian girls als wunderschon und ganz unwiderstehlich ge- schildert; 11, 2ff. the laughing dames--. — and monks--, weil die Monche solchen verbotenen Umgang gepflogen haben sollen. — holy men ist ironisch, aber sehr milde und mit einer gewissen Heiterkeit gesagt. — Was die Anwendung dieses Sitten- zeugnisses auf den Dichter angeht, so haben wir uns der Zech- gelage zu erinnern, die er und seine Bekannten, meist wie B. Cambridger Studenten, zu Newstead Abbey begingen. Die Ge- sellschaft bestand aus 7 bis 8 Personen, wozu manchmal Be- suche aus der Nachbarschaft kamen (B. bei M. 56). Nach an- derer Angabe waren es 5 bis 6 Personen und fand sich aufser diesen mitunter noch ein Pfarrer aus der Nachbarschaft ein (Matthews bei M. 76). Sie trugen Monchskleider , -die B. aus einem Maskeraden-Magazin besorgt hatte, und tranken vorzug- liche Weine. B. fiihrte dabei den von seinem Freunde Matthews erfundenen Spitznamen ,der Abt'. Zum Beschlufs machte ein mit Burgunder gefiillter Menschenschadel die Runde. — Offen- bar wareu diese Gelage mehr toll und ausgelassen als unsittlich. Die Paphian girls siud o. Zw. zu reduzieren auf sehr wenige {one or two, M. 80) und auf seiche, die zum Gosinde der Abtei gehorten und im Verdacht standen, ein naheres Verhaltnis zur Herrschaft zu haben. 8, 1. mirthful mood Lustigkeit. - 4. passion scheint Subiekt (also nicht the memory of som,e disap. passion zu verstehn). 5. nor haply cared to know und vielleicht hatte auch niemand Lust darum zu wissen, d. h. davon zu erfahren. Vgl. II 40, 3 nor cared to leave war nicht geneigt zu verlassen. (Die Bed. ,sich um etwas nicht kiiramern' yerlangt about oder for; he cares for nobody er kehrt sich an niemand.) — Die 10 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. For his was not that open, artless soul That feels relief by hidding sorrow flow, Nor souglit he friend to counsel or condole, Whate'er this grief mote be, which he could not control. 9. And none did love him: though to hall and bower He gather'd revellers from far and near. He knew them flatt'rers of the festal hour; The heartless parasites of present cheer. Yea! none did love laim — not liis lemans dear — But pomp and power alone are woman's care, And where these are light Eros finds a feere; Maidens, like moths, are ever caught by glare. And Mammon wins his way where Seraphs might despair. Worte nor - - knoiu sind ubrigens entbehrlich ; in Z. 6 ff. wird this none knew begriindet, nicbt nor - - knoiv. 6. artless soul schlicbte, naturliche Sinnesart. 9, 1. bower Gemach, altert. In den Balladen besonders Prauengemach (84, 7 in beauty's bower) , wahrend die Blanner sicb in der Halle aufhalten. 2. revellers Tafelgenossen. 3 f. Schmeiohler, die zur festlichen Stunde gehoren unJ, so laoge sie wahrt, vol! sind von Komplimenten, Schmeiohler yon der Festtafel (womit denn dasselbe gesagt ist wie mit parasites of present cheer ,Sohmarotzer, Verschlinger des vor ihnen steheu- den Essens, dafiir sie mit Komplimenten zablen'). — Nebenher bemerke man , dafs auch dies durchaus keine Anwendung auf die zu 7, 7 if. erwiihnte Geselligkeit von Newstead Abbey leidet. Unter den Gasten befanden sich Manner wie Matthews und Hodgson (D. 17), vortreffliche Menschen und B.'s beste Freunde. 5. lemans = mistresses; wie in woman hat man hier nicht die Bedeutung: Mann, sondern; Mensch, so dafs sowol der als die Geliebte bezeicbaet wird; le ist := lief lieb. Bei Chaucer: lemman, und mit dieser Schreibung stimmt die jetzt empfohlene Aussprache lem-an, 6. and where - wo Glanz und Macht ist, unter den Glanzen- den und Machtigen, da findet Eros, leicht und gewandt wie er ist, gar bald einen Verebrer fur die Dame (sie ist ziifrieden gestellt, wenn ihr neuer Verehrer nur reich und machtig ist). — feere = fere Liebhabor, eig. Gefahrte, ags. gefera. Auch (13) 8, 3. 9. his Weil Mammon im N. T. als Masltuhn vorkommt, Luc. 16, 9 und U. Das engl. wealth ist Feminin 22,8; Mn. 1281. CANTO I. 11 10. Childe Harold had a mother — not forgot, Though parting from that mother he did shiin; A sister whom he loved, hut saw her not Before his weary pilgrimage heguu: If friends he had, he hade adieu to none. Yet deem not thence his hreast a breast of steel: Ye, who have known what 't is to dote upon A few dear objects, will in sadness feel Such partings break the heart thej' fondly hope to heal. 11. His house, his home, his heritage, his lands, The laughing dames in whom he did delight. Whose large blue eyes, fair looks, and snowy hands, Might shake the saiutship of an anchorite, And long had fed his youthful appetite; His goblets brimm'd with every costly wine. And all that mote to luxury invite. Without a sigh he left, to cross the brine, And traverse Paynim shores, arid pass Earth's central Une. 10, Iff. Er hatte die Mutter nicht vergessen, vermied aber doch einen Abschied von ihr. Parting ist Objekt von shun und parting from zu verbindsn. — Zwischen Mrs. B. und ihrem Sohne herrschtea nicht Liebe und Vertrauen, -wShrend der Dichter seiner Schwester Auguste 3 nur mit der innigsten Zartliehteit gedenkt. III 55. Die letztere batte er, als er Eng- land verliefs (Abfahrt 2. Juli 1809), seit mehr als 3 Jahren nioht geseben. - 4. weary. Vor einer langen ,beschwerlichen' Reise sieht man doch gern die, welche man lieb hat. — hegun St. began. Auch III 115, 1, ebenfalls im Reim. W. 456. 8. a few - . Was B. angeht, so ist zunacbst an die Schwester zu denken, vielleicht auch an die Mutter (Z. 1 not forgot). — in sadness, im Ernste (alters Bed.), also: tief, innig. 9. they, the partings. Die Trennung ist die Gutmvitige, welche hofft, dafs der Kranke genesen werde, d. i. wer solche Tren- nung vollzieht, der hofft thorichterweise, dafs 11, 9. Paynim. Harold ist ein Ritter und des Ritters Pflicht ist es, die Unglaubigen zu bekampfen. Traverse nun ist freilioh nicht jbekampfeu', aber der Ausdruck Paynim durfte doch dem Ritter- tum des Helden zu gefallen gewahlt sein; der Orient ist einem Ritter das Land der Heiden. — Earth's central line. B. woUte urspriinglich nach Persien und Indien. E. 92. 94. Ez. 88. 12 OHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 12. The sails were fill'd, and fair the light winds blew, As glad to waft him from his native home; And fast the white rocks faded from his view, And soon were lost in circumambient foam: And then, it may be, of his wish to roam Eepented he, but in his bosom slept The silent tliought, nor from his lips did come One word of wail, whilst others sate and wept, And to the reckless gales unmanly moaning kept. 13. But when the sun was sinking in the sea He seized his harp, which he at times could string. And strike, albeit with untaught melody. When deem'd he no strange ear was listening: And now his fingers o'er it he did fling. And tuned his farewell in the dim twilight. While flew the vessel on her snowy wing, And fleeting shores receded from his sight. Thus to the elements he pour'd his last "Good Night." 12, 6 f . 'silenf nimmt den Erfolg von slept vorweg: der Gedanke blieb ruhen in seiner Brust und iiufserte sich nieht. 9. kept moaning unmanly to the reckless gales in unmannhafter Weise jammerten sie ohne Unterlafs den Winden etwas vor und die Winde kummerten sich nicht darum. Also unmanly ad- verbial zu moaning und Icept moaning nach W. 837 zu nehmenj Fielding: she would never leave tormenting him. 13, 1 ff. Stabreim, aber wohl absichtslos. Anderer Meinung ist Sv. 1 13. - 2. harp. Die Harfe {hearpe) ist schon bei den Angelsachsen im Gcbrauch; im Beowulf heifst sie das Freudenholz, weil sie der Geselligkeit dient. Auf Harfenspiel und Gesang verstand sich Konig Alfred, auch Ricbard I. (Blondel); denn das Gewerbe der Minstrels war vor Alters nicht so verachtet wie spater; es er- losch erst unter Elisabeth. S. Percy I, Einl. So erscheint denn auch Harold, ein Ritter alter Zeit, als Spielmann und Sanger. — could, konnte die Harfe stimmen (und stimmte sie) mitunter. - 4. lohen deem'd he sf. when he deem'd. — "no strange ear' bed. schwerlich ,kein anderes Ohr als sein eigenes', da sich dann der Sinn no ear ergabe, mithin strange iiberfiiissig ware. Ver- stehen wir vielmehr: nicht vor Freinden (Unberufenen), wohl aber im vertrauten Kreise. Anscheinend pafst dies nicht auf di& Situation, da Harolds Lied den Machten der Natur, den Elemen- ten 9 gilt. Aber eben diese, die Elemente, sind ihm der traute Kreis; der 'Sonne widmet er ein Lebewohl (1, 8), er griifst die Welle als seine Freundin und ruft den Wusten ein Willkommen zu (10, 7 f.). Vgl. lohere rose the mountains there to him were friends III 13, 1. Dies also die berufenen Horer. 7 — 9. sind neben Z. 6 entbehrlich. CANTO I. 13 1. Adieu, adieu! my native shore Fades o'er the waters blue; The night-winds sigh, the breakers roar, And shrieks the wild sea-mew. Yon sun that sets upon the sea We follow in his flight; Farewell awhile to him and thee, My native Land — Good Night! 2. A few short hours and he will rise To give the morrow birth; And I shall hail the main and skies. But not my mother earth. Deserted is my own good hall. Its hearth is desolate; Wild weeds are gathering on the wall; My dog howls at the gate. 3. "Come hither, hither, my little page! Why dost thou weep and wail? (13)11, IS. "Lord Maxwell's Good Night" aus Scott's Minstrelsy, "Adieu, madame, my mother dear" erklart Byron bei diesem jLiede vor Augen gehabt zu haben (Vorrede zu 1 und II). Max- well's G. N. ist yon dem B.'schen G. N. so ganz versehieden, dafs eine Vergleichung und Abschatzung kaum angestellt war- den kann. "Viel verwandter ist Johnnie Armstrong's G. N. (ebenf. bei Scott). D. — Die (" ") sind nach Ausg. 873 bei den Strophen 1, 2 und 8 — 10 weggelassen. Da Harold das ganze Gedicht in eigener Person vortragt, so konnen allerdings auch alle Strophen (" ") erhalten; so in Ausg. 851. - 6. Sie fahren westwarts. 2, 5. my own good hall = my good hall, doch wird das Pos- sessiv durch ozun verstarkt, W. 700. Ebenso setzt man im Da- uischen ,egen' zu; ,min egen sode Moder' klingt zartlicher und inniger. - 3, 1. my little page. Gemeint ist Robert Rushton, Sohn eines der Pachter Lord B.'s. Weil Robert uber die Trennung von seinen Eltern betriibt zu sein schien, schickte Byron ihn nach England zurilck (von Gibraltar) und gestattete dem Vater einen Abzug von 25 Pfund jahrlich von der Pachtsumme, um den Knaben erziehen zu lassen. — Ahnlich sagt Child Waters zu Ellen, die ihm als Page folgt: come hither, my little foot- page. 14 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Or dost thou dread the billows' rage, Or tremble at the gale? But dash the tear-drop from thine eye; Our ship is swift and strong: Our fleetest falcon scarce can fly More merrily along." 4. 'Let winds be shrill, let waves roll high, I fear not wave nor wind: Yet marvel not, Sir Childe, that I Am sorrowful in mind; For I have from my father gone, A mother whom I love. And have no friend, save these alone. But thee — and one above. 5. 'My father bless'd me fervently, Yet did not much complain; But sorely will my mother sigh Till I come back again.' — "Enough, enough, my little lad! Such tears become thine eye; If I thy guileless bosom had, Mine own would not be dry. 6. "Come hither, hither, my staunch yeoman. Why dost thou look so pale? (13) 3, 3. or — or, detaillierend nach voraufgegangener allgemeiner Frage, auch G, 3 f. Das erste or mit ,etwa, wohl' zu geben. 4, 1 if. In alten Balladen lafst es .sich oft nur dem Sinne oder Vortrage entnehmen, welcher von den Sprecheni redet. 3 f. Die grammatische Einheit 1 am ist metrisch zerspalten, ■wie III, 19, 7 f. %oe pay. 5. 'alone' ist uberfliissig: aufser diesen, meinen Eltern, habe ich keinen andern Preund als dich. 5, 6. 8. 'thine, mine'' vor volcalischem Wortanfang, W. 377, klingt feierlich. 6, 1. yeoman, eine Bezeichnung fiir Diener, nicht ohne altertiim- CANTO I. 15 Or dost thou dread a French foeman? Or shiver at the gale?" — 'Deem'st thou I tremble for my life? Sir Childe, I 'm not so weak; But thinking on an absent wife Will blanch a faithful cheek. 7. 'My spouse and boys dwell near thy hall, Along the bordering lake, And when they on their father call. What answer shall she make?' — "Enough, enough, my yeoman good, Thy grief let none gainsay; But I, who am of lighter mood, Will laugh to iiee away.'' liche FarbuDg. Der yeoman ist kein Rittergutsbesitzer, hat aber eigenes Land und dies sichert ihm einen gewissen Rang, auoh wo er wie bier in der Gefolgsohaft eines bochadebgen Herrn er- scheint. Ira Deutschen wahle man irgend ein Surrogat, etwa ,mein starker Jagersmann'. Nach Skeat enstpricht yeo unserm ,Gau.' — Wilhelm Fletcher, auf den diese Worte gehen, diente dem Dichter 20 Jabre lang bis an seinen Tod und lebte dann in London, wo er einen Handel anlegte. Er gab der Leiche seines Herrn das Gelsife von Missolunghi bis an die Familiengruft zu Huoknell. (13) 6, 3 f. a French foeman, fiir Englander eine sebr naheliegende Frage, zumal im Jahre 1809. Denn trotz des whilome der 2. Stanze, wird der Dicbter seine Gegenwart im Auge haben. 7, 1 if. Das Heimweh des treuherzigen Dieners, bier riihrend und ernst dargestellt, reizte sonst den Dicbter fiir gewohnlicb zum Spotte. Fletchers Sehnsucht nacb ,Bier, Rindfleisoh, Thee und seinem Weibe' war zu verfiihreriscb um nicbt daruber zu lacben. Aber durch die-Iustige wie die traurige Auifassung geht ein Zug persnnhchen Woblwollens hindurcb. 2. Zu beziehen auf den See bei Newstead Abbey. Vgl. D. J. XIII 77. - 6. lasset Niemanden etwas einwenden gegen deinen Gram. 8. toill laugh mufs lacben. — Durch gesetzte oder nicbt ge- setzte (" ") deutet die Ausg. 873 an, dafs bier die dem Yeoman gegebene Anwort ende und dafs die letzten drei Stropben nicht mehr dem Yeoman gelten. Von Str. 10 leucbtet dies von selbst ein durch die Anreden, harh u. a., und obscbon 8, 1 {for) eine Begriindung des Vorigen enthalt, aucb 8, 2 toife auf 7, 2 spouse gewissermafsen antwortet , so beginnt doch Harold von 8, 1 an offenbar sich von dem Knappen abzuwenden und in seine eigenen Gedanken zu versenken. Dem treuen Gatten und Vater 16 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. For who would trust the seeming sighs Of wife or paramour? Fresh feeres will dry the bright blue eyes We late saw streaming o'er. For pleasures past I do not grieve, Nor perils gathering near; My greatest grief is that I leave No thing that claims a tear. 9. And now I 'm in the world alone, Upon the wide, wide sea: But why should I for others groan, "When none will sigh for me? Perchance my dog will whine in vain, Till fed by stranger hands; But long ere I come back again He 'd tear ine where he stands. 10. With thee, my bark, I '11 swiftly go Athwart the foaming brine; gegeaiiber sind 8, 1 ff. wenig angemessen. Das ganze Gedicht ist ein Selbstgesprach , die Unterhaltung mit den ICnappen visionar. Wenn also der dem Yeoman geltenden Antwort eine ihn ignorierende Begriindung folgt, so kommt das da- rauf hinaus, dafs ein Gedanke den andern giebt; es passiert alles ja nur in Harolds Kopfe. Die Ausg. 873 hat also treffend interpungiert. 8, 1. seeming scheinbar, nicht emstlich gemeint. (13) 8, 5. do not, zweisilbig, als in hoherer Sprache. Ebenso 8 no tiling starker als nothing. 9, 5. kann sein (3, 2 f.), dafs mein Hund sioh uberiliissiger Weise mit Winseln abmiiht. 7 f. geraume Zeit vorhalten wird aber des Hundes Sehnsucht nicht; er wird mich bald so ganzlich vergessen habea, dafs er micb, wenn ich namlich eher wieder kame als der Fall sein "wird, auf der Stelle zerreifsen wiirde. — Die Worte where he (the dog) stands scheinen on the spot lat. ilico ,sogleich' zu be- deuten; doch ist stands unerwartet; der Hund wiirde mich zerreifsen {loould tear me), wo er sich eben befande. CANTO I. 17 Nor care what land thou bear'st me to, So not again to mine. Welcome, welcome, ye dark-blue waves! And when you fail my sight, Welcome, ye deserts and ye caves! My native Land — Good Night! 14. On, on the vessel flies, the land is gone, And winds are rude in Biscay's sleepless bay. Four days are sped, but with the fifth, anon, New shores descried make every bosom gay ; ' And Cintra's mountain greets them on their way. And Tagus dashing onward to the deep. His fabled golden tribute bent to pay; And soon on board the Lusian pilots leap. And steer 'twixt fertile shores where yet few rustics reap. 15. Oh, Christ! it is a goodly sight to see What Heaven hath done for this delicious land: (13) 10, 4. so = provided that wenn nur. Verkiirzter Konditionalsatz, Mn. II 1, 4-26. 6 f. und wenn ich euch nicht mehr sehe (wenn die Seefahrt em Ende hat), danu werde ich in Asien, s. 11, 9, sein und Wiisten und Berghohlen vor Augen haben. 14, 1 ff. Man gewahrt hier einen Abschnitt. Mit dem Ritter von ehe- dem geht es auf die Neige. Er landet an den Gestaden der pyreniiischen Halbinsel und trifft Zustande an, die ganz modern sind und in die jungste Gegemvart (1809) gehoren; das Schlofs der Vater, die Hintersassen, die Unglaubigen, die Harfe — (84) 1 singt er wieder, aber anscheinend ohne Harfe — die Falken, alle diese balladenhaften Aufserlichkeiten sind verschwunden. Es fehlt nur noch, dafs er selber verschwindet. Vgl. 2, 1 ff. 2. rude ungestiim. 3 f. macben neue Kiisten, die man entdeckt, gleioh {anon = soon) jedes Herz froh. 7. Plinius sagt, der Tajo werde seines Goldsandes wegen gefeiert (H. N. IV 35), und es sei das Waschgold besonders rein (ibid. XXXIII 21). Unserm Dichter gilt das als Fabel, vgl. 16, 3. 9. Zur Zeit der Landung in Lissabon, 7. Juli 1809, war also die Kornernte erst in den Anfangen, wenn B. recht berichtet. AUer- dings ernten westliche Kiisten spater als ostliche. — Die Lotsen steuern, d. h. es wird gesteuert nach ihren Winken. 15, 1. An dem Ausruf Christ werden manche Leser Anstofs genom- Byron, Childe Harold. 2 18 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. What fruits of fragrance blush on every tree! What goodly prospects o'er the hills expand! But man would mar them with an' impious hand: And when the Almighty lifts his fiercest scourge 'Gainst those who most transgress his high command, With treble vengeance will his hot shafts urge Gaul's locust host, and earth from fellest foemen purge. 16. What beauties doth Lisboa first unfold! Her image iloating on that noble tide, Which poets vainly pave with sands of gold, But now whereon a thousand keels did ride Of mighty strength, since Albion was allied, And to the Lusians did her aid afford: A nation swoln with ignorance and pride. Who lick yet loathe the hand that waves the sword To save them from the wrath of Gaul's unsparing lord. men haben. — goodly lachend, hernach goodly prospects 4 prachtige Fernsichten, vgl. 5, 8. 15, 3. fruits of fragrance duftige Fiiichte. 5. tvoiild mochte gern. 9. 19. Nov. 1807 war Junot in das mit England verbiindete Portu- gal eingeruckt. Mithin waren die Franzoseti schon iiber andert- halb Jahr in diesem Lande, als B. es besuchte. IG, 1. Lisboa ward als einheimische Namensform gewahlt. N. Dallas wiinschte DKssipont. D. — first zuerst, wenn man, wie B., die Stadt vom Bord aus sieht bei der Landung; betritt man sie aber (17, 1) . . . . 2. tide, etwa , Strom'. Vom Gewiisser eines Flusses auch 32, 4. 3. poets-^ bei romisctien Dichtern heilst der Tajo oder auch der Sand, %Yelchen er anspiilt ,der goldfiihrende' [aurifer). Ovid. Am. I 15, 34. Sil. Ital. I 155; XVI 560. Vgl. Statias, Silv. I 2, 127. 4. whereon. Man iibersetze, als wenn thereon gesagt ware. — a thousand Iceels, die englische Flotte. Dann strength Wehrkraft. 5ff. Portugal war damals, so zu sagen, ,eine englische Provinz' (Schlosser). Das fiihrte zu Reibungen und die EngUinder schal- ten viol auf die Portugiesen, deren Ohnmacht sie verachteten. B. geht mit dem Publikum. Aber die Portugiesen waren gar- nicbt so scblecht. Trotz der Abueigung gegen ihre stolzen freunde, haben sie sich zahlreich unter das Kommando des Engliinders Beresford gestellt und nicht schlechter als die Spa- nier gegen die Franzoson gekiimpft. — ■ since Albion loas allied scil. to the Lusians. CANTO I. 19 17. But whoso entereth within this town, That, sheening far, celestial seems to be. Disconsolate will wander up and down, 'Mid many things unsightly to strange ee; For hut and palace show like filthily: The dingy denizens are rear'd in dirt; Ne personage of high or mean degree Doth care for cleanness of sui*tout or shirt; Though shent with Egypt's plague, unkempt, unwash'd, unhurt. 18. Poor, paltry slaves! yet born 'midst noblest scenes — Why, Nature, waste thy wonders on such men? Lo! Cintra's glorious Eden intervenes In variegated maze of mount and glen. Ah me! what hand can pencil guide, or pen. To follow half on which the eye dilates Through views more dazzling unto mortal ken 17, Iff. Veraltete Ausdriicke (whoso st. whosoever 1, ne st. no 7, unkempt st. uncombed 9) und Provinzialismen [ee, schottisch st. eye 4) geben dem trivialen Gegenstande eine gewisse Far- bung und zwar eine possenhafte. Auch in unseren Spafsgedich- ten haben altmodische Ausdriicke (sintemal und alldieweil) und plattdeutsohe Wendungen ihre Wirkung. 2. sheening. Sonst ist sheen Adj. oder Subst. 4. unsightly dem Auge des Fremden mifsfallig. 6, dingy = dirt coloured, so dafs vielleicht die Entstehung dieser Hautfarbe scherzweise mit rear'd in dirt angedeutet ware. 5. 'surtouf was iiber dem Hemd sitzt ,der Rock'. - 9. In einigen Ausgaben steht ( ; ) vor unhurt. Dann relcbt die Einwirkung des though bis unwash'd ,wenn er auch aussatzig (Egypt's plague)', ungekammt und ungewaschen ist, so ficht ihn das doch nicht an' (to be hurt at . ., sich uber . . kranken). Aber man setze Komma vor unhurt und nehme Egypt's plague als Metapher: wenn ibm der Scbmutz auch so dick und zah wie Agyptens Plage auf dem Korper sitzt, so bleibt er doch unge- kammt, ungewaschen und krankt sich nicht darob. Auch die Ausg. 873 hat Komma vor unhurt. 18, 3. B. besuchte Cintra, iiberhaupt schildert er bier und im folgen- den das was er wirklich sah. 6. half on which . . um der Halfte von dem, woruber . ., zu folgen. 7. Tien (Sehweite) nach W. S. veraltet, bed. bier ,Blick, Auge'. 20 CHILDE HAllOLD'S PILGRIMAGE. Than those whereof such things the bard relates, Who to the awe-struck world unlock'd Elysium's gates? 19. The horrid crags, by toppling convent crown'd, The cork-trees hoar tliat clothe the shaggy steep. The mountain-moss by scorching skies imbrown'd. The sunken glen, whose sunless shrubs mu§t weep. The tender azure of the unruffled deep. The orange tints that gild the greenest bough. The torrents that from cliff to valley leap. The vine on high, the willow branch below, Mix'd in one mighty scene, with varied beauty glow. 20. Then slowly climb the many-winding way. And frequent turn to linger as you go, From loftier rocks new loveliness survey. And rest ye at "Our Lady's house of woe"; Where frugal monks their little relics show, 18, 8 f. Milton P. L. IV" 132 S. Ob rnan davan erinnern diirfe, dafs auch Miltons Paradies (Elysium) terrassenformig sei, mag da- hingestellt bleiben. HI. bezieht die Stelle auf Dante. 19, 1 ft. Der Bau des Satzes harmoaiert in bemerkenswerter Weise mit dem der Stanze. — toppling convent Ivlostermine. 2. die sehr alien Korlieichen decken [clothe) zwar den Absturz uud man sieht keine ganz kableFelswaud, aber es sind doch nur einzelne Bestande, die neben sich den Eelsen sehu lassen. Shaggy, pro- lept. ,so dafs der Absturz zum Teil bebuscht ist'. 4. weep, well es so feucht ist in diesen Schluchteu. 5. das sanfte Blau der faltenlosen Meeresflache. 6. bier hat auch der grilnste Zweig gelbe Flecke, die Orangen. 9. glow, freier: heben sich ab, treten liervor. 20, 4. rest ye. Einfaches Personalpronomen statt des Reflexivs, 4, 1. Ye ist hier und 76, 4; III 96, 7; IV 65, 8; 129, 1 casus obliquus, Im Ags. ist ge= ye Nominativ, eow =yon Dativ und Accus. Im Neuengl. ist yoji ebensogut casus rectus wie casus obli- quus, ye gew. c. rectus , mituuter auch c. obliquus. Vgl. IV 189, 9. — Auf der Spitze des Felsens liegt das Kloster unserer lieben Frau vora Eelsen, Nossa Seiiora de Pona. B., der x'sna (lat. poena) statt pena (Kelsen) las, gab den Namen irrtiim- lich durch ow Lady's house of woe (strafweise verhangtes Leid, Strafe) wieder; vgl. Z. 7. punish'd. N. 5f. Spottisch: ihr bifschen Reliquion, diverse Legenden. Sundry ebouso 24, 8; es pafst fiir Waren. CANTO I. 21 And sundry legends to tlie stranger tell: Here impious men have punish'd been, and lo! Deep in yon cave Honorius long did dwell, In hope to merit Heaven by making earth a Hell. 21. And liere and there, as up the crags you spring, Mark many rude-carved crosses near the path: Yet deem not these devotion's offering — These are memorials frail of murderous wrath: For wheresoe'er the shrieking victim hath Pour'd forth his blood beneath the assassin's knife. Some hand erects a cross of mouldering lath; And grove and glen with thousand such are rife Throughout this purple land, where law secures not life. 22. On sloping mounds, or in the vale beneath, Are domes where whilome Idngs did make repair: But now the wild flowers mund them only breathe; Yet ruin'd splendour still is lingering there. And yonder towers the Prince's palace fair: There thou too, Vathek! England's wealthiest son, 20, 8. Etwas weiter, am Fufse, liegt ein anderes Kloster, das Korlc- Kloster, in dessen Nahe St. Honorius (f G38, Monothelet, Patri- arch von Rom) sicb seine Hohle grub. Man zeigt seine Grab- schrift. N. 21, 4 fr. Man hat den Reisenden da etwas Unrichtiges mitgeteilt. Die Kreuze haben nichts mit Mord und Totschlag gemein und zeigen den Klosterweg an. Lewtas bei D. — (rail schwacb, nam- Hch holzern; Denkmaler pflegen aus dauernderem StofT zu sein. 8. rife, von bosen Dingen gebraucht; so bier. Doch auch in der filteren Bedeutung: abounding. Sv. I 18 f. 9. purple blutig. Vgl. Pope Homer. II. I 242 when - Hector comes to spread the purple shore (das blutige Ufer) with mountains of the dead. Bei Homer steht nichts von blutigem Ufer. 22, 1. auf sanft ansteigenden (eig. abgeschragten) Hcihen. 5. The Prince ist der Prinz-Regent Johann, welcher seit 1792 die Geschafte versah; s. 29, 2. Gf. Mit Vatheh ist W. Beckford (1759—1844), Verfasser von 'Va- thek, an Arabian Tale', gemoint. Beckford war ein talentvoller 22 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Once form'd thy Paradise, as not aware When wanton Wealth her mightiest deeds hath done, Meek Peace voluptuous lures was ever wont to slum. 23. Here didst thou dwell, here schemes of pleasure plan, Beneath yon mountain's ever beauteous brow: But now, as if a thing- unblest by Man, Thy fairy dwelling is as lone as thou! Here giant weeds a passage scarce allow To halls deserted, portals gaping wide: Presh lessons to the thinking bosom, how Vain are the pleasaunces on earth supplied; Swept into wrecks anon by Time's ungentle tide! Schriftsteller und ein sehr reicher Matin. In seinem Kalifen Vathek schildert er sich gewissermafsen selber, dahei- nennt B. ihn so. Beokford hielt sich zwei Jahre (1794 f.) in Portugal auf. Dafs er sich bei Cintra einen Palast gebaut habe [form'd thij Paradise), ist gesagt und geglaubt worden, nach Chambers II 348 mit Unreoht; erst spiUer, als er wieder in England war (1796 ff.), hat er dem ihm eigenen launenhaften Hange zur Ar- chitektur durch eigentiimliche Bauten (Fonthill Abbey) gehuldigt. 22, 7. form'd, zweite Person ,schufst'. In dem metrisch erforderlichen Monosyllabum form'dst wiirden fiinf Konsonanten zusammen kommen; s. IV 132, 2. — as not aware . . , indem du dich dessen nicht versahest, dafs . . ., wobei du nicht beachtetest, dafs . . . - 8 f. wenn iiberschwengliche (iippige) Reichtiimer ihr Hochstes ge- leistet haben, so ist der sanfle Genius des Friedens (des inneren Friedens, der Zufriedenheit) noch allemal der siifsen Lockung aus dem Wege gegangen. Der Accusativ {voluptuous lures) ist dem Zeitworte vorangestellt. 23, 3. unblest entsegnet, de-beni (D.), des Segens, den deine Wohnstatte friiher hatte, beraubt. Danach ist fairy-dxoelling 4 nicht sowohl Eeckfords Wohnhaus, sondeni dieOrtlichkeit, wo erangeblich haute. Einst war dieselbe herrlich, Jetzt ist sie durch das Wirken der Menschenhand segenlos geworden. .4 i/ien^' kiiunte allerdings auf einen bestimmteren Gegenstand — das Wohnhaus — zu fiihren scheinen; allein thing entspricht nicht immer unserm ,Ding'. Man gebe es durch ,etwas'. 4. Aus Portugal hoimgekehrt, zog sich BecMord nach seinem viiter- lichen Gute Eonthill zuiiick. Um Besucher auszuschliefsen und ganz sich und seinen Bauanlagen zu leben, umgab er das Gut rait einer Mauer. Dies mochte unserm Dichter die Worte ^as lone as thou' eingeben; Beckford batte friiher wiederholt im Parlament gesessen. 8. pleasaunces (altert.) = 2'leasures. CANTO I. 23 24. Behold the hall where chiefs were late convened! Oh I dome displeasing unto British eye! With diadem hight foolscap, lo! a fiend, A little fiend that scoffs incessantly. There sits in parchment robe array'd, and hy His side is hung a seal and sable scroll, Where blazon'd glare names known to chivalry, 24, 1 ff. Zu beziehn auf die sogenannte Konvention yon Cintra und Marialvas Haus daselbst, wo man sis abgeschlossen glaubte. — Nachdem Junot 21. August 1808 die Schlacht bei Vimieira gegen Wellesley verloren, ergab ev sich dem englischen General Bal- rymple, erlangte . jedoch in einem 30. Aug. zu Lissabon abge- schlossenen Vertrage die uberaus giinstige Bedingung, dafs das ganze franzosische Heer auf englischen Schiffen nach der West- kviste Frankreichs gebracht werden sollte. Das Publikum gab dem Vertrage den Namen ,Konvention von Cintra', obwohl er mit Cintra gar nichts zu thun hat; man entdeckte sogar in dem Hause des Marquis Marialva [Jiall 1, dome 2, Marialvas dome 25, 2) Flecks von der Tinte, welche Junot gelegentlich des Abschlusses der Konvention verschiittet liaben sollte; Na- pier I p. 249 f. Aber der Unterhandler und Unterzeichner der Konvention war vielmehr Kellermann. 3. ivith diadem hight foolscap, ein etymologischer Doppelsinn, da /'ooZsca^' auch eine Art Papier bedeutet (paper in folio quire \_scafui\ of a small size. W. S.) Dev diplomatisohe Teufel tragt ein Diadem von Propatriapapier, das sich leider ebensowohl als eine Hanswursfmiitzo nehmen lafst. Nimmt man noch das folgende hinzu, so glaubt man eine Nummer des Punch vor sich zu haben. 6. sahle finster, ungliickselig. Auf die Farbe der Tinte gebt sable nicht, da ja jede Urkunde sich schwarz auf weifs darstellt. — Die Worte a seal and sable scroll sind zusammenzufassen; ein Siegel hangt herab, befestigt an der schlimmen Urkunde, die wir uns halb geoffhet denken miissen, wahrend der obere Teil gerollt ist. Die Siegel pflegte man friiher an den Urkunden so zu be- festigen, dafs sie herabhingen. 7 f. B. meinte offenbar, dafs die Namen eines oder aller jener drei Generale, die ungliicklicherweise binnen zwei Tagen einander im Oberbefehl gefolgt waren, dort stehen miifsten, Arthur Wellesley, Henry Burrard, Hew Dalrymple. Unterzeichnet ist die Urkunde indes englischerseits nur von G. Murray, Napier I p. XL VI. Ratifiziert mag sie aber von den Generiilen sein. — '■adorn' scheint nicht von where abzuhangen, so dafs mit sundry signa- tures 8 unter den Namen {names 7) diojenigen, an welche sich der meiste Tadel kniipfte, hervorgehoben werden. — Damals er- schienen in England die Zeitungen mit schwarzem Rande und Karikaturen zeigten die drei Generale am Galgen. Toreno 5. Buch; Napier I p. 248. 24 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. And sundry signatures adorn tlie roll, Whereat tlie Urchin points and laughs with all his soul. 25. Convention is the dwarfish demon styled That foil'd the knights in Marialva's dome: Of brains (if brains they had) he them beguiled, And tnrn'd a nation's sliallow joy to gloom. Here Folly dash'd to earth the victor's plume, And Policy regain'd what arms had lost: For chiefs like ours in vain may laurels bloom! Woe to the conc^n'ring, not the conquer'd host, Since baffled Triumph droops on Lusitania's coast! 26. And ever since that martial synod met, Britannia sickens, Cintra! at thy name; And folks in office at the mention fret. And fain would blush, if blush they could, for shame. How will posterity the deed proclaim! Will not our own- and fellow nations sneer. To view these champions cheated of their fame. By foes in fight o'erthrown, yet victors here, Wliere Scorn her finger points through many a coming year? 24, 9. Die Urschrift enthielt nach 24, 9 eine Stanze, die im Druck weggelassen ward. In dieser Stanze warden die drei Generale genanht iind mit grobem Spott iiberhauft. 25, 6. was die franzosisohen Waffen yerloren hatten (die Schlacbt bei Vimieira), wurde wieder eingebracht durch das diplomatische Geschick Kellerraanns. 9. iaflled Triumph die betrogene Siegesgottin. Oder mebr konkret ,der geprellte Sieger'. — Die letzten ftinf Zeilen der St. 25 lauteten in der Urschrift anders; dann folgen in derselben zwei Stanzen, die im Druck wegblieben. "Wie in der nach 24, 9 beabsicbtigten Stanze, so hatte B. auch in diesen 23 Zeileu dera in der Presse laut werdenden imd von ibm lebhaft geteilten Unwillen iiber den Vertrag Ausdruck gegeben. 2G, 1. jenes siibeh-asselnde Konsistorium. Martial, hobiiisch aucb II 40, 9. 3. die Leutcben im Amte iirgeni sich. 5. die That (G.) der allgeraeinen Voraohtung preisgeben (eij. iichten"). JJeed bed. indes auch jDrkunde', was hier pafst. 6 f. die mit uns verbiindeten Volker, unsere Alliierten, werden hi'ih- nisch Jachen, wenn sie sehn (to vieio, W. 808). 8 f. here, where, in diesera Falle, auf welchen . . . Oder: hier in CANTO I. 25 27. So deem'd the Childe, as o'er the mountains he Did take his way in solitary guise: Sweet was the scene, yet soon he thought to flee, More restless than the swallow in the skies: Though here awhile he learn'd to moralize, For Meditation fix'd at times on him; And conscious Reason whisper'd to despise His early youth, misspent in maddest whim; But as he gazed on truth his aching eyes grew dim. 28. To horse ! to horse ! he quits, for ever quits A scene of peace, though soothing to his soul: Again he rouses from his moping fits. But seeks not now the harlot and the bowl. Onward he flies, nor fix'd as yet the goal der Urkiinde und durch dieUrkuncle, auf welche ... — D. ci- tiert Sh. Othello IV 2, 53 to make me the fixed figure, for the time of scorn to point his - finger at, wo Scorn mannlioh personifiziert ist. 27, 1 ff. Eine Ubergangsstanze, die sich mehr an 23 schliefst; sweet was the scene 3, der 23, 2 besQhriebene Anblick. Bie drei po- litischen Stanzen gehoren nicht in diese Stimmung. Sie, und die "wegffelassenen oder ersetzten Partieen , sliid o. Zw. unabhangig geschrieben und dann hier — nicht zum Vorteile des Zusam- menhangs — eingesetzt. — he did (13) 4, 3 f. 5. to moralize allgemeine Betrachtungen anzustellen, wie die, dafs alle Freuden dieser Erde eitel seien, 23, 7 f. - 6. eine andachtige Stimtnung {meditation), der Wunsch einer Ein- kehr bei sich bemachtigle sich des Ritlers. 7 ff. die auf ihn sich herabsenkende ernste Stimmung war, solange es sich um andere (Beckford 22, G ff.) bandelte, gar nicht peinlich ; aber, da sich die Erimierung an seine eigenen Siinden ein- mischte, mufste sein Auge triibe werdeu beiru Hinblick auf die heiteren Anscbauungen des Siidens und die dazu wenig stim- mende Verodung seines Innern. 28, 1. Von Lissabon reisten sie zu Pferde nach Sevilla und Cadix. 3. rouses scil. himself. Vgl. IV 144, 8. — Hit den triiumerischen Anwandlungen [moping fits), aus denen er wie aus einera Schlafe erwachend sich ermuntert, wird wieder auf 23, 7 zuriick- gegangen. 5. Zu fix'd ist is zu erganzen. 26 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Where he shall rest him on his pilgrimage; And o'er him many changing scenes must roll Ere toil his thirst for travel can assuage, Or he shall calm his breast, or learn experience sage. 29. Yet Mafra shall one moment claim delay, Where dwelt of yore the Lusians' luckless queen; And church and court did mingle their array, And mass and revel were alternate seen; Lordlings and freres — ill-sorted fry I ween! But here the Babylonian whore hath built A dome, where flaunts she in such glorious sheen. That men forget the blood which she hath spilt. And bow the knee to Pomp that loves to varnish guilt. 28, 6. he shall, nicht he loill, denn er betraohtet es als ein Ver- hangnis. 7. o'er him. Von den wechseladen Anschauungen, die an dem Wanderer voriibergleiten, ist so die Redo, als wenn sie, wie Wolken und Wetter, ,ubev ihm' dahinzogen. Wolken und Wet- ter gehoren doch auch zur Scenerie. 29, 2. dort wolinte einst {of yore) Maria (I) Frandsca [1777—1816], welche gemutslirank war. Seit 1792 ubernahm daher ihr Sohn Johann (VI) Maria Josef die Regierung. 29. Nov. 1807 ging die ungltickliohe Familie nach Brasilien und diesem traurigen Anlasse verdankten os die Bewohner Lissabons , dafs sie ihre Konigin wiedersahen nach 16 Jahren der Zuri5ckgezogenheit und des Wahnsinns. Sie starb in Rio. — B. riickt mit seinem of yore die Sache in eine mehr poetische Ferno, obivolil die Konigin noch nicht 2 Jahre fort war. 3. sqq. Der bigotte, alberne Johann V. (1706—1750) erhob Mafra aus dem erbannlichsten Kloster zu dem gliinzendsten Ton Por- tugal. ,Dreihundert scbmutzigo Franciskaner', sagt Schlosser, iWohnten prachtig in dem einen Fliigel des Gebaudes, dessen Mitte die Kirche (7. o dome) ausmachte. Den andern Fliigel bildete die Wohnung des Konigs.' Dieser war sehr wolliistig und hatte einen Harem zu Odaviles. Der grello Widerspruch dieser Gegensatze zu Mafra, wie ilm B. horvorbebt, findet sich in alien Regierungen Portugals seit dem Erbauer (nur nicht zu Pombals Zeit). 5. feine Uerrchen und fromme Briider, gewifs eino wenig harmo- nische Gesellschaft (eig. eine iibel assortierto Brut). — Frere (statt friar) ist franzosisch. 6. Apocal. 17, 5. Die ,babylonische Dame' ist das Papsttum. 7. flaunts macht Flittersfaat, prunkt. CANTO r. 27 30. O'er vales that teem with fruits, romantic hills, (Oh, that such hills upheld a freeborn race!) Whereon to gaze the eye with joyaunce fills, Childe Harold wends through many a pleasant place. Though sluggards deem it but a foolish chase, And marvel men should quit their easy chair, The toilsome way, and long, long league to trace, Oh! there is sweetness in the mountain air. And life, that bloated Ease can never hope to share. 31. More bleak to view the hills at length recede. And, less luxuriant, smoother vales extend; Immense horizon-bounded plains succeed ! Far as the eye discerns, withouten end, Spain's realms appear whereon her shepherds tend Flocks, whose rich fleece right well the trader knows — Now must the pastor's arm his lambs defend: For Spain is compass'd by unyielding foes. And all must shield their all, or share Subjection's woes. 32. Where Lusitania and her Sister meet. Deem ye what bounds the rival realms divide? Or ere the jealous queens of nations greet, Doth Tayo interpose his mighty tide? 30, 3 f. joyaunce (veraltet) ^ joy; vgl. 23, 8. — Wends geht dahin, in dieser Korm ebenfalls veraltet, wahrend das Prateritum / went als Imperf. von to go im allgemeinen Gebrauche blieb. D. 31, 1. die Hohen, indem sie (je weiter die Reisenclen sich ostwarts von ihnen entfernen) immer bleicher von Ansehn und farbloser (II 47, 1) werden, treten endlich ganz zuruck. - 2. smoother sanfter gekriimmt, nicht, wie in den Gebirgsgegenden, ■schroff. 4. withouten (altert.) = without. - 6. die Herden der Merinoschafe. 32, 3 if. 'or ere' konnte = ere, also das erste or uberfliissig zu sein scheinen, W. 897, 1; aber mit clem wiederholten or wird wohl vielmehr die vorangegangene allgemeine Frage Z. 2 detailliert, wie im Lat. mit an. S. (13) 3, 3. Anders wieder II 36, 7. 28 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Or dark Sierras rise in cragg-y pride? Or fence of art, like China's vasty wall? — Ne barrier wall, ne river deep and wide, Ne horrid crags, nor mountains dark and tall, Else like the rocks that part Hispania's land from Gaul: But these between a silver streamlet glides, And scarce a name distinguisheth the brook. Though rival kingdoms press its verdant sides. Here leans the idle shepherd on his crook. And vacant on the rippling waves doth look. That peaceful still 'twixt bitterest foemen ilow; For proud each peasant as the noblest duke: Well doth the Spanish hind the difference knoAv Twixt him and Lusian slave, the lowest of the low. 32, 6. vasty = vast, bei Sh. vorkommend. W. S. 7 ff. D. bem., dafs dies, abgesehen von der Minho-Linie, nur zwi- schen Elvas und Badajoz, wo B. durchkam, zutreffe, sonst aber die Grenze duroh Sierras geschiitzt sei. 33, 1. tizese between , Anastrophe. Die Beispiele aus Oh. H. zeigen zweisilbige Prapositionen {adove among withal iettoeen) dem regierten Worte nachgestellt. — a silver streamlet, die Caya oder die Gebora? Die folgende Zeile scheint uns zu erlauben den Namen nicht zu wissen. Beide Fliifschen fallen in den Guadiana bei Badajoz, die Caya imterhalb, die Gebora oberhalb der Stadt. Da die Reisenden o. Zw. der gewohnlichen Stral'se (Evora El- vas Badajoz Albuora) folgten, so bekamen sie die Gebora gar nicht zu sehn, begegneteu aber zwischen Elvas und Badajoz der Caya. Man verstehe also die Caya, obwohl dieselbe die Grenze mehr durcbschneidet als ausmacht. S. Plan der Schlacht bei Albuera bei Napier III 540. 2. distinguisheth. Die Form auf th ist als die gewahltere vor- gezogen. Vgl. G6, 7. 5. vacant gedankenlos. 6. still doch. Obsohon Portugiesen und Spanier einander hassen, fliefsen die Gewasser doch friedlich zwischen ihnen dahin. 7 ff. Die Feindschaft wird begriindet. Der spaniscbe Ackers- mann {hind Knecht, Bauer) weifs, dafs er viel besser ist; er sieht auf den Portugiesen herab als auf einen niedrigen Frohner (slave). — The lowest of the low der unter denen, die niedrig sind, der niedrigste ist. Mn. II 2, 302. Vgl. unten IV 158, 6. CANTO I. 29 34. But ere the mingling bounds hiave far been pass'd, Dark Guadiana rolls his power along In sullen billows, murmuring and vast, So noted ancient roundelays among. Whilome upon his banks did legions throng Of Moor and Knight, in mailed splendour drest: Here ceased the swift their race, here sunk the strong; The Paynim turban and the Christian crest Mix'd on the bleeding stream, by floating hosts oppress'd. 35. Oh, lovely Spain! renown'd, romantic land! Where is that standard which Pelagic bore. When Cava's traitor-sire first call'd the band That dyed thy mountain streams with Gothic gore? Where are those bloody banners which of yore 34, 2. rolls his power along wiilzt sich machtig dahin. 3. vast, vgl. lat. ingens ,grDrs'. 4. 0. h. celebrated in ancient lays. An among ist der Reim schuld. - 6. Moor and Knight, im Sinne der Plurale, W. 294. — In mailed splendour = in their splendid coats of mail; Adjektiv und bubstantiv haben die Rolleii gewecliselt. 7. Predig. Salom. IX 11 the race is not to the swift, nor the strong. D. 8 f. Virgii Aen. I 100 f. ubi tot Si7nois correpta sub undis scu- ta virum galeasqiie et fortia corpora volvit. Sv. 11 5. 35, 2 ff. wo ist die Standarte Pelayo's , jenes Ahnherrn der Kampfe gegen die Mauren, sie jetzt (1809) den Franzosen enfgegenzu- tragen. Ein unternehmender Offizier, Roderich, hatte sich auf den westgotisclien Thron zu Toletum geschwungen und Flo- rinda oder nach maurischer Bezeichnung Cava, Tochter des Julianus, ^atthalters von Sebta, entehrt. Hier fiber erbittert, wurde Julianus zum Verriiter an . seinen Landsleuten (traitor- sire) und rief die Mauren herbei, welche am 26. Juli 711 am Guadalede bei Xeres de la Frontera siegten. Roderich fiel, Spanien geriet in maurische Botmafsigkeit. Der Asturier Pelayo, ein Sprofsling der gotischen Konigsfamilie, sammelte die fliehen- den Christen nach der Niederlage. Er griindete in seiner Hei- mat ein christliches Reich, welches er 19 Jahre beherrscht haben soil, und verteidigte sich mutig in den Schluchten des Auseba (ira westl. Asturien). Doch ist hier vieles sagenhaft. S. Lembke 321. 3. In B.'s Darstellung (lohen - call'd) ist der Zeitunterschied ignoriert. Pelayo erhob den Schild nicht zur Zeit der Nieder- 30 OHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Waved o'er thy sons, victorious to the gale, And drove at last the spoilers to their shore? Eed gleam'd the cross, and waned tlie crescent pale, While Afric's echoes thrill'd with Moorish matrons' wail. 36. Teems not each ditty with the glorious tale? Ah! such, alas! the hero's. amplest fate! When granite moulders and when records fail, A peasant's plaint prolongs his dubious date. Pride! bend thine eye from heaven to thine estate, See how the Mighty shrink into a song! Can Volume, Pillar, Pile preserve thee great? Or must thou trust tradition's simple tongue. When Flattery sleeps with thee, and History does thee wrong? lage am Guadalede, sondern es vergingen Jahre (20 Jahre, meint Lembke) zwischen der Niederlage und Pelayo's Kampfen. 35, 6. die einst siegreich duroh die Lufte weheten iiber deinen Sohnen. Victorious hat Komma vor sich, weil es nicht zu sons gehort. To the gale ,unter Einwirkung des "Windes' konstruiere man zu waved; Mn. II 1, 304. 7. at last. 1492 rautnte Boabdil das Land, nachdem Ferdinand der Katholische Granada eingenommen. 8. Wie das Angesicht des Menschen Freude und Trauer ausdriicken kann, so verkunden hier die Zeioben das Gliick oder Ungliick derer, die sie tragen ,das rote Ereuz der Christen erglomm in. hoberem Rot, der mohammedanische Halbmond ermattete und er- blicb.' To wane bed. sonst das Abnehmen des Mondes, die schwindende Phase, bier aber die durch den Tagesscbein mehr und mehr geschwiicbts Siohtbarkeit. Pale ist das Ergebnis des wane. 71, 8. 36, 1. each ditty jedes (unbedeutende) Volkslied; denn eben die span. Romanzenpoesie hatte diese Sagen ausgebildet. - 4. verlangert eines Bauern Singsang seia zweifelhaftes Andenken. Plaint = lamentation W. S.; bier geringsobatzig vom Volks- liede; vgl. lat. vilis nenia. 5. der Stolze meint, dafs sein ,Ruhm bis zum Himmel dringe' (Homer), aber er moge dem wirklicben Zustande bier auf Erden sein Auge zuwenden und nachsehn, wie es da mit seinem Rubme steht. 9. with thee, wenn deine Schmeichler ,ebenso gut wie du' den langen Schlaf schlafen und nicbt mehr schmeicneln kiinnen. CANTO I. " 31 37. Awake, ye sons of Spain! awake! advance! Lo! Chivalry, your ancient goddess, cries. But wields not, as of old, her thirsty lance, Nor shakes her crimson plumage m the skies: Now on the smoke of blazing holts she flies. And speaks in thunder through yon engine's roar: In every peal she calls — "Awake! arise!" Say, is her voice more feeble than of yore. When her war-song was heard on Andalusia's shore? 38. Hark! heard you not those hoofs of dreadful note? Sounds not the clang of conflict on the heath? Saw ye not whom the reeking sabre smote, Nor saved your brethren ere they sank beneath Tyrants and tyrants' slaves? — the fires of death, The bale-fires flash on high: — from rock to rock Each volley tells that thousands cease to breathe; Death rides upon the sulphury Siroc, Eed Battle stamps his foot, and nations feel the shock. 37, 2. die Ritterehre erhebt ihre Stimme. 4. ihre roten Fodern auf dem Hut (crimson braucht nicht ,blutig' 7,11 bedeuten). 5. blazing flamruend, Andeutung des Pulverblitzes. 7. peal, vom Kanonendonner, III 23, 6; 25, 5. 38, 1. of dreadful note, uicht: von furchtbarer Bedeutung, Furcht- bares (eine Schlacht) anliundigend, sondern ,furchtbaren, bedroh- Uoheu Schalles'. - 3. wen der von Blut rauchende Sabel zu Boden streckte, namlich dafs die da fielen, euere Stammesbriider waren. 4 f. beneath - - erschlagen von Gewaltherrschern und ihren Knechten. 5ff. bale-fires = baleful fires, d. i. pernicious (W. S.) fires, da the fires of death und the bale-fires sachlich nicht verschieden sind. Es ist also an Schiisse zu denken; vgl. 51, 4. Aut Schiisse beziehen aich aucti Z. 7 f. Mithin sind nicht auf Ber- gen angezundete Feuer, Zeichen des Volkskrieges (Sv. 11 7) gemeint, noch weniger Wachtfeuer. 6. Mit from rock to roeJc wird auf die beiden Hohen hingedeutet, welche in der Schlacht bei Talavera (Juli 1809), die B. im Auge hat, von den Franzosen und ihren Gegnern beset?.! waren. Die westliche Hohe, nach der Seite der Angreifer steil und rauh ab- fallend, war der Schlussel von Wellesley's Stellung; auf der gegeniiberliegenden osflichen befand sich Victor; er hatte da- selbst samtliehe Kanonen des 1. Corps vereinigt und bestrich die ganze englische Linie, Napier 11 394. 32 CHILDK HAROLD'S PILGRIUAGE. 39. Lo! where the Giant on the mountain stands, His blood-red tresses deep'ning in the sun, With death-shot glowing in his flery hands, And eye that scorcheth all it glares upon; Eestless it rolls, now fix'd, and now anon Flashing afar, — and at liis iron feet Destruction cowers, to mark what deeds are done; For on this morn tlu'ee potent nations meet, To shed before his shrine the blood he deems most sweet. 39, 1. wie er (der Schlachtengott Battle 38, 9) so riesig aaf dem Ge- birg steht. Man beziehe mountain auf die von den Franzosen besetzte Berghohe. Artillerie hatlen allerdings auch die Eng- lilnder auf ihrem Berge, doch war sie mit den Massen schweren Geschiitzes auf seiten der Franzosen , nicht entfernt zu ver- gleiclien. 2. aeep'ning ein starkeres Rot annehmend. 4. and (with an) eye. 5 f. rolls geht blofs das Auge des persouliclien Kriegsgottes an, aber das Folgende ist so gesagt, als wenn die Miindung des Ge- schatzrohrs des ICriegsgottes Auge ware. Bald steht das Ge- schutz wie unbeweglich auf einen Punkt gerichtet [fix'd), bald ■wird es und zwar nach kurzer Weile [anon) abgefeuert, in die Perne hinaus blitzeud und spruhend [flashing afar). 6. ihm zu Fiifsen bockt der Dilmon der Vernicbtung; er will Pro- tokoll fiihren. 8. on this morn — , vgl. 41, 7 f . Bei Talavera wurden im Juli 1809 drei Schlachten geschlagen, abends den 27., morgens den 28. und nachmittags den 28. Der Kampf am morgen war sehr hartnackig und morderisch. Die Englander wurden in ganzen Reihen niedergeschmottert, doch litten die Franzosen nochmehr; in einem Zeitraum von 40 Minuten verloren sie 1500 Mann. Napier 11 396. Vgb 38, 7. — B. durchreisle 1809 Juli 17 bis Aug, 6 einen Teil der pyreniiischen Halbinsel und eine See- strecke. Man konnte also glauben, er babe das Sohlachtfeld von Talavera beriibrt. Aber das ist nicht der Fall gewesen. Die Schlacbt fand stall bei Talavera de la Reyna mitten in Spauien am Tajo, nicht bei Talavera Real (in der Niihe von Badajoz und Albuera, welchen Ort B., wie 43, 2 lehrt, passiert hat) und B. reisle in 3 Wochen von Lissabon iiber Albuera und Sevilia (Aufenthalt) nach Cadi.x (Aufenthalt) zu Lande, dann zur See nach Gibral- tar. Nach der Milte Spaniens hat seine Reise, die ein blofser Durchflug war, ihn keineswegs gefiihrt. Vgl. Ez. 90. — Wenn 39, 1 und 40, 1 von der Schlacht des 28. Juli 1809 so die Rede ist, als sei Harold-Byron dabei gewesen, aus der Darstellung wenigstens nichts entnommeu wiril, was diese Vermiitung zu zerstreuen vermcichto, so mufs das einem Pooten schon hingehn. Vgl. n 95, 1. 9. his zu Destruction 7, da Battle entfernter ist. CANTO I. S3 40. By Heaven! it is a splendid sight to see (For one who hath no friend, no brother there) Their rival scarfs of mix'd embroidery, Their various arms that glitter in the air! What gallant war-hounds rouse them from their lair, And gnash theii' fangs, loud yelling for the prey! All join the chase, but few the triumph share; The Grave shall bear the chiefest prize away. And Havoc scarce for joy can number their array. 41. Three hosts combine to offer sacrifice; Three tongues prefer strange orisons on high; Three gaudy standards flout the pale blue skies; The shouts are France, Spain, Albion, Victory! The foe, the victim, and the fond ally That fights for all, but ever fights in vain. Are met — ■ as if at home they could not die — To feed the crow on Talavera's plain, And fertilize the field that each pretends to gain. 42. There shall they rot — Ambition's honour 'd fools! Yes, Honour decks the turf that wraps their clay! ,Vain Sophistry! in these behold the tools. The broken tools, that tyrants cast away 40, 4. in the air in freier Luft, durch nichts verhiillt. 5. war-hounds = hlood-hounds. — them = themselves. 4, 1. — Die beiderseits vorstiirzenden Schaaren werden mit jenen Hun- den verglichen, die ehedem von den Spaniern angewendet wur- den gegen die Indianer Amerikas. 9. their, well the chiefest prise eine Mehvheit einschliefst. 41, 3. drei bunte Fahnen spotten des Himmels xmA seines Blaus, das gegen sie bleich und matt ist. Sh. Macb. 1, 2 the Norweyan tanners flout the shy. D. 5. the fond ally der gutmiitige Bundesgenofs (England), der immer vergeblich ficht. Denn aucti der Sieg bei Talavera war ohne Folgen. 42, 1. die vom Ehrgeiz Betrogenen, welche die Welt dennoch ehrt. 2. yes . . ., rhetorische Einraumung, die dann zuruckgewiesen wird. Byron, ChUde Harold. 3 34 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. By myriads, when they dare to pave their way With human hearts — to what? — a dream alone. Can despots compass aug'ht that hails their sway? Or call with truth one span of earth their own, Save that wherein at last they crumble bone by bone? 43. Oh, Albuera! glorious iield of grief! As o'er thy plain the Pilgrim prick'd his steed. Who could foresee thee, in a space so brief, A scene where mingling foes should boast and bleed! Peace to the perish'd! may the warrior's meed And tears of triumph their reward prolong! Till others fall where other chieftains lead Thy name shall circle round the gaping throng. And shine in worthless lays, the theme of transient song. 42, 5. ^are to pave statt dare pave, aus metrischem Grande; vgl. 57, 4; IV 100, 8; III 73, 6; IV 37, 9. 6f. wo fuhrt die Strafse bin? zu einem blofsen Traum, einem Nichts; kann ein Despot irgend etwas zu stande bringen, das seiner Herrschermacht einen freundlichen GruTs bote. 9. bone by bone, etwa: Glied fur Glied. Oder: ihr Gebein (Gebein bed. eine verbundene Mehrheit von Knochen). 43, 1 ff. Stanza 43 ist nach dem Abschlufs des Entwurfs von Canto I und II, d. i. nach dem 28. Marz 1810 hinzugefiigt. Bei Albuera WTirde am IG. Mai 1810 gekampft; die Englander und ihre Ver- bundeten siegten [glorious), jedoch mit schweren Verlusten (of grief). 90, 3. 3 f. wer konnte ahnen , dafs du binnen kurzem ein Schauplatz sein wurdest. — foresee. Da B. von St. 14 an die Pilgerfahrt in die Jahre 1809 f. verlegt, oder, wie man auch sagen kann, seine eigene Reise unter des Pilgers Namen beschreibt, so unterschei- det er die in die Zeit der Reise fallenden Ereignisse von den spateren. Von der Scblacht bei Talavera heilst es on this morn (39, 8), der 28. JuH 1809 fallt in diese (this) Zeit, namlich in die der Reise; von der Schlacht bei Albuera aber ist wie von etwas Bevorstehendem die Rede. — brief, obwohl das Intervall fast zwei Jahre betrug. Die Zeit kam ihm im Riickblicke als eine gar kurze vor; er wufste ja alles noch so gut, als hatte er heute Oder gesfern den Ort passiert, und wie war er damals wohi so ganz gleichgiiltig voriibergetrabt an diesem Albuera, das nun dem Vaterlande so treffliche Manner gekostet. 5 ff. moge den bei Albuera Gefallenen Dank [reivard) und An- denken auf langere Zeit gesichert sein dadurch, dais ihre iibcr- lebenden Kameraden einen besseren Sold erhalten und dais die Mitwelt Freudenthrauen weint — ein Wunsch, der sich leider nur so lange erfiillen kann, als das Gediichtnis dieser Schlacht CANTO I. 35 44. Enough of Battle's minloEs! let them play Their game of liyes, and barter breath for fame: Fame that will scarce reanimate their clay, Though thousands fall to deck some single name. In sooth 't were sad to thwart their noble aim Who strike, blest hirelings! for their country's good, And die, that living might have proved her shame; Perish'd, perchance, in some domestic feud, Or in a narrower sphere wild Eapine's path pursued. 45. Full swiftly Harold wends his lonely way Where proud Sevilla triumphs unsubdued: nicht verdrangt wird durch eine spatere. (Fur Z. 7 — 9 und zu prolong, vgl. 36, 4, wurde record, betont wie II 83,, 8, besser passen als reward.) 44, 1. Battle's minions, wie Sh. Fortune's minion und Valour's m. sagt Sv. II 8. jLieblinge des Mars' sind Heerfuhrer, die ihrer Leute Leben und ihr eigenes einsetzen und Ruhm dafiir eintauschen 2. 3f. fall! der Heerfuhrer, den Ruhm von Tausenden, die um seines Sieges willen starben wie er selbst, mit ins Grab nebmend, so •wird solcher Rubm seinen Staub doch nicht wieder beleben. 5ff. Auf die gemeinen Soldaten zu beziehn: es ware zu bedauern, wenn man ihre edlen Zwecke hindern wollte; es ist ja ein schoner gliicklicher {blest) Beruf dreinzuschlagen fur die gute Sache. Dafs sie es vielmehr furs Geld thun (hirelings) wird nebenher angedeutet, auch zugefiigt, es sei ganz gut, dafs sie sturben, weil sie lebend ibrem Vaterlande doch nur Scliande ge- maoht batten. — Der von 43, 5 sehr verschiedene Ton beruhrt nicht angenehm. S. 27, 1 ff. 6 f. tvho strike sie sohlagen. — and die that und es sterben die- jenigen, welcbe - -, die Welt verliert an ihnen solche, die - -. 8 f. fiir spanische Zustande treffend , s. 80, 5 ff. — (that might have) perish'd. 9. Rauber sind sie auch jetzt, als Soldaten, nur in groferem Mafs- stabe; hatten sie das Leben behalten, so waren sie Strafsen- rauber geworden. Statt Z. 9 vom Strafsenraub zu verstehn, kann man auch an den kleinen Krieg und die Guerillas denkeii; die Englander waren sehr schlecht zu sprechen auf die Guerillas. Aber dem Zusammenhange nach mufs Z. 9, wie Z. 8, auf etwas ganz Gemeines und Niedriges gehn, und die Guerillas waren doch patriotisch. Vgl. 87, 7 f. Man verstehe also gewohnlichen Strafsenraub. 45, 1 f. wendet sich Harold, einsam seinen Weg fortsetzend, dabin wo Se- villa thront (triumphs). — In Sevilla, welches damals Haupt- stadt des den Franzosen noch nicht unterworfenen Spaniens (Sitz der Centraljunta) war, verweilte B. drei Tage. 36 CHILDE HAROLD'S PILGEIMAGE. Yet is she free — ■ the spoiler's wisli'd-for prey! Soon, soon shall Conquest's fiery foot intrude, Blackening her lovely domes with traces rude. Inevitable hour! 'Gainst fate to strive Where Desolation plants her famish'd brood Is vain, or Ilion, Tyre, might yet survive. And Virtue vanquish all, and Murder cease to thrive. 46. But all unconscious of the coming doom, The feast, the song, the revel here abounds; Strange modes of merriment the hours consume, Nor bleed these patriots with their country's wounds; Nor here War's clarion, but Love's rebeck sounds; Here Folly still his votaries inthralls; And young-eyed Lewdness walks her midniglit rounds; Girt with the silent crimes of Capitals, Still to the last kind Vice clings to the tott'riiig walls. 45, 4. bald soil (s. 3, 6) des Waffensieges sengender Fufstritt hineindringen. — Ein halbes Jahr nachdem der Dichter dort ge- Tvesen, riickte Victor in die Stadt (1. Febr. 1810), welche dem Angriffe der Franzosen durch Kapitulation (31. Januar) zuvor- gekommen war. — Vgl. 43, 3 f. 6 f. anzustreben gegen das Schicksal, wenn die Verwiistung ibre hungrige Brut umherstellt d. h. gegen das Schicksal einer un- vermeidlich drchenden Verwustung. Mit desolation — s. 47, 3; III 20, 4 — sind die franzosischen Heerfuhrer gemeint. - 8. Ilion. Das inevitable hour gait ja auch fur Ilios. Einst wird kommen der Tag, da die heilige Ilios hinsinkt, Horn. II. IV 164. - 9. Mannestugend kann nicht alles zwingen und des Soldaten mor- derisches Handwerk mufs einmal prosperieren auf Erden. 46, 1. Nach ,nicht ahnend' (tmconscious) erwartet man statt ,Festlicb- keit . . .' vielmehr die Personen, welche sie begehn. 5. rebecJc eine Art Geige, mit nur zwei Saiten, welche die Mauren in Spanien eingefiihrt haben sollen. N. Die arabische Zither, rebaha genannt, findet man abgebildet bei Niebuhr. 1. aus jungen Augen schauend d. i. jugendlich. '8. '^irt' gehort, der Interpunction zufolge, zu Vice ,die freundlich einladende, anmutige {kind) Siinde birgt Gefahren drohender Art, wie sie in grofsen Stadten vorkommen; wo sie herrscht, da ist auch der Dolch nicht weit'. Dafs urn einer Dame willen manohmal der Dolch geziickt wird, lafst sich, besonders fur Spanien, nicht bestreiten. Immerhin ist Z. 8 etwas liicken- biifserisch. 9. to the iott'ring tualls. Eine Belagenmg fand nicht statt; tott'ring CANTO I. 37 47. Not so the rustic — • with his trembling mate He lurks, nor casts his heavy eye afar, Lest he should view his vineyard desolate, Blasted below the dun hot breath of war. No more beneath soft Eve's consenting star Fandango twirls his jocund Castanet: Ah, monarchs! could ye taste the mirth ye mar, Not in the toils of Glory would ye fret; The hoarse dull drum would sleep, and Man be happy yet! 48. How carols now the lusty muleteer? Of love, romance, devotion is his lay. As whilome he was wont the leagues to cheer. His quick bells wildly jingling on the way? uneigentlich oder wenigstens nur als eine poetische Scharfung der Gegensatze zu nehmen. — Vice im selbigen Sinne 65, 5; 83, 6. 47, 1 ff. den triiben Blick nicht in die Feme sendend, sondem auf sein Heim gerichtet, lauert und lauscht der Bauer und ihm zur Seite die Bauerin (mate Gattin), fiirchtend, dafs (lest) ... 4. verbrannt unter dem braunenden (dun, eig. ,braun'; vgl. latein. albus bell machend) Gluthauch des Krieges. Vgl. Ill 4, 6. 5. consenting sympathisch. 6. twirls wirbelt, obwohl man die Kastagnetten eig. nicht -wirbelt, sondern gegeneinander schlagt. - 8. fret sich aufreiben, sich abarbeiten. Sh. M. 8. N. Dream IV 1 do not fret yourself too much in the action. 9. die heisere dumme (d. h. argerliohe, unangenehme) Trommel wiirde still sein (sleep, vgl. 12, 6). — Man ■ . B. denkt zunachst an die Landleute, welche dann friedlich ihre Felder bauen konnten. 48, 1. carols, etwa ,jodelt'. — lusty, was ivir jotzt ,stramm' nennen, frisch und kraftig. Vgl. (13) 6, 1 my staunch yeoman. 2. singt er ein Liebeslied, eine Ballade (of romance von Rittertum und Minnedienst), eine kircbliche Weise (of devotion yon goites- dienstliohen Dingen). - 3. the leagues to cheer sich die langen Meilen zu kiirzen (eig. zu erheitern). — Als Zeitbestimmung erwartet man nicht whilome, s. zu 2, Iff.; Krieg war erst seit Mai vorigen Jahres. Junten zur Bestreitung der Franzosen konstituiert 1808 am 30. Mai, dem Tage des b. Ferdinand. - 4. indem unterwegs die munteren Glockchen seines Maultiers so zwanglos und nachlassig (loildly) klingelten, 38 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. No! as lie speeds, lie chants "Viva el Eey!" And checks his song to execrate ■Godoy, The royal wittol Charles, and cm-se the day When first Spain's queen beheld the black-eyed boy. And gore-faced Treason sprung from her adulterate joy. 49. On yon long, level plain, at distance crown'd With crags, whereon those Moorish turrets rest, Wide scatter'd hoof-marks dint the wounded ground; And, scathed by fire, the greensward's darkeii'd vest Tells that the foe was Andalusia's guest: Here was the camp, the watch-flame, and the host. Here the bold peasant storm'd the dragon's nest; Still does he mark it with triumphant boast; And points to yonder cliffs, which oft were won and lost. 50. And whomsoe'er along the path you meet Bears in his cap the badge of crimson hue, 48, 5. a Bey, Konig Ferdinand VII. (1808 bis 1833); ihm galten alle Vivats der Patrioten, welche den Exkonig Karl IV. (1788 bis 1808), dessen ehebreoherisohe Gemahlin und iliren geliebten Friedensfiirsten Godoy verwiinschten als Verrater, die die Franzosen begiinstigten. Eitelkeit und Stumpfsinn blendeten sie gegen die Arglist Napoleons; Godoy liefs sich beson- ders durch den verheifsenen Besitz beider Algarvien kirren. Er verstand nichts vom Kriege, aufser dafs er Napoleons Para- den vor seinem Hotel in Madrid nachaffte. Toreno II. Buob. Seine ISjahrige Verwaltung endete damit, dafs man seine Biiste iiberall mit Fiifsen trat. 9. aus ihrer ehebrecherischen Lust entsprofs ein Sohn, der hiefs Verrat und sein Gesicht war blutig, denn der franzosische Feind "War ins Land gezogen worden. 49, 2, rest stehn (eig. ruhn als auf ihren Fundamenten). - 3. wounded, proleptisch: Fufsspuren bezeicbnen den Boden, so dafs er Wunden zu tragen scheint. 4.^ the greensioard's darken'd vest das dunkle Kleid (Aussehn) der griinen Oberflache. Oreensward Rasen, diinisch Gron- svter. 5. Juni und Juli 1808; 22. Juli streclcten mehr als 18 000 Franzosen die Waffen (Kapitulation von Baylen). 7. Dem Zusammenhange nach ist unter dragon der franzosische Feind zu verstehn. 50, 2. die rote Kokarde, in der Mitte Fernando sctimo. N. CANTO I. 39 Which tells you whom to shua and whom to greet: Woe to the man that walks in puljlic view Without of loyalty this token true: Sharp is the knife, and sudden is the stroke; And sorely would the Gallic foemen rue, If subtle poniards, wrapt beneath the cloke. Could blunt the sabre's edge, or clear the cannon's smoke. 51. At every turn Moreria's dusky height Sustains aloft the battery's iron load; And, far as mortal eye can compass sight. The mountain-howitzer, the broken road, The bristling palisade, the fosse o'erflow'd. 50, 3. loliich welche (Kokarde) oder welches, welcher Umstand (dafs sie eine Kokarde tragen). — Vollstandiger soUte auch das Nicht- tragen der Kokarde berucksichtigt sein, woraus der Patriot einen Nicht-Patrioten, der Franzosenfreund oder Neutrale einen Ge- sinnungsgenossen erkannte. Aber naoh Z. 4ff. fehlte die Ko- karde nicht leicht, so dafs die Alternative whom - - greet 3 phrasenhaft ist. 4. einhergeht vor den Augen des Publikutas, lat. in canspectu civium. 5. Abweichende Stellung statt this true tohen of loyalty. Die Voranstellung des Geaitivs mit Prap., welche auch den franzo- sischen Dichtem nicht unbekannt ist, findet sich ofter im Ch. Har. , besonders in C. IV. Hier ist sie unangenehm, da die Prap. of mit der Prap. without zusammenkommt. 7 ff. und schlimm wiirden die Franzosen fahren, wenn einmal dieser kleine mit Dolch und Pistol getiihrte Krieg den grofsen militii- rischen Kiieg bewaltigte. An dem Ausdrucke rue ist der Reim schuld; freilich mufs, wer etwas schmerzlich bereut und beklagt, auch Schmerzliches empfunden haben, schlimm gefahren sein. 8. subtle, der feine zierliche Dolch im Gegensatze zum grofsen Sabel 9. 9. den Pulverdampf des Geschiitzes lichten und klaren, also besei- tigen, damit fertig werden. 51, 1. Im Norden war schon alias franzosisch, aber Andalusien hoftte die Junta nooh verteidigen zu konnen. Die Passe der Sierra Morena waren daher besetzt. N. Der Dichter passierte die Sierra verm, auf der gerade siidwarts nach Sevilla fiihrenden Strafse iiber los Santos, Monasterio und Ronquillo. Napier III 106. — Das span. Adj. moreno bed. ,schwarzlich', also ziemlich das was dusky. 3. and (cis) far as (a) mortal eye can compass {the) sight soweit des Menschen Auge im stande ist die Ansohauungen dort zu umfassen. Also sight objectiv = scene. 40 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. The station'd bands, the never-vacant watch, The magazine in rpcky durance stow'd, The holster'd steed beneath the shed of thatch, The ball-piled pyramid, the ever-blazing match, 52. Portend the deeds to come: — but he whose nod Has tumbled feebler despots from their sway, A moment pauseth ere he lifts the rod; A little moment deigneth to delay. Soon will his legions sweep through these their way; The West must own the Scourger of the world. Ah! Spain! how sad will be thy reckoning-day. When soars Gaul's Vulture, with his wings unfurl'd, And thou shalt view thy sons in crowds to Hades hurl'd. 51, 8. 'holster'd' scheint direct vom Subst. holster (Pistolenhalfter) ge- bildet. 9. Das Pradikat zu all diesen Subjecten folgt erst 52, 1. Gram- matische Verkettung aufeinanderfolgender Stanzen ist in C. I bis III selten, haufiger in IV. 52, 1 ff. kundigen die Dinge an , die da kommen sollen. Aber die Dinge die da kamen, entspraohen den Zuriistungen durchaus nicht. St. 62 mag geschrieben sein, ' ehe die Mifsert'olge derer, die die Sierra und Sevilla zu verteidigen hatten, eingetreten oder ehe sie bekannt geworden waren. — he, Napoleon. — 'feebler despots' kann als allgemeine Aussage gegeben und der Be- zug auf Karl IV. und seinen Sohn Ferdinand VII. dem Leser iiberlassen seia; doch gestaftet die poetische Grammatik auch feebler despots = the feebler despots zu nehmen, s. 62, 1. — Der Komparativ wie 5, 2 kinder, oder, was einfacher, im Ver- gleich rait Napoleon. — from their sway = from their throne. 5. aber bald werden seine Legionen sich eilends Bahn schaffen durch diese (Hindernisse). — these geht auf die St. 51 erwahn- ten Zuriistungen. So stebt these soil, things B. Prisoner VII 13, bezogen auf die, ziemlioh entfernt vorangegangenen Substan- tive water und bread. Im Deutschen kann these wegbleiben; ,den .Durchzug erzwingen' reicht aus. Wortlich ist through these = dadurch, durch (all) das. 6. wie einst dev Osten den Attila, so mufs jetzt ,der Westrand Europas, Spanien, die neuc Gottesgeifsel (Napoleon) iiber sich anerkennen'. HI. D. 8. Vulture, deteriorierende Bezeichnung des den Franzosen als Feldzeichen dienendeu Adlers. D. 9. Wie Homer vera Achill sagt, dafs er viele tapfere Seolen dem Hades zusendete. Iliad. I 3. D. CANTO I. 41 53. And must they fall? the young-, the proud, the brave, To swell one bloated Chief's unwholesome reign? No step between submission' and a grave? The rise ofVapine and the fall of Spain? And doth the Power that man adores ordain Their doom, nor heed the suppliant's appeal? Is all that desperate Valour acts in vala? And Counsel sage, and patriotic Zeal, The Veteran's skill, Youth's fire, and Manhood's heart of steel? 54. Is it- for this the Spanish maid, aroused. Hangs on the willow her unstrung guitar, And, all unsex'd, the anlace hath espoused, Sung the loud song, and dared the deed of war? And she, whom once the semblance of a scar 53, 2. urn eines aufgeblahten Heerfuhrers ungesundes Reich uooh anzu- schwellen. Napoleons Kaiserreich war naturwidrig , ein natio- nales Unding. — bloated -wiederbolt sich in unwholesome. 3 f. giebt as keinen Fufs breit Raum (keine Wabl), zwischen Uuter- werfung und Grab, dem Aufkommen von Raubfehden (eines ab- scheuliohen Krieges) und dem Palle Spaniens. Submission = fall of Spain. 5 f . ist der Herrgott ein Tyrann, der so'obne weiteres den ver- niohtenden Spruch uber sie verhangt und nicht fragt nach des Beters Notschrei. 8. Das Pradikat ist zu entnehmen aus Z. 7 {acts). 54, '1. is it for this {that) ist es darum, dafs. — for this, auf 53, 2 zu beziehn. — the Spanish maid, Augustina, das Madchen von Saragossa. Da St. 55 f. das Pronomen {she, her) nicht allge- mein verstanden werden kann (55, 7), so nehme man auch St. 54 nicht allgemein {the Spanish maid die spanischen Mad- chen) and verstehe ,das bekannte spanische Madchen'. B. konnte , auf Leser recbnen, die bet the Spanish maid gleich an Augustina dachten. 2. Psalm 137, 2 zoe hanged our harps upon the willows. B. schatzte diesen Psalm sehr; er hat ihn mehrmals nachgebildet. Sv. It 13. — Auf die Guitarre verzichten heifst auf die gesel- lige Freude, auf Lied, Liebe und Tanz verzichten. HI. 3. anlace Stilett, Dolch (Chaucer). Vgl. eutlas, was auch cutlace geschrieben wird. 4. of luar gehort auch zu song ; vgl. 37, 9 war-song. 5. scar Jeichte Wunde (eig. Scbramme). 42 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Appall'd, an owlet's larnm chill'd with dread, Now views tlie column-scattering bay'net jar, The falchion flash, and o'er the yet warm dead Stalks with Minerva's step where Mars might quake to tread. 55. Ye who shfiJl marvel when you hear her tale, Oh! had you known her in her softer hour, Mark'd her black eye that mocks her coal-black veil, Heard her light, lively tones in Lady's bower, Seen her long locks that foil the painter's power, Her fairy form, with more than female grace. Scarce would you deem that Saragoza's tower Beheld her smile in Danger's Gorgon face. Thin the closed ranks, and lead in Glory's fearful chase. 56. Her lover sinks — she sheds no ill-timed tear; 54, 7. Das Geklirre sieht (views) man nioht; also statt views the jar- ring bayonet scatter the columns. 55, 1. her tale. Toreno (V. Buch) berichtet folgendermarsen : zwei und zwanzig Jahr alt und von angenehmer Gesichtsbildiing, brachte sic (Augustina Zaragoza) gerade den Verteidigern Mund- vorrat, als jener Posten (eine Aufsenbatteria am There del Por- tillo) verlassen war. Die Furcht und Eutmutigung der Manner sehend, elite das unerschrockene Madchen an den Ort der Ge- fahr und die noch brennende Lunte einem zu Boden gestreck- ten Artilleristdn aus der Hand reifsend, feuerte sie eine Kanone ab und that das Gelubde, dieselbe, die ganze Belagerung hin- durcb, nicht lebendig zu verlassen. Ihre Kiihnheit belebte die Mutlosen; alle eilten nach der Batterie und das Feuer begann starker als zuvor. — Von den beiden Belagerungen Saragossas (1808 Juni 17 bis Aug. 15 und Dec. 20 bis 1809 Febr. 21) ist es die erste, in deren Verlauf sich die erzahlte Thatsache er- ereignet hat. Carr bei Sv. II 14. 4. ihr kleines (light) frohliches Geplauder, wenn sie als Madchen unter anderen Madchen und Frauen war. 6. '•fairif -wiederholt sich in more than female. 7. Saragoza's tower das feste Saragossa. 56, 1. lover, vielleicht kein anderor als der, welcher spater Augustinens Ehemann wurde; von diesem sagt Cavr, er sei bei der Be- lagerung schwer verwundet worden. Sv. II 15. Er mag im Sommer 1808 bei der ersten Belagerung verwundet und da- mals ihr Verlobter gewesen sein, so dafs lover richtig ist. Dafs er aber damals starb (Z. 5 a lover's ghost), ist dann Fiktion. — Obrigens ware es moglich, dafs der Artillerist^ dera sie die CANTO I. 43 Her chief is slain — she fills his fatal post; Her fellows flee — she checks their base career; The foe retires — she heads the sallying host: Who can appease like her a lover's ghost? Who can avenge so vsfell a leader's fall? What maid retrieve when man's flush'd hope is lost? Who hang so fiercely on the flying Gaul, Foil'd by a woman's hand, before a batter'd wall? 57. Yet are Spain's maids no race of Amazons, But form'd for all the witching arts of love: Though thus in arms they emulate her sons, And in the horrid phalanx dare to move, 'T is but the tender fierceness of the dove, Pecking the hand that hovers o'er her mate: In softness as in firmness far above Eemoter females, famed for sickening prate; Her mind is nobler sure, her charms perchance as great. 58. The seal 'Love's dimpling finger hath impress'd Denotes how soft that chin which bears his touch: Lunte aus der Hand nahm, in keiner naheren Beziehung zu ihr stand. Carr nberliefert, er sei ihr Geliebter gewesen und auch B. wird das gemeint haben. Das Publikum erzahlte sich wohl die Sache so. 56, 2. 'her chief also der Offizier jener Aufsenbatterie, wenn dies niclit Dichtung ist. 7. welches Madchen kann sonst eine Sache wieder gut maohen, an der die stolz gehobene Hoffnung des Mannes verzweifelte, 57, 1, Hier ist denn allgemein von den spanischen Madchen die Rede, vgl. 64, 1, und es kann scheinen, dafs B., wie mitunter ein be- sonderer Fall verallgemeinert wird, hier das einzeln stehende Heldentum des Madchens von Saragossa den spanischen Madchen iiberhaupt zuschreibt. Aber es gab viele solche Heldenjung- frauen in Spanien, Napier I 71. 8. remoter, s. 58, 8. — sickening schwachlich, empfindelnd. 9. her. Der Singular ist durch die Vergleichung 5 hereinge- kommen und allgemein zu nehmen wie maids 1 und daughters 59, 7; ebenso her Z. 3 und 5 der folg. Stanze. — perchance kann wohl sein, wie man von einer Nebensache redet; vgl. 3, 3. Und doch mufsten die Englanderinnen sioh hieriiber am meisten argern. 58, 1 f. Nachahmung zweier Verse des Vano, die sich bei Nonius s. v. 44 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Her lips, wliose kisses pout to leave their nest, Bid man be valiant ere he merit such: Her glance how wildly beautiful! how much Hath Phoebus woo'd in vain to spoil her cheek, Which glows yet smoother from his amorous clutch! Who round the North for paler dames would seek? How poor their forms appear! how languid, wan, and weak! 59. Match me, ye climes! which poets love to laud; Match me, ye harems of the land! where now I strike my strain, far distant, to applaud Beauties that ev'n a cynic must avow; Match me those Houries, whom ye scarce allow moUitudinem (nioht, wie B. sagt, bei Gellius) finden. B. citiert sie foIgenderDoafsen: Sigilla in mento impressa Amoris digitulo ■vestigio demonstrant molUtudinem. Hier ist sigiDa und demonstrant Konjektur statt des unverstandlichen suUa - - demonstrat der Hand- schriften. Roper hat jetzt laoulla (Deminutiv von lacuna) und den Sing, demonstrat hergestellt. (Nach H. Sauppes Mitteilung.) Auch Th. Moore hat die beiden Verse ins Enghsche iibersetzt. Sr. 11 17. 58, 3. pout to leave, nicht wijlig sondern sohmgllend verlassea sie die Lippen. Also poiiffo leave nicht = wisK" to leave, welche Erliliirung nicht stimmt zu Z. 4. 6 f . der Sonnengott suchte des Madohens Teint zu verderben, aber es gelang ihm nicht; auf der etwas dunkleren Haut zeigt das Rot nur noch sanftere Farbeniibergange. — Den derben Aus- druclj clutch hat der Reim herbeigefiihrt. 59, 1 ff. Der Gedanke, dafs die Spanierinnen den Tiirkinnen an Reizen vorangehen, wird breit ausgefiihrt. Z. 1 ist nebeusachlich , da B. doch nur die Tiirkei {the land, s. N.) im Auge hat. Die Worte where avoio sind blofses FiiUsel, those wind sagt dasselbe und besser; es wimmelt von Lobrednern der tur- kischen Schonheiten, B. will sie loben {applaud 3), der Cyniker miifste loben, loben endhch thun auch die einheimischeri Poeten sie. 2. 'harems' Ausg. 873; friiher schrieb man harams, und dieser Orthographie folgt II 56, 1 auch die Ausg. 873. 5f. houris. Es sind irdische Frauen gemeint, die an Schonheit den Huris des mohammedanischen Paradieses gleichen. Der Harem 2 kann nur von irdischen Frauen Kunde geben. — Mit lohom ye (namlich ye harems oder, was auf dasselbe hinauskommt, ye climes) scarce allow wird der Tiirkei beigelegt, was orien- talische Diohter sagen. Hafis redet den Ostwind als Liebesboten an (Daumer's Ubers. n. 51); streicht der Wind durch das Haar der Geliebten, so verlelht er dem Kranken Genesung (n. 24), und von eben diesem Aroma ist er so liebeatmeud, dafs die CANTO I. 45 To taste the gale lest Love should ride the wind, With Spain's dark-glancing daughters — deign to know, There your wise Prophet's paradise we find, His black-eyed maids of Heaven, angelically kiad. 60. Oh, thou Parnassus! whom I now survey. Not in the phrensy of a dreamer's eye, Not in the fahled landscape of a lay. But soaring snow-clad through thy native sky, In the wHd pomp of mountain majesty! What marvel if I thus essay to sing? The humblest of thy pilgi-ims passing by Would gladly woo thine Echoes with his string, Though from thy heights no more one Muse will wave her wing. Blumen des Gartens einander zartlich umarmen (n. 104J; das siifse Gift weht in der Luft ,icli roch der Liebe himmlisches Aroin' (n. 87). Sehr geistig ist diese erotiscbe Impragmerung nicht; Virgil, Georg. Ill 251 verlegt sie in das Tierleben. — scarce allow - - lest kaum gestattet den Lufthauch zu kosten, ' dafs nioht der Liebesgott auf dem Winde dahinfahrt, d. h. eurer Behauptung nach konnen sie nicht atmen, ohne dafs . . . 7 ff. ihr moget wissen (eig. geruhet zu wissen), dafs man, um, Weiber zu finden, die den Huris gleichen, nach Spanien gehen miisse. 60, 1. Die Stanzen an den Parnafs, notiert B., wurden am Fufse dieses Berges in Kastri geschrieben. (Hobhouse datiert den Besuch von Delphi 16. Dec. 1809, II 74, 1.) Tags darauf erschien jenes B.'s Dichterruhm verkiindende Wahrzeiohen, IV 74, 2. Er hatte 1811 eine Erwahnung der zwolf Geier, im Text oder wenigstens in der N., nachtragen konnen, that es aber nicht, weil er des Er- folges noch weuig sicher war, 1, 4. Uberhaupt mag er an das Wahrzeichen wohl erst naohdem es sich erfiilit hatte, ernst- lich geglaubt haben. — ■ Also mitten in den Erinnerungen aus Spanien, die ihn beschaftigen, wird er ergriffen von der wirk- licbea Gegenwart, die ihm den Parnafs zeigt. Diesem widmet er einige Stanzen und kehrt dann zu seinem Thema (Spanien) zuriick, 63, Iff. 2. of a dreamer's eye^= of a dream. 4. native wo du geboren bist, wo du bist. 6. thus also, unter diesen Umstanden. 7 f. der bescheidenste, geringste unter den dir zuwandernden Dich- tern wvirde ja gem urn dein Echo werben; warum sollte ich es denn nicht thun. 9. no more one auch nicht Eine mehr. 46 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 61. Oft have I dream'd of Thee! whose glorious name Who knows not, knows not man's divinest lore: And now I view thee, 't is, alas! with shame That I in feeblest accents must adore. When I recount thy worshippers of yore I tremble, and can only hend the knee; Nor raise my voice, nor vainly dare to soar. But gaze beneath thy cloudy canopy In silent joy to think at last I look on Thee! 62. , Happier in this than mightiest bards have been. Whose fate to distant homes confined their lot. Shall I unmoved behold the hallow'd scene. Which others rave of, though they know it not? Though here no more Apollo haunts his grot, And thou, the Muses' seat, art now their grave. Some gentle spirit still pervades the spot. 61, If. gedacht (dream'd) hab ich oft an dich (Gegensatz: I view thee ich sehe dich wirklich vor mir.) — lohose - - who - - lat. cujus nomen qui nescit. 2. lore Wissenscbaft. - 3 f. and now (that) I view thee - - , aber jetzt, da ich dich vor Augen sehe, ist dies (das Vor-Augensehen) verbunden mit einem Gefiihle der Beschamung dariiber, dais . . . 4. Von solchen Aufserungen einer leidenschaftliohen Demut ist bei den Poeten in der'Regel etwas abzuziehn. Sohou bald nach Abfassung dieser Stanzen scheint B. mehr Vertrauen zu seiner Poesie gefafst zu haben, 60, 1, und 1812 dann war es mit der Demul vollstandig aus. 7. Es ist nicht iut (can) gaze zu verstehn, gaze bed. ,ich schaue'. Daher sind auch raise und dare fiir Indikative zu halten. 8. 'ieneatK bezeichnet den niedrigen Standort des Schauenden gegeniiber dem soar, nicht die Richtung von gaee. 62, 1. happier da ich gliicklicher bin. — than (the) mightiest bards. Mn. II 2, 217 bem., dafs ein attributives Adj. den Wegfall des Artikels unterstiitze und dafs die Poesie sioh dieser Fi'eibeit be- diene. IV 35, 4; vgl. oben 52, Iff. 2. their lot = them. 5. his grot. Das pythiscbe Adyton scheint aus einer natiirliehen Hohle, in der der Dreifufs aufgestellt war, und einem Vorbau bestanden zu haben. Dlrichs Reisen I S. 81. CANTO I. 47 Sighs in the gale, keeps silence in the cave, And glides with glassy foot o'er yon melodious wave. 63. Of thee hereafter. — Ev'n amidst my strain I turn'd aside to pay my homage here; Forgot the land, the sons, the maids of Spain; Her fate, to every freehorn bosom dear; And hail'd thee, not perchance without a tear. Now to my theme — but from thy holy haunt Let me some remnant, some memorial bear; Yield me one leaf of Daphne's deathless plant, 62, 8. cave. Man kann die geraumigen Grabkammern bei Hag. Elias (Ulrichs I 36) verstehn; Hobhouse 244 nennt sie cave. Aber vielleicht ist mit cave so wenig wie mit gale etwas Bestimmtes gemeint. - 9. Es scheint vom kastalischen Quell (Stat. Silv. V 5, 2 Castaliae vocalibus undis) die Rede zu sein. Die Eeisenden waren im December dort, 60, 1 ; die Wasser flossen reichlich. Aiif ihr Gerausoh bezieht sich melodious (bei Hobh. tricMei, dripping) ; ,zu Melodien begeisternd' bed. dann melodious, direkt wenigstens, nicht. Ein Unterschied zwischen dem machtigen Winterbach, der vom Parnafs in die kastalische Schlucht stromt, und dem kastalischen Quell ist von den Reisenden nicht gemacht wor- den. — Die Worte glides with glassy foot sind mehr wohl- klingend (Alliteration, s. auch III 21, 6) als sachgemafs, da das Hingleiten des Fufses eine grofsere Wasserflaohe voraussetzt und die sehr unregelmafsige Schlucht keine seiche darbietet. Der Golf kann mit wave nicht gemeint sein, denn schon beim Eintritt in das delphische Thai (Tennen von Kastri) verliert man das Meer aus den Augen. — glassy (= like glass W. S.) ist, wie Sv. II 19 bem., undeutlioh, vielleicht ,spiegelglatt' also einer ebenen Fortbewegung gvinstig, wie das Eisen am Schlittschuh glatt sein mufs. II 19, 1 ; 54, 8 ist die Bed. ,spiegelblank, spiegelnd'. €3, 1 ff. B. entschuldigt die Abschweifung St. 60 ff. ; sie ist veranlafst durch den lebhaften Wunsch dem Musenheim eine Huldigung darzubringen und Dichterruhm zu erflehn. - 5. without a tear = unmoved (62, 3). 6 f. doch lafs mich aus deiner vielbesuchten Weihstatte etwas was mir bleibt, ein Andenken, von dannen tragen. Der Sitz des ApoU und der Musen heifst haunt mit Bezug auf die Poeten, die anzusehn sind als Pilger (60, 7), welche daselbst zahlreicb verkehren. 8. deathless, weil echter Ruhm nicht vergeht (IV 41, 4f.); also leaf metaphorisch. — Daphne wurde verwandelt in einen Lor- beer, welche Bedeutung der Name hat und die pytbischen Sieger 48 CHILDE HAROLD'S PILGKIMAGE. Nor let thy votary's hope be deein'd an idle vaunt. 64. But ne'er didst thou fair Mount, when Greece was youngy See round thy giant base a brighter choir, Nor e'er did Delphi, when her priestess snng The Pythian hymn with more than mortal fire, Behold a train more fitting to inspire erhielten einen Lorbeerzweig; Pausan. X 7, 4. — ■ In alter Zeit gab es in der Nahe des delphischen Tempels einen miichtigen Lorbeerbaum, und auch heutzutage (1837 f.) findet man einen Lorbeer in dem Gartchen hinter Hag. Nikolaos; Dlrichs S. 107. 0. Zw. existierte deiselbe auch schon 1809. Die Reisenden mussen ihn iibersehn haben; Hobhouse 249 klagt iiber Baum- armut und weifs nur von Oliven (bei der Panagia). — Im M. S. lautete Z. 8. bescheidener: some glorious thought to my petition grant. 1811, als das M. S. revidiert ward, mag die beglnnende Bewunderung von Preunden (Dallas), vielleicbt auch jenes Wahrzeichen, 60, 1, dem Dichter mehr Mut und Selbstvertrauen eingeflofst haben. 63, 9. und moge die aus deines Verehrers Bitte 8 bervorblickende und somit geaufserte HofFnung nioht fiir eitel und anmafsend gelten. 64, 1. Der Parnafs ist mehr ehrwrirdig als schon. Der Dichter betraob- tet ihn als einen holdseUgen [fair) Berg wegen der Weiber- chore, die er gleioh erwahnt. 2. choir = an assembly of singers W. S. (sprich kioire) beziehe man auf die Tbyiaden (Baochantinnen), scbwarmende Weiber, die im Herbste aus den Dmlanden heranzogen um das Bacchuskind im Parnafs zu suchen. Round ist nicbt streng zu nehmen; ge- meint sind die Siidabhange des Parnafs, wo Delphi liegt. 3 f. Am Haupttage der Weissagungen (Theophanienfest) sprach die Pythia, ehe sie Orakel erteilte, ein feierliches Gebet (Aescbyl. Eum. z. kjii.) und dies Gebet konnte the Pythian hymn seiu. Aber es ist wohl vielmebr an die Orakelsprviche selbst zu den- ken; die Frager erhielten sie in metrischer Form [hymn), und more than mortal scheint auf Enthusiasmus nnd Entzuckung zu gehn. Vgl. Virg. Aen. VI 50 f. nee mortale sonans, afflata est numine quando jam propiore dei (D.), von der in Verztickung geratenen Sibylla. 5 f . Eine bestimmte Deutung lafst sich nicht geben; die Teilnahme beiliger Frauen am Theophanienfeste ist neuere Hypothese. DaTs anmutige Frauen an Gottesdienstcn teilnahmen, war allerdings in Griechenland nichts Unerhortes; so auf Delos, Eur. Hek. 462. Dergleicheu hat B. willkahrlicb auf Delphi unci die delphischen Spruchzeiten ubertragen. — to inspire the song of love-= to inspire love. — Der Zweck der St. 64, die man eine Ubergangs- stanze nennen kann, ist mit Z. 6 erreicht: B. ist vam Parnafs wiederum nach Andalnsien gelangt. CANTO I. 49 The song of love, than Andalusia's maids, Nurst in the glowing lap of soft desire: Ah! that to these were given such peaceful shades As Greece can still bestow, though Glory fly her glades. 65. Fair is proud Seville; let her country boast Her strength, her wealth, her site of ancient days; But Cadiz, rising on the distant coast, Calls forth a sweeter, though ignoble praise. Ah, Vice! how soft are thy voluptuous ways! While boyish blood is mantling, who can 'scape The fascination of thy magic gaze? A Cherub-hydra round us dost thou gape. And mould to every taste thy dear delusive shape. 66. "When Paphos feU by Time — accursed Time! The Queen who conquers all must yield to thee — 64, 9. glades Waldblofsen, Lichtungen. Mit Mr glades wird her {Greece umsohrieben. 65, 1. her country. Die Stadt ist als Person behandelt, sie hat ein Vaterland; vgl. vom Parnars thy native shy, 60, 4. 2. her strength. Nioht ganz unwahr. Sevilla besafs ein reiches Kriegsmaterial und war gegen den von Noi'den drohenden Peind durch die Sierra Morena geschutzt. Gerieten aber die Passe der Sierra Morena in Feindeshand, so war Sevilla oifen. Napier III 109. Festungswerke soheinen nicht vorhanden gewesen zu sein. Die Schanzen, aus denen der Pobel im Jamiar 1810 auf die nahen- den Pranzosen zu schiefsen anflng, batten erst zu dem Ende hergerichtet werden miissen; a. 0. 117. — her site of ancient days, Sevillas Griindung in der Romerzeit. Der romische Name ■war Hispalis. 6. wenn das junge Blut in den Adern wallt und braust. 8 f. Der Reim gape schadet dem Bilde, da wir uns die Cherub- Hyder zwar vielkopfig, wie die lernaische, aber mit vielen Engels- topfen zu denken baben; fiir einen Engelskopf pafst ga'jfe nicht. In Z. 9 scheint das Bild aufgegeben. 66, 1. Paphos, Geburtsstatte der Venus, s. I 7, 7. — Friiher sohrieb man by time, so dafs auf den Begriff time das personliche Time, der Zeitengott, folgte, wie auf morn 67, 1 Morn folgt. Die Ausg. 873 aber hat hy Time. 2. die alles besiegende Konigin (Venus) mnfs vor dir vom Platze (aus Paphos) weicheu. Byron, Childe Harold. 4 50 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. The Pleasures fled, but sought as warm a clime; And Venus, constant to her native sea, To nought else constant, hither deign'd to flee, And fix'd her shrine within these walls of white; Though not to one dome circumscribeth she Her worship, but, devoted to her rite, A thousand altars rise, for ever blazing bright. 67. From morn till night, from night till startled Morn Peeps blushing on the revel's laughing crew. The song is heard, the rosy garland worn; Devices ciuaint, and frolics ever new. Tread on each other's kibes. A long adieu He bids to sober joy that here sojourns: Nought interrupts the riot, though in lieu 66, 3fF. Pleasures - -; die personifizierten Freuden, gleichsam Neben- gottheiten der Venus, flohen von Paphos nach Cadix, und Venus floh mit ihnen. 4. to her native sea, nach der Deutung von Aphrodite = Schaum- Entstiegene (Anadyomene). Ovid Trist. 11 527. 7. not to one dome, wie in Paphos, meint B. — circumscribeth, statt circumscribes, um eine Kurze zu gewinnen; proclaimetJi 73, 3; II 7, 6; 34, 3; IV 164, 3. Vgl. I 42, 5. Allein mit dieser Erklarung ist nicht uberall auszureichen ; es giebt Stellen, ■wo die Form auf th als die gewahltere angewendet ist; I 33, 2. 67, 1 f. Das erste till ist Prap. ,bis zum Abend', das zweite Konjunktion ,bis dafs der Morgen'. — startled - - der verschiichterto Morgen blickt errotend auf den lachenden Schwarm der an der Festlichkeit teilnehmenden. Es mogen besonders Tanzfeste gemeint seia. - 4 f . komische Einfalle und ewig ueue Possen folgen einander auf den Fersen, also ohne Unterbrechung. Kibes braucht B. auch anderswo (The Blues 1 extr.) fiir ,Fersen'. Kibe bed. aber ,Frostbeule'. Vielleicht hat B. das Wort = Ferse genommen an einer verwandten Stelle, Sh. Hamlet, V 1 the toe of the peasant conies so near the heel of the courtier, he galls his kibe. Sv. II 19 und D. Es bed. aber bei Sh. nicht einfach jFerse', sondern ,Frostbeule an der Ferse, vfunde Ferse'. - 7 ff. HhougK komrot , wegen des spottisch zwischengeschobeneu in lieu of true devotion, nicht zur vollen Geltung. Der Sinn ist: nichts unterbricht den Freudenrausoh, obwohl Weihrauch genug verbrannt wird und der Gottesdienst billigerweise eine Pause herbeifuhren sollte; aber, nobenher bemerkt, ihre Brauche sind bids Surrogat eines echten Gottesdienstes. — ''unite' und 'rule^ scheinen nicht mehr von though abzuhangen und, wie nought interrupts, selbstiindige Siitze zu bildou. CANTO I. 51 Of true devotion monkish incense bums, And love and prayer unite, or rule the hour by turns. 68. The Sabbath comes, a day of blessed rest: What hallows it upon this Christian shore? Lo! it is sacred to a solemn feast: Hark! heard you not the forest-monarch's roar? Crashing- the lance, he snuifs the spouting gore Of man and steed, o'erthrown beneath his horn; The throng'd arena shakes with shouts for more; Yells the mad crowd o'er entrails freshly torn. Nor shrinks the female eye, nor ev'n affects to mourn. 69. The seventh day this; the jubilee of man. London! right well thou know'st the day of prayer: 87, 9. Liebende geben sich ein Stelldichein wahrend der Messe, oder es geht vimschichtig, erst Messe zum Beispiel von 9 Uhr Morgans an (71, 3), nach der Messe gleich wieder Lieb' und Lust im Zirkus, und so femer. 68, 1. Sabbath, judischer Ruhetag, 2 Mose 16, 23, aber auch, wie hier, Euhetag der Christen = Sunday. - 2f. Die Ausdruoke soUea die unchristliche Gesinnung der Be- wohner recht fuhlbar maohen. 4. Durch forest-inonarch, vgl. Virg. Georg IT 374 silvestres uri, ist der Slier nur undeutlich bezeichnet, zumal da roar folgt {the lion roars). Durch beneath his horn 6 ist er dann bestimmt angedeutet. Spater folgt the lord of bellowing herds_ (74, 4), zuletzt der eigentliche Name, the bull (78, 2). Der Ubergang zu , etwas Neuem findet ofter so statt, dafs die anfangs yorge- zogenen Sohleier sich stufenweise lichten. 5. snuffs schnauft in seine Nustern hinein und wieder heraus. Vgl. IV 142, 1. 6. Es ist besonders an Schadigung des Pferdes (77, 5 ff.), nioht des Reiters, zu denken. 7. Wird das (;) nach shouts gesetzt, so ist der Sinn ,die Arena er- zittert vom lauten Ruf; namlich, angesichts der eben zerfleisch- ten Eingeweide (des Pferdes), heult der toile Pobel nach mehr (Pferden)' und diese Interpunktion ist passender als die gewohn- liche. - 8. yells ■ -. Subjekt dem Zeitworte nachgestellt, 75, 4. - 9. Statt ,bebt zurvick' erwartet man ,-wendet sich ab'. 69, 1 if. B. war anfangs unsicher, ob die beiden burlesken Stanzen auf den Londoner Sonntag nicht im Druck wegzuwerfen seien, liefs sie aber schliefslich dooh stehn. D. Th. Moore findet sie niedrig; B., meinte er, habe so den Ariost nachahmen woUen. Aber ec 52 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Then thy spruce citizen, wash'd artisan, And smng apprentice gulp their weekly air: Thy coach of hackney, whiskey, one-horse chaii-. And humblest gig- through sundry suburbs whirl; To Hampstead, Brentford, Harrow make repair; Till the tired jade the wheel forgets to hurl. Provoking envious gibe from each pedestrian chui-1. 70. Some o'er thy Thamis row the ribbon'd fair, wollte auch chirch das spiefsbiirgerliche Gegenbild seinenStoffheben. — jubilee. Nach Mose III 25 war das je 7. Jafar eine Ruhe- und Brachzeit fiir die Felder, das je 50- ein beiliges Jahr, Jobeljahr ader Jobel genannt, in welchem nicht blofs tier Feld- bau niben, sondern auob alles Eigentum wieder an die ursprung- lichen Besitzer kommen sollte. B. brauoht jubilee (Jobel) in dem Sinne der gewohnUohen Rube- und Brachzeit des Feldbaus im 7. Jahre, urn dieselbe mit der Ruhezeit des Mensoheu am 7. Tage zu vergleichen. Der Sinn ist also: eine Brachzeit, nicht sowohl des Aclsers, als des Menschen. 69, 3. spruce nett. Sonntags triigt dor Biirgersmann seinen gnten Rocli. 4. sie versehen sich mit dem fiir dio Woche erforderlichen Quan- tum frischer Luft, wie ein Schiff' "Wasser einnimmt. Das spafs- hafte gulp - air ist Variation von to take' (the air) an airint; = fr. prendre I'air. 5, loMskey Karriole, one-horse chair Einspanner. Das Wort gig bebalte man bei, spreohe aber nicht 72^; (Heyse, Fremdwb.), son- dern gmg, mit hartem g. 7. Das hochgelegene Hampstead nordwestlioh von London ist mit seinen griinen buschigon Hiigeln und Thalern (Bd. 191) einer der angenehmsten Vororter; D. vergleicht es mit Vincennes. In der Niihe, nach N. 0., liegt Highgate 70, 4. — Brentford, west- licb von London, 8 engl. Meilen vom Postgebiiude, am Nordufer der Themse. Gegeniiber, am sudlichen Dfer ziehen sich anmutige Garten- und Parkanlagen {Kew-gardens, Bd. 217) bis dicht vor Richmond 70, 3, das ebeiifalls am siidl. Ufer begt und ein noch grcifseres Mafs landschaflHcher Reize bietet. — Harrow ist noch weiter nach N. W., an der Strafse nach Riclimansworth. Ver- miige der hohen Lage {Harrow on the Hill) hat man einen einzig schonon Anblick; Ez. 43. B. wird von Harrow aus, wo er auf der Schule war, diese Gegenden durchstreift haben 8 f . der Gaul wird miide, vergifst also gern seines Berufes die Rilder in Umschwimg zu setzen, und die zu Fufs pebenden Flegel, welche sich iirgern, dafs sie nicht auch fahren konnen, machen ihren Gefiihion Luft durch Spiittereien. Envious ent- hjilt also den Beweggrund ihres Spottens. 70, 1. ribbon'd fair, Miigde im Sonntagsputz. CANTO I. 53 Others along- the safer turn-pike fly ; Some Eichmond-hill ascend, some scud to Ware, And many to the steep of Highgate hie. Ask ye, Boeotian shades! the reason why? 'T is to the worship of the solemn Horn, 70, 2. safer. Auf der Chaussee (turn-pike = turnpike-road), da kann man doch nicht ertriaken wie in der Themse. - 8. 'Richmond-hilV gewahrt eine herrliche Aussicht, die Scott in the Heart of M. L. beschrieben hat. Sv. II 21. — scud = hie. ' Ware' am Lea, 20 engl. Meilen nordlich von London, an der Strafse nach Cambridge. In einem dortigen Wirtshause, the Saracen's Head, giebt es eino eichene Kettstelle von 12 Fufs im Geviert, the Bed of Ware gen. Sh. Twelfth N. Ill 2; Penny Cyclop. XII 180. Doch diirfte die Erwahnung von Ware durch den Reim herbeigefiihrt sein. Vgl. D. 271, 1. - 4f. Highgate mag, von Siiden (Primrose Hill) aus gesehn, sich als landschaftlicher Hintergrund gut genug ausnehmeu, Bd. 191, bietet aber an und fiir sich dem Auge nicht viel dar; ,und doch geht das Sonntagspublikum rechl viel {many) nach Highgate — wie kann das zugehn.' Moglich, dafs B. solche Gedanken bei den Lesern voraussetzte, also annahm, dafs sie den Besuch der iibrigen Orler erklarlicher als den von Highgate fanden. Aber weniger kundige Leser und besonders Leserinnen werden die Frage 5 und die Antwort G ff. auf samtliche vorgenannte Orter bezogen haben, zumal da die Frage den der Londoner Um- gegend jedenfalls vollig unkundigen Schatten Bootiens in den Mund gelegt wird. 5. Boeotian shades. In der N. wird bemerkt, dies sei in Theben geschrieben (Ankunft 22. Dec. 1809, H. 272), und Theben sei der Ort urn solche Fragen zu stellen und zu losen, weil hier Oedipus die Ratselfrage der Sphinx beantwortete. Auf der Hin- reise batten sie sich mit Oedipus und dem Auffinden der Statte seines Vatermordes beschiiftigt, H. 256. Bosotian shades ist also auf Oedipus, nebenher etwa auf Tiresias zu beziehn, (Dafs diese Toten in Theben citiert werden, obwohl sie anderswo begraben sind, wird Niemand dem scherzenden Poeten vorriicken woUen.) Gesagt also wird dieses: weshalb es die Londoner Sonntags so eilig haben nach Highgate zu kommen, erscheint ratselhaft und wurde selbst hier in Theben, wenn Oedipus- und Tiresias aus dem Jenseits zuruckkehrteu , dem Scharfsinne dieser Kliigsten aller lilenschen ein Ratsel bleiben. Der Poet nimmt an, dafs die weisen Toten wie lebend vor ihm stehn und in Verlegenheit sind. Er spricht also zu ihnen ,ihr bootischen Schatten konnet, merk' ich, die Frage nicht losen und schiebet sie mir zu; nun wohl, ich werde die Losung geben'. Und er giebt die Losung Z. 6ff. — Was den Plural shades angeht, so kann eine wirk- liche Mehrheit (Oedipus und Tiresias, s. o.) gemeint sein; unbe- dingt notig ist aber diese Eikl. nicht. IV 71, 5; 78, 3. 6 ff. In den Wirtshausern zu Highgate wurden die Besucher zu einem Geweih [horn statt pnjV of horns, mit Bezug auf to horn), 54 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Grasp'd in the holy hand of Mystery, In whose dread name both men and maids are sworn, And consecrate the oath with draught, and dance till morn. 71. All have their fooleries — not alike are thine, Fair Cadiz, rising o'er the dark blue sea! Soon as the matin bell proclaimeth nine. Thy saint adorers count the rosary: Much is the Virgin teased to shrive them free (Well do I ween the only virgin there) From crimes as numerous as her beadsmen be; Then to the crowded circus forth they fare: Young, old, high, low, at once the same diversion share. welches daselbst befestigt war, hingefuhrt und mufsten einen Eid ablegen. Sie batten zu schworen, wo moglich immer der Dame und nicht ihrer Zofe den Hof zu machen, nie Schwarzbrod zu essen, wenn sie weilses bekommen konnten, nie Schmalbier zu trinken, wenn starkes zu haben ware u. dgl. N. — solemn ge- wissen Brauchen dienend, brauchlich. 71, 7. 'hand'' fugt dem Begriffe von grasp'd nichts Wesentliches hinzu, das ganze Gewicht fallt auf holy und mystery: erfafst in heilig ernster geheimnisvoller Weise. 8. in whose dread name auf dieses ehrfurchtgebietende Gehorn. 9. with draught, and (with) dance. Dance, als Indikativ genom- men, wiirde eine dem consecrate ebenburtige Wichtigkeit er- langen, was weniger angemessen ist. Fw. bem., dafs auch die Casur dahin fuhre, die zweite Halfte des Alexandriners ganz unter with zu stellen. — Man beziehe till morn auch auf draught, trotz des (,). 71, 3. (as) soon as, vgl. 5, 2. — the matin hell das Mettenglock- lein (matins Friihmesse). 4. count abbeten, eig. zahlen. Mit count wird die Aufserlicbkeit dieses Betens getadelt. Wirklich gezahlt wird gar nicht so viel, indem der Rosenkranz das Zahlen sehr erleichtert, ja ganz er- spart. 5. In der katholischen Kirobe wird Maria eifriger als Gott verehrt. Auf Ein Paternoster kommen zehn Ave-Marias, entsprechend den ie zehn Kiigelchen unterbrochenen Kugeln des Rosenkranzes. he Virgin die heilige Jungfrau. 6. loell mit gutem Grande. — the only virgin die einzige Heilige. 8. dann, wenn es 9 schlagt, ziehn sie hinaus nach dem Zirkus, dafs er sich mit Menschen fiillt (crowded, prolept.). Vgl. 80, 5. 9. at once - - auf einen und denselben Glockenschlag machen sie sich auf, an der gleichen Ergotzung teil zu nehmen. von ie — the CANTO I. 55 72. The lists are oped, the spacious area clear'd, Thousands on thousands piled are seated round; Long ere the first loud trumpet's note is heard, Ne vacant space for lated wight is found: Here dons, grandees, but chiefly dames abound, Skill'd in the ogle of a roguish eye. Yet ever well inclined to heal the wound; None through their cold disdain are doom'd to die, As moon-struck bards complain, by Love's sad archery. 73. Hush'd is the din of tongues — on gallant steeds, With milk-white crest, gold spur, and light-pois'd lance, Pour cavaliers prepare for venturous deeds, And lowly bending to the lists advance; Kich are their scarfs, their chargers featly prance: 72, 2. Tausende iiber Tausenden geschichtet und aufgehauft sitzen lings umher, d. b. es sind Sitzreihen, Tausende von Zuschauem enthaltend, eine uber der anderen erbant. 4. for (a be)lated wight. — wight, bei Spenser = person, aber hier mit Achselzucken gesagt ,ein verspatetes Menschlein, ein Pecfavogel'. n 40, 9 ist martial wight ein miles gloriosus; I 2, 5 (shameless wight) entspricht w. -unserem ,Wicht'. Sv. IT 22 bestreitet diese Auffassung und nimmt w. fiir ,Ritter'. 6. wohl erfahren in Seitenblicken aus schelmischen Augen. 7. well genugsatn, sehr. - 8 f. through giebt den tieferen Qrund, by das Werkzeug an. Vgl. Mn. II 1, 344. 73, 1 ff. hush'd geschweigt. — Die in den spanischen Stiergefechten Auftretenden sind teils zu Pferde, teils zu Fufs. Zu Pferde sind die Picadores (Lanzenreiter), zu Fufs die Banderilleros (Pfeil- werfer), die Chulos (Knappen, welche Lanzen und Pfeile zu- reichen, Vincente de Salva, s. v.), der Matador (Stiertoter, jetzt Espada gen.). Den Cuchero, der, wenn es dem Matador mifs- lang, den Gnadenstofs giebt, kann man weglassen, weil er nur ausnahmsweise eintritt. — B. macht den Fehler die Fufskampfer ohne Unterschied Matadores zu nennen. 2. light pois'd behende geschwungen. 3. four cavaliers, die Picadores, in altspanischer Rittertracht, Sie eroffnen den Kampf. 4. to the lists advance. Die Stierkampfer piiegen in feierlichem Zuge zu nahen, gefuhrt von einem Beamten. 5. ihre Streitrosse baumen sich zierlich. 56 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. If in the daugerous game they shine to-day, Tlie crowd's loud shout and ladies' lovely glance, Best prize of better acts, they bear away, And all that kings or chiefs e'er gain their toils rejiay. 74. In costly sheen and gaudy cloak array'd, But all afoot, the light-limb'd Matadore Stands in the centre, eager to invade The lord of lowing herds; but not before The ground, with cautious tread, is traversed o'er. Lest aught unseen should lurk to thwart his speed: His arms a dart, he fights aloof, nor more Can man achieve without the friendly steed — Alas! too oft condemn'd for him to bear and bleed. 73, 7 f. Den Objekten folgt das Subjekt they. IV 109, 5. 8. der Beifallsruf des Volkes und die straWeuden Blioke der Frauen sind ein schoner Preis und wurden auch fiir viel bessere Thaten der scbonste Preis sein. - 9. and all {things) that. Der Pluralis all wird deutscher Singu- lar ,tmd alles iiberhaupt was niir Konige oder Heerfiihrer je ge- winnen, lohnt ihnen ibre Kampfesmiihen' II 85, 9 (I 52, 5). — Z. 9 ist matt und iiberfliissig. Ill 88, 6. 74, Iff. Auf den Matador pafst B.'s Schilderung nicht. Der Matador ist scbwarz gekleidet (D) und tritt nicht unter den ersten, sondern zuletzt auf, um dem von den anderen Kampfern mehr gereizten als bewiiltigten Stiere den Garaus zu machen. Er bait in dev Linken eine rotseidene Fahne, in der Recbten das blanke Schwert. Die Kuappen (cbulos) , welche da sie Lanzen (gar- rocboues) zureichen, gleich bei dem Angriffe der Berittenen da sein miissen, sind stark herausgeputzt und bebiindert, haben aucb Mantel uber dem Ann liangen, mit donen sie den Stier foppen und ihm vor den Augen herumfahren. D. Auf sie pafst Z. 1. Dagegen pafst Z. 7 auf die Pfeilwerfer (banderilleros), indem rait dart die banderilla (Wurfpfeil mit Widerhaken, clinging darts 78, 3, manclnnal gefrillt mit Scbiefspulver und gelegentlich explodierend) gemeint sein mufs. B. hat also nicht blofs das Wort Matador falscb angewendet, sondern auch die Knappen und die Pfeilwerfer konfundiert. 2. all nur. — light-limh'd gewandt; wie Homer von leicbten d. i. sohmeidigen Gliedejn spricht. — Mil: dem Singulare Matadore hat B. die fiattung bezeichnen wollen, the 3Iatadore ist ihm = the Matadores 78, 5. 9. to bear zu dulden, zu loiden; vgl. fr. soulTrir (von sufferre). So, ohne Objekt, auch III 42, 9; 71, 9; IV 21, 9. Souffrir ist ebenfalls hiiufig intransitiv. CANTO I. 57 75. Thrice sounds the clarion; lo! the signal falls, The den expands, and Expectation mute Gapes round the silent circle's peopled walls. Bounds with one lashing spring the mighty brute, And, wildly staring, spurns, with sounding foot, The sand, nor blindly rushes on his foe: Here, there, he points his threateniiig front, to suit His first attack, wide waving to and fro His angry tail; red rolls his eye's dilated glow. 76. Sudden he stops; his eye is fix'd: away, Away, thou heedless boy! prepare the spear: Now is thy time to perish, or display The skUl that yet may check his mad career. With well-timed croupe the nimble coursers veer; On foams the buU, but not unscathed he goes; 75, 1. 'thrice' ist berichtsweise gesagt. Getneint ist, dafs die Trompete {clarion = trumpet 72, 3) zum dritten Mai ertont und gleich darauf ein gewisses Zeichen gegeben wird {fall, vom plotzUch Bintretenden; vgl. ,es fallt oin Sohufs'). - 2. den Zwinger (Schillers Ausdniok). 2 f. erwartungsvolles Schweigen gafft ringsher von den menschen- erfiillten Wanden der stillen Versammlung. - 4. der Stier thut einen (nar einen one) drohnenden Satz. — lash- ing bez. eig. das Klatschen und Knallen mit der Peitsche. — Subjekt Dacbgestellt: (es) springt -. 68, 8; 76, 7; II 81, 1. 5. spurns, vgl. lat. spernere; etwa ,staubt auf. 6. nor und nicht, aber nicht: so grimmig er ist, stiirzt er doch nicht bliadlings los. 7. he points weist er. — to suit riisten. 9. dilated gehort eig. zu eye's ,blutgierig rollt des weit geoi&eten Auges Gluth'. 76, 1. he stops halt er an, hort naml. auf, sich hierhin und dorthin zu wenden 75, 7. 2. Dafs die Berittenen (73, 3) gemeint sind, lehrt Z. 5. 3. Kraftiger gesagt als wenn da stiinde ,jetzt ist es, wenn du nicht untergehen willst, Zeit fur dioh deine Kunst zu zeigen'. 4. check, etwa: seinen tollen Anlauf vereiteln; hemmen thun sie ihn nicht, sondern weichen aus 5. - 5. croupe Schwenkung, Seitensprung. Man erlernt diesen Sprung in der Reitsohule. N. Die eig. Bed. (Kreuz des Pferdes) ist un- vereinbar mit well-timed. 58 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Streams from his flank the crimson torrent clear: He flies, he wheels, distracted with his throes; Dart follows dart; lance, lance; loud bellowings speak his 77. Again he comes; nor dart nor lance avail, Nor the wild plunging of the tortitred horse; Though man and man's avenging arms assail. Vain are his weapons, vainer is his force. One gallant steed is stretch'd a mangled corse; Another, hideous sight! unseam'd appears, His gory chest unveils life's panting source; Though death-struck, still his feeble frame he rears; Staggering, but stemming all, his lord unharm'd he bears. 78. roil'd, bleeding, breathless, furious to the last, Full in the centre stands the bull at bay, Mid wounds, and clinging darts, and lances brast, 76, 8. er ■wankt und taumelt, ganz wirre gemacht durch seiae Pein. 9. dart Wurfpfeil der zu Fufs kampfenden Banderilleros (74, 7j 78, 5), lance Speer der berittenen Picadores (73, 2). Obwohl die Reiter zuerst angreifen und nach ihnen die Pfeilwerfer in den Kampf eintreten, mogen doch, neben letzteren, erstere fort- fahren den Stier zu hetzen. 77, 1. he, der Stier. Aber Z. 4 bezieht sich his auf den Reiter. Z. 7 ff. endlich Ms und he auf das Pferd. - 2. the plunging das Einspringen. Vgl. Subst. plunge das Hinten- ausschlagen. 3 IF. der Reiter {man) tritt ein fiir sein Pferd und sucht dessen Peinlgung helm an dem Stiere, der trotzdem mehrere Pferde totet. 4. weapon, etwa ,KaTiipfesmittel' = arms 3. 8. his frame sich. Das Pferd ,halt sich doch noch in seiner Schwache aufrecht'. - 9. stemming all sich in jeder Weise, mit allem was es hat, an- stemmend. — to the last, nichl scil. degree, sondern temporal. 78, 2, stands at hay steht (den umringecden Feinden) preisgegeben, eig. von einer Meute umbellt (vgl. ft-, aboyer), eine Art Pas- sivum. 3. 'wounds' bed. vielleicht ,Waffen', die ihn mit Wunden bedrohn, wie lat. infesto vulnere Virg. Abd. II 629. — brast, statt hurst, ge- borsten, hier ,2;erschellt'. CANTO I. 59 And foes disabled in the brutal fray: And now the Matadores around him play, Shake the red cloak, and poise the ready brand: Once more through all he bursts his thundering way — Vain rage! the mantle quits the conynge hand, Wraps his iierce eye — 't is past — he sinks upon the sand ! 79. Where his vast neck just mingles with the spine, Sheathed in his form the deadly weapon lies. He stops — he starts — disdaining to decline: Slowly he falls, amidst triumphant cries, Without a groan, without a struggle dies. The decorated car appears — on high The corse is piled — sweet sight for vulgar eyes — Four steeds that spurn the rein, as swift as shy, Hurl the dark bulk along, scarce seen in dashing by. 80. Such the ungentle sport that oft invites The Spanish maid, and cheers the Spanish swain. Nurtured in blood betimes, his heart delights In vengeance, gloating on another's pain. What private feuds the troubled village stain! 78, 5 ff. Was B. hier sagt, ist alleidings Aufgabe des Matadors. Aber red cloak 6, mantle 8, ist nicht voUig ricbtig, und der Plural Matadores vollig falsch, da es im Stiergefecht nur einen Mata- dor giebt. (Der Plural ist nicht so zu rechtfertigen, dafs maa sagt, der Cuchero sei ein zweiter Matador. S. o.) — brand Schwert. 8. '■conynge' oder conninge, altengl. statt cunning kundig. 79, 1 f. So schreibt es die Technik der Stierfechter vor. 3. disdaining noch immer zu stolz um . . . 6 f. ^'piled' von etwas Massenhaftem ,oben darauf wird gewalzt'. 7 ff. Am Schlufs ist geflickt. — 's%' soil viell. andeuten , dafs sie sind wie wilde Pferde, die man eben in der Steppe einfing, nicht hinreichend dressiert, hochst ungestum. Also shy = spurning the rein. 80, 1. Die Copula feUt nach such auch II 73, 5; IV 76, 4. 4. gloating. To gloat = to stare with admiration and desire. W. S. Die Qual des Nebenmenschen dient als ein wundervoUes ersehntes Schauspiel. 5. troubled -, prolept.: besudeln und beunruhigen. Vgl. 71,8. 60 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Though now one phalanx'd host should meet the foe, Enough, alas! in humble homes remain. To meditate 'gainst friends the secret blow, For some slight cause of wrath, whence life's warm stream must flow. 81. But Jealousy has fled: his bars, Ms bolts, His wither'd centinel. Duenna sage! And all whereat the generous soul revolts. Which the stern dotard deem'd he could encage. Have pass'd to darkness with the vanish'd age. Who late so free as Spanish girls were seen, (Ere War uprose in his volcanic rage,) With braided tresses bounding o'er the green. While on the gay dance shone Night's lover -loving Queen? 82. Oh! many a time and oft, had Harold loved. Or dream'd he loved, since rapture is a dream; 80, 6. jelzt (1809) soUten alls fiir Einen stehn ,eine einzige festge- schlossene Heerschaar' bilden. 7. humble, mit Bezug auf village 5. 81, 1. hut - aber unter den Ursaohen der blutigen Zwistigkeiten ihres Privatlebens (80, 5) ist die Eifersucht nicht mehr (eins jener oberflachlichen Urteile, wie sie von jugendlichen Touristen gefallt werden). — Ms, weil der eifersiichtige Ehemann ge- meint ist; jealousy wird in der Regel weiblich personificiert, Mn, II 1, 279. — Das PradiUat zu bars - ist 7iave pass'd 5. 2. centinel = sentinel. Fw. — Statt zu sagen ,die welke Schild- wache, namlicti die weise Aufsichtsdame' wird der gram. Zusam- raenhang unterbrochen und dem was Apposition sein konnte, die Form des Ausrufes gegeben. 3. alles {all verm. scil. things, s. 73, 9) wogegen sich ein edles Frauenherz emport. Auf soul bezieht sich dann das Z. 4 fol- gende luhich. 4. the stern dotard der verliebte alte Herr mit seiner Strenge. 5. darkness das Dunkel der Vergaiigenheit. Vgl. night of ages IV 81, 1. 6. free Adjektiv; docb ergiebt sich als Siun: freely bound- ing 8. 7. ere war uprose; denn jetzt ist eiu iiufseres Hemmnis da, welches die friedliche zwanglose Geselligkeit stort. 9. Queen, nicht queen, weil die Gottin Selene gemeint ist. Aber night's (Stuttg. Abdr.) scbeint richtiger als Night's. 82, 2. or - - Oder, wie man richtiger sagen wird, 1, 2, ihm hatte von CANTO I. 61 But now his wayward bosom was unmoved, For not yet had he drunk of Lethe's stream; And lately had he learn'd with truth to deem Love has no gift so grateful as his wings: How fair, how young, how soft soe'er he seem. Full from the fount of Joy's delicious springs Some bitter o'er the flowers its bubbling venom flings. 83. Yet to the beauteous form he was not blind. Though now it moved him as it moves the wise; Not that Philosophy on such a mind E'er deign'd to bend her cliastely-awfnl eyes: But Passion raves itself to rest, or flies; Liebe getraumt. Die Liebe ist also blofse Einbildung, eiu leeres Traumgesicht. Verliebt sein heifst verziickt sein und der Ver- zuckte befindet sich la einem Traume. 82, 4. S. 5, 4. 5. und neuerdings hatte er es zu der 'wohlbegrundeten (toith truth) Uberzeugung gebracht, dafs dem Liebesgotte keine so willkom- mene Gabe verliehn sei als die beschwingt zu sein d. h. dafs man froh sein miisse, wenn es mit der Liebelei ein Ende habe. Vgl. 11, 8i 6, 8. 7. Tie, Love. Fur Love tritt hernach Joy ein. 8f. Nachbildung von Lxicret. IV 1127 medio de fonte leporum surgit amari aliquid, quod in ipsis floribus angat. Auch in sei- nen Briefen citievt B. mehrmals diesen Spruch. Sv. n 24. — full - - gerade aus dem Born kostlich aufquellender Freude. (Fount ist auf das aus der Mundung hervortretende Wassor, springs auf die im Erdboden liegenden Wasseradern zu beziehn; vgl. Ill 9, 3 f.) 9. ein bitterer Stoff streut sich (II 70, 1) in giftigen Blaschen fiber den Blumenteppich aus. Der bittere Stoff und das schaumartig aufliegende Gift ist sachiich dasselbe. 83, 2. the wise; der Weise vermag das Schone zu sehn, ohne naoh Besitz und Genufs zu trachten. 3. 5. not that but, lat. non quo - sed. 4. her chastely-awful eyes den keuschen ernsten Blick. 5. 'or flies' ist unklar. Vielleicht ist der Sinn , dafs die Leidenschaft ihr Ende entweder im Konnen oder im Wollen findet. Im letzteren Falle hort die Leidenschaft plotzlich auf, (flies), man will sich lieber mit anderen Dingen beschaftigen. Den ersteren Pall scheint B. fiir Childe Harold (Pleasure's pall'd victim) anzunebmen. — Obwohl raves auf eine Person deutet, ist die Personifikation von Passion doch nicht durchgefubrt; it- self bez. eine Sache. Vgl. Ill 84, 5 f., wo Passion als Maskuliti behandelt ist. Fiir das Neutrum passion ist p angemessener. 62 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. And Vice, that digs her own voluptuous tomb, Had buried long- his hopes, no more to rise: Pleasure's pall'd victim! life-abhorring gloom Wrote on his faded brow curst Cain's unresting doom. 84. Still he beheld, nor mingled with the throng; But view'd them not with misanthropic hate: Fain would he now have join'd the dance, the song; But who may smile that sinks beneath Ms fate? Nought that he saw his sadness could abate: Yet once he struggled 'gainst the demon's sway. And as in Beauty's bower he pensive sate, Pour'd forth this unpremeditated lay. To charms as fair as those that soothed his happier day. 83, 6. her own. Im Deutschen: die Siinde, die ,sich selbst' ihr Grab grabt. 8. Hiefse in ruhiger Darstellung: Harold war also ein blasiertes Opfer der Genufssucht gewordeu und . — pall'd ubersat- tigt, blasiert; eig. schal und geschmacklos geworden. - 9. unresting doom ruheloses Geschick. Genesis IV 12 a fugitive and a vagabond shalt tJiou be in the earth. 84, 1. 'beheW ohne Objekt, man miifste es denn aus loith the throng entnehmen wollen ,er war immer nur Zuschauer'. 3. Es scheint, trotz 47, 5f.; 81, 7, eine zwanglose Geselligkeit vor- ansgesetzt, an der Harold hatte teilnehmen konnen, spanische Madoheu und Burschen, die sioh abends mit Tanz und Musik unterhalten. 4. smile frohlloh sein. 6. Von einem Ankampfen gegeu das Regiment des ihn beherrschen- den bosen Feindes, des Triibsinns, ist in dem Liede ,an Inez' uichts zu bemerken. Wohl aber pafst die Zeile auf das ur- sprvinglich nach St. 84 eingefiigte Lied; in diesem herrscht die Stimmung von St. 57 f, es wii-d ein sohones Madchen gepriesen und ihr, einer Bewohnerin von Cadix, gegeniiber die Reize d'er Brittinnen bemangelt. Das an die Stelle getretene sehr trube Lied ,an Inez' ist 1810 am 25. Januar zu Athen geschrieben. Als B. es einsetzte , mufs er die Niohtubereinstimmung mit Z. 6 iibersehen haben. - 7. Beauty's = a fair lady's, daher die Majuskel. Ahnlioh (84) 4, o Beauty, weil nicht Schonheit im allgemeinen, sondern schone Frauen gemeint sind. - 8. Vgl. Scott Lay Introd.: he pour'd to lord and lady gay the unpremeditated lay. Sv. II 24. CANTO I. 63 TO INEZ. 1. Nay, smile not at my sullen brow; Alas! I cannot smile again: Yet Heaven avert that ever thou Shouldst weep, and haply weep in vain. 2. And dost thou ask what secret woe I bear, corroding joy and youth? And wilt thou vainly seek to know A pang, ev'n thou must fail to soothe? 3. It is not love, it is not hate; Nor low Ambition's honours lost. That bids me loathe my present state, And fly from all I prized the most: 4. It is that weariness which springs From all I meet, or hear, or see : To me no pleasure Beauty brings; Thine eyes have scarce a charm for me. 5. It is that settled, ceaseless gloom The fabled Hebrew wanderer bore; (84) 1, 1. smile, urn ein gutmiitiges Lachen zu bezeichnen. Vgl. laugh'd at II 40, 9. - 2 ff. ich kann nioht so frohlich lachen wie du, wDl aber darum doch anderen, dir namentlich, nicht dein Gliick mifsgonnen, im Gegenteil - -. 2, 3. vainly, weil solch neugieriges Fragen und Forschen zweck- los und nutzlos ware. Konntest du mich trosten, so hatte dein Fragen Zweck und Nutzen. - 3, 2. honours lost der Verlust von Auszeichnungen, wie sie sich der Ehrgeizige zu wiinschen piiegt. 4, 4. kaum deine Augen, selbst die haben - -. - 5, 1. settled bleibend. 2. Zu beziehn auf die Legende {the fabled) von dem Juden 64 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. That will not look beyond the tomb, But cannot hope for rest before. 6. "What Exile from himself can flee? To zones though more and more remote, Still, still pursues, where-e'er I be, The blight of life — the demon Thought. 7. Yet others rapt in pleasure seem. And taste of all that I forsake; Oh! may they still of transport dream, And ne'er, at least like me, awake! 8. Through many a clime 't is mine to go. With many a retrospection curst; And all my solace is to know, Whate'er betides, I've known the worst. Ahasverus, den Christi Blick vom Kreuze zu ewigen Tagen umhertreibt. Vgl. Ill 70, 8. (84) 5, 3. {the gloom) that. — loiU not look zu solchem Schauen nicht angethan ist, also nicht wesentlich verschieden von cannot look. Der Jude tann nicht sterben, also auch keinem Leben jenseit des Grabes entgegensehn. Im selben Palle ist der Traurige (gloom), der nicht an die Unsterb- lichkeit glaubt. 6, 1 f. Man hat citiert Hor. Od. 11 16, 19 patrise quis exsul se quoque fugit? Dooh ist der Gedanke so echt B.sch, dafs es unsicher bleibt, ob hier eine eigentliche Nacbabmung zu ■verzeichnen ist. — 'to zones' gehort zu pursues 3; der Vov- schlag es mit flee zu verbinden ist nicht annehmbar. Die Ausgaben haben alle (?) naoh flee. - 2f. 'more and more' ist durch Zeitwort zu erganzen ,wena er auch immer eutlegenere Zonen aufsucht'. Die anfiingliche Fassung laiitete: hoive'er remote. — Neben fuwswes to gones - - ist where-e'er I be iiborflussig. 4. at least like me wenigstens nicht wie ich. 8, 1. 't is mine to go, lat. meum est ire. 2. 'curst' zu retrospection ,abscheulich'. 87, 8. CANTO I. 65 9. What is that worst? Nay, do not ask — In pity from the search forbear: Smile on — nor venture to unmask Man's heart, and view the Hell that's there. 85. Adieu, fair Cadiz! yea, a long adieu! Who may forget how well thy walls have stood? When all were changing, thou alone wert true, First to be free, and last to be subdued: And if amidst a scene, a shock so rude. Some native blood was seen thy streets to dye; A traitor only fell beneath the feud: (84) 9, 1 ff. Inez erfuhr also nioht, worin jenes Schlimmste (the worst, Neutrum) bestand. Um so angelegentlicher wird sie und ihve englischen Geschlechtsgenossinnen sich mit einem Ritter von so interessanter Ratselhaftigkeit beschaftigt haben. 86, 1 f . a long adieu ! who - - ein Lebewohl auf lange Zeit ! (aber ver- gesseD werde ich dich ja nicht; denn) wer mag - -. — Dafs wir bei einem Lebewohl auf lange Zeit, inniger und herzlicher ver- weilen, ist wahr, doch kann long nicht fur ,herzlich' genommen werden. 67, 5; II 43, 2, — 0. Zw. ist es der Dichter, der hier Lebewohl sagt. Dafs Harold Spanien verlassen habe, wird II 16, 9 berichtet. 2. Unmittelbar nach der Kapitulation von Sevilla (31. Januar 1810) griffen die Franzosen das feste Cadix an, konnten es aber trotz drittehalbjahriger Anstrengungen nicht erobern. Als Canto I und II erschienen (29. Febr. 1812), dauerte die Belagerung noch an. Da sie erst im Verlaufe sehr heftig wurde, so darfte St. 85 nicht zu den Partien vou I und II gehort haben, welche schon am 28. Marz 1810 fertig waren ; how well thy walls have stood deutet auf harte Proben, die die Belagerten auszuhalten batten. S. Einl. - 3. all; yiele wenigstens wechselten die Farbe und erklarten sich fur Joseph (changing), Cadix aber ist nie franzosisch geworden. 4. Cadix stand indes nicht zuerst auf; Spanien erhob sich ziemlich gleichzeitig. — to be subdued, ein Vorausblick des Dich- ters; in den Jahren 1810 f. werden alle so geurteilt haben. Aber im Sommer 1812 mufsten die Franzosen die Belagerung auf- geben. 5. Etwa: inmitten so ungestumer Auftritte und Kampfe. 7. Franz Solano, Genersilkapitan von Andalusien, wegen seiner po- pularen Verwaltung beliebt, schlofs sich anfangs offen den Fran- Byron, Childe Harold. f) 66 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Here all were noble, save Nobility! None hugg-'d a conqueror's chain, save fallen Chivalry! 86. Such be the sons of Spain, and strange her fate! They fight for freedom who were never free, A Kingless people for a nerveless state; Her vassals combat when their chieftains flee, True to the veriest slaves of Treachery: Fond of a land which gave them nought but life, Pride points the path that leads to Liberty; Back to the struggle, baffled in the strife. zosen an, die ibm schmeichelten, und zeigte sich, als Ende Mai 1808 auch Cadix von Sevilla aus insurgiert "wurde, lau. Sein nun erfolgendes Zogern und halbes Nachgeben sohien nioht min- der Yerraterisch. Er fand am 29. Mai bei einem Aufstande seinen Tod. Toreno III. Buch. Napier I 32. — ^beneath' ist so gesagt, als wenn feud eine Waife ware. IV 63, 3. 85, 8. Nohility. Solano war Marquis. Doch durfte here ungenau ge- sagt und in dem Sinne von: hier in Cadix und iiberhaupt in Spanien, zu nehmen sein. Dann ist an die Vornehmen zu den- ken, welche 1808 in alien Teilen Spaniens (Napier I 34) Ver- rater waren oder schienen und Solanos Schicksal teilten. 86, 2. fur die Freiheit (die Befreiung von der Fremdherrschaft) fochten Leute, die nie frei waren, s^ndern Knechte ihrer tyrannischen Konige. 3. ein Volk olme Haupt fur einen ebenso ohnmachtigen Staat. 4. die Lehnsleute schlagen sich herum, indes die Herren das Weite suchen. Karl IV. und sein Sohn Ferdinand waren in Frank- reich. - 5. sie (die Lehnsleute, das spanische Volk) erzeigen sich treu denen, die recbt eigentlich dem Verrate dienen. Damit sind besonders ICarl IV und Godoy gemeint. 6 f. sie liebeu eine Mutter, die ihnen gar nichts zu Liebe gethan hat. Dies die letzte Antithese. Es folgt die richtige Bemerkung, dafs ihr Motiv der Stolz sei, das Bewufstseiu einem fremden Volke nicht den Nacken beugeii zu sollen. Unter Liberty ist danach nioht eine freie Verfassung zu verstehn. — fond indem sie fiir ihr Land fiihlen {being fond of), veranlafst sie, neben diesem ihrem Vaterlandsgefuhl, besonders ihr person- licher Stolz nach Befreiung zu stroben. Bei points ist ein Da- tiv (zeigt ihnen) zu erg.nnzen und diesem Dativ fond anzu- lehnen (ihnen, die ein Land lieben -). 8 f. back und baffled, als wenn they cry folgte ,zu dem Ringen zuruckkehrend, rufen sie fort und fort nach Krieg, obschou sie sich keiner Erfolge zu erfreuen hatten'; baffled = though baffled. CANTO I. 67 War, war is still the cry, "War even to the knife!" 87. Ye, who would more of Spain and Spaniards know, Geo, read whate'er is writ of bloodiest strife: Whate'er keen Vengeance urged on foreign foe Can act, is acting there against man's life: From flashing scimitar to secret knife. War mouldeth there each weapon to his need — So may he gnard the sister and the wife. 86, 9. Mitten im argsten Kampfe bot der General Lefebvre den Vei- teidigern von Saragossa, 4. Aug. 1808, Frieden an mit den Worten: Hauptquartier Santa Engracia, Kapitulation; worauf Palafox erwiederte: Hauptquartier Saragossa, Krieg bis zum Messer. Sv. II 26. 87, 1. Von dem jetzigen ScUusse des Canto I hatte der Entwurf nur diese Zeile, an welche sich ein Hinweis auf Carr schlors: wollt ihr mefar von Spanien wissen, so moget ihr Carrs Reisebeschrei- bung uachlesen. Dieselbe wird dann verspottet und anderer Spott im Tone des Kladderadatsch hinzugefugt. Die verworfene Partle belauft sich auf 35 Zeilen. An ihre Stelle trat 87, 2 bis 93, 9. — Den banalen Worten ye who - -, die ursprunglich jene noch banaleren Witze einjeiteten, schliefsen sich zu- nachst Betrachtungen an, die zwar nicht banal und niedrig, aber doch ohne Elan, sachlich kuhl und verstandig sind. - 2ff. Toreno erwahnt wiederholt siedenden Oles, das die Spanieriimen auf die Eindringenden herabgossen. Namentlich waren die Bauern grausam, den Brigadegeneral Rene warfen sie lebendig in einen Kessel vol! siedenden Wassers, der Kapitan Laynier und der Kriegskommissar Vaugier wurden lebendig durchge- sagt. Geifsler Denkw. 1810 f. Letzteres berichtet auch Napier I 117, jedoch von Rene. 3. urged on geiibt an. 4. is acting vollzieht sich. Acting = being acted. Fw. Aus whate'er 3, dem Objekt von act, ist fur is acting das Subjekt zu ent- nehmen. Es bestatigt sich die Bern, der Gram., dafs diese An- wendung der Partizipialform des Aktivs bei solchen Gegenstan- den vorkomme, die sich nicht wohl thatig denken lassen; whatever ist nicht etwas Thatiges. 7 f . Da his 6 auf War zu beziehn ist, so durfte auch he keino andere Beziehung zulassen; doch hat sich die Personifikation ( War der Kriegsgott) verschoben und ist die Person (der krieg- fuhrende Spanier) an die Stelle getreten. — 'may' lafst sich iiberall potential verstehn im Sinne einer bescheidenen Behaup- tung: so diirfte es moglicherweise sein, so wird es wohl sein. Fur Z. 7f. indes ist ,vermogen, im stande seiu' passender: so. 68 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. So may lie make each curst oppressor bleed — So may such foes deserve the most remorseless deed! Flows there a tear of pity fox the dead? Look o'er the ravage of the reeking plain; Look on the hands with female slaughter red; nur so, durch den allerdings gransamen Volkskrieg ist der Spanier im stande - -. Fur das dritte may ist die potentiale Bed. fest- zuhalten. — WiinsChe werden Z. 7 if. nicht ausgesprochen ; dafs ,so', auf diese rohe Weise, gegen Feinde vorgedangen werde, konnte niemand wiinsohen. B. findet den Volkskrieg begreiflich, abev nicht wiinschenswert. Auch mufste dem Worte deserve 9 die Bed. ,erleiden, verdientermafsen erleiden' abgezwungen werden. 87, 9. in dieser Art mogen solche Feinde {such foes = oppressor 8, die Franzosen) das mitleidloseste Vorgehn verdienen. Da die Art angegeben wird durch remorseless, so ist so, aufs gelin- deste gesagt, iiberfliissig. Seiner Anaphora zu liebe hat B. zwei Satze verscbmolzen: 1. so mogen es (das mogen) solche Feinde verdienen, 2. solche Feinde mogen das mitleidloseste "Vorgehn verdienen. — Abzulehnen ist die Ansicht, dafs so ,daher, Jolg- lich' bedente, mit foes die Spanier gemeint seien, mit the most - - die Vergeltung seitens der Franzosen (Napier a. 0.) In remorse- less deed ist nichts von Vergeltung angedeutet und die foes sind die Z. 3 durch foreign foe bezeichneten Franzosen. 88, 1 ff. Bei St. 88 schwebte o. Zw. das Betragen der Spanier nach der Schlacht bei Talavera (28. Juli 1809) vor, dessen Napier II 411 mit grofsem Unwillen gedenkt. Sie woigerten sich ihre hungemden Bundesgenossen durch die reichlich vorhandenen Vorrate zu unterstiitzen und wollten ihneu nicht einmal bei der Bestattmig der Toten behulflich sein. Das vergafsen die eng- lischen Soldaten den Spaniem nie, sie hafsten und verachteten sie seitdem. — Danach ist resign 4 auf eine Handlung der Spanier zuruckzufuhren; woraus rait Wahrscbeinlichkeit folgt, dafs hands 3 spanische Hande sind. — Hauptgegenstand von St. 88 sind also die Erfahrungen von Talavera; female slaughter scheint willkiihrlicher Zusatz, da, so viel man weifs, bei Talavera keine Weiber er- schlagen sind. Es werden also Zuge von Roheit zusammen- gehauft, urn die Spanier in ein ungunstiges Licht zu stellen. 2. Mit looJc o'er wird eine allgemeine Person (der Leser, die Zeit- genossen) angeredet, als wenn dieselbe mit auf dem Sohlacht- felde ware und die Schlacht eben geschlagen ware. Streift man die Fiktion ab, so eriibrigt: stelle man sich einmal die Ebene nach der Schlacht vor. — Look o'er und die ubrigen Imperative werden Z. 9 aufgenommen mit thus und man erkennt ihre kon- ditionale Natur, vgl. II 76, 8, so dafs sie mit wenn gegeben werden konnen: wenn man sich die Wahlstatt vorstellt. W. 768 A. CANTO I. 69 Then to the dogs resign the unburied slain, Then to the vulture let each corse remain, Albeit unworthy of the prey-bird's maw; Let their bleach'd bones, and blood's unbleaching stain, Long mark the battle-field with hideous awe: Thus only may our sons conceive the scenes we saw! 89. Nor yet, alas! the dreadful work is done; 4 ff. resign. Mit Rucksicht auf die zum Zuschauen (looh) Aufge- foideiteu konnte man nun verlangen: see them [the hands of the Spaniards) resign the slain to the dogs. Aber es wird anders fortgefahren, anscheinend so als wenn jene vorhin Auf- geforderten selbst eingreifen und die Bestattungspflicht erfuUen konnten: uberantwortet die Gefallenen den Hunden. Aber die •vorhin Aufgeforderten treten vielmehr in den Hintergrund und gemeint ist: wenn die Gefallenen den Hunden uberantwortet werden. Ebenso wenig sind hernach let remain 5 und let mark 7 f. in Bezug gesetzt zu den Aufgeforderten. Dafs dieselben sicii verfluchtigt haben, lehrt Z. 9, wo es, wenn die Anrede von Z. 2 f. noch eine Rolle spielte, ye und nicht sons tieifsen wiirde. Vgl. Z. 8. Dennoch komtnt es mit diesen luaperativea darauf hinaus, dafs der Leser sich diese Thatsachen vers tell en soil. Wenn jemand zu mir sagt jlafs deiuen Chef mal krank werden, wie dann' so soil ich mir vorstellen, dafs mein Chef einmal er- kranke. — Was also die Spanier sich bei Talavera hatten zu schulden kommen lassen, wird nicht von ihnen, sondem ganz unabhangig ausgesagt. Wem dies mifsfallt, der mufs andern und Z. 4 naher mit hands (hands of the Spaniards) verknupfen, indem er statt then 4 das Relativ that setzt oder looTc on! (fahre fort hinzublicken) the hands red then - interpun- giert. Aber weder diese Anderungen verdieneu Beifall, noch ist resign Infinitiv, abhangig von einem aus look zu entnehmenden see them (the hands). — Die beiden then sind temporal; das erste bezeichnet die Zeit gleich nach dem Blutvergiefsen (slaughter). IS. Bleiben die Gebeine liegen, so wird entnommen, dafs die Men- schen (die Spanier) nicht einmal den Toten gerecht warden, also ganz verwildert waren. Bei solcher Verwilderung wird es begreiflich, dafs sie gefangene Feinde zu Tode marterten (the scenes we saw); 87, 2. — 0. Zw. haben die Englander fiir die Bestattung der Leichen gesorgt, so dafs B.'s Rhetorik gegenstandslos ist. 8. An die aufeinanderfolgenden Zeitstadien, welche mit then 4 und 5 bezeichnet sind, reiht sich ein noch entfernteres (long). Die fiir Z. 2 f. notige Voraussetzung, dafs die Angeredeten das noch dampfende Feld des Kampfes ubersehn, dafs es Ende Juli ISO J sei, stimmt nicht recht mit then - - then - -, und aus long - erhellt, dafs sie vollig aufgegeben ist. 70 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Fresh legions pour adown the Pyrenees: It deepens still, the work is scarce begun, Nor mortal eye the distant end foresees. Fall'n nations gaze on Spain; if freed, she frees More than her fell Pizarros once enchain'd: Strange retribution! now Columbia's ease Eepairs the wrongs that Quito's sons sustain'd, WMle o'er the parent clime prowls Mitrder unrestrain'd. 90. Not all the blood at Talavera shed, Not all the marvels of Barossa's iight. 89, 2. adown (als Prap. poet.) statt down, des Iambus wegen; vgL 42, 5. 3. it deepens still es wird immer dunkler am politischen Hoiizont. 5 f. fall'n nations, die voa Napoleon geknechteten Volker Euro- pas. — if freed - -, wird Spanien erlost von Napoleons Gewalt- herrschaft, so hat auch Europas Evlosungsstunde geschlagen und die Zahl der Europaer, denen das befreite Spanien Freiheit und Selbstandigkeit zuriickgiebt, ist grolser als die Zahl der Bewohner Amerikas, die es einst durch seine Pizarros knech- tete. — Pizarro (f 26. Juni 1541) sturzte das Reich der Inkas und griindete das spanische Siidamerika. - 7. Columbia's. Wie IV 96, 3 bezeichnet , Columbia' iiberhaupt Amerika, nicht die siidamerik. Republik Columbia, die, als B. schrieb, noch nicht existierte. Erst 17. Dec. 1819 gaben sich die vereinigten Lander Neugranada, Venezuela und Quito den Namen Republik Columbia. Mit ease (friedliche gluckliche Zu- stande) ist angedeutet, dafs Amerika Yon so furchtbaren Krie- gen, wie Napoleon sie uber Europa verhangte, unberiihrt blieb. Im spanischen Siidamorika maohte sich allerdings ein lebhaftes Unabhangigkeitsstreben geltend, doch schien vorlaufig den Re- publikanem alles wohl zu gelingen; die blutigen langwierigen Kampfe gegen die Spanier folgten erst spater, als Canto 1 und II langst erschienen waren. 1811 genofs also ganz Amerika im Vergleich mit Europa eines glucklichen Friedens. 8f. der Friede, dessen Amerika sich zu erfreuen hat, ist gewisser- mafsen ein Schadenersatz fur jene den Bewohnern des Inka- reichs {Quito's sons) seitens der Spanier angethauen Unbilden; denn in Spanien {the parent clime) herrscht blutiger Mord. 9. 'parent clime' mit bezug auf Quito. Spanien als Metropolis der neuen Welt iiberhaupt zu betrachten, wave fiir die Zeiten des Columbus und seiner nachsten Nachfolger passender als fiir 1811. — o'er - - prowls durchstreift (eig. nach Beute, fr. proie, umherstreift). 90, 1. Talavera, s. 39, 8. 2. Das Gefecht bei Barosa (in der Nahe von Cadix) 5. Marz 1811 CANTO I. 71 Not Albnera lavish of the dead, Have won for Spain her well asserted right. When shall her Olive-Branch he free from blight? When shall she breathe her from the blushing toil? How many a doubtful day shall sink in night, Ere the Frank robber turn him from his spoil, And Freedom's stranger-tree grow native of the soil! 91. And thou, my friend! — since unavailing woe Bursts from my heart, and mingles with the strain — Had the sword laid thee with the mighty low. Pride might forbid e'en Friendship to complain: But thus unlaurel'd to descend in vain, By all forgotten, save the lonely breast, And mix nnbleeding with the boasted slain, AVhile Glory crowns so many a meaner crest! dauerte nur anderthalb Stunden, war aber aufserst hartnackig und blutig. Die Englander unter Graham siegten fiber Victor. Nap. Ill 442 £F. — marvels Wunder der Tapferkeit. 90, 3. lavish of the dead. Von 6000 brittischen Soldaten waren 1500 unverwundete iibrig. Nap. Ill 641. 4. well asserted so wacker behauptet und verteidigt. 5. wann soil einmal Spaniens Olzweig vom Gifttau, eig. Yom Mehl- tau, frei werden d. h. wann soil der Friede dort ungestort bluhen. Vgl. Genesis 8, 11. 6. eratmen von der heifsen (blushing das Angesicht rotend) Ar- beit. — breathe her, st. breathe herself, wie turn him 8 statt turn himself. Breathe her findet HI. auffallender als andere Anwendungen dieser Licenz. 4, 1. 9. Freiheitsbaume hatte man zuerst in Amerika. Von dortber haben die franzosischen Republikaner sie entlehnt, und diese haben anderen Europaern den Brauch gelehrt. D. Den Spaniern war die Freiheifc wie auch das Symbol der Freiheit fremd geblieben. 91, 1. Johann Wingfield f 14. Mai 1811 zu Ooimbra am Fieber, in seinem 20. Jahre. Er diente unter den Coldstream Guards. B. kannte ihn schon seit seiner Knabenzeit. N. Es ist der Alonzo in den Childish Recollections. — thou, interjektionsartig statt ,wa3 dich angeht'. Es folgt hernach tliee. 1 f. denn (since) ich mufs meinem Herzen Luft machen und der Klage Ausdruck geben, die freilich den Freund nicht von den Toten erwecken wird (unavailing). 6. vergessen von alien, nur nicht von mir, der ich so einsam bin. - 8. ein behelmter Kriegsmann mag den empfangenen Kranz auf sei- nem Helmbusch anbringen und so zur Schau tragen. Doch er- wartet man statt ,Helmbiisch' vielmehr: Haupt. Crest dient dem Reim. 72 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. What hadst thou done to sink so peacefully to rest? 92. Oh, known the earliest, and esteem'd the most! Dear to a heart where nought was left so dear! Though to my hopeless days for ever lost, In dreams deny me not to see thee here! And Morn in secret shall renew the tear Of Consciousness awaking to her woes. And Fancy hover o'er thy bloodless bier. Till my frail frame return to whence it rose, And mourn'd and mourner lie united in repose. 93. Here is one fytte of Harold's pilgrimage: Ye who of him may further seek to know. Shall find some tidings in a future page, If he that rhymeth now may scribble moe. 92, 1. the earliest so friih. — the most so sehr. 2. und vrnter den Erinnerungen, die mir aus der Vergangeiiheit geblieben, war keine mir werter als die an dich. 3. obwohl du mir und meinem Leben far immer verloren bist, so dafs (71, 8) mein Leben ein hoffnungsloses ist. — hopeless, all- gemein gesagt im Ubermafs der Empfindung. 4. here bier bei mir. 5. B. hat das richtig beobachtet oder vielmehr an sich erfahren, und mancher Leidtragende macht dieselbe Erfahrung. 93, 1 ff. B.'s Ch. H., als Ganzes kein Kunstwerk, liefse sich so ziem- lich auflosen in eine Anzahl Einzelgedichte, die schwungvoll, riihrend, scherzhaft, uberhaupt beifallswurdig waren. Was als EuUsel zwisohengestopft ist oder als Beiwacht nebenhergeht, hatte man teilweise in den Papierkorb zu werfen. Da miirste denn auch die 93. Stanze hinein. Sie stellt ungefahr das dai', was der Autor seinem Buchhandler schreibeu konnte. — Den Namen fytte [fit} fiihren die drei Gesiinge des altesten schot- tischen Gedichtes: Sir Tristrem, von Thomas o? Erceldoune, gen. the Rhymer, aus dem 13. Jahrh. Etwa:. Aventiure. Also : Eine (one) Aventiure ist nun fertig und eine zweite wird je nach Umstfltiden folgen. 3 page. Wir setzen den Plural , Blatter', doch 111 110, 5 pages (Reim)- Vgl. 4, 4 verse Verse, IV 40, 7 line Zeilen. CANTO I. 73 Is this too much? stem Critic! say not so: Patience! and ye shall hear what he beheld In other lands, where he was doom'd to go: Lands that contain the monuments of Eld, Ere Greece and Grecian arts by barbarous hands were quell'd. ■93, 5. dafs dies zu vie! (Canto I schon zu lang) sei, darf der strenge Kritiker nicht behaupten (und wird es denn auch wohl nicht). - 6. 'patience' beziehe man auf Z. 4; Z. 5 scheint parenthetisch und konnte in ( ) stehn. B. spricht wie ein Briefschreiber, als wenn seine Mitteilung den Adressaten demnachst zn Handen kame und als musse er sie, die Fortsetzung angeliend, bis zum nachsten Posttage oder bis zur nachsten Briefstunde yertrosten. Patience also = geduldet euch (nicht = by your patience mit eurer Erlaubnis.) - 8f. welche die Denkmaler des klassischen Altertums (Eld) ent- halten (oder vielmehr enthielten), ehe Griecbenland von roben Handen (s. II 1, 7ff., 11, 1 if.) ruiniert wurde. CANTO 11. 1. Come, blue-eyed maid of heaven! — but thou, alas! Didst never yet one mortal song inspire — Goddess of Wisdom! here thy temple was, And is, despite of war and wasting iire. And years, that bade thy worship to expire: But worse than steel, and flame, and ages slow. Is the dread sceptre and dominion dire Of men who never felt the sacred glow That thoughts of thee and thine on polish'd breasts bestow. 1, Iff. ^hlue-eped' {a.\sehe Vbersefzung yon Glaukopis, was ,l£auzchen- augig' bed. — Die Gottin Athena wird, als ware sie eine Muse, angerufea, weil der Dichter sich in der Stadt der Athena befindet (Ankunft in Athen 25. Dez. 1809). — here hier in Athen. 2f. never --one, vgl. I 60, 9. — Mit Poesie und Poeten hat Athena nichts zu thun, weil sie Gottin der Weisheit ist und Poeten nicht weise sind. Die Begrundung ist in Form eines Ausrufs gegeben, s. I 83, 8. 4 ff. war - -, zu beziehn auf das Bombardement der Venetianer unter Morosini, 1687. Der Parthenon, in welchem die Turken ihr Pulver batten, wurde, als am 28. Sept. eine Bombe auf die Mitte des Daches iiel, in die Luft gesprengt. Die Beschadigung war sehr bedeutend, besonders da, wo das Piil- ver gelegen hatte, an der Ostseite. — the dread sceptre - -, die Tiirkenherrschaft. Pw. — Der Gedanke wird nicht weiter- gefiihrt, s. 10, 1 ff. 9. polish'd klassisch gebildet. Im selben Sinne wird thine ,deine Schutzlinge' auf denkende Geister alter Zeit, wie Pla- ton und Xenophon, zu deuten sein. CANTO II. 75 2. Ancient of days! august Athena! where, Where are thy men of might? thy grand in soul? Gone — glimmering through the dream of things that were ; First in the race that led to Glory's goal, They won, and pass'd away — is this the whole? A schoolboy's tale, the wonder of an hour! The warrior's weapon and the sophist's stole Are sought in vain, and o'er each mouldering tower. Dim with the mist of years, gray flits the shade of power. 3. Son of the morning, rise! approach you here! 2, If. ancient of days hochbetagt, uralt. — Athena, Stadtname auch 7, 1; 12, 6 = Athens. — where, where, eine metrisch zerschnittene Gemination. Auch I 44, 2; III 101, 9; IV 122, 2. 3. vergangene Dinge sind wie ein unsicheres nebelhaftes Traum- bild, und wie matte Sterne schimmem jene Grofsen durch den Nebel der Vergangenheit hindurch. 4 f. Auf dem Gebiete der Kunst nnd Wissenschaft sind allerdings die Griechen ,voran gewesen im Wettlaufe nach edlem Ziel'. — 'won' ohne Objekt ,siegten' I 84, 1. 6. the wonder of an hour, etwa ,eine Stunde (schilerhaften) Staunens'. 7. 'sophist's'' ohne schlimme Nebenbedeutung III. ,der Talar des Weisen, der Philosophenmantel'. Ill 43, 4. 8f. dim zu tower, also ,uber all diesen verfallenen Zinnen, die im Nebel der Zeiten dammem, flattern gespenstisch grau die Schatten derer, die einst machtig waren'. 3, Iff. Dallas protestierte gegen diese Stanze, Ez. 118. — D. ver- steht unter son of the tnorning die Sonne und beruft sich auf Jesaias XIV 12; mit you glaubt er Fremde angeredet, die, wie Lord Elgin, geneigt sind sich an den Altertumem zu vergreifen; an solche Fremde sei Z. 2 hut molest not - - und die ganze ubrige Stanze gerichtet. Aber Jesaias XIV 12 wird nicbt die Sonne sondem der Morgenstern (Lucifer) ,Sohn des Morgens' genannt; verm. bed. morning Morgenland; vgl. Orient, eig. = sol oriens. Es warden also die Orientalen (Turken) mit son of the morning, rise, vgl. 10, 9 the Mos- lem sits, angeredet. Eine Anrede an die Sonne hat keinen Sinn hier; sehr passend dagegen werden die Turken, deren Religion 1809 in Athen dominierte 6, herbeigernfen , um ihnen zu s£^en: blicket auf diesen Ort, der euch lehrt, dafs die alten Gotter vergebn und andere und wieder andere folgen und dafs es nichts ist mit euren Gottern. — approach. 76 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Come — but molest not yon defenceless urn: Look on this spot — a nation's sepulchre! Abode of gods, whose shrines no longer burn. Even gods must yield — religions take their turn: 'T was Jove's — 't is Mahomet's — and other creeds Will rise with other years, till man shall learn Vainly his incense soars, his victim bleeds; Poor child of Doubt and Death, whose hope is built on reeds. 4. Bound to the earth, he lifts his eye to heaven — intransitiv ; you ist Subjekt iind nicht stellvertretend fur yourself. Fw. To approach als Transitivum = to bring near ist nach Latham Diet. 116 mehr fr. als engl., und mit tyj- proach you = approach yourself wurde man noch tiefer iu das Franzosische hiaeingeraten (s'approcher). — Auf wen you geht, ist unklar. Es ware an und fur sich angemessen, rise auf die Turken, approach you auf die Christen zu beziehn, und man kann sagen, dafs solch ein den Imperativ stutzen- des Pronomen oft einen Gegensatz einschliefse. Das gegen- satzliche you hatte den Sinn : ihr anderen. Aber dieser Sinn befriedigt nicht, da man ,ihr Christen' erwartet. Ohne irgend- welche Andeutung aber, bios aus dem Gegensatz zu son of the morning, wird der Leser nicht erraten, dafs you so ■\'iel sagen wolle wie ,ihr Christen'. Weniger ins Gewicht fallt, dafs you metrisch ganz zuriioktritt und dafs rise eine Aus- fuhrung (erhebe dich und tritt naher heran) zu verlangen scheint. Man beziehe also die Anreden rise und approach you auf eine und dieselbe Person, die Orientalen, die Turken. 3, 2. 'molest not' auf die Turken zu beziehn, ist ganz angemessen; s. 12, 2 and Turk. — urn. Auf die 4, 8 vorausgesetzte Situation wird scbon jetzt hingewiesen. 3. spot. Es scheint die Gegend des Olympieions und der Burg gemeint. Der Standpunkt des Dichters mag sudostlich von der Burg, in der Ebene, sein, nicht weit vom Olympieion, s. 10, 3. — a nation's sepulchre! Das Ergebnis des Hin- blicks hat die Form eines Ausrufs erhalten, s. 1, 2 f. 6. es war bier die Religion des Zeus herrschend , jetzt herrscht die mohammedanische. Jenes ist mit bezug auf das Olympi- eion gesagt, dieses well der Parthenon im Jahre 1809 ein Tsiami, uberhaupt die Staatsreligion die mohammedanische war. — Der altheidnischen Religion folgte zunachst die christ- liche, erst nach dieser drang der Islam ein. Dafs B. Z. (i den Gott der Christen iibergeht, ist der obigen Erkl. von you 1 gunstig. - 9. 'child' ist Appositum zu man 7. Fw. Es konnte, wie I 83, 8, (!) stehn. — reeds st. sand Matth. 7, 26. CANTO II. 77 Is 't not enough, unhappy thing! to know Thou art? Is this a boon so kindly given, That being, thou would'st be again, and go, Thou know'st not, reck'st not, to what region, so On earth no more, but mingled with the skies? Still wilt thou dream on future joy and woe? Regard and weigh yon dust before it flies: That little urn saith more than thousand homilies. 5. Or burst the vanish'd Hero's lofty mound; Far on the solitary shore he sleeps: 4, 1. 3. klingender Reim. Eine Bedeutung, 1, 1, ist demselbcn nicht beizulegen; verra. hot sich ein stumpfer Reim gerade nicht dar. '■Heaven' — 'given' auch IV 129 und 163. In C. I und n ist ein klingender Reim seltene Ausnahme. Die Reime 2, Sf. sind stumpf. - 2. to know (that) thou art. 3f. ist das Geschenk des Lebens so gutig gegeben d. h. so reichlich ausgestattet , dafs du, seiend d. h. da du lebst, also doch weifst, wie wenig uns das Leben bietet, abermals sein mochtest. 4. So 7iel wie and go to whatever region. 5. so, s. I (13) 10, 4. 8f. AIs Situation, s. 8, 2, ist vorausgesetzt, dafs sich Aschen- kriige in der Nahe befinden. — yon dust - - der Staub pre- digt Verganglichkeit, redet uas den Unsterblichkeitstraum aus und eben diese einfache Rede sagt mebr, bewegt uns tiefer, als alle feierlich veikundeten DoUtrinen vom Jenseits. — saith, hath 7, 4; dem neuen Evangelium wird biblische Form gegeben. Vgl. indes was uber distinguisheth I 33, 2 be- merkt ist. 5, 1 ff. Von der Ascbe geht die Betrachtung uber zu den Gebeinen (skull 7), verlafst aber, obwohl mit burst die St. 3 Herbei- gerufenen angeredet werden, den bisherigen Standpunkt in Attika. In der N. bem. B., man babe im Altertum die Toten nicht bios verbrannt, sondern auch begrabcn uach unserer Art; namentHch sei der grofse Ajax begraben worden. Dann erwahnt er der jahvlicheu Spiele am Grabe von Helden wie Achill und Brasidas (Thnk. V 11). Hiernach ist shore die Kuste 7on Troas, wo sich das beriihmte Grab des Ajax befand. Mit der Ermittelung desselben beschaftigt sich auch Hobh. Let. XL. Von einem Grabe des Ajax auf der athenischen Insel Salamis findet sich bei Hobh. Let. XXV nichts. 78 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. He fell, and falling' nations moui'n'd around; But now not one of saddening thousands weeps, Nor warlike worshipper his vigil keeps Where demi-gods appear'd, as records tell. Remove yon skull from out the scatter'd heaps: Is that a temple where a God may dwell? Why ev'n the worm at last disdains her shatter'd cell! 6. Look on its broken arch, its ruin'd wall. Its chambers desolate, and portals foul: Yes, this was once Ambition's airy hall, The dome of Thought, the palace of the Soul: Behold through each lack-lustre, eyeless hole, The gay recess of Wisdom and of Wit And Passion's host, that never brook'd control: Can all saint, sage, or sophist ever writ, People this lonely tower, this tenement refit? 5, 3. falling sinkend d. i. geschadigt durch den Tod des Helden, der ihr Mitstreiter gewesen. - 5. wie Alexander an den Grabhugeln des Achill und Ajax, Dio- dor XYII 1 Hobh. 736. — vigil die heilige Wache, vei- mutlich in bezug auf die WafFenwaohe des Mittelalters; hier nur die ritterliche Verehrung des Heros. - 6. Die Heroen wurden bei ihren Heiligtumern ab- und zugehend gedacht (Nitzsch). - 7. sondere einmal den Schadel dort aus unter den in zerstreuten Haufen umherliegenden. Die Situation ist also nicht melii' ganz die von 4, 8, sondern ungefahr wie Hamlet V 1. - 8. 2 Korinther 6, 16 ye are the temple of the living God; as God hath said, I will dwell in them. D. 9. her. Worm, Femininum, wie Sh. a. 0. my lady Worm sagt. 6, 1. its, that temple's (5, 8). - 5 f . Hhe gay recess' ist Objekt zu behold und durch through - - erhalt behold eine adverbiale Bestimmung. Fw. — each - - jede der beiden entsternten augenlosen Hohlen. - 6f. die heitere Heimstatte kluger und witziger Gedanken, auch die Heimstatte jener ziigeUosen Heerschar, die der Leideu- schaft als ihrer Oberbefeblshaberin gehorcht. Gay ist bei Passion's host ignoriert. — Die von der Leidenschaft kommandierte Schar sind die Lidenschaften. — Was hier bestritten wird, ist die Auferstehung des Fleisches. CANTO II. 79 7. "Well didst thou speak, Athena's wisest son! "All that we know is, nothing can be known." Why should we shrink froip. what we cannot shun? Each hath his pang, but feeble suiferers groan With brain-born dreams of evil all their own. Pursue what Chance or Fate proclaimeth best; Peace waits us on the shores of Acheron: There no forced banquet claims the sated guest, But Silence spreads the couch of ever welcome rest. 8. Yet if, as holiest men have deem'd, there be A land of souls beyond that sable shore, To shame the doctrine of the Sadducee 7, 1 f. B. uberlafst es dem Leser aus dem , was der weiseste Sohn Athens (Sokrates) gesagt, den Schlufs zu ziehn, dafs Trir also auch uber Tod und Grab nichts wissen. Bekampft wird hier die Lehre der Kirche, welche bestimmt zu wissen glaubt, dafs die Holle den Bosen, die Seligkeit den Guten lohne. 3. es komtnt hinzu, dafs wir den Tod nicht vermeiden konnen; wer sich um Dinge, die sich nicht vermeiden lassen, viel angstigt und kummert, handelt unverstandig. 4 f. Leiden giebt es hienieden schon genug , wirkliche Leiden ; warum sollen wir, als lagen wir im Fieber, Phantasien hinzu- fugen und uns eine selbstgeschaffene Holle im Jenseits aus- malenP •- 6 if . schlage sich ein jeder durch so gut wie er kann. Im Jen- seits werden wir sicherlich Frieden nnd Ruhe finden, weil der Tod uns vernichtet. Dies B.'sche Dogma von dem Tode, der uns rein auflost und ganz zerstort, war bestimmter aus- gefuhrt in einer ursprunglich nach 7, 9 folgenden Stanze Frown not, die auf Dallas' Bitte wegblieb. In der mit Frown not beginnenden Stanze sagt B., dafs er da, wo niemals ein Leben sein konne, im Jenseits, kein Leben erwarte. Das war denn nicht zweifeln, sondern be- haupten. 8. B. war kein grofser Esser und die bei den Diners herrschende Formlichkeit war ihm unangenehm. ■8, 1 if. Die Stanze Yet if, as holiest men - - fehlt im Enlwurf. Sie wurde in England geschrieben als Ersatz fur die auf Dallas' Bitte weggebliebene, s. vorhin. — Vgl. Tac. Agr. 46 si, ut sapientibus placet, non cum corpore extinguuntur ma- gnae animse. 3 f. so dafs zu schanden gemacht wird die Ansicht der Saddu- zaer, die nicht an Auferstehung, auch nicht an Engel und 80 CHILDB HAROLD'S PILGRIMAGE. And sophists, madly vain of dubious lore; How sweet it were in concert to adore With those who made our mortal labours light! To hear each voice we fear'd to hear no more! Behold each mighty shade reveal'd to sight, The Bactrian, Samian sage, and all who taught the right! 9. There, thou! — whose love and life together fled, Have left me here to love and live in vain — Twined with my heart, and can I deem thee dead Geist glauben (Apostelg. 23, 8) und anderer ihnen ahnlicher Weisheitslehrer (Tgl. 2, 7), 8, 4. madly vain wutend eitel, sehr eitel. - 5 if. Vgl. Plat. Apol. a. E. — to adore. Es ist angenommen, dafs die im Jenseits Lebenden sich mit Anbetung des Herm bescbaftigen. Doch ist adore (Reim) nebensachlich, der Sinn haftet an in concert ,mit ihnen Tereint zu sein'. 8. {how sweet it were to) behold. 9. Bactrian, den Zoroaster, dessen Lehre sioh von Baktra uber Asian verbreitete. — Samian, den Pythagoras. — Es werden diese genannt, weil sie eine Fortexistenz der Seele nach dem leiblichen Tode statuierten. — and all - - ,und alle' mit ihnen Obereinstimmenden, ,die' dann, wenn es ein Land der Seelen giebt, ,das Rechte lehrten'. 9, 1 if. Auch diese Stanze fehlt im M.S. Sie ward erst in England hinzugefiigt und zwar spater als die Stanze Yet if as holiest men - -. — • Nach der gewohnlichen Meinung wird mit thou der am 31. Mai 1811 gestorbene Eddlestone, ein Jugendfreund B.'s angeredet. Es ist aber, wie D. zeigt, die mysteriose Thyrza zu verstehn. Dahin fuhrt auch was Dallas Recoil. II 32 f. bemerkt, die Stanze There thou , welche das in der vorigen (St. 8) Gesagte auf eine Geliebte [a person for whom he felt affection) anwende, sei nachgehends (nach St. 8) geschrieben, als das gemeinte Faktum stattgefunden (d. h. als jene Geliebte gestorben sei); sie sei ihm (Dallas) eben noch imh genug zugesendet, daJs der Setzer sie habe aufnehmen konnen. Danach kam die Stanze There thou spat, im Winter 1811/12, und inzwischen waren mehrere Todesfalle, s. 96, G, eingetreten, die den Dichter tiefer be- wegten als Eddlestones Tod. Zu vgl. D. 75 f. — tJiere, thou ,da' bist auch ,du', wenn es ein Land der Seelen giebt. There thou ist sehr einfach gesagt, aber desto tiefer empfunden; IV 124, 2. — fled, Partizip. 3 f . twined zu thou 1 . Das there thou wird begrundet : dort bist du, die du mir noch im Herzen wohnst {twined ihm einge- CANTO ir. 81 When busy Memory flashes on my brain? Well — I will dream that we may meet again, And woo the vision to my vacant breast: If aught of young Bemembrance then remain, Be as it may Futurity's behest. For me 'twere bliss enough to know thy spirit blest! 10. Here let me sit upon this massy stone, The marble column's yet unshaken base ; webt, mit seinen innigsten Faden verwoben bist) imd die ich, da das der Fall ist, da dein Bild mich jetzt so lebensvoU um- schwebt {flashes - -), nicht fur tot und vemichtet halten kann. When busy giebt eig. nichts Neues; es ist eine Anwendung des twined - - auf den Moment. Ebenso ist can I - - nur subjektive Wiederholung des there, thou. 9, 4. da main Gedacbtnis so geschaftig ist dein Bild vor mir auf- leuchten zu lassen. In den Ausdrucken ist Subjektives und Objektives konfundiert; busy yerlangt memory = Gedachtnis- kraft, flashes aber = irn Gedachtnisse bewahrtes Bild. 5. dream, metaphor. = denken; doch wird die Metapber mit vision 6 weitergefuhrt. - 6. woo heranschmeicheln, liebend an ziebn. - 7. young Bemembrance, von den Erinnerungen der Jugendzeit. Gemeiut ist die Jugendliebe. - 8. mag das Geheifs, welches roir die Zukunft (die fiber dem zu- kunftigen Leben waltende Macht) giebt, sein welches es woUe. Mit anderen Worten ,mag ich der Seligkeit teilhaftig wer- den oder nicht'. 10, 1 ff. Zwischen 9 und 10 ist kein ZusammenhaDg. Auch im H. S. bleibt ein Rifs zwischen der Stanza Here let me - -..'^nd der vorangehenden Frown not - -. Die St. 10 ist eine Uber- gangsstanze, s. I 64, 5f.; B. will zu den antiken Werken und ihren Schadigungen 7 gelangen, um weiterhin auf die zu kommen, welche sie verursachten, St. 11. Es wird also die St. 1 betretene und vorlaufig verlassene Bahn wiederum ein- geschlagen. (Viell. folgte ursprunglich St. 11 auf 1 und wur- den acht Stanzen, 2 — 7 nebst der St. Frown not - - und der 10., eingeschoben, so dafs 8 und 9 eingeschoben sind in eine Partie, die selbst Einscfaub ist. Interpolation gehorte zu B.'s Arbeitsweise, vgl. I 84, 6.) - 1. let me sit, auf den Trummern^des Olympieions. (Die N. nennt es Pantheon.) Byron, Childe Harold. 6 82 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Here, son of Saturn! was thy fav'rite throne: Mightiest of many such! Hence let me ti-ace The latent grandeur of thy dwelling-place. It may not be: nor ev'n can Fancy's eye Eestore what Time hath labour'd to deface. Yet these proud pillars claim no passing sigh; Unmoved the Moslem sits, the light Greek carols by. 11. But who, of all the plunderers of yon fane On high, where Pallas linger'd, loth to flee The latest relic of her ancient reign; The last, the worst, dull spoiler, who was he? 10, 3. Saturn, lateinische Bezeichnung, wo giiechisohe am Platze war. Vgl. 3, 6 ; 87, 3. 4. (the) mightiest of many such {thrones). — Da der Artikel fehit, hat man (I) gesetzt. — Liv. nennt das Olympieion 41, 20, 8 unum in terris inchoatum pro magnitudine dei, und in der That sind die riesigen Saulen, sechzehn, die noch stehn, von den Altertiimern Athens das imponierendste, zumal da sie so frei in der Ebene stehen. 5. latent sich versteckend, nicht deutlich zu erkennen. 8 f. Fiir das vorige ist passing Hauptsache, sigh nebensachlicher Zusatz, vgl. 8,5 ,die Saulen verdienen es, dafs man sich mit ihnen nicbt fluchtig, sondern eingchend beschaftige, und dabei wird der Gebildete, s. 1, 9 traurig werden und seufzeu ihrer Trummerhaftigkeit gegenuber'. Im Folgenden aber [unmoved) wird auf sigh Bezug genommen. 9. Tiirken und Griechen kiimmern sich freiiich um dergleichen nicht und wenn sie hier etwas gethan haben, so haben sie Schaden gethan. Die schhmmsten Schadiger waren sie jedoch nicht, sondern-- (womit denn St. 11 vorbereitet ist)- — sits. In den langen Saulenschatten sahen die Reisenden haufig Tiirken sitzen, die sich dort zahlreich auf Teppichen gelagert hatten. Hobh. p. 322. So pafst denn die den Turken gel- tende Auiforderung 3, 1 son of the morning, rise! 11, 1. Der Zusammenhang mit St. 10 ist locker, fehlt indes doch nicht ganz, s. vorhin. — yon, well der Sprechende sich unten, in der Ebene bei den Saulen, befindet. 3. ancient vormalig, wie das dem Suhst. vorangehende ancien der Franzosen. 4f. Lord Elgin, ein geborener Schotte, der, als englischev Ge- sandter bei der Pforte, seit 1799 in der Turkei lebte und eino Mange der edelsten Reste griechischer Skulptur an sich und dann nach London brachte (Elgin marbles). Jetzt befindet CANTO II. 83 Blush, Caledonia! such thy son could be! England! I joy no child he was of thine: Thy free-horn men should spare what once was free; Yet they could violate each saddening shrine, And hear these altars o'er the long-reluctant brine. 12. But most the modern Pict's ignoble boast, To rive what Goth, and Turk, and Time hath spared: Cold as the crags upon his native coast. His mind as barren and his heart as hard, Is he whose head conceived, whose hand prepared. Aught to displace Athena's poor remains: sich seine Sammlung im brittischen Museum. — Die Aus- sage ,der letzte nnd schlimmste war Elgin' wird in Form von Prage und Antwort gegeben. — such das konnte dein Sohn sein, so schlecht zu sein konnte einer deiner Sohne sich ent- schliefsen. Ebenso could Z. 8. 11, 6. Auf die Anrede an Schottland folgt also gleich eine neue An- rede, an England. B.'s Muse ist rhetorisch. In St. 1 — 11 sind der Anreden ebenso viele als der Stanzen. 8 f. doch ganz freizusprechen sind auch die Englander nicht, sie gewannen es uber sich die Heiligtumer, durch Oberffihrnng der Kunstwerke nach England, zu verletzen. — and bear namlich zu bringen, dadurch dafs sie brachten {'and' me lat. que bei Virgil). 9. lonff-reluctant langere Zeit widerstrebend. Eins der SchifFe, auf welchen die Elgin marbles nach England gingen, schei- terte bei Cerigo. 12, 1 f. jene Uberbringer also sind zu tadeln (11, 9), aber es waren nur Werkzeuge, zumeist ist es des neuen Pikten unedler Ruhm, daTs er jene Skulpturen raubte. To rive ist also Sub- jekt, boast Pradikat. — Die Pikten bewohnten in alter Zeit Schottland und plagten ihre Nachbaren durch Raubzuge. El- gin also, der Plunderer Athens, ist ,ein Pikte der Neuzeit'.. — Z. If. sind eine Paraphrase des Spruches: quod non fecerunt Goti, hoc fecerunt Scoti. Die Reisenden fanden diesen Spruch am Erechtheion tief eingegraben in die zur Erganzung die- nende Ziegelmauer. Hobh. 345. 2. Goth, Alarich, 14,2. - 3f. his 3 geht auf den Pikten (Elgin), aber hemach ist his 4 in allgemeinem Sinn, wie he whose 5 ,derjenige welcher, einer der' zu nehmen. Statt his native coast hatte Scotland's coast gesagt sein sollen. G. aught, Objekt zu prepared und conceived. — pom; wie von lieben Verstorbenen. 84 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Her sons, too weak the sacred shrine to guard, Yet felt some portion of their mother's pains. And never knew, till then, the weight of Despot's chains. 13. What! shall it e'er he said by British tongue, Albion was happy in Athena's tears? Though in thy name the slaves her bosom wrung, Tell not the deed to blushing Europe's ears; The ocean queen, the free Britannia, bears The last poor plunder from a bleeding land: Yes, she, whose gen'rous aid her name endears, Tore down those remnants with a harpy's hand. Which envious Eld forbore, and tyrants left to stand. 12, 8. Dr. Clarke schrieb an B., dafs bei dem unge.schickten Herab- nehmen eines Gesimses vom Parthenon, da dasselbe zerbrach, der Disdar (Befehlshaber) geweint habe. N. 13, 1. hy (a) British tongue; I 24, 2 unto (a) British ee; II 74, 8 I 72, 4. Mn. 11 2, 217. - 3f. obschon es wahr genug ist, dafs die sklavischen Griechen in Englands Auftrage {in thy name; Anrede an Albion = Eng- land) dem unglucklichen Athen die Brust zerfleischten {torung = gored 15, 8), und man wahre Dinge sagen kann, so moge doch Englandja nichta sagen von einer Handlungsweise, ob welcher Europa sich schainen mufste. — the slaves, 74, 9; 77, 9. - 4. tell not. D. oitiert 2 Sam. 1, 20 tell it not inGath. — 'the deed'' mufs auf die vorher mit her bosom wrung bezeichnete That gehn. [Her ist also nieht auf Europa, wrung nicht auf die fur die Abschaffung des Sklavenhandels in Europa erweckte Teilnahme zu beziehn). 5 ff. denn die That, welche du den Europaern anzusagen hattest ist diese: die Meereskonigin nimmt dem armen Hellas sein Letztes. Der Dichter ubernimmt das telling. 7. generous aid. England unterstiitzte alle von Napoleon in Fesseln gesohlagenen Volker. Diese Erkl. geniigt, obwohl man es niemandem wehren kann, bei generous an die Ab- schaffung des englisohen Sklavenhandels (vom 1. Januar 1808 an) zu denken. 9. envious Eld der neidisohe Zahn der Zeit, damnosa dies Hor. — Nach St. 13 sind zwei Stanzen weggelassen, die das M.S. ent- hielt; es werden darin vornehme Altertumsfreunde namentlich genannt und verspottet. CANTO II. 85 14. Where was tliine Mgia, Pallas! that appall'd Stera Alaric and Havoc on their way? Where Peleus' son? whom Hell in vain enthrall'd, His shade from Hades upon that dread day Bursting to light in terrible array! What! could not Pluto spare the chief once more, To scare a second robber from his prey? Idly he wander'd on the Stygian shore, Nor now preserved the walls he loved to shield before. 15. Cold is the heart, fair Greece! that looks on thee, Nor feels as lovers o'er the dust they loved; Dull is the eye that will not weep to see Thy walls defaced, thy mouldering shrines removed By British hands, which it had best behoved To guard those relics ne'er to be restored. Curst be the hour when from their isle they roved, And once again thy hapless bosom gored, And snatch'd thy shrinking Gods to northern climes abhorr'd ! 14, 1 ff. Die geharnischte Athena und Achill, zurnend wie II. 22, 131, sah man, naoh Zositnos V 6, auf und vor den Mauern Athens als Alarich es verwusten woUte, 396. Er ertrug den Anblick nicht und verschonte die Stadt. Gibbon c. 30. Hobh. 345. - 2. Alaric and Havoc; neben der Person die von ihr ausgehende Thatigkeit ebenfalls als Person. 8. nein, mussig wanderte Achill - -. 15, 2. o'er-- hingebeugt uber den Aschenkrug, der den geliebten Stauh birgt. Doch kann man hier den raumlichen Bezug, 86, 2, ablehnen und over abstrakt verstehn; Mn. II 1, 483. - 3. dull is the eye, rhetorisch Tariierte Wiederholung von cold is the heart. 6. ne'er to he restored, attributiv ,diese unwiederherstellbaren ■Reste zu schirmen'. 7. B. scbrieb damals (1811) noch ein besonderes Gedicht dieses Inhaltes, betitelt The Curse of Minerva. Die in diesem Ge- dichte gegen Elgin und England gerichteten Angriffe sind bei weitem bitterer und scharfer als das St. 11—15 Gesagte. 9. snatcKd to-- (mit diebischer Eile und Behendigkeit) wegrafften und binbrachten nach - -, lat. rapere in. — &^ ^iritucing - - deine Gotter, die es sohauderte vor den ihnen abscheulich dun- kenden (abhorr'd) Landern des Nordens. — Mit St. 15 brechen diese Betrachtungen ab. 86 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGK. 16. But where is Harold? shall I then forget To urge the gloomy wanderer o'er the wave? Little reck'd he of all that men regret; No loved-one now in feign'd lament could rave; No friend the parting hand extended gave, Ere the cold stranger pass'd to other climes: Hard is his heart whom charms may not enslave; But Harold felt not as in other times, And left without a sigh the land of war and crimes. 17. He that has sail'd upon the dark blue sea Has view'd at times, I ween, a full fair sight; When the fresh breeze is fair as breeze may be, The white sail set, the gallant frigate tight; 16, 1 ff. Der Seelenzustand des Ritters ist dem Leser hinlangUch aus C. I bekannt ; die matte Stanze dient bios urn uberzugehn zu der Seefahrt. — shall I, eine Art Ton Tadel seiner selbst ,mufs ich denn vergessen'. Wir fugen dem ,mufs' gem ,immer' hinzu. 2. to urge ihn fiber die Wogen zu fiihren, eig. fortzuschieben. 3 if. Aus Z. 9 erhellt, dafs diese Zeilen den Absohied von Spanien angehn. Aber Z. 4f. wenigstens passen besser auf einen Absohied aus der Heimat; Spanien ward hastig durchflogen (28, 1; 45, 1) und Freunde erwirbt mBn sich niclit im Nu. 17, 1 S. Die Reisenden gingen in Cadix an Bord der Fregatte Hype- rion (M. 85 ; vgl. I 39, 8) und fuhren nach Gibraltar; der Ad- miral Purvis hatte ihnen die Mitreise gestattet, Ez. 92. Sie batten gem auch Gibraltar auf einem Kriegsscbiif yerlassen, mufsten aber das gewohnliche Postschiff benutzen bis Malta. Hier gelang es Platze auf der Kriegsbrigg Spider zu erhalten, welche etwa 50 kleine Handelsfahrzeuge nach Griechenland zu geleiten hatte. Hobh. 1. — Der Satz ,wer - - segelt, der sieht - -' ist als Erfahrung im Prateritum gegeben. 3ff. Mit when wird o - sight detailliert. Die Konstruktion von when reicht bis tight 4, {when) the white sail {is) set, {ivhen) the gallant frigate (is) tight. Dann treten absolute Partizipien {retiring expanding spread wearing) an die Stelle von when mit Verbum finitum; bei den Partizipien tohen zu er- ganzen, geht wegen now 8 nicht an. 4. frigate. Obwohl die Darstellung ist wie im allgemeinen Satze, schieben sich doch spezielle Ziige ein, die wie Bei- spiele den allgemeinen Satz belegen: wenn Wind und CANTO II. 87 Masts, spires, and strand retiring to the right. The glorious main expanding o'er the how, The convoy spread like wild swans in their flight, The dullest sailer wearing bravely now, So gaily curl the waves hefore each dashing prow. 18. And oh, the little warlike world within! The well-reeved guns, the netted canopy. The hoarse command, the busy humming din, Wellen dienen und die Fahrt so geht wie die Harolds, dessen Fregatte mit ihren weifsen Segeki so stolz dahia fubr, urn sie her die Kauffahrer, dann ist es ein frohlieh Ding zur See zu reisen. Diese allgemeine mit speziellen Ziigen untermischte DarstelluDg soli dienen als bistoriscber Reisebericbt. Man bemerke, dafs das bescbeidene Postschiff, s. Yorhin, in dem Reisebericbte ubergangen ist. — Obwohl a tight ship ein dicbtes (nicbt leckes) Schiff bezeichnet, durfte docb vielmehr an die Sauberkeit des Schiffes, 19, 1, zu denken sein. Die dichte Fugung der Schiffsteile ist ein bleibender Zustand, und es ist vielmebr ein voriibergehender Zustand, wie mit fair und set, so mit tight, gemeint. Also: wenn die Kriegs- fregatte {gallant = brave) geputzt und gescheuert, nett und sauber, ist. 17, 5f. Aus to the right (Reim) lassen sicb kaum Schlusse ziehn fiber die Situation. — how Vorderteil D. Die Erklarung ist indes unsicber ; how = that part of a ship where her side rounds to the stern (Spiegel) or prow (Vorderteil). 7. convoy. Da das Postscbiff keinen Handelsfahrzeugen als Ge- leit dienen konnte und auch der Hyperion, so viel man weifs, nicht als Konyoi fubr, so scheint die Abfabrt von Malta an Bord des Spider zu Grunde zu liegen; der Spider fubr als Konvoi, s. Yorbin. Die Zeit der Abfabrt von Malta giebt aucb far 21, 1 f. die ricbtige Situation. Auf frigate ist kaum Gewicbt zu legen. 8f. indem selbst das langsamste Scbiff (sailer) sich jetzt wacker bait. — 9 ist Begrundung von 7 f. 18, 2. to reeve = to pass a rope through any hole, sea term W. S.,, einscberen, von einem Tau gesagt, dessen Ende durch die Augen eines Blocks gesteckt (gescboren) wird. Hier ist ree- ved von Gescbutzen gesagt .angereept, mit Tauen versebn'. Die Taua dienen dazu ein Geschiitz vorzuziehn, dafs es mit der Mundung herausscbaut und wieder einzuholon (Eiahol- taljen). Nach Roding Wb. der Marine. — the netted canopy, das Netz fiber dem Deck um das Herabfallen von Splittern und Blocken wabrend des Gefechts zu verbindern. N. 8 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. When, at a word, the tops are mann'd on high: Hark, to the Boatswain's call, the cheering cry! While through the seaman's hand the tackle glides; Or schoolboy Midshipman that, standing by, Strains his shrill pipe as good or ill betides, And well the docile crew that skilful urchin guides. 19. White is the glassy deck, without a stain, AVhere on the watch the staid Lieutenant walks: Look on that part which sacred doth remain For the lone chieftain, who majestic stalks. Silent and fear'd by all — not oft he talks With aught beneath him, if he would preserve That strict restraint, which broken, ever balks Conquest and fame: but Britons rarely swerve From law, however stern, which tends their strength to nerve. 20. Blow! swiftly blow, thou keel-compelling gale! 18, 5. cheering cry, Erlauterung you call. 7. Oder horche hin Bach dem noch im Lehrjahre stehenden See- kadetten. 8. seine gellende Pfeife anstrengt, je nachdem etwas passiert, Gutes oder Schhmmes. Pipe also nicht = wind-pipe Luft- rohre, so dafs an gellenden Zuruf zu denken ware. 19, 2. wo, mit dem Wachtdienst beschaftigt (auf Waohe), der erste Lieutenant bin und hergeht. 3 f. that part jene Seite (eine andere als die Z. 2 bezeichnete). — chieftain, statt captain. 6. if he would. Die Struktur bricht ab ,er koimte auch nicht wobl anders handeln, wollte er Respekt haben'. Doch liefse sich auch der Begriff des Versuchens {if ob), wie bei dem lat. si, erganzen. 7 f. jene strenge Schranke (restraint), deren (Jberschreitung stets dem Siege und Siegesruhme scbadlich wird. 8. die Britten sind verstandig; sie sehen ein, dafs die strengeii Gesetze auf den Scbififen dazu dieuen ihre Kraft und Leistungs- fahigkeit zu starken und iibertreten sie daher nicht. 20, Iff. Dein gnnstigen Faiirwinde wird zugerufen, dafs er tnchtig blasen moge (swiftly in beschleunigender Weise, vgl. dun braunenci I 47, 4; nicht ,ohne Verzug' denn der Wind CANTO II. 89 Till the broad snn withdraws his lessening ray; Then must the pennant-bearer slacken sail, That lagging barks may make their lazy way. Ah! grievance sore, and listless dull delay, To waste on sluggish hulks the sweetest breeze! What leagues are lost, before the dawn of day. Thus loitering pensive on the wilUng seas, The ilapping sail haul'd down to halt for logs like these! 21. The moon is up; by Heaven, a lovely eve! Long streams of light. o'er dancing waves expand; Now lads on shore may sigh, and maids believe: Such be our fate when we return to laud! blast wohl schon); so lange es Tag ist, kann man den Wind ordentlich nutzen; hernach, wenn es dunkel geworden, geht das nicht mehr an. (Vorlaufig ist es noch Tag.) 20, 2f. bis die belle {broad, 7gl. hroad day light) Sonne ihre Strahlen entzieht und mindert (vgl. I 80, 5). — then dann, wenn die Sonne das thut, wenn es Abend wird. - 3. the pennant-hearer das Flaggenschiff. Es ist das Kriegs- fahrzeug gemeint. 4. Der ungeduldige Reisende schiltauf die immer zuruckbleiben- den {lagging) Handelsschiffe, die unter Bedeckung der Brigg fahren. 6. die schoaste Brise an die schwerfalligen Rumpfe zu vergeu- den d. h. unbenutzt lassen um der Handelsschiffe willen. - 8. loitering indem man zogert. Das Subjekt ,man' ist verborgen in are loitl = verliert man. — pensive - - wie in Gedanken ver- loren zogert man auf den Fluten, die doch zur Weiterfahrt ihre Dienste thun woUen. — Man erwartet Bea, nicht seas. - 9. indem die Segel erschlafft und niedergeholt werden, um Halt zu machen- Das (!) bezieht sich nicht auf to halt, sondem auf what, das freilich fast schon vergessen ist. 21, 1 f. Nun ist die Sonne untergegangen, der Abend — die Schafer- stunde 2f. — herangekommen. Dafs der Mond schon da ist und dafs er reichlich Licht giebt, stimmt mit der Ab- fahrtszeit von Malta, 19. Sept. 1809. Der 19. Sept. 1809 fallt nach dem ersten Viertel, einige Tage vor Vollmond. Mit dem Tage der Kustenfahrt im Hyperion, 17, 1, ungef. August 5 (letztes Viertel, etwas Mondschein vor Tagesanbruch) sind Z. 1 f. nicht \ereinbar. 3. believe ibnen und ihren Schwiiren Glauben beimessen. 4. to land, uberflussig. 90 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Meantime some rude Arion's restless hand Wakes the brisk harmony that sailors love; A circle tliere of merry listeners stand, Or to some well-known measure featly move, Thoughtless, as if on shore they still were free to rove. 22. Through Calpe's straits survey the steepy shore, Europe and Afric on each other gaze! Lands of the dark-eyed Maid and dusky Moor Alike beheld beneath pale Hecate's blaze: How softly on the Spanish shore she plays. Disclosing rock, and slope, and forest brown, Distinct, though darkening with her waning phase; 21, 5. so weit, dafs wir landen, ist es noch nicht; einstweilen (meantime) mufs man sich anders helfen. — some - - ein rauher Arion d. h. ein Matrose, der Musik macht. Von der Arions- sage kommt nur der Umstand in betracht, dafs der alte San- ger bei dem was er zur Zither vortrug, ebenfalls Seeleute zu Horem hatte. D. bem., dafs Falconer, der seinen bei Kap Kolonna erlittenen Schiffbruch in Versen erzahlt hat, sich Arion nenne. Vgl. Balzer zu Campbell 27. B. erwahnt ihn in der N. zu 86, 4. 9. sie denken gar nicht daran (thoughtless), dafs sie auf See sind. 22, Iff. Eine schone Stanze, die aber im Ganzen wie in Einzel- heiten wenig stimmt mit den umgebenden Stanzen. Sie mag unabhangig entstanden und gelegentlich hier eingeschoben sein; s. 10, Iff. — Kalpe flat. Calpe) nennt Strabo das Vorgebirg, wo jetzt Gibraltar liegt und einst die Stadt Kalpe lag. 3 f. Das Land der schwarzaugigen Madchen ist Spanien, das der dunkelfarbigen Maureu das alte Mauretanien. — lands, Appo- situm zu Europe und Afric; beheld, Partizip. — Die Aus- drticke pale und Hecate (Mondgottin) sind gewShlt, weil die Scene doch etwas Schauerliches hat. Die Schilderung St. 21 dagegen war durchaus anmutig, und von dem was folgt, durfte dasselbe gelten, daher denn der Mond 24, 2 nicht Hecate sondern JDian genannt wird. 5ff. Die alte Sichel, in Sudosten stehend, giebt den Kuppen der mauretanischen Berge Licht, aber nicht den Abhangen. Die spanischen Abhange aber zeigen sich den Fahrenden be- leuchtet. 7. 'waning phase' stimmt nicht mit 21, 1 f.; der Mond im letzten Viertel erscheint nicht abends. Unerwartet ist auch sphere CANTO II. 91 But Maiiritania's gian1>shadows frown, From mountain-cliff to coast descending sombre down. 23. 'T is night, when Meditation bids us feel We once have loved, though love is at an end: The heart, lone mourner of its baffled zeal, Though friendless now, will dream it had a friend. Who with the weight of years would wish to bend. When Youth itself survives young Love and Joy? Alas! when mingling souls forget to blend. Death hath but little left him to destroy! Ah! happy years! once more who would not be a boy? 24. Thus bending o'er the vessel's laving side, To gaze on Dian's wave-reflected sphere, 24, 2; der eingebende Mond stellt ja keine Kreisflache dar. Die Fahrt von Cadix nach Gibraltar fand allerdings wahrend des letzten Viertels statt. B. hat die zu verschiedenen Zeiten gesehenen Fbasen durcheinander gewirrt. 23, 1 iT. Die nunmehr folgenden Betrachtungen in die letzte Nacht- stunde (22, 7) zu verlegen ist nicht angemessen. Ehe St. 22 interpoliert war, begannen sie im Anschlufs an die Abend- dSmmorung (21, 1) und wurden bis in die tiefe Nacht fort- gesetzt. — 't is night, when, um die hier angeknndigte Tageszeit bervorzuheben. 3. das Herz trauert einsam fiber seia getauschtes Streben nach Freundschaft. 4. dream sich einbilden. 7. mingling, unniitz neben hlend, nach Poetenweise. Etwa: wenn Seelen, die ein Bundnis suchen, es aufgeben sich zu vermahlen. 8. hat der Tod nur wenig, das ihm ubrig gelassen ware zu zer- storen. Ohne Liebe kein Leben; wenn ein Damon es den Menschen ablehrte Herzensbundnisse zu schliel'sen, so hatte er dem Tode gar sehr vorgearbeitet. 9. Schon als B. die Oniversitat bezog, bedauerte er lebhaft nicht mehr Enabe zu sein. D. Damals hatte er an die Dauer so starker Empiindungen geglaubt und sich ihnen ganz hinge- geben. 24, 1. laving side = lee-side. 92 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. The soul forgets her schemes of hope and piide, And flies unconscious o'er each backward year. None are so desolate but something' dear, Dearer than self, possesses or possess'd A thought, and claims the homage of a tear; A flashing pang! of which the weary breast Would still, albeit in vain, the heavy heart divest. 25. To sit on rocks, to muse o'er flood and fell. To slowly trace the forest's shady scene, Where things that own not man's dominion dwell. 24, 3 f. Wie ein Vogel eine Reihe von Ortlichkeiten iibeifliegt ,nimmt die Seele ibren Flug tiber die Reihe ruckwarts liegender Jahre'. Es soUte eigentlich flies backward heifsen. - 5f. something dear, Subjekt. — Zu self ist das Pronomen aus none zu erganzen ,teurer als einem sein Ich, als einer sich selbst ist'. 6 f . a thought, Akkusativ: fesselt noch einen Gedanken , nennt noch eine Erinnerung sein eigen unter den.vielen Gedanken und Brinnerungen , die wir haben konnen. Thoughts and remembrance fitted, Hamlet IV 5. - 8. a flashing pang. Eine Erinnerung der Z. 5—7 bezeichneten Art ist ,ein Weh, das plotzlich in uns auflodert, unwidersteh- lich uber ims kommt'. Vgl. I 8, 2. 9. the weary breast, Subjekt ,die Brust arbeitet sich mude in dem fortwahrenden (still), freilich vergeblichen Streben das schwere Herz von dem Leide zu befreien'. 25, 1 if. Die St. 25—27 konnen fiir ein besonderes Gedicbt, s. I 93, 1 if., gelten. Obwohl verwandten Inhalts mit den vorigen, setzen sie doch das bisherige Thema nicht fort, da sie von den Er- innerungen aus dem eigenen Leben abgehn und sich dem Verkehr mit der aufser uns erschaffenen Welt zuwenden. Was Ort (24, 1) und Zeit (23, 1) angeht, so 1st die friihere Situation vollig aufgegeben. — to sit - -. B. pflegte nach dem Seebade, das er sehr liebte, lange Zeit auf dem Felsen- ufer zu sitzen imd ins Weite zu schauen. — fell Bergeshalde, kleines Plateau; und daber die Hohe selbst. In den Balla- den bei Scott Minstrelsy ist es haufig, aber in England wohl nur provinziell. Der Index zum Burns eiklart: a field pretty level on the side or top of a hill. In Scotts Lay ist der spirit of the fell = mountain spirit, I 14, 15. 2 ff. Dem Dichter mochten die Gegeudeu Albaniens vorschweben, die er durohreist hatte. Das Innere des Landes macht den Eindruck einer Wildnis, obwohl es allerdiiigs keine eigent- lichen Urwalder giebt. — slowly, verstellt. CANTO 11. 93 And mortal foot hath ne'er or rarely been; To climb the trackless mountain all unseen, With the wild flock that never needs a fold; Alone o'er steeps and foaming falls to lean; This is not solitude; 't is but to hold Converse with Nature's charms, and view her stores unroU'd. 26. But midst the crowd, the hum, the shock of men, To hear, to see, to feel, and to possess, And roam along, the world's tired denizen. With none who bless us, none whom we can bless; Minions of splendour shrinking from distress! 25, 6. Die Herden der nomadisierendon Hirten Sudeuropas sind das ganze Jahr hindurch im Freien, in Stalle kommen sie nicht. Der Hirt lebt mit seiner Familie unter dem Obdach eines Zeltes, welches ihn von Thai zu Berg und von Berg zu Thai begleitet. 9. Cdnverse, Substantiv ; converse, Verbum. Hier haben vfir das Substantiv. Es lauft also der Wortaccent dem Metrum ent- gegen. Man betone beide Silben gleich stark; schwebende Betonung, B. ten Brink Chaucers Sprache 155. Fw. 26, 1. shock das Gedrange und Gestofse, wie man es in volkreichen Stadten kennt, fr. la presse. 2. possess. Es soil eine Manaichfaltigkeit von Lebensaufsenmgen des ludividuums beruhrt werden und zu diesen gehort auch, dafs man etwas besitzt. Doch ist midst the - - fur to pos- sess (Reim) bei weitem nicht so passend wie fiir to hear - - und tur roam - -. - 3. denizen, Singular, weil vorher ,man' Subjekt war. Es folgt indes der Plural us. — Die Welt ist wie eine Grofsstadt, in deren StraTsengetreibe 1 sich der Pfahlburger matt und made rennt. 5 ff. ^minions' geht auf die mit none Bezeichneten, unsere Umge- bung, die Welt; der Betrachter schliefst sich aus: die Gottin des Reichtums und Glanzes hat die Menschen verzogen, sie furchten sich eigentlich nur davor in Geldnot zu kommen. So erbarmlich und egoistisch sind die uns umgebenden Men- schen; sie fragen gar nichts nach uns, nur nach sich, und wenn wir tot waren, wurden sie ebenso frohlicfi sein. Nach anderer Erkl. ware shrinking zu beziehn auf imsere Not, von der die Welt sich abwendet. — minions of splendour =■ Splendour's minions. Vgl. I 44, 1. 94- CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. None that, with kindred consciousness endued, If we were not, would seem to smile the less, Of all that flatter'd, follow'd, sought, and sued; This is to be alone; this, this is solitude! 27. More blest the life of godly eremite, Such as on lonely Athos may be seen. Watching at eve upon the giant height, Which looks o'er waves so blue, skies so serene, That he who there at such an hour hath been Will wistful linger on that hallow'd spot; Then slowly tear him from the witching scene, Sigh forth one wish that such had been Ms lot. Then turn to hate a world he had almost forgot. 28. Pass we the long, unvarying course, the track 26, 6 ff. Konstr. of all that flatter'd - - none that would seem to smile the less. — kindred, Adjektiv. 27, 1. of godly eremite = of a (the) godly eremite oder of godly eremites. Statt eremite ist liblicher hermit. Beide Worter gehen zuruck auf ein und dasselbe griech. Wort. 2 if. Von dem Einsiedler, der abends von der Spitze ausschauf, wird auf den uber die Flut hinschauenden Berg, von diesem endhch auf den Touristen ubergegangen, der sich ebenfalls in einer Abendstiinde dort beiindet una ausschaut. S. 159, 1 ft. — Auf dem Athos ist B. nicht gewesen. 4 ff. loohs - -. Wenn der Berg gegen Abend uber das thrakische Meer schaut, so gleicht er einem Menschen, der die Sonne hinter sich und seinen Schatten vor sich hat. Der Schatten des Berges dehnt sich dann lang und immer langer uber die Fluten bin, bis die Nacht dem anziehenden Schauspiele ein Ende macht. Aber shies ist blofses FuUsel. - 6. wistful sehnsuchtig; er mochte gern dort bleiben. — hallow'd ehrwiirdig, erhaben. Jetzt heifst der Berg der ,heilige' wegen der zahlreich dort angesiedelten Monche. Aber diese Heiligkeit ist wohl nicht gemeint. 8. der unvergleicblich schone Blick vom Athos hat ihm alle Qe- danken und Wunsche zuruckgedrangt , nur den einen {one) nicht, dafs er gern ein Klausner des Athos gewesen ware. 28, 1 f. Unter giinstigen Umstanden ist die Fahrt eines Schiffes gleich- CANTO II. 95 Oft trod, that never leaves a trace behind; Pass we the calm, the gale, the change, the tack, And each well-known caprice of wave and wind; Pass we the joys and sorrows sailors find, Coop'd in their winged sea-girt citadel; The foul, the fair, the contrary, the kind, As breezes rise and fall and billows swell, Till on some jocund mom — lo, land! and all is well. 29. But not in silence pass Calypso's isles. The sister tenants of the middle deep; There for the weary still a haven smiles. Though the fair goddess long hath ceased to weep. And o'er her cliffs a fruitless watch to keep For him who dared prefer a mortal bride: formig und langweilig, die Bahn, die es befabrt (track), die ewig gleicbe, ist es ebenfalls. — Statt des Asyndetons: den Kurs, die oft betretene Wasserbahn, war eig. zu sagen: den Kurs auf der oft betretenen Wasserbahn. 28, 3. die Kaltnen, die Kiihlten, die Wechsel (das Umspringen des Windes), die Seitenwinde. 7 f. Man konnte aus dem Zusammenhange winds oder aus Z. 8 breezes erganzen und the foul - fur Plurale nehmen. Aber solche Plurale des Adj. mit Artikel pflegen Personen zu be- zeichnen; I 70, 1 the fair die Damen, III 80, 4 the kind die Freunde. Auch war von den Winden schon Z. 3 die Rede. Verstehen wir also Singulare ,Hafsliches und Schones, Ungunstiges und Gnnstiges', d. h. diejenigen Dinge, welche den Seeleuten Freude oder Kummer 5 bereiten. Dafs beson- ders die Winde, aber doch nicht sie allein gemeint sind lehrt Z. 8, wo as ,je nachdem' bed. Danach ist denn foul so viel wie '/okZ weather', fair 'fair weather'', welche Gegensatze mit contrary/ und kind nur wiederholt werden. The - fair ,das Schone' III 60, 9, von einer Landschaft gesagt; the se- rene n 70, 6 von der See ,das Heitere'; the thickest III 29, 8 ,das Dichteste' von einem Gewitter. 29, 1. Calypso's isles, Malta und Gozo. Hier suchte man das ho- merische Ogygia. 2. die schwesterlichen Bewohnerinnen des Mittelmeers (deep, poet. = lat. altum). 6. Odysseus, der seine sterbliche Gattin Penelope dem unsterb- lichen Leben bei der Nymphe vorgezogen hatte. — bride, poet. St. wife. 96 OHILDE HAEOLD'S PILGRIMAGE. Here, too, his boy essay'd the dreadful leap Stem Mentor urged from high to yonder tide; While thiis of both bereft, the nymph-queen doubly sigh'd, 30. Her reign is past, her gentle glories gone: But trust not this: too easy youth, beware! A mortal sovereign holds her dangerous throne. And thou may'st iind a new Calypso there. Sweet Florence! could another ever share This wayward, loveless heart, it would he thine: But check'd by every tie, I may not dare To cast a worthless oifering at thy shrine. Nor ask so dear a breast to feel one pang for mine. 29, 7f. Etwas verstellt St. the leap from high, which Mentor urged. — Der Sprung vom Felsen ins Meer, zii welchem Mentor (Minerva) den Telemach anfeuerte, ist aus Fenelons Roman bekannt. 30, ]. gentle glories holder Glanz, wie von einera Gestirn, dessen Strahlen unser Auge uberwaltigen. 2. Eino Wamung, die der Sprechende besonders sich selbst zu- ruft; s. 31, 4. — easy = heedless I 76, 2. 3. holds - nimmt ihren (der Kalypso) Herrschersitz ein. Vgl. to hold an office. 5. Florence, die Frau Spencer Smith, Tochter des Barons Herbert, osterr. Gesandten in Konstantinopel. Sie war eine Feindin Napoleons und nahm teil an einer Versohworung gegen ihn. Ihr Leben war romanhaft. Als B. zu Malta in ihrer Gesellschaft lebte, war sie noch nicht 25 Jahr alt. Ez. 93. — share in Besitz nehmen eig. nnr teilweise. Li- totes. 6. 'thine' an Florentia gerichtet. Eben vorher gilt das thou dem Jiingling. 7. checJe'd by every tie gehemmt durch jede Fessel d. h. in jeder Beziehung gehemmt, mithin im Sinne von check'd hy every check. Was ihn hemmt, lahmt, entmutigt, ist nicht ausgesprochen. Es mogen die ublen Erfahningen sein, die er in der Liebe gemacht hat; I 82, 6. B. sagt also nicht, dafs ihn jede neue Liaison, die er schliefsen konnte, betroffen und angstlich machen wurde. 8. worthless, well das Opfer doch nur eine Halbheit ware. Blasierte Menschen sind der wahren Liebe abgestorben. 9. dafs ein so wertes Frauenherz fiir mich {for mine = for my breast, for me) Raum gebe einer einzigen Regung der suTsen Qual. CANTO II. 97 31. Thus Harold deem'd, as on that lady's eye He look'd, and met its beam without a thought Save admiration glancing harmless by: Love kept aloof, albeit not far remote, Who knew his votary often lost and caught, But knew him as his worshipper no more. And ne'er again the boy his bosom sought: Since now he vainly urged him to adore, Well deem'd the little God his ancient sway was o'er. 32. Fair Florence found, in sooth with some amaze. One who, 't was said, still sigh'd to all he saw, Withstand, unmoved, the lustre of her gaze, Which others hail'd with real or mimic awe, Their hope, their doom, their punishment, their law, All that gay Beauty from her bondsmen claims: And much she marvell'd that a youth so raw Nor felt, nor feign'd at least, the oft-told ilames. Which, though sometimes they frown, yet rarely anger dames. 31, 1. Harold. Die Leser werden geglaubt haben, dafs der Dichter in St. 29 von sich rede; ntin sollen es Harolds Gedanken gewesen sein. Dafs der Dichter sich selbst der neuen Kalypso gegenuber befunden habe, wird verschleiert. Ebenso mufs es Harold sein, der der schonen Inez I (84) das Lied singt. 4. Love Amor = hoy 7, wie puer bei lat. Dichteni = little God 9. - 9. well, I 71, 6. 32, 4ff. hail'd huldigend nannten, anerkannten. Also: dem Olanze ihres Blickes, den andere als (auch im Engl, konnte as stehn) ihre Hoffnting, ihr Todesurteil - - anerkannten, als alles una jedes uberhaupt, was (woffir anerkannt zu werden) eine mun- tere, mutwillige Schonbeit von ihren Sklaven nur verlangt. Verwandt ist 5, 7 who hail'd thee, loveliest as t?mi wast dich grufste mit dem Grafse: loveliest d. h. dich be- grufste als die lieblichste. Statt des pradikatischen Akkasativs unserer Stelle ist 5, 7 Anrede verwendet. 5 f. Nach law (,) statt (;). HI. Setzt man (;) , so wird that Demonstrativ und es entsteht ein unabbangiger Satz: all dies verlangt - -. 7. so raw so jung, so unreif. Byron, Childe Harold. 7 98 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 33. Little knew she that seeming marble heart, Now mask'd in silence or withheld by pride, Was not unskilful in the spoiler's art. And spread its snares licentious far and wide; Nor from the base pursuit had turn'd aside, As long as aught was worthy to pursue: But Harold on such arts no more relied; And had he doted on those eyes so blue, Yet never would he join the lover's whining crew. 34. Not much he kens, I ween, of woman's breast, Who thinks that wanton thing is won by sighs; What careth she for hearts when once possess'd? Do proper homage to thine idol's eyes; But not too humbly, or she will despise Thee and thy suit, though told in moving tropes : Disguise ev'n tenderness, if thou art wise; Brisk Confidence still best with woman copes: Pic[ue her and soothe in turn, soon Passion crowns thy hopes. 33, Iff. little knew she = she did not know, doch nachdracklicher gesagt. — Die Worte that (jenes) seeming marble heart - - was not sind abhangig von knew; es fehlt also that (dafs) ,sie wufste nicht, dafs jenes {that that) scheiubar gleichgiil- tige Herz nicht - - war'. 2. silence lauemde Ruhe, um das Opfer desto besser zu er- haschen. — withheld by pride. Man entschliefst sich schwer zu dem Eingestandnis verliebter Schwache herabzusteigen. 3f. had not been unskilful und had spread wfiide besser mit dem Tempus Z. 5 stimmen. 4. breitete weithin aus die iippigen Netze der Verfiihrungskunst. Dies unter der nicht ganz sicheren Voraussetzung, dafs licen- tious nachgestelltes Adj. ist. 7. on- - no more relied verliefs sich nicht mehr auf - -. Doch ist gemeint: gab sich uberhaupt nicht mehr ab mit solchen Kiinsten. 9. tvould he join = would he have join'd. — Der Singular lover's, um die Gattung zu bezeichnen ,die winseJnde Schaar der Verliebten'. Zu dem eine Mehrheit veranschaulichenden crew indes pafst lovers' besser als lover's. Vgl. (72) 8, 2. — whining, I (13) 9, 5. 34, 2. thing = woman 1, wie 45, 2. Wer indes thing auf breast bezoge, wiirde denselben Sinn haben, da woman's breast = woman ist; -vgl. 30, 9. 8. copies nimmt den Wettstreit auf, kommt fort mit - -. — Goethe CANTO ir. 99 35. ^T is an. old lesson; Time approves it true, And those who know it best deplore it most; When all is won that all desire to woo, The paltry prize is hardly worth the cost: Youth wasted, minds degraded, honour lost. These are thy fruits, successful Passion! these! If, kindly cruel, early hope is crost, Still to the last it rankles, a disease. Not to he cured when love itself forgets to please. 36. Away! nor let me loiter in my song, meinte, wer den Weibern zart begegne, werde sie gewinnen; doch komme der Kecke und Verwegene vielleicht noch besser fort; aber wem nichts daran gelegen scheine, ob er auf das weibliche Herz Eindruck mache oder nicht, der sei der aller- gefabrlichste. Danach war denn Plorentia durch den gleich- gultig scheinenden Ritter gar sehr bedroht. — Im M.S. stand Impudence. Vor dem Publikum woUte B. doch lieber nur von ,schneidigem Selbstvertrauen' reden und emendierte Con- fidenee. 36, 3. desire to woo wunschen an sich heranzuziehn durch Liebes- werbung. Also ,zu erwerben'. Vgl. 9, 6. - 5 f. (dafs) die Jugend vergendet (worden ist) - das sind Oder deutsche Substantiva: Vergeudung - -. 7. kindly cruel, statt Nebensatzes jWenn das jugendliche Hoffen durcbkreuzt und gestort wird, welche Durchkreuzung und Stoning freundlich grausam zu nennen ist'. Ahnlich wird einer Aussage mitunter die Form eines Ausrufs gegeben, I 83, 8. — Das Scheitern einer Jugendliebe ist hart, hat aber auch sein Gutes; denn die ublen Polgen der erfolgreichen Leiden- schaft 5f. werden dadurch yermieden. 8. andererseits entsteht durch jenes Scheitern eine nimmer hei- lende Wunde: denn eine neue Neigung — das einzige Heil- mittel — ist unmoglich. — it bezieht sich auf Tiope (die Schreibung Hope ist jetzt aufgegeben), doch ist nicht sowohl die Hoffnung, als die gescheiterte Hoffinung, die in uns wegen des Scheitems zuruckbleibende Bitterkeit zu verstehn. Diese ist es, welche ,fort und fort, bis es mit uns aus ist, schwart und um sich frifst wie ein Krebsschade'. 36, 1. loiter, weil durch seiche Abschweifungen wie die der Stanzen vorher, der eigentliche Gegenstand, Harolds Reise, nicht weiter gefuhrt wird. 100 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. For we have many a mountaiu-patli to tread, And many a varied shore to sail along, By pensive Sadness, not by Fiction, led — Climes, fair withal as ever mortal head Imagined in its little schemes of thought; Or e'er in new Utopias were ared, To teach man what he might be, or he ought; If that corrupted thing could ever such be taught. 37. Dear Nature is the kindest mother still, Though always changing in her aspect mild; From her bare bosom let me take my iill, Her never-wean'd, though not her favour'd child. Oh! she is fairest in her features wild, 36, 2. we meine Leser und ich, die wir im Geiste den Pilger be- gleiten. .S. many a varied shore viele und Yon einander verschiedene Kusten. 4. Sadness Ernst, gegennber dem dichterischen Spiele der Ernst der Wirklichkeit; jenes ergotzt und zerstreut, dieser wirkt tiefer und regt zum Denken an (jpensive nachdenklich). I 10, 8. 5. fair withal as - - die auch noch schon sind wie - - zumal so schone wie - -. 6. Die Vorstellungen, welcbe sioh irgend ein AUtagscoensch ge- mafs seinen personlichen Zwecken und Planen {little schemes') bildet, scheinen unterschieden zu werden von Idealen, der- gleichen man aufstellt zu Nutzen der ganzen Menschheit. 7 f. or e'er oder jemals. Vgl. I 32, 3. — Das alte und urspriing- liche ,Utopia', ein latein. Werk des Th. More (t 1535), schil- derte das Ideal eines Musterstaates (Utopia = Nirgends-Land). — ared angeraten, zur Nachachtung empfohlen, weil der Zweck Belehrung und Erbauung ist 8. Das Zeitwort aread (ared) ist veraltet; D. belegt es aus Spenser. 37, 1 f. Das (,) vor in 2 ist jetzt getilgt; in her aspect gehort zu changing, als mild wird Nature bezeichnet. Bei still (doch immer) schwebt schon das though vor und wiederum ist mild variierte Repetition von the kindest mother. Es sind also die beiden Zeilen eng verbunden: die Natur, mag sie auch bald dies bald jenes Antlitz zeigen, ist doch von miitterlichster Giite und Milde. — Will man nach mother und aspect inter- pungieren, so wird Nature is the kindest mother begrundet durch {being) still mild, though always changing in her aspect indem sie bei allem aufserlichen Wechsel doch immer milde ist. - 4. not her favour'd child. B. war auf einem Fufse lahm. CANTO II. 101 Where nothing polish'd dares pollnte her path: To me by day or night she ever smiled, Though I have mark'd her when none other hath, And sought her more and more, and loved her best in wrath. 38. Land of Albania! where Iskander rose, Theme of the young, and beacon of the wise. And he his namesake, whose oft-bafiied foes Shrank from his deeds of chivalrous emprize: 37, 7. smiled war freundlich, mir wohltbuend. — by - - night, s. II 70, 9; III 86. - 8f. though, obwohl voranstehend, vgl. Mn. II 1, 383, scheint elnem moglicben Einwande vorzubeugen: hab' ich sie ,doch' beobachtet, wenn Niemand sonst es that, und sie itn Verlaufe nur immer eifriger aufgesucht und am liebenswertesten ge- funden in ihrem Zorn; man wird mir also nicht bestreiten konnen, dafs ich urteilsfahig bin. 38, 1 ff. Reise an Bord der Brigg Spider: ab Malta 19. Sept. 1809, s. 21, 1 (17, 1); 23. 9 Dhr morgens zwischen Cephalonia und Zante; 24. 7 morg. in Sicht des Golfs von Lepanto; vom Abend des 24. an c. 36 Stunden auf einem Boot umher- gekreuzt in der Bucht ■von Patras; Minarets von Patras im Morgenllcht; 26. 7 morg. wieder an Bord der Brigg vor Pa- tras; mittags ab Patras; 27. morg. im Kanal, nach Westen Ithaka den Eeisenden links, zogernde Fahrt; 28. zwischen Ithaka und Leukadia (Santa Maura) ; das Vorgebirge Leukatas umsegelt; 7 abends vor Prevesa; sehr fruh ans Land zu gehn beabsichtigt; 29. ans Land gegangen bei Prevesa. Hobh. Letter I. Diese Materialien hat B. mit Wahl benutzt und sei- nem Harold einen poetischen Tag herausgeschmiedet. 1. Land of Albania! Ausruf als tfberschrift des neuen Kapitels. — Iskander. So heifst Alexander der Gr. (t 323 vor Chr.) im Orient; die Bezeichnung ist gewahlt mit Bezug auf den albanesischen Helden Skanderheg. — 'rose' ist ungenau; Alexander der Gr. ist nur in der Nahe Albaniens, uamlich zu Pella in Macedonien geboren und der Thron, den er erbte, war der macedonische. Eine gewisse Landsmannschaft kann man zur Not begrunden damit, dafs Alexanders des Gr. Mut- ter eine Epirotin war (D.); Sudalbanien hiefs einst Epirus. (B. hat gcmeint, Albanien entspreche teilweise dem alten Macedonien, s. N.). 2. 'tJieme' bedeutet auch einen Aufsatz; also eine tJbung, ein Stoff fur die denkende lernende Jugend; 91, 7. — beacon of the wise Sh. Troilus II, 2 ,den Erfahrenen, den Alten -als Leitstem (als Muster eines Regenten) dienend'. So ist- in den Nibelungen wise ,aU' Gegensatz von tump Jung'. - 3f. Georg Kastriota (f 17. Jan. 1467) verteidigte das nordliche 102 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Laud of Albania! let me bend mine eyes On thee, thou rugged nurse of savage men! The cross descends, thy minarets arise, And the pale crescent sparkles in the glen. Through many a cypress grove within each city's ken. 39. Childe Harold sail'd, and pass'd the barren spot, Where sad Penelope o'erlook'd the wave; And onward view'd the mount, not yet forgot, The lover's refuge, and the Lesbian's grave. Dark Sappho! could not verse immortal save Albanien 24 Jahre lang gegen die Turken. Man kennt ihn unter dein Namen Skanderbeg, welcher albanesisch ist und auf dem tiirk. Iskender-Bej ,Herr Alexander' beruht. Gopcevic Oberalbanien 495. — emprize fr. entreprise, altfr. emprise. 38, 6. Ahnlich spricht Odysseus von Ithaka, Odyss. IX 27. 7 fl. U. h. die Lander der Christen horen auf, es beginnen die der Mohammedaner. — Die Minarets zeigen sich mit ihren blin- lienden Zierraten im Thai. Da namlich befinden sich die Stadte und ihre mit Cypressen bepflanzten Friedhofe. Zu Grunde liegt der Anblick der Minarets von Patras, die im Morgenlicht blinkten, als die Bootfahrt gemacht T?urde. Hobh. 3. — Wenn B. schon bei Patras umherkreuzend Al- banien begriifste I, so gait ihm die Meerbucht zwischen Li- vadien und der Morea als Sudgrenze. Diese Ansicht hatte auch Hobhouse; S. 8 uennt er den Golf von Lepanto als Sudgrenze Albaniens, hinzufiigend , von einigen werde der Golf von Arta als Sudgrenze angesehn. [39, Ijf. die Insel des Odysseus, Ithaka (Theaki). Die Brigg fuhr nahe vorbei (27. Sept.) ; man sah braunes Heideland (barren) mit etwas Gestrauch, doch auch Baume bei Ortschaften. 3 S. weiter zeigte sicb ihrera Blicke die Klippe von Leukadia (Vorgebirge Leukatas, the mount 3), von welcher, als ihrer letzten Zuflucht, ungliioklich Liebende sich im Altertum hinabsturzten; es wird dies sogar von der um Adonis trau- ernden Gottin erzahlt. Am bekanntesten ist aber, dafs die lesbische Dichterin Sappho (4. Jh.), verachtet von Phaon, sich so den Tod gegeben haben soil. (K. 0. MuUer.) — Bei der zogeruden Fahrt werden die Reisenden die Klippe von Leukas lange Zeit in der Feme 40, 2 vor sich gesehn und sich wohl noch abends den 27. ostlich von derselben 41, 1 f. befunden haben. - 4. the lovefs Liebender, 33, 9. - 6. verse immortal = immortal verse. Fw. Dafs immortal gleich Z. 6 wiederkehrt ist auffallend. Die imsterbliche Poesie der Sappho und die in ihr loderndo unsterbliche Flamme , aus CANTO 11. 103 That breast imbued with such immortal fire? Could she not live who life eternal gave? If life eternal may await the lyre, That only heaven to which Earth's children may aspire. 40. 'T was on a Grecian autumn's gentle eve Childe Harold hail'd Leucadia's cape afar; A spot he longed to see, nor cared to leave: Oft did he mark the scenes of vanish'd war, Actium, Lepanto, fatal Trafalgar: Mark them unmoved, for he would not delight der dieselbe hervorging, stehen in nahem Bezuge, und gerade in solchem Fall, wo die auszudruckenden Sachen verwandt sind, pflegt B. Ausdrucke zu wablen, die es nicht sind. Man erwartet also ethereal fire, more than mortal fire u. dgl., nur nicht immortal fire. Hiemach konnte man vorziehn im- mortal save zu verbinden = save immortal dich retten, dafs du nicht Todes starbest. Aber dieser Sinn genugt nicht. Es mufste heifsen: dafs du nicht sol chen Todes starbest, durch Selbstmord endetest. Auch durfte fur ein wie lat. servare (incolumem servare) gebrauchtes save mit Pradikatsadj. ein Beleg notig sein. 39, 8 f. 'lif^ ist Subjekt, 7, 7 ,wenn anders ewiges Leben der Dich- tung {the lyre, 5, 6) harrt, in welcher uns allein Tergonnt ist unsterblich fortzuleben'. 40, 1 f. eve, 27. Sept. — Childe Harold haiTd = that Oh. H. hail'd. III 104, 1. 3. nor cared to leave und zu verlassen keine Lust hatte. I do not care for a thing ich kummere mich nicht um eine Sache, sie ist mir gleichgnltig, aber: I do not care to dine with you ich will nicht bei Ihnen speisen, welche Antwort B. einst- mals dem ihn invitierenden Lehrer gab. Vgl. n'avoir garde de faire une chose etwas nicht thun wollen. 4f. Trafalgar hatten sie Anf. August passiert, 21, 1, von Lepanto kamen sie eben her; aber die Statte von Actium war ihnen, als sie sich bei Leukadia befanden, noch fremd, St. 45. Oft did he marh - - greift also teilweise uber den Herbstabend bei Leukadia hinaus. — fatal, um dem Nationalgefiihl etwas ein- zuraumen; bei Trafalgar fiel Nelson, 21. Okt. 1805. - 6 if . fur Krieg und Kriegsruhm hat also Harold -Byron keinen Sinn, Schlachten mag er nicht besingen, so wenig wie Horaz — imbellisque lyrse ikiusa potens vetat. Aber es ist das nur Stimmung des Augenbjicks. B. empfand gerade sehr tief bei solchen historischen Ortern, wie St. 45 (Actium), IV 14, 8 (Lepanto), III 17 if. (Waterloo) und andere Stellen lehren, selbst 104 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. (Born beneath some remote inglorious star) In themes of bloody fray, or gallant flght, But loathed the brave's trade, and laughed at martial wight. 41. But when he saw the evening star above Leucadia's far-projecting rock of woe. And hail'd the last resort of fruitless love, He felt, or deem'd he felt, no common glow: And as the stately vessel glided slow Beneath the shadow of that ancient mount He watch'd the billows' melancholy flow. And, sunk albeit in thought as he was wont, More placid seem'd his eye, and smooth his pallid front. 42. Morn dawns and with it stern Albania's hills, an unserer Stelle entschlupft ihm ein Wort der Teilnahme {fatal). — laughed. Hier hat er fur den Sabelrafsler {mar- tial wight) nur ein hohnisches Achselzucken und doch ist er selbst von ahnlichen Schwachen (Uniform 1809 f., Kriegs- helm 1823 f.) nicht frei gewesen. 40, 7. remote entfernt, also matt. 8f. fray und fight werden Z. 9 in anderer Form wieder aufge- nommen. 41, 4. or deemed - - er glaubte wenigstens eine ungewohnliche Glut 7M empfinden. Damit wird eine mogliche Selbsttauschung angedeutet ,vieneiclit empfand er auch nichts dergleichen', sein Empfinden war also matt und unsicher. Wo es sich um Minne und etwas an Minnodienst Erinnemdes handelt, sollen Harold's Gefuhle durchaus geknickt und stumpf sein. Vgl. I 82 ff. 5. slow. An dem Tage, wo man Leukatas in Sicht hatte (27. Sept.), kam die Brigg wenig aus der Stelle. Hobh. 4. S. 0. 38, 1. - 9. and {more) smooth. 42, 1 ff. Mit dieser Morgendammerung {morn dawns) schliefst der poetische Tag; es begann derselbe mit dem Morgenlicht 38, 8. — Was geschildert wird, ist der Anblick, den die Reisenden in der Friihe des 29. September batten; sie woUten schon ,vor 7 Dhr, sehr zeitig' ans Land gehn; 38, 1. AIs sie nam- lich tags zuvor bei Prevesa ankamen, war es 7 Dhr abends (Hobh. 6), liber eine Stunde nach Sonnenuutergang und etliche St. vor Aufgang des Mondes, mithin voUig dunkel. CANTO II. 105 Dark Suli's rocks, aad Pindus' inland peak, Eobed half in mist, bedew'd with snowy rills, Array'd in many a dun and purple streak. Arise ; and, as the clouds along them break, Disclose the dwelling of the mountaineer; Here roams the wolf, the eagle whets his heak, Birds, beasts of prey, and wilder men appear, And gathering storms around convulse the closing year. 43. Now Harold found himself at length alone, And bade to Christian tongues a long adieu; Now he adventured on a shore unknown. Which all admire, but many dread to view: His breast was arm'd 'gainst fate, his wants were few; Peril he sought not, but ne'er shrank to meet: The scene was savage, but the scene was new; This made the ceaseless toil of travel sweet, Beat back keen winter's blast, and welcomed summer's heat. 42, 2. Suit ist ein Gebirgszug nordlich vom Meerbusen von Arta, nur im Suden zuganglich durch ein schmales Defilee. (Ritter.) 3. with snowy rills = with snow; rills des Reims wegen. 4ff. Die naheude Sonne wild wahrgenommen quer durch die auf Suli iind Pindus lagernden Wolkenhauben, welche, anfangs braunlich, sich im Verlaufe hoher farben {dun and purple), dann zu verschwinden anfangen. 7 f. hier wo es Wolfe und Adler giebt, zeigt sich denn auoh der- gleichen wildes Getier, beschwingte und vierfufsige Rauber. — birds (of prey). — wilder, als wenn wild beasts vorher- ginge. — Die Schilderung wird hier unsicher und willkurlich. 9. 'gathering' soUte nach storms stehn : bedrotih'ches Gewolk sam- melt sich ringsumber, Sturme bringend, die das scheidende Jahr, den Herbst d. h. das Laub des Herbstes, ersohiittern uud zausen. Regen am 29. Sept. Hobb. 12. Gewitter und Niederschlage werden an diesen Kiisten (Korfii) im Herbst, besonders im Spatherbst, hauflg. 43, 2. Hongues" in der Bed. ,Volker' ist biblisch. — long, I 85, 1. 3. adventured on - - wagte es (zu wandern) an -. — on a shore. Gemeint ist ,in einem Lando'. B. reiste ins Innere, St. 46. S. 91, 6. — unknown. Gibbon bem., Albanien sei weniger bekaniit als das Innere Amerikas; vor B. ist kein Englander, mit Ausnahme von Leake, fiber Janina hinaus- gekommen. N. zu St. 38. - 7. Vgl. I 6, 9. 8f. Im Allgemeinen liefsen sich B. und H. die Beschwerden und 106 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 44. Here the red cross, for still the cross is here, Though sadly scoff'd at by the circumcised, Forgets that pride to pamper'd priesthood dear; Chvirchman and votary alike despised. Foul Superstition! howsoe'er disguised, Idol, saint, virgin, prophet, crescent, cross. For whatsoever symbol thou art prized, Thou sacerdotal gain, but general loss! Who from true worship's gold can separate thy dross? Unbequemlichkeiten des Reisens nicht anfechten; aber bei dem schlechten Wetter batten sie doch in Prevesa alle Reise- lust -verloren. Die ungepflasterten Strafsen waren tief wie ver- regnete Landwege, dabei eng tmd duster durch die vor- stehenden Rohrdacher, unter deren schmutzigen Traufen die Wanderer dahinschritten. Hobh. 13. — travel' bez. grofse beschwerliche Reisen. 44, 1. red I 35, 8. — for-- denn das Kreuz ist hier noch, das Christentum ist nicht ausgerottet durch den Islam. Die Al- banesen sind teils Katholiken teils Mohammedaner. 3. forgets 23, 7. — 'dear' von dem was man sich gern an- eignet, etwa ,eigen'. - 4. churchman Geistlicher, der in einer bestimmten Kirche Messe liest, Pfarrer (Papas). — votary Monch (Kalogeros, 49, 6), Geistlicher, der nicht Messe liest, sondem nach seiner Regel, namentlich nach der des h. Basilios lebt. Die Papaden stehen in geringerer Achtung als die Monche; B.'s 'alike^ ist also nicht vollig wahr. Hobh. 526. Mit priesthood 3 scheinen beide Klassen umfafst zu werden, obwohl die Monche eig. keine Priester sind. — Der christliche Albanese, welcher in B.'s Diensten stand, pflegte zu sagen: unsere Kirche ist heilig, unsere Priester sind l5iebe. Den Papaden, wenn sie sich un- gefallig erwiesen, gab er fleifsig Ohrfeigen. N. zu St. 38. Wir haben danach zu despised nicht by the circumcised zu supplieren. 5ff. Zusammenhang: die Geistlichen sind verachtet und veracht- Ijch; sie spekulieren auf den Aberglauben, dieser ist es, der ihnen den Unterhalt verschafft. 6. idol - - als Gotze - -. — Obwohl sich die Belrachtung hier allgemein wendet, sind doch die beiden Zeilen 3 f. nur auf die christliche Religion zu beziehn. Auch Hobhouse spricht fast nur von dieser. 7. unter welchem Zeichen man dich auch schatzen mag d. h. in welcher Form man dir auch huldige. - 9. dross, im Bilde bleibend: Schlacke. CANTO II. 107 45. Ambracia's gulf behold, where once was lost A world for woman, lovely, harmless thing! In yonder rippling bay, their naval host Did many a Roman chief and Asian king To doubtful conflict, certain slaughter bring: Look where the second Caesar's trophies rose: Now, like the hands that rear'd them, withering: Imperial anarchs, doubling human woes! God! was thy globe ordain'd for such to win and lose? 46. From the dark barriers of that rugged clime. 45, 1 f. Anibracia, jetzt Arta (?). Am Ausgange der Bucht links ist Actium. Schlacht 2. Sept. 31 t. Chr. — B. folgt der An- nahme, dafs die Schlacht von Antonius gewonnen ware, wenn derselbe, statt der fliehenden Kleopatra nachzueilen, bei den Seinigen ausgeharrt hatte. — for woman urn der "Weiber willen, um Weibesgunst. Fw. Der Bezug des allgemein aus- gesprochenen woman auf Kleopatra bleibt dem Leser uber- lassen. — Der Gedanke ,Weiber sind ganz gut, aber Im Kriege taugen sie nicht' wird nicht sowohl ausgesprochen als angedeutet durch Ausruf. Vgl. I 83, 8. - 4. 'Roman' bezieht sich auf die Streitkrafte Octavians. — Asian Jcinff. Plutarch (Anton. 61) nennt sechs fremde Konige, die fur Antonius bei Actium mitfochten und funf die Hulfe gesandt batten. Es sind meistens Asiaten. - 6. look where - -. Actium gegenuber baute der triumphierende Octavian das schon zur Zeit des Julian (t 365) in Triimmern liegende Nikopolis d. i. Siegesstadt. Nikopolis war einst grofs und schon; um es zu bevolkern und auszuzieren, hatten die Umlande ihre Bewohner und den Schmuck ihrer Stadte her- geben mussen. Die Reisenden besuchten die Ruinen von Prevesa aus. Hobh. Lett. III. - 8. 'imperial anarchs' wo, prosaisch angesehen, das Subst. die Eigenschaft, das Adjektlv aber die Sache selber enthalt. Wie hier jene beiden die Ruhe der Welt storenden Imperatoren als ,imperatorische .Ruhestorer' bezeichnet werden, so heifst der die Bauwerke Agyptens nachahmende Kaiser Hadrian IV 152, 2 imperial mimic ein kaiserlicher Nachahmer. ,Tausend Leidtragende' wird 5,4 durch saddening thousands gegeben, jzweitausendjahriger Epheu' IV 99, 5 durch two thousand years of ivy — eine Art von poet. Umkehrung. 46, 1. Am 1. Oktober gingen sie von Prevesa zu Boot nach Salona, dem Hafenorte von Arta, am 3. begann die Landreise und 108 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Ev'n to the centre of lUyria's vales, Childe Harold pass'd o'er many a mount sublime, Throug-h lands scarce noticed in historic tales; Yet in famed Attica such lovely dales Ai'e rarely seen; nor can fair Tempe boast A charm they know not; loved Parnassus fails, Though classic ground and consecrated most. To match some spots that lurk within this lowering- coast. 47. He pass'd bleak Pindus, Acherusia's lake, And left the primal city of the land. And onwards did his further journey take To greet Albania's chief, whose dread command Is lawless law; for with a bloody hand wurde Arta erreicht. — Die finsteren Schranken {dark bar- riers) scheinen hernach als drauende Kusten {lowering coast) bezeichnet zu warden. Es durften mcht sowohl die gegen das ionische Meer abfallenden Akrokeraunieu als die nord- lichen Gestade des Golfs von Arta zu verstehn sein, welche Hobh. 30 als ,furchtbar felsig' beschreibt; und eben hier (bei Salona) begann ibre Reise in's Binnenland. Barriers dann mehr ,Bollwerk, Vormauer' als ,Landesgrenze', vgl. 38, 7 if. 46, 2. Sie kamen nur bis in das nordliche Epirus. B. hat lllyrien zu weit nach Sudan erstreckt. Vgl. 54, 1. - 6f. Die Schonheiten des Tempetbals preisen scbon die Alten. Aelian Var. H. Ill 1. B. war nicht in Tempe. — they, die Thaler Albaniens. 7, 9. fails to match - - sucht vergeblich sich manchen Gegenden Albaniens gleichzustellen d. h. kommt ihnen nicht gleich. 47, 1. pass'd reiste voriiber an. — Im 0. zeigte sich der Pindus matt und farblos, I 31, 1, da die Gipfel fast immer von Dunsten umflort sind. H. 62. — Acherusia's lake. Der See von Janina ist gemeint, obwohl jener Name richtiger auf ein Binnenwasser an der Kuste gedeutet wird. Zu Thukyd. I 46, 4. - 2. the primal city - -, die Hauptstadt des Landes, Janina, Resi- sidenz Ali Paschas (geb. 1740 zu Tepedelen, 55. 6, t zu Ja- nina 1822), dem sie sich vorzustellen gedachten. — Aus left wird entnommen, dafs Harold Janina besuchte. Die Reisen- den hielten sich daselbst etliche Tage auf, Okt. 5 bis 11. - 3 f. Ali Pascha {Albania's chief) war nicht in seiner Hauptstadt. Sie begaben sich also am 11. Okt. auf die Reise, urn ihn anderswo aufzusuohen. Auch in Libokavo (Okt. 11 bis 17), wo sie sich nach ihm erkundigten, war er nicht, doch horten sie daselbst, dafs er in Tepedelen sei. H. 93. CANTO II. 109 He sways a nation, turbulent and bold; Yet here and there some daring mountain-band Disdain liis power, and from their rocky hold Hurl their defiance far, nor yield, unless to gold. 48. Monastic Zitza! from thy shady brow. Thou small but favour 'd spot of holy ground! Where'er we gaze, around, above, below. What rainbow tints, what magic charms are found! Rock, river, forest, mountain, all abound. And bluest skies that harmonise the whole: Beneath, the distant torrent's rushing sound Tells where the volumed cataract doth roll Between those hanging rocks, that shock yet please the soul. 47, 7 f. B. zielt auf die langwierigen Kampfe der Sulioten, vgl. 42, 2, wider Ali. Im Jahre 1803 endeten dieselben mit der Kapi- tulation samtlicher Burgen in Suli und es hiefs , ein Teil der Verteidiger babe sich vom Pascha bestechen lassen. Hobh. 173. Diesem Geruchte folgend reimt B. nor yield unless to gold. (Die N. stimmt nicht zum besten mit dem zuverlas- sigen Hobhouse.) — '■hand' ist als Plural behandelt. 48, 1. Zitza, Dorf, 4 Si^unden von Janina. N. Oberhalb desselben auf einer mit Eichen bestandenen Hohe (brow) liegt das 49, 5 erwahnte Kloster. H. 83. — Die Reisenden erreichten Zitza Doch am 11. Okt. abends, s. 47, 2; es gols in Stromen und blitzte furchtbar; B. verirrte sich. Am 12. blieben sie in Zitza. Weiterreise am foig. Tage. 2. 'lioly'' in kirchlichem Sinne, wie es scheint, obwohl B. in C. I u. II der Kirche nicht gern etwas einraumt. Hier ist er gutmutiger, wohl aus Dankbarkeit, s. 49, 7. 3. wherever - - wohin wir nur - -, aber around - -, auf die Jrage wo, zu are found. 4. ^rainbow' etwas hyperbolisch, im Sinn von ,bunt'. Im Griin der Hiigel und Thaler sah man zahlreiche Herden weiden. Dann das nackte Gestein des oben bewaldeten Tomer im N.; es ist von rotem Kolorit. Von den Gebirgen umher ist der Tomer am nachsten. E. 5. WocV ist wohl auf nacktes Gestein zu beziehn, monntain aber statt mountains = Gebirge, Bergzuge, wie der im 0. von Zitza liegende Pindus. — river., der Kalamas, dessen Windungen nerdwestlich durchblickten. Vgl. 51, 1 ff. ^ all abound. Plural; im Deutschen: alles ist reichlich vorhanden. 7 f. Nicht weit von Zitza bildet der Kalamas einen Wasserfall. — volwmed massenhaft, etwa ,der Wasserschwall des Katarakts'. Bedeutend scheint der Katarakt indes nicht zu sein. H. 87. 110 CHILDE HAROLD'S PILGRMAGE. 49. Amidst the grove that crowns yon tufted hill, Which, were it not for many a mountain nigli Eising in lofty ranks, and loftier still, Might well itself be deem'd of dignity, The convent's white walls glisten fair on high: Here dwells the caloyer, nor rude is he, Nor niggard of his cheer; the passer by Is welcome still; nor heedless will he flee From hence, if he delight kind Nature's sheen to see. 50. Here in the sultriest season let him rest, Fresh is the green beneath those aged trees; Here winds of gentlest wing will fan his breast, From heaven itself he may inhale the breeze: The plain is far beneath — oh! let him seize 49, 1. '■grove' wird zum zweiten Mai ausgesprochen in tufted, s. I 71, 8. 2 ff. were it not for - - ware es nicht um - -, ware nicht Riick- sicht zu nehmen auf - -. Sinn : welcher (Hiigel) schon selber fiir ansehnlich (of dignity) gelten konnte, wenn er nicht viber- ragt wiirde von hohen und irnmer hoher ansteigenden Berg- ketten. 6. caloyer, Paroxytonon W. S., gegen das Metrum, welches auf Todds Betonung caVoyer fiihrt, hier sowohl wie Giaour: how name ye yon lone caloyer? Walkers Betonung indes stimmt mit dem zu Grunde liegenden neugr. Wort, 44, 4. 7. Die Reisenden waren zu Gaste bei diesen griech. Monchen [caloyers), die ihnen Trauben und schonen weifsen Wein 70r- setzten. 8. '■heedless' etwa ,gleichgultig'. Sie fuhlten sich so wohl bei den Monchen, dafs sie bei der Ruckkebr wieder vorsprechen wollten und auch wieder vorsprachen. — flee. Ebenso sagt der jetzige Grieohe ,heute fliehen wir' d. h. gehen wir weg. 50, 1. hier mag der Wanderer in der schwulsten Jahreszeit ruhen. 1st allgemein zu nehmen; B. reiste im Oktober und es regnete viel. - 2. the green der Rasen (oder Moos?). Der Wanderer soil da ausruhn 1 und sich hinstrecken 8. - 3. sanft beschwingte Winde facheln (oig. facheln ,immer' will) seine Brust. 4. die reine Bergluft ist so woblthuend, man glaubt dem Him- mel selbst am Busen zu ruhn; vgl. 37, 3. - 5. '■fai' scheint Steigerang \on beneath. CANTO II. Ill Pure pleasure while he can; the scorching ray- Here pierceth not, impregnate with disease: Then let his length the loitering pilgrim lay, And gaze, untired, the morn, the noon, the eve away. 51. Dusky and huge, enlarging on the sight. Nature's volcanic amphitheatre, Chimsera's alps extend from left to right: Beneath, a living valley seems to stir; Flocks play, trees wave, streams ilow, the mountain-flr Nodding ahove; behold black Acheron! Once consecrated to the sepulchre. Pluto! if this be hell I look upon. Close shamed Elysium's gates, my shade shall seek for none. 50, 9. gaze away schauend verbringen. 51, lif. Den Blick nach N. "W. gerichtet sahen sie zunachst vor sich Thai und Hugel geschmuckt mit Eainen und Weingarten, Dorfern und weidenden Herden, 48, 4; weiter nach N. W. zwischen den Bergen schimmeite eine grune Ebene imd der sich hindurcbschlangelnde Flufs Kalamas, 48, 5; im fernsten N. W. endlich zeigte sich das hohe Kustengebirg der Akroke- raunien {Chimaera's alps). H. 83. Das Kustengebirg, sich quer vorstreckend (extend -), uberragt die naheren Berge und umfafst sie gewissermafsen. Das Qanze ahnelt also einem antiken Theater, dessen Orchestra von Sitzreihen \\m- geben ist, die sich immer mehr erhohen und immer grofsere Kreise bilden (enlarging on the sight vor dem Blicke sich erweiternd). - 2. Mit amphitheatre sind die Theater der Alten gemeint. Am- phitheatron ist spatgriech. 5. trees LaubhSlzer, Eichen z. B. S. 48, 1. 6. Der Sekretar Alis, welcher sich den Reisenden angeschlossen, versicherte ihnen, der Flufs Kalamas babe einst Acheron ge- heifsen. H. 86. Darauf fufst B. - 7. den Machten, die uber Tod vmd Grab walten, geweiht, d. i. bestimmt ein Flufs des Totenreichs zu sein. - 8f. wenn dieser liebliche Strom der HoUenflufs, wenn dies die Holle ist, auf die ich blicke, dann, Gott der Unterwelt, magst du Elysiums Pforten schliefsen, dessen Schouheit beschamt wird von dieser; dann wird mein Schatten diese Holle vor- ziehen. — none, wohl auf gates zu beziehn. 112 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 52. Ne city's towers pollute the lovely view; Unseen is Yanina, though not remote, Veil'd by the screen of hills: here men are few, Scanty the hamlet, rare the lonely cot: But, peering down each precipice, the goat Browseth; and, pensive o'er his scatter'd flock, The little shepherd in his white capote Doth lean his boyish form along the rock, Or in his cave awaits the tempest's short-lived shock. m, Oh! where, Dodona! is thine aged grove. Prophetic fount, and oracle divine? 52, 1. Vgl. 37, 6. 3 ff. Auf den artikellosen Plural men folgen in gleich allgemeinem Sinne drei Singulare mit Artikel. - 5. peering sich zeigend; vom Gipfel abwarts zeigen sich uber- all an den Abschroffungen Ziegen, die das Gras abasen (browseth). Nach dieser Erkl. sind die Ziegen nicht neben- her damit beschaftigt ,neugierig hinunterzugucken' (to peer hat allerdings auch diese Bed.). 6 f. pensive. Der Schaferjunge blickt ruhig und etwas traumeriscb fiber seine Herde bin, es sieht aus als ware er in Gedanken ■verloren, s. 20, 8; viel denken tbut er aber nicht. — white capote. B. fuhrte seinem Freunde Hobhouse eine Stelle aus Spenser an: huge capoto Albanese-wise. H. 134. Huge und shaggy (72) 2, 2 sind treffendere Beiworter fur den al- banesischen Kotzenmantel mit Kapuze als white, denn es werden auch braune [Oopcevic Oberalbanien 307) und scbwarze (H.) getragen. 9. 'short-lived' als allgemeine Charakteristik der Gewitter des Sudens richtig. Aber von der Zeit der Reise, dem Spatherbst, ist abzusehn. Die spatherbstUchen und winterlichen Gewitter bei Janina sind ziemlich ebenso chronisoh wie die unseren, und im Jahre 1809 batte man, wie aus H. erhellt, schon wahrend des Oktobers Spatherbst; ygl. 42, 9. 53, 1 ff. Schlufs der St. 48 begonnenen Schilderung dessen was die Reisenden vom Kloster Zitza aus saben. — Die uralte Orakel- statte Dodona besafs in dem Hain 1 eine prophetische Eiche 8. An ihrem Fufse flofs ein Quell, aus dessen Gerauscb des Gottes Stimme ebenfalls vernommen ward, so wie aucb aus dem Geton zusammenstofsender Becken, die aufsen am Tem- pel 4 und 8 hingen. — Die Worte and oracle divine 2 durften, wenn sie fehlten, nicht vermifst werden. Sie haben das Verdienst auf shrine i zu reimen. CANTO II. 113 What valley echoed the response of Jove? What trace remaineth of the Thunderer's shrine? All, all forgotten — and shall man repine That his frail bonds to fleeting life are broke? Cease, fool! the fate of gods may well be thine: Wouldst thou survive the marble or the oak? When nations, tongues, and worlds must sink beneath the stroke! 54. Epims' bounds recede, and mountains fail; 53, 5. all forgotten. In B.'s Zeit und noch lange nachher war die Lage Dodonas nur annahernd bekannt. Jetzt ist das Problem gelost durch Konst. Karapanos, dessen Nachgrabungen (bei Tsarakowitza, 4V2 Meilen sudwestlich von Jauina) viele Alter- tumer an's Licht gebracht haben, darunter eine Inschrift, in der Zeus als Beherrscher Dodonas angerufen wird, auch Blei- platten, welche Anfragen an das Orakel nebst den Antworten enthalten. 6. frail bonds - -, der Korper. 8. Marmor und Eiche sind leste und dauerhafte Dinge, trotzdem ist der Marmortempel des dodonaischen Zeus spurlos ver- nichtet und von seiner heiligen Eiche gilt dasselbe. (Ganz andem Sianes ist Homers ,von Eiche und Stein abstammen'; es bez. obskure Herkunft.) - • 9. Murren darf das einzelne Individium um so weniger, als weit grofsere umfangreichere Individuen untergehen, namlich Volker, welche stammhafte und sprachliche (nations, tongues) Einheiten bildeten: diese Einheiten waren ebensowohl der Entstehung imd dem Vergang unterworfen, wie der einzelne Mensch es ist, z. B. die Griechen; in weiterem Sinne kann man sagen, dafs die romische Welt, die griechische Welt, ja die antike Welt (worlds) demselben Gesetze folgten. 54, 1 ff. Nach der Schilderung St. 48—53 und vor den Stanzp- . JUd sich mit All und seiner Hofhaltung beschaftigen, 55 — 64, wird ein Zwischenbild eingelegt, welches die Eindrucke des 13. Okt. wiederzugeben scheint. Zwei Stunden hinter Zitza, 48, 1, er- reichten sie ein mit Baumgruppen geschmucktes Thai, das der Kalamas durchschnitt (breaks 6). Es war dies jene grflne Ebene, die sie vom Kloster aus im W. hatten schimmern sehn, 51, 1. Eine halbe Stunde lang ritten sie, den Flufs zur Linken, das Thai entlang; dann ging es uber eine Brucke, dafs sie den Plufs rechts hatten. Es war derselbe hier ,sehr reifsend' (bold 6). Dann bebnschte Hugelchen und bedeuten- dere Hohen, bestanden mitBaumen; Rodeland, inWeingarten und Saatfelder umgewandelt; grofse Ziegenherden. Es schien den Reisenden als wenn hjer ein glucklicheres Land beginnc. H. 86 f. — fail. In H.'s Beschreibung kommen keine Berge vor; nahe Berge waren da jedenfalls nicht. Byron, ChiUe Harold. 8 114 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Tired of up-gazing still, the wearied eye Eeposes gladly on as smooth a vale As ever Spring yclad in grassy die: Ev'n on a plain no humble beauties lie Where some bold river breaks the long expanse, And woods along the banks are waving high, Whose shadows in the glassy waters dance, Or with the moonbeam sleep in midnight's solemn trance. 55. The sun had sunk behind vast Tomerit, 54, 4. Nach Mn. I 364 ware yclad Partizip, es ist aber vielmehr Verbum finitum ,wie je der Lenz eins (ein Thai) kleidete'. Ein mit y gebildetes Partizip ist 71, 3 ygazed. Y ist ags. ge, 7.. B. gebunden gebunden, genumen genommen, eine Bil- dung, die sich auf das Partizip der Vergangenheit starker Verba beschrankt (Sweet). Die neuengl. Dichter wenden den Vorschlag y bei Verben jeder Art an und bilden auch Imper- fekta mit y. VgL Mn. I 170. 5. Hobhouse nennt das vom Kalamas halbierte Langenthal valley, aber auch plain, und eine Ebene war es trotz der Hiigelchen und Hohen. - 8. shadows, die Spiegelbilder der Biische und Baume im Wasser des Ealamas. 9. sleep ruhen, sich ruhig abspiegeln (im Gegensatz von dance) ebenso wie (with) das Licht des Mondes sich ruhig spiegelt. — trance Verznckung, Erstarrung, ohnmachtiger Zustand, hier das tiefe Schweigen, die Stille der Nacht. Der Br- starrte und Ohnmachtige ist still. 55, I ff. Am 19. Okt. Tcrliefsen sie das letzte Nachtquartier vor Tepe- deleu und zogen am Ufer eines Flusses (Ergent) dahin. Sie kamen an eine schlechte Brucke und mufsten absteigen. Dann mufsten sie an der Kante eines Abgrundes hingehn 4, unten fluteten die Gewasser des breiten tiefen sehr reifsenden Flusses 2. Zwei Stunden hinter der Brucke nahm der Flufs einen von N. 0. kommenden Flufs (Viosa) auf und wurde danacb so breit wie die Themse bei Westminster (Laos oder Vojutza). Bald nachher erster Anblick von Tepedelen und Ankunft % Std. spater. Es erfolgte die Ankunft i'/^ Uhr nachmitt. H. 104, also vor Sonnenuntergang. B. lafst seinen Harold spater ankommen gerade um die Zeit, wo in Tepe- delen das Fasten endet und das Schmausen beginnt, 60, 3f. — Tomerit. H. 61 unterscheidet zwei grolse Bergketten, den Tomor (Tomaros), der von N. nach S., und den Metzovo CANTO II. 115 And Laos wide and fierce came roaring by; The shades of wonted night were gathering yet, When, down the steep banks winding warily, ChUde Harold saw, like meteors in the sky, The glittering minarets of Tepalen, Whose walls o'erlook the stream; and drawing nigh, He heard the bnsy hum of warrior-men Swelling the breeze that sigh'd along the lengthening glen. 56. He pass'd the sacred Haram's sUent tower, And underneath the wide o'erarching gate Snrvey'd the dwelliug of this chief of power. Where all around proclaim'd his high estate. Amidst no common pomp the despot sate, (Pindus), der ■von N. nach S. 0. streicbt. Zwischen beiden ist der Zagori. Ein Sonnenuntergang binter dem Tomor kaun, da die Touristen nacb dem im W. gelegenen Tepedelen rejsten, nicht auffallen. (Nach Boue la Turquie d'Eur. I 63 freilich ware Tomor mebr em Berg als ein Geblrg, und nord- ostlich von Tepedelen.) 55, 2. Laos, einst Aoos. Der Name Laos ist Aoos mit dem roman. Artikel. D. 3. die Schatten der gewohnten, d. h. der regelmafsig dem Tage folgenden Nacht, sammelten sicb noch, es war noch nicht ganz dunkel. — Ein unbekanntes Steilufer in der Dammerung hinabzuklimmen 4, ist tollkuhn und es fallt auf, dafs die Minarete im Halbdunkel blinken 6. Der Wunsch alles, in einen engeren Rahmen gefafst, auf die Dammerzeit zu ver- legen, hat einiges Unpassende herbeigefubrt. ' 6. Tepalen = Tepedelen, OSO von Avlona, am Flusse Vojutza. (Ritter.) Vgl. 47, 2. - 9. in das Geseufze (sigh'd) der durch die Thalschlucht {glen) ziehenden Briso mischen sich die fernen Menschenstimmen aus Alis Dmgebung, so dafs das Gerauscb starker vrird, der Wind tragt dem Ankommenden den Schall zu. 56, 1. Genitiv statt Apposition: ein schweigendes Verliefs, den wie ein Adyton verscblossenen Harem. Haram's, bier mit a ge- scbrieben, s. I 59, 2. — tower. Horaz nennt das Gefangnis der Danae turris aenea. 77, 3. - 2. Der Standort Harolds scheint von dem Harem ganz getrennt zu sein. - 5f. Der Beiicht verweilt vorlaufig bei dem aufseren Pomp und der Umgebung Alis, von ihm selbst ist erst St. 62 f. die Rede ; the despot sate ist also nebensachlich und kein Zug des Bildes. Sinn: die in des Gebieters Wohnstatte sich kund- 116 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. While busy preparation shook the court, Slaves, eunuchs, soldiers, guests, and santons wait; Within, a palace, and without, a fort: Here men of every clime appear to make resort. 57. Eichly caparison'd, a ready row Of armed horse, and many a warlike store, Circled the wide-extending court below; Above, strange groups adorn'd the corridore; And oft-times through the area's echoing door, Some high-capp'd Tartar spurr'd his steed away: The Turk, the Greek, the Albanian, and the Moor, Here mingled in their many-hued array. While the deep war-drum's sound announced the close of day. gebende Pracht und Herrlichkeit war eine ganz ungemeine, indem - -. 56, 6. Vorbereitung des nachtlicben Schmausens, 62, 3 f . — aJiook the court, d. h. alles, alle Leute in dem Hofraum in Bewe- gung setzte. 7. guests, wie B. und Hobhouse; doch kann man auch uberhaupt an Fremde denken, da Ali diplomatische Beziehungen (Napo- leon) hatte. — wait, lebhaft gesagt statt waited. — sontons mahommedanische Monche, die unter dem Gelubde rauher Enthaltsamkeit und BuTse stehn. 57, Iff. Der Hofraura war ein Viereck; zwei Seiten nahm Alis Palast ein, die beiden anderen eine hohe Mauer. An der Innenseito des Palastes lief eine nach dem Hofraum zu offene Gallerie mit Oberstock. Zu ebener Erde in der Gallerie befanden sich Pferde — nach B. zweihiindert (M. 90), fertig gesattelt um ohne Verzug gebraucht zu werden {ready 1); H. 105 spricht von etlichen Pferden — und neben den Pferden das zugehorige Personal, Soldaten und Schwarze 7. Die Soldaten batten ihre Waffen an die Mauer gelebnt (H.), worauf war- like store zu beziehn ist. Im entferntesten Teile des Hofes wurden Ziegen und Schafe geschlachtet. — 'circled' ist nicht Titortlich zu nehmen, da die Mauer ohne Gallerie war und aucb die beiden Palastfronten Seiten eines Vierecks bildeten. - 4. Beschreibung des Oberstocks der Gallerie. Zwischen den Stutzpfeilern waren acht bis neun mit Sitzen und Kissen ver- sehene Gemacher hergestellt, in denen die Leute rauchend und Dam spielend bei einander safsen {groups). H. 106. 5. area's = court's. — echoing, viell. weil Steinpflaster im Eingang war. Oder Ausschmuckung nach Homer. 6. Tartar = courier. H. 161. 8. 'many-hued'' auf das Gesamtbild zu beziehn. 9. Der abendlicbe Trommelschlag verkimdete, dafs das Fasten CANTO II. 117 58. The wild Albanian kirtled to his knee, With shawl-girt head and ornamented gun, And gold-embroider'd garments, fair to see; The crimson-scarfed men of Macedon; The Delhi with his cap of terror on, And crooked glaive; the lively, supple Greek; And swarthy Nubia's mutilated son; The bearded Turk, that rarely deigns to speak. Master of all around, too potent to bee meek, 59. Are mix'd conspicuous: some recline in groups, Scanning the motley scene that varies round; There some grave Moslem to devotion stoops. jetzt ende und dais der Moslem setn Abendgobet sagen solle. 58, 1. Der Kultur ist B. abhold; wo er einen Sohn der Wildnis an- zutreffen meint, da freut er sich; wild ist also ein Lob. — Kirtled mit der Fustanella versehn, einem weifsen Rock, der Yom Gurtel bis zum Knie faltig herabfallt. In seinem Briefe (M. 90) nennt B. ihn hilt, unten (72) 2, 2 snowy camese. 2. shawl-girt. Die Wohlhabenden ■winden um das rote Kapp- chen (Fez) ein Tuch, tragen also eine Art Turbahi. H. 134. 3. garments, Weste und Jacke. Gopc. 404. - 5. Delhi Kavallerist mit stattlicher Kopfbedeckung, (72) 10, 3. - 7. swarthy Nubia's des schwarzbrannen Nubiervolkes. - 9. 'meek' etwa: freundlich. — Das Pradikat folgt erst 59, 1. S. I 51, 9. 59, 2. scanning prfifend, d. h. aufmerksam hinsehend, uberhaupt: zuschauend. Gruppen 7on Zuschauem sind indes nicht so angemessen wie Gruppen Ton Bretspielern und Rauchem; warum soUten die Leute Dingen, die ihnen ganz und gar nicht neu waren, mit besonderer Aufmerksamkeit zuschanen? - 3. Der Singular, neben dem gleich folgenden Plural, ist nicht eine durch den Reim veranlafste Inkonzinnitat; der Beter ist einzeln, wahrend man Gruppen von Rauchem und Spielem bemerkt. Hobh. erzahlt S. 105, dafs die Moslemin auf das Signal der Abendtrommel einer etwa 10 Minuten dauernden Andacht obzuliegen anfingen. Sie beteten leise, jeder blieb auf seinem Platzo. Aber unter den mehr als 100 Menschen, die man in den offenen Gemachem der Gallerie sitzen sah, kamen nur wenige, 5 bis 6, der Vorschrift des Islam nach, indem die Albanesen zwar Moslemin, aber nicht strenge Mos- lemin sind. 118 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. And some that smoke, and some that play, are found; Here the Albanian proudly treads the ground; Half whispering there the Greek is heard to prate; Hark! from the mosque the nightly solemn sound, The Muezzin's call doth shake the minaret, "There is no god but God! — to prayer — lo! God is great!" 60. Just at this season Eamazani's fast Through the long day its penance did maintain: But when the lingering twilight hour was past, Eevel and feast assumed the rule again: Now all was bustle, and the menial train Prepared and spread the plenteous board within; The vacant gallery now seem'd made in vain. But from the chambers came the mingling din. As page and slave anon were passing out and in. 59, 5. Den Kopf zuruck, die Brust vorgedrangt, schreitet der Alba- nese langsam einher. Schon in Salora, 46, 1, fiel ihnen dies Stolzieren auf. H. 32. - 7. nightly - - der nachtliche Ruf feierlichen Klanges, zur Feier j also nightly adjektivisch. - 8. Der Muezzin ruft durch ein gellend eintoniges Lied, das zwar kurz ist aber fort und fort wiederholt wird, die Moslemin zum Gebete, auch in der Nacht, wodurch. unsere Reisenden sehr gestort wurden. Der Muezzin war ein Knabe, H. 108. — doth shake, wobei man nicht vergessen muTs, wie schlank und zart gebaut ein Minaret ist gegen unsere Turme. 60, 1. Mamasani der Fastenmonat Ramadan, welcher damals in den Oktober fiel; 1. Ramadan = 10. Okt. 1809 (Bode). Die Brauche des Ramadan bilden eins der hochsten turkischen Feste. 2 f. Der Tag schien den Leuten ,lang', weil sie nichts zu essen be- kamen, besonders die letzte Stunde schien zu ,zogern' und gar nicht enden zu wollen. 4. assumed - - nahm ■wieder die Herrschaft an sich, kam wieder an die Reihe. I 67, 9. 6. Vgl. to spread the cloth den Tisch decken; 'spread' etwa ,riisten'. 7. in vain, denn jetzt benutzte man sie nicht, sie stand leer {the vacant gallery). 8f. 'anon' bed. auch ,zuweilen' also: manchmal. — B. und Hobh, hatten sich auf die ihnen gewiesenen Zimmer . zuruckgezogen. Sie empfingen einen Abendbesuch von zwei Arzten Alis und begaben sich dann o. Zw. zur Ruhe. Ihre Zimmer, in CANTO II. 119 61. Here woman's voice is never heard: apart, And scarce permitted, guarded, veil'd, to move, She yields to one her person and her heart. Tamed to her cage, nor feels a wish to rove: For, not unhappy in her master's love. And joyful in a mother's gentlest cares, Blest cares! all other feelings far above! Herself more sweetly rears the babe she bears. Who never quits the breast no meaner passion shares. die sie, eine Holztreppe hinaufgebend, gelangt waren, lagen an einem langen zweiflugeligen Gange {gallery, nicht zu ver- wechseln mlt der offenen Gallerie an der Palastfronte, 51, 1 ff.), auf welchen die Thuren verschiedener Gemacher gingen. Wenn nun H., der dies S. 108 berichtet, hinznfugt, ihre Nacht- ruhe sei gestort worden durch ein, wie es schien, auf dem Gange stattfindendes Zechgelage, so weicht er nicht wesentlich von B. ab. Denn die Gemacher, aus denen der wiiste (wmar- ling konfus) Larm kam, wenn Diener ab- und zugehend (iie Thuren ofBaeten, waren offenbar jene an dem zweiflugeligen Gange liegenden, also den Zimmern der Englander ganz nahe. 61, 1 f. here, in Alis Palast zu Tepedelen. — apart - -, statt eines Nebensatzes: da sie abgesondert (im Harem) lebt und kaum Erlaubnis bekommt - -. 2. guarded, vgl. I 81, 2. — veil'd. Man kann an den turk. Jaschmak oder den albanes. Benisch (Gopc. 405) denken, Verschleierungen ahnlich den dlchten Huten, welche auf un- seren Inseln die friesischen Madchen tragen. Damen ver- schleiern sich gem, urn sich desto vorteilhafter zu entschleiem. Aber yielleicht ist veiVA nur poetische Zuthat und nichts Bestimmtes gemeint. Von Alis Uamen sahen die Premden gar nichts. — 'guarded' und 'veil'd' sollten nach to move stehn. Der Konflikt dieser Partizipien mit permitted ist etwas hart. 3 ff. B. hat den Pascha {one, her master 5) und den Harem {her cage) im Auge. 4. 'tamed - -' scheint zum folgenden zu gehoren. Das Tier der WUdnis schweift umher {to rove), aber die Tnrkin ist wie ein Haustier, zahm; sie mag nicht hinaus. 8. more sweetly ; eine sufsere Lust fur die Mutter ihren Saugling selber zu nahren und zu pflegen, als wenn sie dies Ammen und Warterinnen uberliefse. — bears den sie unter dem Herzen getragen und geboren hat. Das Zeitverhaltnis zu rears ist nicht ausgedruckt 9. {which) no meaner passion shares die Brust, welche allein die Mutterliebe beseelt und keine weniger edle Leidenschaft zugleich erfflUt. Das {,) vor no, welches man in fast alien Ausg. findet, ist getilgt. 120 CHILDB HAROLD'S PILGRIMAGE. 62. In marble-paved pavilion, where a spring Of living water from the centre rose, Whose bubbling did a genial freshness fling, And soft voluptuous couches breathed repose, Ali reclined, a man of war and woes: Yet in his lineaments ye cannot trace, While Gentleness her milder radiance throws Along that aged venerable face. The deeds that lurk beneath, and stain him with disgrace. 63. It is not that yon hoary lengthening beard 111 suits the passions which belong to youth; 62, 1 ff. Die Reisenden hatten dreimal Audienz bei Ali, zuerst am 20. Okt. in einem grorsen Zimmer, dessen Mitte eine mar- morne Zisterne mit springendem Wasser einnahm; es waren als Schmuck bunte Ziegel (Dutch tiles Ofenkacheln) ver- ■wendet. Am naohsten Tage empfing Ali seine Gaste in einem eleganteren Zimmer, abends. Die Abschiedsvisite erfolgte tags darauf, am Sonntage, 22. Okt. abends. H. Letter XI. — pavilion Offizierszelt, also: Wohngemach (des Heerfuhrers). Von einer zeltartigen Bauart desselben verlautet nichts. Es lag am anderen Ende des langen zweiflugeligeu Ganges , auf welchen die Thuren der von den Englandern bewohnten Raume gingen. — Von marmornem FuCsboden sagt H. nichts. 2. living fliefsend, nicht stagnierend. 3. genial natiirlich, wie man sonst nur in Feld und Wald findet. 4. couches, der rings um das Zimmer gehende scharlachiiarbeDe Sofa. — breathed repose d. h. Ruhe boten, dazu einluden. 5. a man - ■ der sich darauf verstand anderen Krieg und Leid zu bereiten. G ff. Die eigene Erfahrung wird zu einem allgemeinen Satze er- hoben ,man kann, so lange Ali freundlich und artig ist, ihm seine Gewaltthatigkeit und Hinterlist nicht vom Gesichte ab- lesen, nicht ansehn'. 7. 'milder' ist seiner Wirkung nach so viel wie Lmildernd'; s. II 20, 1. I 63, 1 if. nicht als ob ihm, weil er ein alter Mann ist, das Recht leiden- schaftlich zu sein zu bestreiten ware, aber seine Leidenschaft ist, die Mitmenschen erbarmenlos zu morden; Mordlust und graues Haar, das stimmt nicht; es soil ja niemand des an- dern Blut vergiefsen, am wenigsten aber der Bejahrte, welcher uber Recht und Unrecht ein reifes Urteil besitzen mufe. CANTO II. 121 Love conquers age — so Hafiz hath averr'd, So sings the Teian, and he sings in sooth — But crimes that scorn the tender voice of ruth, Beseeming all men ill, but most the man In years, have mark'd him with a tiger's tooth; Blood follows blood, and, through their mortal span. In bloodier acts conclude those who with blood began. 64. 'Mid many things most new to ear and eye The pilgrim rested here his weary feet. And gazed around on Moslem luxury, Till quickly wearied with that spacious seat Of Wealth and Wantonness, the choice retreat 63, 3 f. der Liebesgott bewaltigt selbst den Greis — die ergreiseten und stets Terliebten Dichter Hafis und Anakreon Yersichern uns das und haben Recht. Hafis aus Schiras (t 1389 n. Ohr.); Anakreon von Tecs (the Teian), Freund des Polykrates (v. Chr. 522 f). Die Gedichte , welche B. im Sinne hat (vgl. Ill 87, 2) sind aber weit junger. — W. S. erkl. to aver durch to declare positively. — H. spricht von 300 Weibem, die All in seinem Harem haben solle. 5. Verbrechen, die (d. h. bei deren Begehung die Thater) des Mitleids {ruth) sanfle Mahnung nicht achten, fuhllos uber- horen. - 7 £f. Ali war, als B. ihn besuchte, den siebzig nahe, erne Bejahrt- heit, die er sorgfaltig bemiiht war zu verstecken. — Ein Merk- zeichen bildet mitvinter den Sinn ab. So ist denn dem Pascba von Janina der Stempel der Blutgier, ein Tigerzahn, aufge- gepragt. Es ist aber diese Stempelung etwas Bleibendes, weil sein Blutdurst bleiben wird, denn auf solcher Bahn giebt es kein Stillestehn. 64, 1 if, des Aufenthalts bei Ali ward Harold bald mude, es ging ihm da zu prachtig und uppig her. St. 64 will hinuberleiten zu den weiterhin besprochenen Tugenden der Albanesen, denen Pracht und Oppigkeit fremd ist, daber Harold lieber mit ihnen als mit Ali verkehrte. - 4. till quickly wearied - - bis er - - miide ward und er ward es bald, aber bald ward er - - mude. Partizlp statt eines Satzes. Im M. S. lauten Z. 1 — 5 anders; dafs Harold des Aufent- halts bei Ali bald {quickly) uberdrussig wurde, kommt in der Version des M. S. nicht vor. In Wahrheit blieb B. vom 19. bis zum 23. Okt., also ziemlich lange in Tepedelen. Die Version des M. S. folgt auch darin dem Thatsachlichen treuer, dafs nicht von Ermudung der Fufse 2 die Rede ist; zu Fufs gegangen wurde nur ausnahmsweise, 55, 1. 5f. wantonness Oppigkeit. Es scheint auf den sehr frequenten 122 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Of sated Grandeur from the city's noise: And were it humbler, it in sooth were sweet; But Peace abhorreth artificial joys, And Pleasure, leagued with Pomp, the zest of both destroys. 65. Pierce are Albania's children, yet they lack Not virtues, were those virtues more mature. Where is the foe that ever saw their back? Who can so well the toil of war endure? Their native fastnesses not more secure Than they in doubtful time of troublous need: Their wrath how deadly! but their friendship sure, When Gratitude or Valour bids them bleed. Unshaken rushing on where'er their chief may lead. Harem Alis gezielt zu werden. Die altere Version vermied diesen Seitenblick. An Thatsachlichem hat derselbe insofern keinen Halt, als die Fremden von Alis Dameu nichts zu sehen bekamen, 61, 2. — from zu retreat und nicht Gran- deur sated from, Mn. K 1, 245 zu konstr. : mude des aus- erlesenen, eine Zuflucht vor dem Stadtlarm gewahrenden Palastes des grofsen Herrn, wenn er das ubrige satt hat und einmal Abwechselung wunscht.. 64, 8 f. Vgl. I 22, 8 f. — tke zest (die Wurze) of hath, Pleasure and Pomp. 65, 1. children, 84, 3. Vgl. Matth. 23, 37 thy children (Anrede an Jerusalem). Daneben sons, I 37, 1; II 83, 1; (72) 3, 1. 2. Tugenden, (die freilich als seiche in noch vollerem Mafse zu bezeichnen sein warden) wenn sie entwickelter (wjore mature), weniger roh und kreaturlich waren. 3. saw their back sie Kehrt machen sah. 5 f. die Burgen ihrer heimatlichen Berge sind nicht fester und zuverlassiger als sie im Momente peinlicher Not. 7. ivrath. Der Albanese ist empfindlich imd gewaltthatig; er greift gleich zur Flinte. So entstand wegen etlicher Patro- nen, die ein Albanese einem anderen Albanesen zugesagt hatte und hernach verweigerte, eine blutige Fehde, bei der nicht weniger als zwolf Personen an einem und demselben Tage getotet warden. Ein Albanese brachte seinen Nachbar urn, weil dieser ihm seine Kerze verflucht hatte. Gopcevic 323. 331. - 8. indem das Gefuhl des Dankes oder das Gebot der Mann- haftigkeit sie Blut und Leben einsetzen lafst, jenes im Pri- vatverbaltnis, dieses in der Schlachtreihe. Bei Oratitude hat B. 0. Zw. seine albanesichen Diener Basili und Derwisch im Auge, die ihm anhingen wie Freunde. In der N. zu St. 38 CANTO II. 123 66. Childe Harold saw them in their chieftain's tower, Thronging to war in splendour and success; And after view'd them, when, within their power. Himself awhile the victim of distress; That saddening hour when had men hotlier press: But these did shelter him beneath their roof. When less barbarians would have cheer'd him less. And fellow-countrymen have stood aloof — In aught that tries the heart how few withstand the proof! 67. It chanced that adverse winds once drove his bark vergleicht er ihre Gesinnung mit dem Kaltsina, den er bei seinem Abschiede aus England von einem Intimus erfahren. Solchen Dienern , die zwar Lohn empfingen , aber was sie empfangen batten, durch Handlungen, die nicht eines Lohners sind, weit uberboten, konnte ,Dankbarkeit' als Motiv beigelegt warden. 66, 1. zu Tepedelen, 58, 1. 3 £F. gehn auf das St. 67 f. genauer dargestellte Erlebnis. — distress Not, Seenot. Vgl. signal of distress NotschuTs. Auch H. 167, von der Bedrangais des Schiffes redend, sagt: by four o'clock we were pronounced in distress. - 5. saddening dunkeind, dunkel; sad bed. auch ,dunkelfarbig' ; d£ifs eine dunkle Stunde in solchem Fall auch ,traurig' ist, 7ersteht sich dann nebenher. — Nach H. dauerte die pein- licbe Lage von 4 Uhr nachm. bis 1 Ubr morg. - 8. ^fellow-countrymen' geht auf die Berger von Strandgut in Cornwall. N. Eben dieselben sind mit less barbarians 7 ge- meint. — {would) have stood aloof. 9. the heart das Geluste des menschlicben Herzens, den Egois- mus. 67, 1 S. Die Reisenden verliefsen am 23. Oktober Tepedelen und er- reichten am 26. Janina, wo sie bis Nov. 3. blieben. Dann ging es nacb Salora, dem Endpunkte der Landreise und zu Boot weiter nach Prevesa. Hier begaben sie sich an Bord eines turk. Kriegsschiffes (Galeote). Mittags gingen sie unter Segel. Es ward schlecht gesteuert, sie sjusen bald fest, war- den aber doch urn 1 Ubr wieder flott. Dm das Ziel der Fabrt, Patras, zu erreichen, muiiste das leukadische Vorgebirge umsegelt werden. Das mislang. Bei dem starken Gegen- winde und dem hohen Seegang kam die Galeote den turk. Seeleuten ganz aus der Macht, das Besansegel zerrifs, man fuhr gen Korfu, also nach N. statt nacb S. Die grofse Raa bracb, das Focksegel splifs und die Galeote trieb vorwarts 124 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Full on the coast of Suli's shaggy shore, When all around was desolate and dark; To land was perilous, to sojourn more; Yet for a while the mariners forbore. Dubious to trust where treachery inight lurk: At length they ventured forth, though doubting sore That those who loathe alike the Frank and Turk Might once again renew their ancient butcher-work. 68. Vain fear! the Suliotes stretch'd the welcome hand, wie ein Stuck Holz. Die tiirk. Seeleute traten dann zuruck imd uberliefsen den Griechen die notdurftige ftViederinstand- setzung und Lenkung des Schiffes. Diesen gelang es bei dem Abnehmen des Windes und Wellengangs das Schiff an die albanesisohe Kiiste von Suli zu bringen. Um 1 Uhr morgens ward Anker geworfen in der Bucht von Fanari. Sie beschlossen nun zu Lande wieder nacii Prevesa zuriickzugehn, yerliefsen also die Galeote und ritten auf muhsam und spat erlangten Pferden eines Weges, der ihnen Parga zur linken zeigte. Nach einer halben Stunde waren sie im Dorfe Vo- londorako. Die Albanesen nahmen sie daselbst freundlich auf; sie brachten die Nacht bei ihnen zu und begaben sich dann nach Prevesa. Hier gingen sie an Bord einer anderen Galeote am 13. Nov. und erreichten, nachdem sie nacbts vor der am Dfer belegenen Festung Vonitza stillgelegen, am 14. Utraki. 67, 4. to sojourn more. Nach den mit dem tiirk. Kriegsschiff ge- machten Erfahrungen mochte allerdings mancher es bedenklich finden an Bord zu bleiben, so dafs diese Bedenklichkeit die andere, ob nicht die Eingeborenen sie schadigen wurden, iiber- ■wog. Drei oder vier Bewaffnete zeigten sich an der Kuste und fragten, wer sie seien. Doch bald ergab es sich, dafs die Bewafiheten keine feindlichen Absichten gehegt, vielmehr ihrerseits gefurchtet batten, die Galeote mochte ein eiig- lischer Kreuzer sein. - 5. forbore mieden die Landung. 7 ff. doubting, in der weniger^ublichen Bed. ,besorgend'. Vgl. fr. re- douter. Von solchen Besorgnissen findet man bei H. nichts. Die Albanesen sind allerdings die geborenen Rauber, scheinen also alle zu hassen, die ihnen vorkommen, Turken und Nicht- Turken. B. giebt diesem Gedanken eine solche Spitze, um sagen zu kSnnen: vain fear - - 68, 1. 68, 1. 4 ff. Gemeint ist die Aufnahmo im Dorfe Volondorako seitens des Ortsvorstandes und der dreifsig albanes. Soldaten, die dort cinquartiert waren. — Suliotes. Das Dort Volondorako ist CANTO II. 125 Led them o'er rocks and past the dangerous swamp, Kinder than polish'd slaves, though not so bland. And piled the hearth, and wrung their garments damp, And flll'd the bowl, and trimm'd the cheerful lamp. And spread their fare; though homely, all they had: Such conduct bears Philanthropy's rare stamp ; To rest the weary and to soothe the sad, Doth lesson happier men, and shames at least the bad. 69. It came to pass, tliat when he did address nicht weit ab von Parga, 67, 1. Da nun Ali die alten Be- wobner des Gebirgszuges Suli 1803 nach Parga und Korfu nmgesiedelt hatte, so kann Volondorako suliotische Bevolke- rung gehabt haben. Jedenfalls liegt das Dorf nahe bei Suli; die Reisenden sahen die Bergfeste dieses Namens innerhalb des Hohenzuges im 0. — 'welcome' etwa: zum Willkommen. 68, 2. swamp, die weite Flache der salzigen Sumpfgewasser bei Natoliko und Missolunghi. Sie wurden nicht zu Pferde, son- dern auf flachen Kahnen passiert. H. 202. — Die Sumpfe wurden passiert, nachdem sie in Voloudorako gewesen. Was also Z. 2 gesagt ist, hat spater stattgefunden als das Z. 4 if. Gesagte. — past = beyond, aber pass'd ,passierte'. 3. Die guten Unterthanen der civilisierten Lander Europas gelten dem Dichter fiir hofliche Knechte. 4. wrung, yerm. Ausschmuckung; zwischen ihrem Landgang und ihrer Ankunft in Volondorako verstrich ziemlich viel Zeit. Abweichungen vom Thatbestande geben sieh auch sonst kiind, s. was 38, 1 ; 55, 1 ; 72, 1 ; (72) 7, 3 und an anderen Stellen des Kommenfars betn. ist. Aber die Abweichungen sind alle miteinander nebensachlich ; im allgemeinen berichtet B. treu was er gesehn und eriebt hat. Da er nicht seine Reise, sondern die einer poetischen Person beschreiben wollte, hatte er sich viel erheblichere Fiktioneu eriauben konnen. 5. trimm'd the - lamp, Matth. 25, 7. — cheerful gemntlich. 6. trugen auf von ibren Speisen, die freilich (though) beschei- den waren; aber mehr batten sie nicht. Vgl. 60, 6. 7 ff. 'conduct' wird naber ausgefuhrt durch den Infinitiv Z. 8 ,solch ein Verhalten , dafs sie namlich - - -'. Das so ausge- fubrte conduct ist Subjekt von doth 9. — lesson belehren, eine Lehre sein den - -. — In Z. 8 ist eine ganz cbristliche Ge- sinnung bezeichnet. B. weist diese Gesinnung mit Vorliebe bei den grofsenteils dem Islam anhangenden Albanesen nach. 69, 1 ff. Von Volondorako nahmen sie drei der dort einquartierten Albanesen, 68, 1, als Bedeckung mit. In Prevesa warben sie noch 37 mebr an und gingen mit ihrer nunmehr 40 Mann zahlenden Bedeckung an Bord der Galeote, die sie nach der 126 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Himself to quit at length this mountain-land, Combined marauders half-way harr'd egress, And wasted far and near with glaive and brand ; And therefore did he take a trusty band To traverse Acarnania's forest wide. In war well season'd, and with labours tann'd, Till he did greet white Achelous' tide, And from his further bank ^tolia's wolds espied. 70. Where lone Utraikey forms its circling cove. Sudostecke des Golfs von Arfa fuhrte. Sie landeten in der Bucht von Utraki, 14. Nov., 67, 1. Auch hier lagen albanes. Soldaten, daher sie ihre Mannschaften auf 50 bringen koimten. Die 10 in Utraki neu Angenommenen begleiteten sie die ersten zwei Stundeu durch dichte Walder und Passe, die fur un- sicher galten, gingen aber dann wieder nach Utraki zuruck, 15. Nov. Die librigen 40 gingen mit durch Akarnanien und bis Missolunghi in Atolien. — it came es kam so, dafs Bauberbanden den Weg sperrten, auf welchem Harold Al- banien (in dem weiteren Sinne, 38, 7) zu verlassen gedachte. Es sollte eigentlich heifsen: es kam so, dafs Harolds Durch- reise zu einer Zeit und in einer Gegend stattfand, tvo es Rauber gab. Das Rauberwesen trat nicht jetzt erst ein. 69, 3. half-way in der Mitte der eingeschlagenen Marschroute, d. h. in irgend welchen Passen zwischen Utraki uud Missolunghi. 4. wasted (alles) verwiisteten. - 7. season'd ausgewittert, hier: abgehartet, nicht sowohl durch Wind und Wetter {loeafher-heaten) , als durch das Wetter des Krieges. — tann'd gegerbt, gestahlt. - 8f. D. h. bis er auf das linke {further das jenseitige) Ufer des Aspro (Acheloos), das atolische, gekommen war. In Atolien namlioh und zwar in Missolunghi wurden die Albanesen bis auf einen (Derwisch) entlassen. — wolds Ebenen, etwa ,Fluren'. Hobh., die Cberschreitung des Aspro bei Guria (Nachtquartier daselbst) berichtend, sagt S. 201, ihre Reise durch Akarnanien sei immer durch dichte Eichwalder gegangen, aber was sich ihnen von Aetolien gezeigt habo, sei ganz verschieden ge- wesen, weniger waldig und hugelig, und reich an lippig an- gebauten Strecken, einst Paracheloitis genannt. Mit Unrecht ist also fiir wolds die Bed. ,Wildnisse, wilde Forsten' ange- nommen worden. Auch unten 88, 7 ist wold — Ebene. — his, des Acheloos. Mit from wird der Ort bestimmt, wo sich der Sehende, nicht der wo sich das Gesehene be- findet. 70, 1. Utraikey, 5rtchen an einer Bucht im S. 0. des Meerbusens von Arta, 69, 1, hiev = hay of Utraikey = circling cove. CANTO If. 127 And weary waves retire to gleam at rest, How brown the foliage of the green hill's grove, Nodding at midnight o'er the calm bay's breast, As winds come lightly whispering from the west. Kissing, not ruffling, the blue deep's serene: — Here Harold was received a welcome guest; Nor did he pass unmoved the gentle scene, For many a joy could he from Night's soft presence glean. 71. On the smooth shore the night-fires brightly blazed. The feast was done, the red wine circling fast, And he that unawares had there ygazed Im Deutschen mit Reflexiv und Adverb ,wo die Bucht (cove) von Dtraki sich kreisformig gestaltet, sich rundet'. S. I 34, 2, 82, 9. 70, 2. mude Wogen ziehen sich ins Kammerlein zuruck um die blitzenden Augen zuzuthnn, um funkelnd zu eutschlummern. Mit gleam scheint blendendes Weifs gemeint von Wellen, die schaumten. Aber es war sebr still im Wetter 4, und die Bucht ist rings geschfitzt. B., der o. Zvf. das wirklich Ge- sehene wiedergeben wollte, hat hier zu viel und zu bunt ge- pinselt. Vgl. 6. - 3, green begrast; vgl. greensward I 49, 4. Die Zeit im Jahre war Mitte Nov. und die gewaltigen NiederscUage im Okt. mussen den Wiesenwachs sehr ei-frischt haben. - 4. Um 11 Dhr ging alles schlafen in Utraki, auch die Englan- der. H. 197; midnight ist also nicht streng zu nehmen. - 5. as je nachdem, 28, 8; oder: immer vfenn, 60, 9. 6. ruffling zerknittemd, krausmachend, etwa ,storend'. — 'serene' Neutrum ,das Heitere, die Heiterkeit' ; I 44, 6 for their country's good fur das Wohl; vgl. n 28, 7. — Das Nacht- bild, welches St. 70 — die ganze Stanze, nicht erst Z. 4ff. — schildert, erhalt Farben, die besser fiir die Tageshelle passen (gleam, brown, green, blue). Viell. kann man sagen, green hill und blue deep sei Poetenjargon, wie auch Homers stehende Epitheta nicht immer der Situation entsprechen. Gleam und brown indes lassen sich so nicht entschuldigen. 71, 1. smooth - -, ein Kiesufer. H. — night-fires. Man hatte eine Ziege geschlachtet und briet sie ganz; es waren vier Feuer im Hofe der Lagerhutte angezundet. 2. the feast das Essen, der Schmaus. — Des Weins enthalten sich die albanes. Moslemin nicbt. N. S. 59, 3. 3 f. ein plotzhch in diesen Kreis versetzter Auslander wurde ge- starrt {ygazed = gazed, 54, 4) haben als sabe er Geister. 128 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. With gaping wonderment had stared aghast; For ere night's midmost, stillest hour was past, The native revels of the troop began; Each Palikar his sabre from him cast. And bounding hand in hand, man link'd to man. Yelling their uncouth dirge, long daunced the kirtled clan. 72. Childe Harold at a little distance stood And view'd, but not displeased, the reveMe, Nor hated harmless mirth, however rude: In sooth, it was no vulgar sight to see Their barbarous, yet their not indecent, glee; — ^aghast' mit h, well es auf ghost bezogen wurde. Dafs agast (ygl. agaze) korrekter sei, bem. W. S. 71, 5. als die mittleren Stunden {hour Sing., uneig.) der Nacht be- goimen batten und ,ehe sie vorbei waren' also ■/.. B. von 10 Uhr abends bis 2 Uhr morgens. 6. native landesublich, eigentiimlich albanesisch. 7. 'Palikar' beizubehalten oder etwa ,Kampe'. Pallikarion (neugriecb.) Jiingling, junger Held. 8 f. Sie umtanzten das grofste der vier Feuer. Von den beiden bei H. 153 beschriebenen Tanzen kann es nur der Tucher- tanz gewesen sein. Jeder Teilnehruer fafst mit der Hand ein Tuch, welches der nachste ebenfalls erfafst halt, so dafs sie eine Kette bildeu. (Auf KrMd ist also mehr Gewicht zu legen als auf hand in hand.) Der Reigenfiihrer giebt den Modus an ; bald bewegen sie sich im Kreise, bald werfen sie sich aufs Knie und schnellen mit lautem Juchzer wieder empor, indem sie uberhaupt mit ibrer eigenen Stimme den Tanz begleiten. Das in Utraki als Begleitung dienende Lied hatte den Refrain ,Klephten von Pargal Klephten von Pargal' H. 196. 9. 'dirge' eig. ,Grablied' mag Monotonie bezeichnen. Das Lied mit dem immer wiederkommenden ,Klephten von Parga' be- schaftigte die Albanesen uber eine Stunde. — daunced = danced, 78, 6. 72, 1. stood. Die Zuschauer safsen vielmehr auf dem Erdboden; das Tanzen mufs mehrere Stunden gedauert haben. 3. nor auch nicht, uberhaupt nicht. 4f. Da to see zu sight gefugt ist wie I 40, 1, so werden die an beiden Stellen folgenden Nomina Akkusative sein. — Hheir' ist gegen sonstigen Gebrauch wiederholt. 5. glee Belustigung, die in Gesang, I 2, 6, und Tanz besteht. CANTO II. 129 And, as the flames along their faces gleam'd, Their gestures nimble, dark eyes flashing free, The long wild locks that to their girdles stream'd, While thus in concert they this lay half sang, half scream'd: — 1. Tambodrgi! Tambourgi! thy 'larum afar Gives hope to the valiant, and promise of war; All the sons of the mountains arise at the note, Chimariot, lUyrian, and dark Suliote! 2. Oh! who is more brave than a dark Suliote, In his snowy camese and his shaggy capote? To the wolf and the vulture he leaves his wild flock. And descends to the plain like the stream from the rock. 3. Shall the sons of Chimari, who never forgive 72, 6 f. und immer wenn die Flammen sie beleuchteten, ihre Bewe- gungen und Blicke zu sehn. Die Nacht war sehr dunkel, berichtet Hobhouse S. 197, nur die Feuer (the night-fires, 71, 1) gaben etwas Licht. Von Mondschein ist nicht die Rede; der Mond (erstes Viertel) mag, als sie den Tanz sahen, schon unter dem Horizont gewesen sein. — gestures Tanz- bewegungen, deren Nicht-Erwabnung auffallen wiirde. Dafs durch faces eigentlich nur eyes vorbereitet wird, ist wahr, doch beschaftigt sich auch Z. 8 nicht mit dem Angesicht. Mit gestures nimble ist also schwerlich ein lebhaftes Mienen- splel gemeint. 7. '/iree' statt freely. Vielleicht will B. sagen, dafs ihnen das Freiheitsgefuhl aus den Augen blitzte. (72) 1, 1. tambourgi Trommelschlager. N. In einem Volksliede bei Gopc. kommt tamburlaz als Bez. einer turk. Handpauke vor. — thy 'larum (= alarum) afar dein Signal weit- scballenden Tones. - 4. Die Chimarioten, hernach sons of Chimari {3, 1), wohnen siidlich von Kap Linguetta und Avlona, wo emst die Akro- keraunien waren, 61, 1. — Illyrier = Ober-Albanier. 2, 2. camese fr. chemise; 58, 1. — capote 52, 6f. - 3. sein Liebstes, die Bergherde, lafst er dem Wolf, um dem Feinde die Stirn zu bieten. - 3, 1 f. In Albanien henscht die Blutrache. Sie wird znnacbst Byron, Cliilde Harold. 9 130 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. The fault of a friend, bid an enemy live? Let those guns so unerring such vengeance forego? What mark is so fair as the breast of a foe? 4. Macedonia sends forth her invincible race; For a time they abandon the cave and the chase: But those scarfs of blood-red shall be redder, before The sabre is sheathed and the battle is o'er. 5. Then the pirates of Parga that dwell by the waves, And teach the pale Franks what it is to be slaves. Shall leave on the beach the long galley and oar. And track to his covert the captive on shore. an dem Morder geubt, doch auch Ehebrucb, Verleumdung, uberhaupt Krankung wird so geahndet. Selbst jetzt ist es noch nicht geluDgen den langwierigen Pehden Einhalt zu thun, die zwischen Familien und ganzen Dorfern ge- fuhrt werden. Gopc. 322. (72) 3, 3. ^leV ist Verbum finitum und nicht abhangig von shall jlassen ihre nie fehlenden Flinten (sie) solche (am Landes- feinde zu ubende) Rache aufgeben' d. h. gestattet ihnen das Bewufstsein so gut scbiefsen zu konnen, dafs sve auf solche Rache verzichten; im Gegenteil wird es sie dazu anreizen. 4. so fair so schon und ritterlich (edler als Blutrache). 4, 3. but. Zusammenhang unsicher. Man hat erkl. ,aber auch jetzt steht ihnen eine Jagd bevor und eine sehr blutige, der Krieg'. Indes konnten Z. 3 f. auch lose Neben- bemerkung sein ,sie werden aber wirklich zu thun be- kommen'. — blood-red, Substantiv: Scharpen von ,blut- roter Farbe' 58, 4; vgl. I 66, 6 walls of white; III (55) 2, 5. 5, 1. '■pirates of Parga' ist verm. Ubersetzung des Refi-ains, 71, 8; auch H. iibersetzt so. Aber Klephten sind Wege- lagerer, nicht Seerauber. - 4. B. komponierte dies Lied aus Volksliedern, die man ihm iibersetzt hatte. Sein Material mochte eine bestimmte Situation enthalten, so dafs zu erkl. ware: und werden dann, am Landkriege teilnehmend, den Kriegsgefangenen, der zu entspringen wagte, bis in seinen Schlupfwinkel an der ihnen wohlbekannten Kuste verfolgen und wiederholen. Aber captive bezeichnet wohl vielmehr den Feind, den man gefangen nehmen will und sicher gefangen nehmen wird, eine Prolepsis, wie wenn man sagt: der Jager verfolgt seine Beute. CANTO II. 131 6. I ask not the pleasures that riches supply, My sabre shall win what the feeble must buy; Shall -win the young bride with her long flowing hair, And many a maid from her mother shall tear. 7. I love the fair face of the maid in her youth. Her caresses shall lull me, her music shall soothe; Let her bring from the chamber her many-toned lyre. And sing us a song on the fall of her sire. 8. Eemember the moment when Previsa fell, The shrieks of the conquer'd, the conqueror's yell; The roofs that we fired, and the plunder we. shared. The wealthy we slaughter'd, the lovely we spared. (72) 7, 3. 'fhe^ um das dritte her zu vermeiden. — chamber = bower, I 9, 1. - 4. Von albanes. Madchen, die zur Laute singen, berichtet H. nichts. - 8, Iff. Im Frieden von Campo Fonnio 1797 Okt. 17 waren dor- tige Kustenplatze an Frankreich abgetreten und you fran- zasischen Truppen besetzt worden. Die Franzosen gaben die Platze demnaohst wieder auf, Prevesa ausgenommen. Als die Nachricht^kam Ton der Schlacbt bei Abukir und Napoleons Lage in Agypten, fand AH Pasiiha es geraten den Ort zu stdrmen. Die Franzosen und die mit Ali verfeindeten griech. Bewohner von Suli verteldigten sich mutig gegen die vfohl zebnfach uberlegenen Albanesen, v?elche Ah und seine Sohne Muktar und Veli anfuhrten, Nov. 12/13. Doch war Prevesa bald ersturmt. Ali liefs 200 griech. Be- wohner von Prevesa enthaupten. Eins der Kriegslieder, die B. und H. zu Salora, 46, 1, horten, bezog sich auf die Erstunnung Prevesas. H. 18. 35. 2. Altere Ausg.: congueror^, Ausg. 873: conqueror's. Der Sinn verlangt eine Mebrheit; yell kann nicht von dem Heerfuhrer gesagt sein; die das Siegsgeschrei erheben, sind die Truppen. 1st conqueror's richtig, so mufs der Singular, -m^ 33, 9 lover's, als Vertreter der Gattung genommen werden. Vel. 52, 3. Dem uberwiegenden Sprachgebrauch (28, 7 f.) zufolge ist the conquered Plural, so dafs auch die Eonzinnitat fur conquerors' spricbt; zwingend ist freilich der Sprachgebrauch nicht, IV 107, 9 the mighty falls = fall. - - 3f. Vor we ist uberall that zu erganzen. 132 CHILDB HAROLD'S PILGRIMAGE. 9. I talk not of mercy, I talk not of fear; He neither must know who would serve the Vizier: Siace the days of our prophet the Crescent ne'er saw A chief ever glorious like AU Pashaw. 10. Dark Muchtar, his son, to the Danube is sped. Let the yellow-halr'd Giaours view his horsetail with dread ; When his Delhis come dashing ia blood o'er the banks. How few shall escape from the Muscovite ranks! 11. Selictar! unsheathe then our chiefs scimitar; Tambourgi! thy 'larum gives promise of war. Ye mountains, that see us descend to the shore, Shall view us as victors, or view us no more ! (72) 9, 2. Vinier. H. bem., das Volk babe Ali immer einfach ,dett Wesir' genannt. 4. einen bestandig siegreichen Heerfuhrer wie Ali d. h. einea solchen Heerfuhrer wie Ali, der bestandig siegt. 10, 1. Der Grammatiker Crombie nahm Muchtar his iwc Much- tar's und tadelte das schlechte Englisch; W. 586 (Mn. I 315). Da die Ausg. nicht interpungieren , so konnte Crombies Erkl. richtig scbeinen. Aber Ms ist = Alis. Danach mufs his son, eln Appositum wie I 37, 2 your - goddess, zwischen (,) {,) gesetzt werden. Muktar, Ali Paschas altester Sohn , zeichnete sich aus in dem damals (1809) mit Rufsland gefnhrten Kriege. H. 55. 116. Muk- tars Sohne waren noch Knaben. — dark dnnkel (von Haar). 3. yellow -haired, im Gegensatze des eignen schwarzen Haars. B. merkt an, dafs die Albanesen das Beiwort ,gelb' den Russen geben, die eben hier gemeint sind. — Giaour (Hund) nennt der Turke den Andersglaubigen. — Muktar war Pascha von Thessalien. Bone IV 420. Da ein Pascha, zwei Oder drei Rofsschweife hat, so erwartet man nicbt tail sondern tazis; I 70, 6. 8. wenn seine Reiter (^Delhis, 58, 5) in Blutlachen dahin- jagen am Donauufer. o'er uber-hin, an, III 61, 9; IV 25, 4. In der ags. Bibel ist 'upon a rocJc^ Matth. Vfl 24 durch ofer Stan ausgedriickt. - 11, ]. Selictar Schwerttrager. N. Dergleichen kam verm, in dem Kriegsliede, 8, 1, vor. Denn das Kommando, mit welchem die Albanesen zum Sturm gefuhrt wurden, lautete: Scbwert heraus. H. 19. — chiefs, Alis, 9, 4. CANTO II. 133 73. Pair Greece! sad relic of departed worth! Immortal, though no more; though fallen, great! Who now shall lead thy scatter'd children forth, And long accustom'd bondage uncreate? Not such thy sons who whilome did await, The hopeless warriors of a willing doom. In bleak Thermopylae's sepulchral strait — Oh! who that gallant spirit shall resume. Leap from Eurotas' banks, and call thee from the tomb? 74. Spirit of freedom! when on Phyle's brow Thou sat'st with Thrasybulus and his train, 73, 1 ff. Die schone Grsecia hat Kinder, die aber nicht von eines Vaters Hand vereint und geleitet werden. — Durch departed jdahingeschieden, gestorben' kommt in worth etwas Person- liches jdahingescbiedene Menschen oder Yolker die etwas wert waren'. Also yiell. Worth, 85, 9, zu schreiben. 3. scatter'd. Die jetzigen Hellenen leben in einer wahren Dia- spora; in London soil es 200 griech. Familien geben, und auf dem griech. Festlande triHt man albanesische DSrfer neben griechisch redenden Dorfern an. — forth, zum Kampfe, 76, 2. - 5 if. deine Sobne von ehedem, die in Thermopyla (490) fielen, waren (Kopula fehlt, s. I 80, 1) nicht solche Schwachlinge wie die jetzigen Griechen sind. — await. Das Objekt, doom, zu erganzen aus Z. 6. — warriors of- - Streiter uber denen - - schwebt, streitend unter einem - -. Oder ware of a doom obj. Genitiv ,ein freiwilliges Todesverhangnis sich erstreitend'. - 7. bleak, 1 31, 1, blofse Floskei. Der Ort, den B. ubrigens gar nicbt kannte, soil als ein hochst schauerlicher erscheinen. - 9. leap from- Eurotas' banks, d. h. in den Eurotas springen, wiederum Spartaner sein. — Setzt man (,) nach tomb, so wird der Geist der Freiheit (74, 1) angeredet. Fw. 74, 1 f. Phyle, auf der Strafse von Theben (wo Thrasybul herkam) nach Athen, Kastell in den Abhangen des Fames. Thrasybul nahm 404 das Kastell ein und wurde daselbst von den Ty- rannen, deren Regiment er zu sturzen ging, vergeblich be- lagert. Xen. Hell. II 4, 2. — Am 23. Nov. setzten die Reisenden von Missolunghi fiber nach Patras. Sie blieben daselbst 11 Xage und gingen dann ostw^rts. In Yostitza muTsteh sie auf gunstigen Wind warten; erst Dez. 14 von Vostitza nach Salona uber den Golf. Dez. 16 den Parnafs, I 60, 1, und die Statte von Delphi besucht. Hierauf fiber Arachova nach Lebadea (Livadien). Daselbst Stagiger Aufenthalt. Abstecher nach ChSronea. In Theben Dez. 22. Am Weibnachtsabend Nachtquartier in Skurta, einem Dorfe des Kitharon, Dez. 24/25. Am 25. nachmittags 2V2 Dhr bei 134 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Couldst thou forebode the dismal hour which now Dims the green beauties of thine Attic plain? Not thirty tyrants now enforce the chain, But every carle can lord it o'er thy land; Nor rise thy sons, but idly raU in vain, Trembling beneath the scourge of Turkish hand. From birth till death enslaved: in word, in deed, unmann'd. 75. In all save form alone, how changed! and who That marks the fire still sparkling in each eye. den Ruinen des alten Phyle im Parnes angelangt und Athen aus der Feme erblickt. Abends S'/a Dhr in Athen. H. 210 bis 285. 74, 4. 'green beauties' mag auf Saatfelder zu beziehn sein. Gegen die Mitte des November fangen die attischen Saaten an zu grunen, im April ergilben sie; Eiensis, umkranzt von Saatengrun, ist ein erfreuJicher Anblick im Winter. Laub- holzer aber giebt es fast gar nicht und der Olivenwald ist von sehr mattem Kolorit. - 6f. carle. Carl und Femin. carlin sind schottischi wenigstens veraltet im Engl., das die Form churl hat. — lord it - - es machen wie der Herr, den Herrn spielen uber das Land, das dir gehort. Bei Sh. Winter's Tale IV 3 queen it. — Statt thy land erwartet man the L, statt thy sons its (the land's} s., Tveil das Attika von 1809 nicht ein Land des Freiheits- genius, noch weniger die Bewohner Sohne desselben heiPsen konnten. Fur den Freiheitsgenius von Athen 1 hat sich un- vermerkt das personifizierte Attika untergeschoben. Wie in St. 74 von Z. 5 an der Freiheitsgenius ganz zurucktritt, so ist er auch hemach spurlos und mufs die Freiheit 75, 4 aufs neue herangerufen werden. — Dafs vorber von Griechen- land (73, 1) und den Griechen {thy sons, 73, 5) die Rede war und hier in vollig gleichem Sinue von Attika (thy land) und dessen Bewohnern (thy sons) die Rede ist, fallt nicht auf; Athen vertritt ja nur das Hellenentum. 7. nor und doch - - nicht. S. I 75, 6. — in vain, unniitz neben idly. 75, 1. Der Ausruf in all - - konnte auf das 73, 1 erwahnte Griechen- land und die landschaftliche Gestaltung (form) seiner Kusten und Berge bezogen werden. Aber mit mehr Grund hat man form von menschlicher Gestalt und Bildung verstanden; vgl. Ill 74, 1. How changed wird dann ausgesagt von thj/ sons 74, 7. Sehr passend konnte nach unmann'd (,) gesetzt wer- den; Hn word, in deed' wird aufeenommen durch in all. — Das Interrogativ who ist Z. 3 wiederholt; ahnlich die Ge- mination von tohere 2, 1. CANTO II. 135 Who but would deem their bosoms bum'd anew With thy unqnenched beam, lost Liberty! And many dream withal the hour is nigh That gives them back their fathers' heritage: For foreign arms and aid they fondly sigh, Nor solely dare encounter hostile rage, Or tear their name defiled from Slavery's mournful page. 76. Hereditary bondsmen! know ye not Who would be free themselves must strike the blow? i By their right arms the conquest must be wrought? Will Gaul or Muscovite redress ye? no! True, they may lay your proud despoilers low. But not for you will Freedom's altars flame. Shades of the Helots! triumph o'er your foe! 75, 3. ^but' wegen des negatiyen Sinnes: nemo est quin existimet Also: wer sollte anders glauben, als dafs ibre Eerzen ent- brannt waren - -. 5. withal trotzdem; eig. daneben, was, von Dingen gesagt, die nicht nebeneinander bestehn konnen, der sittlichen Ent- artnng 1 und dem Hoffen auf ein freies Hellas 6, so yiel sagen will wie ,trotzdem, deimoch'. 6. gives; sie soHten das von sich und ihrer eigenen Eraft er- warten und nicht von der glucklichen Stuade, die ihnen, was sie wunscben, in den Schofs fallen lassen werde. 8. Lat. neque ipsi (ohne machtige Buudner, solely) audent ho- stem sustinere. 9. aus dem Bucbe der Knechtscbatt (das) ibren Namen (enthal- tende Blatt) herauszureifsen. 76, 1. Etwa ,Frohner von Vater auf Sobn'. 2f. themselves zu must strike. — by their right arms mit der eigenen Recbten. Auf diesen Siim leitet auch their bin. Ein Erkl. hat seltsamerweise ,WafFen' verstanden. — wrought erwirkt, erarbeitet. 4. Hobh. Lett. XXXIV setzt auseinander, wie der hellen. Patrio- tismus seine Hoffnungen zun&chst anf RuTsland, dann aaf Napoleon gesetzt babe; wahrend des Zuges nach Agypten babe man in Atben taglicb Bonapartes Gesundbeit aus- gebracbt. 5. freilich konnet ibr wobl eine franzosische oder rassiscbe Pro- vinz, aber niemals frei werden. — despoilers, die Turken. 6. not for you nicht fur euch, sondem fur eure maohtigen Bundesgenossen. — Mit Freedom ist nicht Republikanertum gemeint, sondem die Abwerfnng des Turkenjochs. - 7. jetzt moget ibr Heloten, Spartas Knechte, fiber eure verba fsten 136 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Greece! change thy lords, thy state is still the same; Thy glorious day is o'er, but not thy years of shame. 77. The city won for Allah from the Giaour, The Giaour from Othman's race again may wrest; And the Serai's impenetrable tower Eeceive the fiery Frank, her former guest; Or Wahab's rebel brood who dared divest Herren und Feinde triumphieren , die in iiiren Nachkommen selber Knechtschaft leiden. 76, 8. Der Imperativ change statt Konzessivsatzes ,weiin du auch deine Herren anderst'. 77, 1. the city, Konstantinopel. — CHaour (72) 10, 2. - 2ff. Osman (f 1326) grundete die turkische Macht in Asien, von Bithynien aus. Der Enkel seines Urenkels eroberte Konstan- tinopel 29. Mai 1453. — Der Gedanke, dafs die den Nicht- Mohammedanern seitens der Osmaneu entrissene Stadt diesen moglicherweise wiederum abgerungen werden konnte seitens der Nicbt-Mohammedaner, wird Z. 3 f. so ausgefuhrt, dafs es die Franzosen sein konnten, die Konstantinopel zuruckerober- ten, eine im J. 1810 naheliegende Betrachtung. Die weitere Annahme einer moglichen Eroberung der Stadt durch die Wechabiten (5 if.) geht von Z. 2 insofern ab, als diese keine Giaours sind. 3. tower. Das Serail ist nmgeben von einer hohen Mauer, um- schliefsend Wohnungen, Park, Bader u. a. Vgl. 56, 1. - 4. Frank, die Franzosen, Napoleon. — former guest. Am 12. April 1204 eroberten franzosisohe Kreuzfahrer Konstanti- nopel und grundeten das lateinische Kaisertum ; Graf Balduin von Flandern wurde zum Kaiser ausgerufen. Venedig hatte ihnen seine Sohiffe geliehen und der Doge Dandolo war ihv tapferster Bundesgenosse. Die Venetianer batten hernach den Vorteil von der Untemehmung. S. IV 12, 8. — Man hat vorgeschlagen her auf tower und uicht auf das entferntere city 1 zu beziehn. Einem Bezuge auf tower steht nicbt die ■weibliche Personiiikation, Mn. I 278, wohl aber der Dmstand entgegen, dafs die Franken 1204 nicht Gaste des Serails ■wurden ; ein Serail gab es nicht in der Stadt der Palaologen. Aber viell. hat B. das ignoriert und gesagt, der Franke habe sich schon einmal im Serail einquartiert , obwohl es hatte heifsen miissen, der Franke habe sich da, in der Stadt, ein- quartiert, wo nachmals der GrofsheiT sein Serail gehabt habe, und wo er es noch habe. 5. Wahab's rebel brood, die Wechabiten, eine arabische Sekte, die sich in der Mitte des vorigen Jabrh._bildete und erst seit 1818 (durch Mehemed Ali Pascha von Agypten) unterdruckt CANTO 11. 137 The prophet's tomb of all its pious spoil, May wiad their path of blood along' the West; But ne'er will freedom seek this fated soil, But slave succeed to slave through years of endless toil. 78. Yet mark their mirth — ere lenten days begin. That penance which their holy rites prepare To shrive from man his weight of mortal sin, By daily abstinence and nightly prayer: But ere his sackcloth garb Eepentance wear. Some days of joyaunce are decreed to all, ist. Sie hielten es fur lasterlich den Mohammed, einen blofsen Menschen, anzubeten, und die Moslemin daher fur ihre Todfeinde, furchtbar plundemd und mordend. 1803 nahmen sie Mekka; besonders \;ateten sie 1806, wo sie auch Medina eroberten. Daselbst liegt Mohammed (6) begraben. 78, 1. Zusammenhang: so unglncklich ist denn Griechenland (77,8) und die Griechen (slave 77, 9), und doch (yet) konnen sie noch lustig sein; man bemerke nur (mark) ihre Karnevals- freuden. — lenten, Adj. vom Subst. lent, das die 40tagigen (grofsen) Fasten vor Ostem bed.; daher kein Bindestrich. — B. verlebte die grofsen Fasten von 1810 und wahrscheinlich auch die von 1811, in Athen. — Der Vordersatz ere - - bleibt vorlaufig ohne Nachsatz. 2. penance, Appositum zu lenten days. — prepare zurusten und darbieten, dafs sie von ihren Sunden loskommen. 3. to shrive from man his - -, eine Umkehrung der Konstruk- tion I 71, 5 und 7 to shrive them free from crimes. Wie unser ,schreiben' so ist auch shrive das fruh adoptierte lat. Wort scribere. Nach Skeat bedeutete es urspr. ein Gesetz schreiben, eine gesetzliche Strafe, eine Bufse auferlegen, was eine Beichte voraussetzt. — his weight - - = the weight of his - sin. Anzusehn wie ein Eompositum ,seine Sundenlast'. - 4 f. Also nicht blofs Verzicht auf Genusse, sondern auch Vigilien und reuiges Trauern in Sack und Asche. B. tragt nach Poetenart die Farben auf. - 5. Mit iut^ere wird ere lenten days begin 1 wieder aufgenom- men. Ahnlicb lenkt das lat. sed nach der Parenthese zum Thema zuruck. — Repentance, mannlich, Sh. Much ado\i 1; = der Reuige. Vgl. Matth. 11, 21 they would have repented in sackcloth and ashes. Es ist auf den Kontrast abgesehn: heute in Sack und Asche, gestern im Narrenkleid. - 6f. joyaunce und pleasaunee, veraltete Formen, I 30, 3 und 23, 8, die hier burlesk v^irken, I 17, 1. B. findet es komisoh, dafs der Bufsfertige sich vorlaufig noch ein gehoriges Quan- tum Plasir zukommen lafst, und heimlich zukommen lafst. 138 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. To take of pleasaunce each his secret share, In motley rohe to dance at masking ball, And join the mimic train of merry Carnival. 79. And whose more rife with merriment than thine. Oh Stamboul! once the empress of their reign? Though turbans now pollute Sophia's shrine. And Greece her very altars eyes in vain: (Alas! her woes will stiU pervade my strain!) Gay were her minstrels once, for free her throng. 78, 7 ff. Die Infinitive scheinen ausfuhrende Apposition zu days. — ^eaeh' wie lat. quisque mitunter aurserhalb der Konstr. steht. Mit each wird das vorausgegangene all distributiv wiederholt — ^secret' mit Bezug auf die Maskiening, etwa ,verstohlen'. - 9, mimic theatralisch, possenhaft. 79, 1 ff. Der Gedanke, dafs die Griechen trotz ihres Unglucks nocb lustig sein konnen und sich den Karnevalsfreuden hingeben, wird in unerwarteter Weise belegt durch Lustbarkeiten in der alten Kaisersiadt am Bosporos. St. 80 f. scheinen nebsl der ijbergangsstanze 79 spaterer Zusatz; vgl. 22, 1. — Zu whose ist ans 78, 6 ,Karnevalstage' oder aus 78, 9 ,Kameval' zu erganzen. (St. 79 — 81 sagen nichts vom Karnevalj dies konnte veranlassen fur Z. 1 f. den Sinn whose days more - - anzunehmen. Aber auf einen so allgemeinen Sinn ,wo giebt es mehr Lustbarkeiten als in Stambul' fuhrt der Zusammen- bang nicht.) 2. Obwohl uicbt Galata (Griechenquartier) , sondern Stambul, eig. das von Tiirken bewobnte Konstantinopel, genannt wird, so folgt doch nicht, dafs B. sich mit etwas Turkischem be- schaftigen -ffolle. Stambul ist bier Konstantinopel, alle Vor- orte eingeschlossen. — of their reign., des griecb. Kaisertums. Durch once the - - soli Konstantinopel unter das Thema (griech. Karnevalsfreuden) gestellt werden; doch folgt gleich die Einraumung, die Stadt sei den griech. Christen (und ihren Brauchen, mithin auch dem Karneval) entfremdet Damit ist denn eingeraumt, dafs das jetzige Konstantinopel nicht in diesen Zusammenhang pafst. 3. obwohl die griech. -christliche Sophienkirche jetzt turkische Moschee ist. - 4. und der Grieche die recht eigentlich griechischen Altare der Hagia Sophia ansieht, ohne sie benutzen zu durfen. 6f. froh waren einst die griech. (her) Sanger und Tonmeister, denn sie batten ein freiwilliges zahlreiches Publikum (throng); alle (all und they auf minstrels bezogen, nicht ,alle Men- schen') empfanden die allgemeine Freude vollstandig mit; unter den jetzigen Umstanden mussen sie den Schein an- CANTO II. 139 All felt the common joy they now must feign, Nor oft I've seen such sight, nor heard such song, As woo'd the eye, and thrill'd the Bosphorus along. 80. Loud was the lightsome tumult on the shore, Oft Music changed, but never ceased her tone. And timely echo'd back the measured oar, And rippling waters made a pleasant moan: The Queen of tides on high consenting shone. And when a transient breeze swept o'er the wave, 'T was, as if darting from her heavenly throne. nehmen, als teilten sie die Lustigkeit des grofsen Haufens (dafs die edleren in ibren Eerzen ganz anders denken, wird angenommen ; a. 82, 4f.) 79, 8 f. Mit nor - - wird nach der Digression zu Z. 1 f. zuruckgekehrt und die in Eonstautinopel vorherrschende Lust iind Freude nach eigener Erfahrung belegt. — Aus Fve seen erhellt, dafs diese Partie gedichtet ist, als B. Konstantinopel schon kannte. Er liat sich daselbst vom 14. Mai 1810 an, zwei Monate lang aufgehalten. Da nun das M. S. abgeschlossen ward am 28.Mar7, 1810, so mussen St. 79 — 81 demselben nachgehends ein- verleibt sein, was streng genommen eine Anderung des Ab- schlufsdatums hatte zur Folge haben mussen. — Die mit and verbundenen Relativsatze sind aufzuteilen zwischen die bei- den vorhergegangenen Substantiva — eine Art von Reihen- figur; vgl. 81, 4ff. 80, 1 ff. Hobh. erzahit S. 861 von Belgrad, einem Dorfe hinter Pera, dafs daselbst haufig griech. Hoehzeiten und Kirchenfeste be- gangen seien mit rauschender Musik und Mondscheinstanzen [80 5, 81, 2). Obwohl er die Musik tadelt, mogen diese Be- gehungen den Stanzen 80 f. mit zu Grande liegen. Doch hat B. sein Material frei benutzt; Belgrad liegt in Waldem, Kaiks (81, I) spielten keine RoUe. Das Thema ist dann insoweit festgehalten, als wenigstens etwas Griechiscbes geschildert wird. — Hightsome' vom Subst. light, eig. ,lichtheU' was auf die vielen Lichter bezogen werden konnte, die abends den Bosporos so reizvoU umkranzen; vgl. H. 879. Dooh empfengt das Gemalde sein Licht wo anders her 5. Also nicht ,Uchter- reicbes' sondern .frohliches' Gedrange. - 2. Den Beobachter und Beschreiber mag man am Strande denken. - 3. im Tempo (timely) halite ein Echo zurnck der Rudertakt, die taktmafsige Musik (am Strande) fand gleicbsam ein Echo in dem ebenfalls taktierenden Ruder. - 5. Die Beberrscherin der Gezeiten (Ebbe und Flut) ist Luna. — Consenting, I 47, 5. 7 f. ^darting' zu glance: das Spiegelbild des Mondes im Wasser 140 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. A brighter glance her form reflected gave, Till sparkling billows seem'd to light the banks they lave. 81. Glanced many a Ught caique along the foam, Danced on the shore the daughters of the land, No thought had man or maid of rest of home. While, many a languid eye and thrilling hand Exchanged the look few bosoms may withstand, Or gently prest, return'd the pressure still: Oh Love! young Love! bound in thy rosy band, Let sage or cynic prattle as he will, These hours, and only these, redeem Life's years of ill! 82. But, midst the throng in merry masquerade. Lurk there no hearts that throb with secret pain. Even through the closest searment half betray 'd? To such the gentle murmurs of the main sendete dann einen in weitere Feme hlnausglanzenden Schim- mer aus, und man konnte zu der Tauschung gelangen, als wenn der Mond am Himmel Strahlen schosse und die See das nur wiedergebe. 80, 9. lave, Prasens, weil sie immer das Ufer bespulen. 81, 1. glanced (es) flog - - dahin, wie Z. 2 danced (es) tanzten I 75, 4. — caique Barke, Nachen. In Konstantinopel ver- steht man unter Kaiks schmale leicht umschlagende Fahr- zeuge. Viel grofser soil das Kaik der Kosacken sein. 3. Wenn rest auf man, home auf maid zu beziehen ist, so haben wir bier die Reihenfigur, 79, 8. 4ff. dieselbe Figur. — thrilling (yor Leideiischaft) zittemd, (wonne)bebend. 6. still doch; der Di-uck, wenn auch nur leise, wird doch be- merkt und erwiedert. - 8. mogen die Weltweisen oder die Kostverachter sagen was sie wolien (es bleibt doch wahr dafs) - -. 9. Lifers - - das die langen Jahre unseres Lebsns hindurch er- fahrene Leid. S. 45, 8. 82, 1. hut, zu 78,9 zuriicklenkend ; s. 78,5. 3. searment, statt cerement, Wachs-Leinwand {cerecloth) zum Einbalsamieren, hier: Maske, Larve. — hetray'd zu pain. 4 f. to re-echo in vain all things which they mourn {for) ; ihre Trauer findet bei den Wogen einen Wiederhall, ein Mitgefuhl das freilich ganz vergeblioh ist. — Auf den Bosporos (79, 9) wird hier nicht zuriickgeblickt; 'main' ist das weite Meer. CANTO II. 141 Seem to re-echo all they mourn in vain; To such the gladness of the gamesome crowd Is source of wayward thought and stem disdain: How do they loathe the laughter idly loud, And long to change the robe of revel for the shroud! 83. This must he feel, the true-born son of Greece, If Greece one true-born patriot still can boast: Not such as prate of war, but skulk in peace, The bondsman's peace, who sighs for all he lost. Yet with smooth smile his tyrant can accost, And wield the slavish sickle, not the sword: Ah! Greece! they love thee least who owe thee most — Their birth, their blood, and that sublime record Of hero sires, who shame thy now degenerate horde! 84. When riseth Lacedemou's hardihood. When Thebes Epaminondas rears again. When Athens' children are with hearts endued, When Grecian mothers shall give birth to men, 82, 6. gamesome schakernd, mutwillig. - 7. wayioard thought tiefe Verstimmung. - 8. Die Alliteration giebt diesen Worten eine gewisse Imiigkeit nnd Starlse. Ahnlich 97, 3. 83, 1. Das Subjekt son wird im voraus angekvindigt durch he, IV 164, 1 ; of him IV 44, 1. 3. slculk sich verstecken. — 'in peace' nicht ortlich (sich in einen Winkel veikriechen), sondem wie 93, 2 ,friedlicb, in friedlicher Weise' d. h. um nur nicht kampfen zu mussen. 5. can es uber sich gewinnt; 11, 5. - 6. the slavish sickle die Sichel des Frohners auf herrschaft- lichem Acker. 7. they who = those who fwenn man nicht vorzieht they fur the Greeks zu nebmen ,sie'). 8. birth blood record, Akkusative, apponiert zu most, 7. — record Geschichte odei- Gedachtnis, lat memoria; es ist hier record' zu betonen wie in Court of record' und bei den al- teren Dichtern (W. S.); so Sh. Richard III IV 4. 84, 2. (aw) JEpaminondas. 3. hearts. Plural, als ware Ton korperlichen Organen die Rede. Gemeint ist ,Mut'. 142 CHILDE HAROLD'S PILGKIMAGE. Then may'st thou be restored; but not till then. A thousand years scarce serve to form a state; An hour may lay it in the dust: and when Can man its shatter'd splendour renovate, Eecall its virtues back, and vanquish Time and Fate? 85. And yet how lovely in thine age of woe. Land of lost gods and godlike men, art thou! Thy vales of evergreen, thy hills of snow, Proclaim thee Nature's varied favourite now: Thy fanes, thy temples to thy surface bow, CommingUng slowly with heroic earth. Broke by the share of every rustic plough: So perish monuments of mortal birth, So perish all in turn, save well-recorded Worth; 86. Save where some solitary column mourns 84, 6. serve genugen. 85, 2. lost untergegangen. 3. of snow. DaTs auf dem Liakura (Parnafs) nnd anderen griech. Bergen der Schnee auch im Sommer niemals ToUig schmilzt (N), hat seine Eichtigkeit. Ulrichs I 121. - 4. d. h. Yerkundigen, dafs du, fruher ein Liebling des Apoll uud der Musen, jetzt, indem ein Wechsel stattgefunden, zum Lieb- linge einer anderen Gottin, der Natur, geworden bist'. (Dafs vor 2000 und mehr Jahren die Natur ebenso gutig , ja noch giitiger gewesen ist. Soph. 0. K. 668 ff., Aristoph. Hor. fr. 1, wird von B. ignoriert.) - 5fF. die Natur also verleiht dem Lande der Griechen einen wun- derbaren Eeiz 3 f., aber die Denkmaler der Kunst schwinden naoh und nach; mit denen ist es nicht gar weit her. 7. hro'ke{n) zu earth. - 9. all {things), I 73, 9. — in turn alles vergeht, eins nach dem anderen, an ein jedes kommt die Reihe. — well-recorded Worth das in der Weltgeschichte woU- aufbewahrte Ge- dachtnis derer, die etwas wert waren. Worth also = worthy men. Vgl. 73, 1. 86, 1 ff. Vorhin 85, 8 ward behauptet, die Denkmaler von Menschen- hand seien dem Untergange geweiht, und uberhaupt alles ver- gehe, nur die Geschichte nicht. Nun werden noch weitere Ausnahmen statuiert, jedoch mit einer gewissen Ironie; denn CANTO II. 143 Above its prostrate brethren of the cave; Save where Tritonia's airy shrine adorns Colonna's cliff, and gleams along the wave; Save o'er some warrior's half-forgotten grave, Where the gray stones and unmolested grass Ages, but not oblivion, feebly brave; While strangers only not regardless pass. Lingering like me, perchance, to gaze, and sigh "Alas!" 87. Yet are thy skies as blue, thy crags as wild; Sweet are thy groves, and verdant are thy fields. die erhalteuen Denkmaler sind blofse Beste, hinweisend auf (Jntergang und jene Bebauptang bestatigend. — save where - - nur da nicht wo - -. — 1st gesagt als Mefse es vorher ,nber- all sieht man Verwfistving'. Nach der Konstr. von perish 85, 8f. war zu sagen: save some column, which mourns--. 86, 2. (standing) above, also malend und anscbaulich; die tranernde Saule steht aufrecht, die betrauerten liegen am Boden, III 27, 1. 4. — Als der Woiwode die westliche Saule der klei- neren Gruppe des Olympieions hatte niederwerfen lassen, glaubte man nachts zu boren, wie die anderen drei dicht bei ihr weinten und klagten. Dann fand der Woiwode seine Strafe (Tod durch Gift) und nun weinten sie nicht mebr. (Dodwell). — Mit der Marmorgruft, deren Schofs alle die Schwestern einst mntterlich umscblofs, ist der nicht weit von Marathon am Pentelikon (Mendeli) belegene Bruch gemeint, welcher zu athenischen Bauten lieferte. B. hat ihn besucht. - 3f. Der Athenatempel anf Sunion. Wegen der weit in die See See hinaus 4 sichtbaren Saulen heifst das Vorgebirge jetzt ,Savdenkap' (Kolona, neugr., Saule). — Da den zugelassenen Ausnahmen von der Verganglichkeit sonst eine trube Far- bung gegeben ist, so erwartet man auch 3 f. eine Hindeutong auf die Schwacben der Ruine. Eine solche konnte zur Not in airp ,luftig, luftdurchweht' also: undicht, luckenhaft, ge- sucht werden; ein Tempel mufs dicht sein. Doch ist die Erkl. unsicher. - 8. Es ist hier nicht only not zu Einem Begriffe .beinahe' I 7, 3, zusammenzufassen, sondem only gehort zu strangers und not zu regardless ,nicht gleichgultig'. 87, 1. doch dein Himmel--, wie schon 85, 1 ahnliche Gedanken mit yet eingefuhrt wurden. — Das as dieser Z. ist hemach bei .sweet, verdant und ripe zu erganzen. - 2 ff. Da winters die Saat grunt und die Olive (Dez. und Jan.) ge- erntet wird, dann die Bienen folgen, deren beste Zeit der Lenz ist, endlich des Sommers Erwahnung geschieht, so giebt sich eine gewisse Polge zu erkennen, die indes wohl nicht eig. beabsicbtigt ist. 144 CHILDE HAROLD'S PIA6RIMAQE. Thine olive ripe as when Minerva smiled, And still his honey'd wealth Hymettus yields; There the hlithe hee his fragrant fortress builds, The freeborn wanderer of thy mountain-air; Apollo still thy long-, long summer gUds, Still in his beam Mendeli's marbles glare; Art, Glory, Freedom fail, but Nature still is fair. Where'er we tread 't is haunted, holy ground; No earth of thine is lost in vulgar mould. But one vast realm of wonder spreads around. And all the Muse's tales seem truly told, 87, 3. 'smiled^ dem Lande der Griechen, insonderheit dem Lande Attika, auf das sich schon 86, 1 — 4 bezog ,sich wohlwollend erwies' durch Segnung des Olivenbaums. — Athena hatte den Athenern in uralter Zeit ihr nutzlichstes Gewachs, den Olbaum erschaffen, er stand unter ihrem besonderen Schutze. 4. honey'd wealth honigsufser Reichtum, reichlicher Honig; s. 45, 8. 6. die Luft deiner Berge frei durchstreifend. B. denkt an die Bienen der Dorfer am Hymettos (mountain). 7. Apollo, als Sonnengott. — Mit long will B. verm, ein Lob aussprechen. Der griech. Sommer ist aber ganz und gar nicht zu loben. — gilds; es ist dort so hell, das Licht wie flussiges Gold. 8. Blendeli's, 86, 2. 9. fail gehn'aut die Neige, lassen uns im Stich. — is fair ist redlich, halt uns Wort, vergifst uns nicht IV 3, 6 f. 88, 1. 'haunted' sonst: von Gespenstern besucht; hier ,begeistet'. Es wandeln da die Geister der Vorzeit. 2. kein Stuck deines Bodens geht in gemeinem Machwerk ver- loren. — Einer Kritik halt Z. 2 so wenig wie das folgende Stand. Die modeme Stadt, erbaut auf attischer Erde, muTste zu dem gemeinen Machwerk gerechnet werden, das manche klassische Statte verdeckte und dem Auge verloren gehen liefs. Vergleichungsweise indes ist es richtig, dafs in Athen und in Griechenland uberhaupt viel mehr aus alter Zeit iibrig ist als in den Grofsstadten des iibrigen Europas. Wenn B. dies etwas uberschwenglich ausspricht, so spricht er als Dichter und ein Dichter ist nun einmal kein Pausanias. 3. Ungeachtet von ,einem weiten Wunderreich' die Rede ist, be- schaftigt sich die St. doch eig. nur mit Athen und Attika, 87, 3. - 4 — 9. geben den Grund des empfundenen Entziickens an; ,was die Muse sagt' d. h. was man auf Schulen gelernt hat, ,hier gewinnt es Boden, hier giebt es Ortlichkeiten wie Marathon, mit denen wir uns in der Knabenzeit so gem be- CANTO II. 145 Till the sense aches with gazing to behold The scenes our earliest dreams have dwelt npon; Each hill and dale, each deepening glen and wold Defies the power which crush'd thy temples gone: Age shakes Athena's tower, but spares gray Marathon. 89. The sun, the soil, but not the slave, the same; Unchanged in all except its foreign lord — Preserves alike its bounds and boundless fame The Battle-field, where Persia's victim horde First bow'd beneath the brunt of Hellas' sword, As on the mom to distant Glory dear, When Marathon became a magic word; schaftigten'. B. war von dem klassischen Altertum, me wenig er es auch oft Wort haben will, sehr tief beruhrt worden. 88, 5. wad schliefslich (till) wird unser Sinuesorgan schmerzhaft da- von, dafs wir hinblicken um die Statten unserer Jugend- traume zu betrachten. Sollte dies auf eigener Erfahnmg be- ruhn, so hatte dieselbe nicht in dem riesigen {vast 3) Umfange des Anblicks, soiidern in der Helligkeit der Atmo- spbare ibren Qrund; in Atben bekommt man leicht Augen- sehmerzen. - 7. wold Ebene. Verm, hat B. die Ebene von Marathon 9 im Auge. Sie ist nach Hobh. 432 gut angebaut und hubsch be- waldet; im Westen ziehen sich grofsere und kleinere Hohen bin, zwischen welchen eingebettet sich das Dorf Marathonas befindet, durch ein Engthal {deepening glen) mit der Ebene verbunden. Hugel, Thaler und Ebenen sind auch I 31, 1 if. zusammengestellt. Dafs man in glen and wold eine im Aus- druck variierte Wiederholung von hill and dale vermuten konnte, HI 31, 6, ist wahr; doch bot sich gerade der Reim wold und fiir Marathon war wold = Ebene ganz treffend. 89, 1. the slave, die heutzutage so sklavischen. Griechen. Statt zu sagen ,die Bewohner welche ja jetzt so ganz entwurdigt sind' , hat sich das zugefiigte Urteil vorgedrangt, s. 13, 3. In Z. 2 wird das Urteil speziell fur Marathon in anderem Ausdruck wiederholt. - 2 ff. unchanged zu battle-field ,in alien Stucken unverandert aufser in Absicht des Herrn, bewahrt die Wahlstatt "ihre Grenzen ebenso wie am Morgen der Schlacht'. Nacb lord hat Ausg. 873 (;). — alike ist mit as on the morn zu verbinden. 5. hinsank unter dem Stofs {brunt lat. impetus). - 6. der noch bis in feme {distant) Zeiten dem Gotte des Kampf- ruhms teuer ist. - 7. Bei dem VerfaU des Griechentums wurde Marathon sehr bald Byron, ChUde Harold. 10 146 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Which utter'd, to the hearer's eye appear The camp, the host, the fight, the conqueror's career, 90. The flying Mede, his shaftless broken bow; The fiery Greek, his red pursuing spear; Mountains above. Earth's, Ocean's plain below; Death in the front, Destruction in the rear! Such was the scene — what now remaineth here? What sacred trophy marks the hallow'd ground, Keeording Freedom's smile and Asia's tear? The rifled urn, the violated mound. The dust thy courser's hoof, rude stranger! spurns around. 91. Yet to the remnants of thy splendour past ein Zauberwort, die Zeit der Marathonskampfer gait wenige Menschenalter danach fur das goldene Alter burgerlicher Tugend, unerreichbar den Epigoneu. Aristoph. Wolken 986. Und dieses Feld unsterblichen Ruhmes wurde unserem Dichter zu Kauf angeboten fiir 16,000 Piaster. 89, 9. career, der Anlauf der siegenden Griechen; vgl. Z. 5 hruttt. Herodot VI 112 erzahlt, dafs die Athener bei Marathon nicht sowobl auf den Feind losmarschiert, als losgerannt waren; es sei das erste Beispiel eines im Laufschrltt gemachten Angriffs. 90, If. shaftless keines Pfeiles mehr machtig. — Das Pradikat (appear) befindet sich in der vorigen St. (also nicht ganz wie I 51, 9)- 3. Wohl wie Z. 4 vom Standpunkte der Perser, welche naeh W. die sehr nahen Berge viber sich haben, unterhalb derselben die schmale Uferebene und die Ebene des Sumpfes und des Euripos. 4. in the rear. Bei dem Ruckzuge gerieten viele Perser in die Sumpfe am Euripos. - 8 f. Die Fragen 5 ff. verlangten die Antwort: ein erbrochener Qrab- hfigel (mound Wall, bier, im Reime, = barrow antiker Grab- hiigel), aus welchem die Aschenkriige geraubt sind. Statt dieser Antwort folgen die Eiuzelheiten mehr rhetorisch als Asyndeton. — Der Grabhugel, der bei Marathon Gefallenen war kurzlich von Fauvel geofliiet worden und dieser hatte einige Vasen gefunden. N. Mit rude stranger wird also Fauvel gemeint sein. 91, 1. yet dennoch, obwohl das jetzige Hellas keinen Stein ubrig hat zum Denkmal fur die Marathonomachen und eine Heim- statte dumpfer Vergessenheit ist; was ja etwas Abstofsendes hat. CANTO II. 147 Shall pilgrims, pensive, but unwearied, throng; Long shaU the voyager, with th' Ionian blast, HaU the bright clime of battle and of song; Long shall thine annals and immortal tongue Fill with thy fame the youth of many a shore; Boast of the aged! lesson of the young! Which sages venerate and bards adore. As Pallas and the Muse unveil their awful lore. 92. The parted bosom clings to wonted home, If aught that 's kindred cheer the welcome hearth; He that is lonely, hither let him roam, And gaze complacent on congenial earth. Greece is no lightsome land of social mirth: But he whom Sadness sootheth may abide, And scarce regret the region of his birth. When wandering slow by Delphi's sacred side, Or gazing o'er the plains where Greek and Persian died. 91, 2. pensive--, keine blofsen Touristen, flatterhafte Plasiijager, sondem nachdenUiche Leute, die jedoch nicbt, ubei ibrem Denken, Zogerer geworden sind; vgl. 20, 8; 36, 4. - 3. Ionian blast, nach HI. ein Latinismus. Aber ventus lonius ist nichts tmd wurde einen \on lonien her wehenden Wind, einen Ostwind bezeichnen, wahrend es eines Westwindes be- darf. B. hat sich erlaubt den iiber das ion. Meer streichen- den Wind Ionian blast zu nennen. 4. clime, Qriecbenland. 6. shore. Fur seefahrende Insulaner (Englander) sind die Lan- der Kusten. 43, 3. 7. boast Preis, Gegenstand des Lobes. 9. as wenn (immer wenn). — Pallas hat gewissermafsen die RoUe eiuer Musagetin, s. II 1, 1. 92, 1. an die traute {wonted) Heimat lehnt sich das von ihr ge- trennte (jaarted) Herz. - 2f. wenn irgend welche Angehorige ihm sein Heim zu etwas Er- freulichem und Willkommenem machen. — he - ■ aber wer - -. - 4. complacent befriedigt. 5. lightsome, 80, 1. — B. urteilt subjektiv. Die Griechen sind gerade sehr gesellig. - 6. sootheth wohlthut. 9. hier endet das aus der Levante mitgebraohte M. S. des Ch. H. Die ubrigen Stanzen des Canto 11 warden bei der Publikation in England zugefugt. N. 10* 148 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 93. Let such approach this consecrated land, And pass in peace along the magic waste; But spare its relics — let no busy hand Deface the scenes, already how defaced! Not for such purpose were these altars placed: Eevere the remnants nations once revered: So may our country's name be undisgraced. So may'st thou prosper where thy youth was rear'd, By every honest joy of love and life endear'd! 94. For thee, who thus in too protracted song Hast soothed thine idlesse with inglorious lays. Soon shall thy voice be lost amid the throng Of louder minstrels in these later days: 93, IS. pass und spare, Infinitive, abhangig von let 1, nicht Im- perative. - 3. 'buf wie man in mundlicher Rede das schon Angedeutete (in peace 2 ohne zu storen) mit einscharfendem ,aber' noch ein- mal und deutlicher sagt. - 3. busy hand, die Geschaftigkeit des Altertumsforschers. 5. for such purpose, fur gelehrte Zwecke. 6. Z. Iff. galten einer 3. Person; hier tritt die 2. an die Stelle. Vgl. Z. 8 may'st thou. 7. our country's, s. St 13. 8. Anrede an den reisenden Forscher, der nie Segen haben wlrd daheim , wenn er als ein Plunderer Griechenlands zuruck- kehrt. Mit may'st thou ist also ebensowenig wie mit dem lat. dixeris eine bestimmte Person gemeint. 9. honest joy, Hinblick auf das unehrliche Handwerk, an dem jene Rauber ihre Freude finden. — 'endear'd' eig. verteuert, also ,in seinem Werte und seiner Wiirde erboht durch jede erfreuliche Ehre, die eine liebendo Umgebung und das Leben uberhaupt zu bieten hat' (A. Fels). Oder ware aus der Bed. liebkosen fr. caresser (Fleming Diet. 398) fur endear'd der Sinn ,angenehm beriihrt, nmgaukelt, begluckt' herzuleiten? 94, 1. Vorher, 93, .8, war das thou an Landsleute gerichtet, hier redet der Poet sich selbst mit ,du' an, und gleich St. 95. 1 ist thou die geliebte Thyrza. S. 30, 6. 2. soothed gutlich gethan. — idlesse st. idleness. 4. louder lauter als die meinige. Anderer Art ist der, Kom- parativ later = ziemlich spat, recht spat, wenig verschieden vom Positiv. Mit spaten Zeiten sind entartete Zeiten ge- meint. CANTO II. 149 To such resign the strife for fading bays — 111 may such contest now the spirit move Which heeds nor keen reproach nor partial praise, Since cold each kinder heart that might approve, And none are left to please when none are left to love. 95. Thou too art gone, thou loved and lovely one! Whom youth and youth's affections bound to me; Who did for me what none beside have done, Nor shrank from one albeit unworthy thee. What is my being? thou hast ceased to be! Nor staid to welcome here thy wanderer home, Who mourns o'er hours which we no more shall see — Would they, had never been, or were to come! Would he had ne'er retum'd to find fresh cause to roam! 94, 5. for fading bays um Lorbeeren, die ja doch bald welken. Also geringscbatzig; um den Dichterkranz als etwas Wert- volles zu bezeichnen, giebt es andere Ausdracke, 4, 9 f. - 6. ill schwerlich, eine Art Vemeinung wie lat. male. 7. B. will also uber Lob und Tadel erhaben sein. Es kam ibm so vor seiner augenblicklichen Stimmung nacb. In Wabrheit war er sebr empfindlich, besonders gegen Tadel. Vgl. 40, 6 ff. - 8. since cold weil dahin sind. Es scbeint der Tod gemeint s. St. 95 f. — kinder, 5, 2f. - 9. und weil jetzt, wo Niemand nacb ist den ich lieben kann, auch Niemand nacb ist, dem ich gefallen mocbte. 95, 1. 'thou' ward fruher auf Mary Ann Chaworth, des Dicbters Jugendgeliebte, bezogen; HI. und D. verstebn die mysteriose Thyrza. Gestorben war Mary nicbt, doch konnte B. sich ge- stattet haben, seine Laser zu tauschen. Aber Z. 3, auf Mary bezogen, bliebe aufFallend, und wie St. 9 so ist wohl auch bier Tbyrza gemeint. - 3f. Mifs Chaworth empfand gar nichts fur B. Wie konnte er sagen, sie habe ihm mebr gewahrt als irgend eine andere? — what - - auf jene aus dem Gedichte Those flaxen locks - - (publiziert 1830) bekannte Thatsache zu beziehn, ware Will- kur. — did, 2. Person, ebenso shrank, W. 429, 6. - 4. unworthy thee dein nicbt wurdig. 6. Man sagt to welcome home. Also ,um deinen Wanderer bier bei seiner Heimkebr zu begrufsen'. 7f. Es wird ein inniges, beiderseits {we) gehegtes Einyerstandnis angedeutet. Ein solches bestand zwiscben B. und Mifs Cha- worth nicbt. Sie aufserte gegen ihre Zofe, ob sie denn 150 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 96. Oh! ever loving, lovely, and beloved! How selfish Sorrow ponders on the past. And clings to thoughts now better far removed! But Time shall tear thy shadow from me last. All thou conldst have of mine, stern Death! thou hast; The parent, friend, and now the more than friend; Ne'er yet for one thine arrows flew so fast. And grief with grief contiauing still to blend, Hath snatch'd the little joy that life had yet to lend. 97. Then must I plunge again into the crowd. glaube, dafs sie sich etwas aus dem lahmen Jungen mache. Und so war es denn auch; Mifs Chaworth stand im ersten Stadium der Reife, B. im letzten und unangenelimsten der Unreife. Ez. 49. — o^er, hier abstrakt, vgl. 15, 2. 96, If. loving. Mifs Chaworth gehorte langst einem andem; sie hatte 1805 einen Herrn Musters geheiratet. Wie also B. dazu hatte kommen sollen, von ihrer Zartlichkeit zu reden, ist nicht ein- zusehn. Ebenso wenig stimmt Z. 2; the past kann dem Zu- sammenbange nach nur auf ein entschwundenes Liebesgluck gedeutet werden. - 3. now jetzt, da die der sie gelten, im Grabe ruht. 4. tear thy shadow. Ahnliches bei den Alten; wenn Jemand lebhaft traumt, so sind es Schatten, die aus dem Hades kommen. Hier ist von Erinnerungen so die Rede wie von Traumen, die man im Wachen traumt. 5. of mine von dem was mein war, d. h. von denen die - -. - 6f. the parent, Mrs. B. f 1. Aug. 1811; friend, Matthews, der um dieselbe Zeit, vor Aug. 5, im Flusse Cam ertrank; the more than friend, Thyrza.- Diese drei Verluste liefsen den Dichter Youngs Worte auf sich anwenden: Insatiate archer ! could not one suffice! thy shafts (vgl. Z. 7 thine arrows) flew thrice . . Young hatte seine beiden Kinder und dann seine Gattin verloren. (Dafs im Mai dess. J. uoch zwei Freunde mehr gestorben waren, Wingfield und Eddlestone, ist hiernach fur St. 96 ohne Belang.) 9. Bei den Alten liest man, dafs das Gluck den Beichen ihre Sohatze nicht schenke, sondern nur leihe. Aber B. diirfte hier solche Nebengedanken nicht haben. Also to lend = to afford or grant in general. W. S. 97, 1. then - - so mufs ich denn, denn wirklich. Als B. diese Stanzen schrieb, war er bereits in die englische Gesellschaft zuruckgekehrt. S. 92, 9. In St. 97 wird die Ruckkehr als etwas fiber ihn Beschlossenes, ganz Unyermeidliehes voraus- CANTO 11. 151 And follow all that Peace disdains to seek? Where Eevel calls, and Laughter, vainly loud. False to the heart, distorts the hollow cheek. To leave the flagging spirit doubly weak; Still o'er the features, which perforce they cheer, To feign the pleasure or conceal the pique. Smiles form the channel of a future tear, gesetzt iind nicbt eigentlich gefragt, ob eine Riickkebr in die Gesellscbaft stattfinden oder nicbt stattfinden soUe. 97, 2. und allem dem nachgehen, was das Treiben der Welt mit sich bringt, wonach aber niemand trochtet, dem sein Frieda iieb ist [follow und seele obne wesentlichen Unterschied). 3. Es ist an Londoner Balle and Gesellscbaften zu denken. - 4. false to the heart ; dem Herzen, dem was wir wirklich empfin- den, gegenuber, ist unser Lachen eine Falschbelt. — hollow, weil grofsstadtiscbe Vergnugungen 3 die Gesundheit zerstoren. Er denkt sich schon wieder wie I 83, 8 [Pleasure's pall'd victim). Ubrigens ist distorts - - blofses Beiwerk , da Z. 4 f. sich auf innere Vorgange beziehn. 5. to leave - - um uns ein nur nocb vermehrtes Gefuhl voa Flaubeit imd Mattigkeit zuruckznlassen. Doch dient der Infin. nicbt sowohl dem Ausdruck einer Absicbt (um zu) als dem einer Folge und Beschreibung ,und lafst uns - - zuruck'. — Subjekt -von to leave ist Laughter, nicbt Laughter und Bevel. 6. still doch. Sinn: das Lachen erheitert zwar unser Angesicbt, doch Qutes stiften thut es da keineswegs. — o'er the features. Vorher war die Rede von Vorgangen im Gemut [to the heart 4), nun folgen Bemerkungen daruber, wie unsere Gesicbtszuge durcb das Lachen aufserlich beeinflufst werden. — &er fiber bin, auf (72) 10, 3. — they, smiles 8. Abnlicb bezieht sich III 114, 3 I do believe, though I have found them not, that there may he words which are things das them des Nebensatzes auf das Substantiv words, welches folgt. Wer mit Ausg. 873 (?) setzt nach pique, ist genotigt they auf Revel und Laughter zu beziehn, was wenig ange- messen ist; es mufste it [the Laughter) cheers beifsen und dann our - - tears und sneers. 7. Wie to leave 5, so dient aucb der Infin. to feign um den Gegenstand zu beschreiben: so dafs wir, indem wir lachen, den Scbein der Heiterkeit annehmen ,und indem - nehmen wir den Schein - - an'. Da to feign nicbt ,den Schein hervor- rufen' bedeutet, so ist als Subjekt des feign aus they, the smiles, die Person welche lacbt, zu nebmen. — Nach pigue ist mit der Frankf. Ausg. 829 (,) gesetzt. Andere Ausg. baben (;) oder (?), s. yorhin, wodurch der Bezug von they auf smiles aufgehoben wird. 8 f. Wie in der ganzen St., so ist aucb Z. 6 — 9 nur Ton erzwun- genem Lachen die Rede, zuerst 70n lautem, die Gesichts- 152 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Or raise the writhing lip with ill-dissembled sneer. 98. What is the worst of woes that wait on age? What stamps the wrinkle deeper on the brow? To view each loved one blotted from life's page, And be alone on earth, as I am now. Before the Chastener humbly let me bow, O'er hearts divided and o'er hopes destroy'd: Roll on, vain days! full reckless may ye flow. Since Time hath reft whate'er my soul enjoy'd. And with the ills of Eld mine earlier years alloy'd. muskeln stark verziehenden Gelachter, welches unsere wirk- lichen Gefuhle voUstandig verdeckt 6—8, dann von einem blofsen Zucken der Lippen, das sich hafslich ausnimmt und der Umgebung \errat, wie es in unserem Herzen aussieht. — channel. Lautes Gelachter bringt Furchen hervor in unseren Zugen. Statt nun dies einfach zu sagen, bedient sich B. einer Wendung, die an sich recht sch5n ist, aber vom Gegenstande, den aufserlichen Folgen des Lachens, ableckt. 97, 9. writhing dafs sie sich verzieht. I 71, 8. 98, 3. blotted - - hinweggewischt auf jenen Tafeln welche verzeichnen was da lebt. Vgl. 75, 9. 6. o'er, anschaulich, wie above 86, 2. Der Dichter will sich beugen vor Gott {the Chastener lat. castigator) und den ge- senkten Blick auf das was so traurig vor ihm llegt rlchten. Grammat. ist o'er zweite Adverbialbestimmung zu bow. 9. alloy'd, (das edle Metall) nieine(r) Jugendjahre versetzt hat mit - -. CANTO ni. 1. Is thy face like thy mother's, my fair child! Ada! sole daughter of my house and heart? When last I saw thy young blue eyes they smiled, And then we parted, — not as now we part, But with a hope. — Canto III erschien in der 2. Halfte des Jahres 1816. 1, 2. Ada. Am 3. Januar 1815 hatte B. sich vermahlt mit Mifs Ansa Isabella Milbanke, die ihm eine Tochter, Augusta Ada, ^ebar, 10. Dez. (Ada f 29. Nov. 1852 in ihrem 37. Lebens- jahre zu London, als verheiratete Grafin Lovelace, zwei Sohne und eine Tocbter hinterlassend.) Bald nacb Adas Geburt trennten sich die Eheleute und einige Monate spater verliefs B. sein Vaterland fur immer, 25. April 1816, M. 286. - 3. thy young - - dir in die blauen Kinderaugen; 6, 5 ewt to his heart ibm ins Herz. - 5. with a hope. Der Abschied war freundlich, eine Trennimg auf immer wurde wenigstens von Seiten B.'s nicht geahnt. Sie batten das Haus der Herzogin von Devonshire London 13 Terrace Piccadilly bezogen und, wenn sie auch keinen besonderen Aafwand machten, s. Hobb. bei Jf. II 67, doch auf ibre Finanzlage nicht hinreichend Rucksicht genommen; B. hatte von frnher her Schulden. Es mufsten also Er- sparnisse eintreten. Schon vor Ada's Geburt ward daher eine Umsiedelung aufs Land geplant, kam aber erst nach derselben zur Ausfuhrung. Am 15. Januar 1816 also verliefs Lady B., im vollen Einverstandnis mit ihrem Manne, London und begab sich mit dem Kinde zu ihren Eltern nach Leicester- shire. Der Brief, den B. sehr bald von ihr erhielt, war un- befangen, heiter, scherzend. Am 2. Febr. dann zeigte ihm 154 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Awaking with a start, The waters heave around me; and on high The winds lift up their voices: I depart, Whither I know not; but the hour's gone by, When Albion's lessening shores could grieve or glad mine eye. 2. Once more upon the waters! yet once more! And the waves bound beneath me as a steed That knows his rider. Welcome to their roar! Swift be their guidance, wheresoe'er it lead! Though the straia'd mast should quiver as a reed. And the rent canvas iiuttering strew the gale. Still must I on; for I am as a weed. Flung from the rock, on Ocean's foam to sail WTiere'er the surge may sweep, the tempest's breath prevaU. der Vater, Sir Ralph Milbanke, an, dafs seine Frau nicht zuruckkehren werde. Ez. 155. 1, 5f. Der Sprechende befindet sich an Bord und zwar, wie es scheint, unten in der Koje. Anfangs denkt oder traumt er, Z. 1 — 4, noch ruhend oder schlummernd ; seine Vorstellungen bewegen sich im Familienkreise, er hat dem Tochterchen ins Antlitz geschaut, ob sie wohl der Mutter gleiche — in der Familie beschaftigt man sich gem mit dergleichen. Mit noi as now - - fangen diese Vorstellungen an zu schwinden, er gelangt zum BewuTstsein seiner Vereinsamung und fehrt empor aus der Behaglichkeit; vor dem Kojenfenster hebt sich die Flut, oben fiber das Schiff bin hort er die Winde sausen. 6. around me. Man erwartet I see the waters - -, so dafs awahening 5 sich an das Subjekt I schlosse. 86, 5. 9. grieve or glad. Wenn wir scheiden von denen die uns teuer sind, so trauern wir; fiir B. gab es in England jetzt nichts Teures mehr. Der Abschied wird erfreulich bei dem Gedanken an das Vergnugen, welches die Reise uns ge- ■wahren wird ; solche Gedanken und Hoffnungen hegte B. nicht mehr. So nenigstens auTsert er sich hier. 2, 1. once more noch einmal (,ein' betont), yet - - noch einmal (,noch' betont). 3. the roar alt. Ausg., auch HI. Dem Usus entsprechender ist their roar Ausg. 1873. Vgl. II (72) 7, 3. - 5. strain'd, die Wirkung des Windes. S. I 71, 8. - 6. (should) strew the gale den Wind durchfloge, bestreute, nam- lich mit den abgerissenen oder flaggengleich umherpeitschenden Fetzen, IV, 153, 5. Vgl. I 59, 6 ride the wind. 7. weed = seaweed Seetang. - 9. prevail mit fiberwiegender Kraft hinfuhren, allgewaltig fort- reifsen. CANTO III. 155 3. In my youth's summer I did sing of One, The wandering outlaw of his own dark mind; Again I seize the theme, then but begun. And bear it with me, as the rushing wind Bears the cloud onwards: in that Tale I find The furrows of long thought, and dried-up tears, AVhich, ebbing, leave a sterile track behind, O'er which all heavily the journeying years Plod the last sands of life, — where not a flower appears. 4. Since my young days of passion — joy, or pain, Perchance my heart and harp have lost a string. And both may jar: it may be, that in vain I would essay as I have sung to sing. Yet, though a dreary strain, to this I cling; So that it wean me from the weary dream 3, 1. in my youth's summer, in der Zeit wo er I und II schrieb. Jetzt nach der unglficklichen Ehe mochte er mit Macbeth sprechen: my way of life is fall'n into the sear, the yellow leaf. - 2. von einem (yon Harold) den seine eigene Verstimmung Landes verwies, von einem durch sich selbst geachteten (self-exiled, 16, 1) Wanderer. Die engl. Worte kehren das um, IT 45, 8. - 5. 'TaZe* etwa ,Dichtung'. - 8f. auf (over, II 97, 6) welcbem Pfade {track 7) so schwerfallig die dahinwandernden Jahre das Letzte des aus dem Stunden- glas des Lebens verrinnenden Sandes durchpfliigen. Fur die Beurteilung des sehr abundanten Ausdrucks lege man IV 146, 5f. man plods his way - - zu Gninde; to plod = to travel laboriously W. S. Die Lebensjahre werden verglichen einem Menschen welcher wandert, und the sands - - sind das Gebiet das sle durcbwandern, track der besondere Pfad den die Wanderer daselbst einschlagea. Bei einer adverb, tjber- setzung .sich schliefslich so langweilig und ode hinqualen', s. II 70, 1, kame die Figurlichkeit zu kurz. 9. the sands of life die Zeit des Lebens (kommt vor bei Bums in: Oh, my luve - -), well die Zeit ehedem durch Sanduhren gemessen ward. B. aber meint mehr damit und wendet den Ausdruck so, dafs eine Sandwuste (where not -) herauskommt. 4, 4. 'as I have sung to sing' nachdrncklicher als ,zu singen wie ehedem'. - 5. = yet I cling to this strain though a dreary one. - 6 f. so that wenn nur, mit Konjunktiv (wean). Im selbigen Sinne 156 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Of selfish grief or gladness — so it fling Forgetfulness around me — it shall seem To me, though to none else, a not ungi-ateful theme. 5. He, who grown aged in this world of woe, In deeds, not years, piercing the depths of life, So that no wonder waits him; nor below Can love or sorrow, fame, ambition, strife. Cut to his heart again with the keen knife Of silent, sharp endurance: he can tell Why thought seeks refuge in lone caves, yet rife With airy images, and shapes which dwell Still unimpair'd, though old, in the soul's haunted cell. so it fling 7. S. I (13) 10, 4. Dagegen 5, 3 so that so dafs, mit Indikatlv {waits). — '«)ea«' ist nicht sachgemafs. Einen Saugling entwohnt man durch Zufuhrung anderen Nahr- stoffes; B. aber will sich von seiiiem langweiligen Subjekti- \ismus befreien durch Fortsetzung des Ch. H., eines hSchst subjektiven Gedichts. — weary dream. Lastige Gedanken, die zHgleich wenig geordnet sind, werden ein ,lastiger Traum' genannt. Unter den Bedeutungen von weary ist auch die faktitive: ermudend. Vgl. I 47, 4. 4, 7 f. 'gladness' ist blofs der Vollstandigkeit wegen da, das Wesent- liche ist grief. — fling, als v^enn aus dem Letheflufs ge- sprengt werden sollte. Vgl. I 82, 9. 5, 1. he who grown - - ^ der - - gewordene, statt he who is grown. "Wird mit he 6 aufgenommen. - 8 £F. Die Worte nor - - endurance hangen noch von so that ab. — below = here-below hienieden. - 7£F. der Brfahrene 1 — 6 wird recbt wohl wissen, weshalb sich ein denkender Mensch, besonders ein Dichter, gem in sein Ar- beitszimmer zuriickzieht, wo er umschwebt ist von Gestalten, die seinem poetischen Kopfe entstammen. Der Gedanke hat sich unter dem Einflusse des Reims {dwell, cell) weniger glucklich formiert; es sieht aus als hatten jene Schemen zweierlei Wohnungen, ersthch die Hohle 7 und dann die Celle 9. — yet doch, gleiehwohl ,sie suchen die Zuflucht, ob- schon es daselbst wimmelt von Schatten, was wenig Einla- dendes zu haben sciieint'. 8. airy luftig, wesenlos. Vgl. lat. inanis gespensterhaft. - 9, the souVs cell = the soul. — haunted wo es nicht geheuer ist, spukhaft. CANTO III. 157 'T is to create, and in creating live A being more intense, that we endow With form our fancy, gaining as we give The life we image, even as I do now. What am I? Nothing: hut not so art thou. Soul of my thought! with whom I traverse earth, Invisible but gazing, as I glow Mix'd with thy spirit, blended with thy birth. And feeling still with thee in my crush'd feelings' dearth. 7. Yet must I think less wildly. — I have thought 6, 1 £f. 't. Das Subj. it wird hemach erlautert duroh that we - -. — Ho create and -live'' mogen Infinitive des Zwecks sein: c'est pour creer - -, que nous revetons d'une forme notre fantaisie. D. Man konnte die Infinitive auch als Pradikat ansehn zn that we - -, so dafs wir eine Definition vor uns hatten die das Wesen der dichterischen Thatigkeit 2—4 angabe: wenn man seinen Einbildungen Gestalt verleiht, so heifst das so viel wie schaffen. Wir wurden damit indes doch wieder bei dem Zweck anlangen; eine jede Thatigkeit bezielt imd bezweckt ja das was ihr wesentlich ist. Vgl. II 25. — 'live a being' statt einfach; live a life zu sagen. Aber Volkstone schlagt der aristokratische Poet nicht gem an; die sog. ety- mologische Figur sagt ilim weniger zu. Vgl. indes a'- sight to see, I 15, 1; 40, 1; (II 72, 4; IV 44, 9) und idyl- lische Stellen wie III 86, 8; IV 67, 9. 5f. du aber, Harold, innerster Kern meines Dichtens und Den- kens, du mit dem ich wandere, du bist keineswegs ein Nichts sondern ein wahrhaft seiendes Wesen. Nur das Ideale ist wahrhaft existent, das Kunstwerk ist unsterblich, nicht so der Kiinstler. B. blickt zu dem Ritter Harold empor wie zu seinem besseren Selbst, sofern diese Figur die Tragerin seiner edelsten Gedanken ist — also eigentlich zu dem Gedichte, dem jetzt von England bewunderten, nicht aber sofern die Figur des Harold etwas Personliches an sich hat. 7. ich bin dein unsichtbarer, aber bewufster Begleiter, denn ich lebe und webe {glow) in dir. 8. blended - - uranfanglich mit dir gepaart. 9. obwohl meine Empfindungen geknickt sind und ich uberhaupt feinen Mangel daran (eine Teuerung) verspure, weiTs ich doch mit dir noch zu empfinden. 7, 1. wildly verwirrt. B. will einlenken; das myste.riose Verhaltnis zwischen ihm und Harold (invisible but gazing, 6, 7) Jjonnte dem Publikum denn doch sonderbar vorkommen. 158 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Too long and darkly, till my brain became, In its own eddy boiling and o'erwrought, A whirling gulf of phantasy and flame: And thus, untaught in youth my heart to tame, My springs of life were poison'd. 'T is too late! Yet am I changed; though stUl enough the same In strength to bear what time cannot abate, And feed on bitter fruits without accusing Fate. Something too much of this: — but now 't is past. And the spell closes with its silent se,al. Long absent Haeold re-appears at last; He of the breast which fain no more would feel, 7, 2 ff. ^became' sollte vor o whirling gulf stehn ,bis mein Him, da es in seinem iniiern Ereislauf zum Siedepimkte gelangte und der Anstrengung erlag, ein - - wurde'. B. hatte bisweilen das Gefuhl als musse er von Sinnen kommen. Auch Andere (Lady B.) vermuteten, er sei gestort. - 5 f. Von till 2 hangen diese Worte nicht mehr ab ,und so {thus im Sinne von ,daher') wurden — man hatte mich ja in der Jugend nicht gelehrt die iiberwallenden Gefuhle (die Z. 3 f. beschriebenen) meines Herzens zu zahmen — die Quellen meines Lebens vergiftet', womit vieU. moralisches Siechtum bezeichnet, also erklart wird, wie es zugegangen sei, dafs er so schlecht, besonders ein so schlechter Ehemann gewor- den sei. - 7 f. enough the same - - obwohl ich noch genug derselbe bin, noch einen Rest von Kraft habe, der da genvigt um zu - -. - 9. Mancher zeitgenossische Leser mag what - - auf das Leid des von seiner Gattin verlassenen B. bezogen haben. Doch sind die Worte wenig deutlich. 8, 1. something too much of this, Worte Hamlets III, 2. - 2. die damonischen Machte meines Innern, die ich heraufrief vor die Augen der Welt (besonders Stanze 7), sind hiermit gebannt, indem ich sohweige; das Schweigen — und jetzt eben schweige ich — fesselt die unheimlichen Gaste wie Salomons Siegel (IV 138, 1). Aber kaum hat der Dichter die Geister seines Inneren beschworen, als sie abermals hervor- brechen, in der rein subjektiven Schilderung des Ritters Harold. — 'spell' bed. Zauberwort, aber auch Zauberwerk also jSpuk, Blendwerk'. 3. Dafs long auf der 4'/2 jahrigen Pause zwischen Canto I und II, und dem neuen Canto (D.), re-appears auf dem Brscheinen des letzteren beruht, ist wahr. Doch durfte eine buchhandle- rische Erkl. fern zu halten seiu. Also: re-appears zeigt sich wieder. - 4. er mit seinem auf Gefiihl verzichtenden Herzen. — 'he' ap- poniert mit Attribut; vgl. H 83, 1. CANTO III. 159 Wrung with the wounds which kill not, but ne'er heal; Yet Time, who changes all, had alter'd him In soul and aspect as in age: years steal Fire from the mind as vigour from the limb; And life's enchanted cup but sparkles near the brim. 9. His had been quafifd too quickly, and he found The dregs were wormwood; but he fill'd again. And from a purer fount, on holier ground, And deem'd its spring perpetual; but in vain! Still round him clung invisibly a chain Which gall'd for ever, fettering though unseen. And heavy though it clank'd not; worn with pain. Which pined although it spoke not, and grew keen. Entering with every step he took through many a scene. 10. Secure in guarded coldness, he had mis'd 8, 9. der Wein im Becher funkelt nur, ist nur lockend, wenn der- selbe ihn bis zum Rande fuUt, wenn man zu trinken anfang t. Und so ist es auch mit dem Becher des Lebens. 9, 1 ff. Seiner wusteii Jugend (his - - quickly) folgte die Reise nach Griechenland {on holier ground). — quaffd hinunter- geschwelgt. 3. Mit Unrecbt hat man dies anf Kirche und Altar, und B.'s eheliche Verbindung bezogen. Vgl. 11 48, 2. 4. 'spring' die zufiihrende Ader, welche wir nicht sehen, 'fount' 3 der Bom, den wir stromen sehn, also wie I 82, 8. — hut {he fill'd) in vain. 6. gall'd for ever fort und fort wund rieb, ewig qualte. Ohne Objekt. 7. worn - - getragen unter peinlichen Schmerzen, 18, 9 ; nicht ,abgeschlissen'. 8. pined (ihn) ausmergelte, (an ihm) zehrte {to pine gew. neutral ,hinschmachten'). Der Anklang an pain ist wohl beabsichtigt ,mit einer Pein die, obwohl sie keinen Ausdruok fand, sehr peinigend war'. 9. entering, von der Fessel die in die Glieder einschneidet. Psalm 105, 18 {Prayer book transl.) the iron entered into his soul. Man beziehe also entering auf chain 5, obwohl pain 1 naher ist. {Entering in dem Sinne Ton 'mitein- tretend, nachfolgend wo Harold nur ging und stand' ware wenigstens minder schon; man konnte es dann ebensogut auf pain beziehn.) 10, Iff. Die Ruckkehr in die englische Gesellschaft {jhis kind seine Landsleute), Sommer 1811. 160 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Again in fancied safety with his kind, And deem'd his spirit now so firmly fix'd And sheath'd with an invulnerable mind, That, if no joy, no sorrow lurk'd behind; And he, as one, might 'midst the many stand Unheeded, searching through the crowd to find Fit speculation; such as in strange land He found in wonder-works of God" and Nature's hand. 11. But who can view the ripen'd rose, nor seek To wear it? who can curiously behold The smoothness and the sheen of beauty's cheek. Nor feel the heart can never all grow old? Who can contemplate Fame through clouds unfold The star which rises o'er her steep, nor climb? 10, 3f. spirit (Geist) neben mind (Sinnesart) , well ein starker (in- vulnerable) Charakter der wabre Panzer der Seele ist trnd nnr derjenige Geist seine Freiheit hat, ■welcher ohne Furcht ist. Dennoch paTst die Metapher (sheathed) besser auf Korper und Geist wie B. anderswo sagt: the sword out-wears its sheath, and the soul wears out the breast. 6. one - - 'midst the many lat. unus e multis. 7. searching - - durch das Weltgetreibe bin umherspurend. S f. so ruhevoll wie er die griechische Natur betrachtet hatte. — found f. had found. — God, nicht God's, weil Gott und Natur Eins sind. 11, Iff. Es wird angedeutet, dafs Harold-Byron ganz aus seiner Rolle gefallen sei. Zunachst entnimmt man, dafs ihm die Frauen nicht gleichgultig gewesen seien, dann dafs er nach Ruhm trachtete, endlich dafs er sich herbeigelassen ungefahr so zu sein wie andere Menschen. - 2. to wear it sie zu tragen, namlich im Knopfloch. Man kann an ein foriibergehendes Verhaltnis, doch auch an das bleibende der 2. Jan. 1815 geschlossenen Ehe denken. Letztere wurde mit mehr Sicherheit verstanden werden konnen, wenn St. 12 etwas enthielte, was sich auf die Treunung der Ehe beziehen liefse. — 'curiously' als ware hier eine Wissenschaft zu studieren. 5 f. B.'s parlamentarische Thatigkeit ist aufserst unbedeutend. Seine Ruhmsucht wendete sich mehr anderswohin; was er er- strebte und erreichte waren Erfolge im Gebiete der Dicht- kunst. — Fama, auf steiler Hohe wohnend, zeigt den Stre- bern noch hoher, im Gewolk, den Stern der Ehre und Aus- zeichnung, dafs sie sich hinaufarbeiten. CANTO III. 161 Harold, once more within the vortex, roU'd On with the giddy circle, chasing Time, Yet with a nobler aim than in his youth's fond prime. 12. But soon he knew himself the most unfit Of men to herd with Man; with whom he held Little in common; untaught to submit His thoughts to others, though his soul was quell'd In youth by his own thoughts; still uncompell'd. He would not yield dominion of his miad To spirits against whom his own rebell'd; Proud though in desolation; which could find A life within itself, to breathe without mankind. 11, 7f. roU'd - - wurde von dem taumelnden Kreislauf weiter getragen (also unfreiwillig) imd trieb die Stunden so bin. Vgl. 22, 5 to chase the - - Hours with flying feet (vom Tanzvergnugen). Durchaus loben will also B. sein damaliges Leben nicht. 9. Dafs er hohere Ziele {aim) verfolgte, ist nicht zuzngeben. Aufserlich hatte sein Leben seit 1812 einen hoheren Za- schnitt, weil sich dem liochgefeiertea Dichter, der obendrein von Adel war, die Kreise der vomehmen Welt offneten. B. gehorte damals zu der grofsen Zabl der Yornehmen die keine nennenswerten Ziele verfolgen. — in his youth's fond prime in der einfaltigen (vgl. I 41, 5) Zeit seiner Jugend, oder, um prime = prime of life auszudrucken, mit Dmstellung: in der Bliite seiner etwas gar zu kindlichen Jugend. 12, 2. to herd - - zu sein wie das ubrige Vieh , dem Rudel der Menschen sich anzuschliefsen. - 3 if. unfahig seine Gedanken anderen unterzuordnen, obwohl ihn seine Gedanken erdruckten and unglucklicii machten, er also Ursach hatte ibnen zu entfliehen und sich einer verstandigen Leitung anderer zu fugen. Mit quell'd ist also ein schad- licher Einflufs gemeint. To quell ist urspr. = to choke und, obwohl ehedem auch = to hill, etym. nicht mit Tcill ver- wandt (Skeat.) Zwischen thoughts 4 und thoughts 5 ist kein IJnterscbied zu macben. - 5. still uncompelVd immer nocb unbezwungen wie damals {in youth). 6 f. Ob wir an das Haus der Scbwiegereltem, in welches B. durch- aus nicht hineinpafste , zu denken baben, ist zweifelbaft. tJber seinen Schwiegervater aufsert er sich geringscbatzig und spottiscb. Br langweilte sicb in dem landlicben Aufenthalte. Aber Zwang ubte man nicht, so dafs rebell'd gegenstandslos ware. - 8. 'proud' liefse sicb auf he 6 beziebn. Aber man hat den- selben Sinn, wenn 'proud' auf his own {mind) bezogen wird. Auf his own {mind) ist auch which zu beziehn. Fw. Byron, Childa Harold. 11 162 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 13. Where rose the mountains, there to him were friends; Where roll'd the ocean, thereon was his home; Where a blue sky, and glowing clime, extends, He had the passion and the power to roam; The desert, forest, cavern, breaker's foam. Were unto him companionship; they spake A mutual language, clearer than the tome Of his land's tongue, which he would oft forsake For Nature's pages glass'd by sunbeams on the lake. 14. Like the Chaldean, he could watch the stars. Till he had peopled them with beings bright 13, 1 ff. '■rose^ und '■roll'd' geben Dinge an, die dem Ritter vorgekom- men, aber 'where extends' = wherever extends. Allerdings steht wohl extends dem Verse zu Gefallen; stunde extended, so wurde man bestimmt an das sonnenhelle Griechenland zu denken haben, ■welches Harold durcbreist hatte. 2. thereon. Man erwartet there. 4. the power, nicht die etwa pekuniare Moglichkeit , sondern die Fahigkeit des Naturgenusses. 7. mutual gegenseitig verstandlicb. Der schwarmerische Natur- freund meinte, daS, wie die angeschauten Dinge bei ihm, so auch er bei den angeschauten Dingen ein inniges Verstandnis fande. — the tome Bucher. 8 f. 'which' zu tome. — forsake for - - bei Seite zu lassen und sich dem Buche der Natur zuzuwenden. 9. 'Nature's pages' sind die Alpengegenden, 'the laJce' der Genfer See, in dessen Nahe B. damals lebte. — glass'd. Die Blatter aus dem Buche der Natur spiegeln sich auf der Flache des Sees; da sieht man sie beschrieben mit blanken Federziigen, denn der Schreiber ist der Sonnenstrahl. 14, 1. Die Ghaldaer haben zu Babylon den Sterndienst verwaltet, auch die Sterne beobachtet. Aus den Konstellationen wuTsten sie einem Menschen seine Nativitat zu stellen. Die Sterne galten ihnen fiir Gotter. 2 f. 'till' wie II 88, 5 das schliefsliche Resultat angebend ,ei' war der Mann das Firmament zu betrachten, imd dabei gelangte er schliefslich dahin es zu bevolkern mit - -'. — In Gesell- schaft Shelleys fuhr B. oft ganze Naohte auf dem See um- her, -versenkt in Naturbetrachtung. Shelley steuerte. Sie liebten os in Sturm und Wetter zu fahren, was ihnen einmal fast das Leben gekostet hiitte. — beings. Die Freunde hatten oft metaphysische Gesprache ; Shelley nahm ein das All duich- dringendes Prinzip an, welches er Liebe und Schonheit CANTO III. 163 As their own beams; and earth, and earth-born jars, And human frailties, were forgotten quite: Could he have kept his spirit to that flight He had been happy; but this clay will sink Its spark immortal, envying it the light To which it mounts, as if to break the link That keeps ns from yon heaven which woos us to its brink. 15. But in Man's dwellings he became a thing Eestless and worn, and stern and wearisome, Droop'd as a wild-bom falcon with cUpt wing, To whom the boundless air alone were home: Then came his fit again, which to o'ercome. As eagerly the barr'd-up bird will beat nannte. M. 297. Diesem Pantheismus zufolge waren die Sterne als beseelt zu denken, ein jeder Stern als ein mit Seele begabter Korper, als eine hohere Personlichkeit, eine Gottheit. Auch den Chaldaem batten die Sterne fur Gotter gegolten, s. o. Ob aber B. mit beings Seelen der Sterne meint, ist diibios. Naher liegt es darunter Mittelwesen zu verstehn, von denen eine Mehrzahl den einzelnen Stem bewohnte, weloher dann nicht ein Gott, sondern eine Wohnstatte von Engeln ware. 14, 5f. hatte er sich erhalten konnen auf dieser Hohe, in diesem Fluge empor zu den Stemen, der in gleichem Mafse ein Auf- schwung in die Regionen des Liebespantheismus Shelleys war - -. 6. had been ^ would have been. — sink hinabziehn. - 8. as if als wenn. Der Geist steigt ejnppr mit,,s(:)j-Sjtqrmi3chem Drang, dafs es scheint, als ob er die Fesseln de^^; Korpers, die Glieder, sprengen wollte. - 9. woos, II 9, 6. 15, 1 f. 'a thing' nicht eben hochschatzend gesagt, aber doch gut- mutig ,Kumpan'. — worn verlebt. — wearisome langweilig. - 3. droop'd = drooping its head. — '■wild-born^ poetisch statt loild, wie freeborn I 63, 4 st. free. Hier hat es indes seinen vollen Sinn. - 4. whom. Der Falke ist als Person behandelt. — were.sein wurde (wenn or nicht im Kafig safse). - 5ff. Macbeth sagt bei Sh. Ill 4: then comes my fit again. D. — then dami, wenn er unter Menschen war 1. — fit, B.'s stille Wut. — which - -. Die Konstr. ist: which (fit) to overcome (zu uberwinden, loszuwerden) his impeded soul would eat through his bosom, just as the bird will eagerly beat its breast against the bars of its cage till - 6. wiry drahtgeflochten. 11* 164 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. His breast and beak against Ms wiry dome Till the blood tinge his plumage, so the heat Of his impeded soul would through his bosom eat. 11. Self-exiled Harold wanders forth again, With nought of hope left, but with less of gloom; The very knowledge that he lived in vain, That all was over on this side the tomb, Had made Despair a smilingness assume, Which, though 'twere wild, — as on the plunder'd wreck 16, 1. Der durch sich selbst (vermoge der besonders St. 15 geschll- derten Sinnesart) aus dem Lande getriebene Harold hatte sich also aufgemacht und setzte seinen Stab wiederum welter. Hit wanders forth scheint nicht gesagt zu werden, dafs er jetzt henrortrete aus dem Hause und seine Wanderung beginne — sein neues Auftreten war 8, 3 berichtet — sondern dafs er im Wandem begriffen sei. — Am 25. April 1816 verliels B. England (1, 2) und reiste fiber Ostende nach Brussel und "Waterloo, dann ging er an den Rhein. — Eigentlich be- schrieben wlrd das alles nicht, nur hie und da blickt etwas Thatsachliches durch. Aus St. 1 f. ergiebt sich eine Seereise (die Oberfahrt nach Ostende); diese macht der Dichter. Dann heifst es, Ritter Harold trete jetzt wieder hervor (8, 3) und setze seinen Stab weiter (16, 1). Demnachst trelFen wir Harold an auf dem Schlachtfelde von Waterloo (18, 2). Dies, ist der erste von dem Pilger besuchte Ort, welcher genannt wird. Die Stanze 16 ist blois dazu da um 17 IF. anzuschliefsen, also eine tjbergangsstanze I 93, 1. - 2. with nought of hope left = nought of hope being left him, '"■^ 'iPftrtiiip' Ells' Plradikat; vgl. 15, 3 with dipt wing, Partizip ■ ars'Attribut. -^ 'left lafst sich auch durch ,mehr' geben. 3. in vain. B. meinte, nachdem seine Frau mit dem Kind© ihn verlassen, niemanden zu haben, fiir den er lebte. 4. Ist so zu verstehn, dafs B. nichts hienieden an irdischetn Gluck, zunachst an Familienglack, mehr hoffte; Ableugnung der Unsterblichkeit liegt nicht darin; — on this side dies- seits. Wird prapositionsartig gebraucht ohne of; aber on that {yon) side of. S. Im. Schmidt Gr. 182. - 6. 9. und diese freilich etwas wilde Heiterkeit (which zu sinilingness) der Verzweiflung, d. h. diese Verzweiflung mit ihrem heitem Antlitz, flofste ihm doch eine Art von Frohsinn [cheer) ein — weshalb sollte er denselben unterdrucken ? B. will es er- klaren und gewissermafsen entschuldigen , dafs ein Mensch wie Harold noch Lebensmut und Frische genug hatte, um empfanglich zu sein fur das, was die Reise darbot, um Water- loo und die ubrigen Eindrucke gehorig zu wurdigen, sogar sich ihrer zu erfreuen, 52, 8. CANTO III. 165 When mariners would madly meet their doom With draughts intemperate on the sinking deck, — Did yet inspire a cheer, which he forbore to check. 17. Stop! — for thy tread is on an Empire's dust! An Earthquake's spoil is sepulchred below! Is the spot mark'd with no colossal bust? Nor column trophied for triumphal show? None; but the moral's truth tells simpler so. As the ground was before, thus let it be; — How that red rain hath made the harvest grow! And is this all the world has gain'd by thee, Thou first and last of fields! king-making Victory? 16, 7. would es - beliebte. Verwandt ist D. J. II 33, 7 f. as - tars will (pflegen) ask for grog and sometimes drink rum from the cask, wo drink - - cask dem entspricht, was an unserer Stelle durch plunder'd 6 angedeutet wird. Dafs es hiemach will madly meet 7 heifsen mufste, ist nicht zuzugeben, da D. J. a. 0. das Trinken aus den aufgespundeten Rumfassem durch sometimes eingeschrankt ist. Dergleichen als allgemeine Gewohnheit der Seeleute aufzustellen, ware nicht angemessen. Man beziehe also the plunder'd wreck auf einen bestimm- teu Vorfall und zwar auf denjenigen, von welchem B. in seines Grofsvaters Schiffbruchsbericht, Narrative of the Hon. John Byron (Lond. 780) 16, vgl. D. J. II 137, 8, gelesen, und ver- stehe : wie auf jenem in Plunderung begriifenen Wrack des 1740 bei der Magelhaensstrafse gestrandeten Schiffes Wager, wo es manchem Seemann beliebte seinem Schicksal mit wustem Zechen zu begegnen. tJber diese Bed. von will vmd would s. Mn. II 1, 90. (Fw. halt die Erkl. nicht fur sicher.) 17, 1 ff. Diese und die folgende Stanze scheinen in Brussel geschrieben zu sein. M. 288. — Da Harold hernach (18, 1) in 8. Person folgt, so nehme man stop! for thy - - in allgemeinem Siime, wie II 93, 8. In die Aligemeinheit ist Harold eingeschlossen ; dafs er dem, wenn auch nicht speziell ihm geltenden Befehle nachkommt, ist klar. 2. an earthquakes spoil, das was den schutternden Kanonen Waterloos zum Raube geworden, die Toten ohne Zahl, die alte Garde, Napoleons Ruhm. 3f. II 90, 6. — trophied aufgerichtet, da for triumphal show den Zusatz ,als Tropaon' uberflussig macht. 7. red rain = sanguine rain IV 65, 7. Vgl. his red pursuing spear II 90, 2. — Als B. in dem schon vorgeruckten Lenz 1816 am Orte war, wird das Korn hoch gestanden haben. - 9. Victory hier nicht die Gottin, sondern der Sieg bei Water- loo, so dafs thou first and last of fields identisch ist mit 166 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 18. And Harold stands upon this place of skuUs, The grave of France, the deadly Waterloo! How in an hour the power which gave annuls Its gifts, transferring fame as fleeting too! In "pride of place" here last the eagle iiew, Then tore with bloody talon the rent plain, Pierced by the shaft of banded nations through; Ambition's life and labours all were vain; He wears the shatter'd Uuks of the world's broken chain. 19. Fit retribution! Gaul may champ the bit And foam in fetters; — but is Earth more free? Did nations combat to make One submit; Victory. Zw. veranlafste der Reim dies Wort, st.: making Waterloo. — King, zunSchst auf Ludwig XVIII. zu beziebn. 18, 1. place of skulls. Das biblische ist place of a skull, neben calvary. 3f. das Schicksal entreiTst seine Gaben, Ruhm und Macht, dem einen, urn sie dem andern zu geben (transferring), der sie aber eben so bald verlieren mufs {as fleeting). 5. in pride of place in seiner stolzen Hohe. Macbeth II 4 vom Falken, nicht vom Adler. B. in der N. citiert unrichtig. 6. with bloody talon. B. schrieb hier ursprvinglich heak st. talon; eine Zeichnung zu der Stanze, die einen geketteten. Adler mit den Klauen die Erde packend darstellte, bewog ihn, so zu andern, wie wir die Worte lesen. Der Zeichner war Reinagle. M. vor Lett. OOXLII. — tore - - the rent plain zer- klaute und zerrifs die Ebene, I 80, 5. 7. Man erwartet die Stellmig: pierced through. — 'through' ist uberflusslg. — handed nations, die AUiierten 9. he. Obwohl Ambition's 8 == Napoleon's ist und ein er- scbossener 7 Raubvogel nicht angekettet zu werden braucht, geht he vielleicht nicht auf Napoleon. Der Zeichner, s. o., hat he auf den Adler bezogen; ambition wird weiblich per- sonifiziert, Mn. I 279. Durch einen raschen "Wechsel der Vorstellungen mufs dem Dichter Z. 7 zuruckgetreten sein. 19, 1 ff. Frankreich hat allerdings die gebuhrende Strafe {fit retribu- tion) bekommen, es trage seine Fesseln; aber die Welt ist nicht freier geworden. — champ {upon) the bit am Gebifs kauen wie von einem Pferde. — foam schaumen, demselben Bilde entnommen. - 3f. man kann sich doch nicht vorstellen, dafs diese Volkerkriege den winzigen Zweck batten , einen einzelnen (Napoleon) zu unterwerfen, oder dafs sich die Volker gar in der absurden CANTO III. 167 Or league to teach all kings true sovereignty? What! shall reviving Thraldom again be The patch'd-up idol of enlighten'd days? Shall we, who struck the Lion down, shall we Pay the Wolf homage? proffering lowly gaze And servile knees to thrones? No; prove before ye praise! 20. If not, o'er one fallen despot boast no more! In vain fair cheeks were fnrrow'd with hot tears For Europe's flowers long rooted up before The trampler of her vineyards; in vain years Of death, depopulation, bondage, fears. Have all been borne, and broken by the accord Of roused-up millions; all that most endears • Glory, is when the myrtle wreathes a sword Such as Harmodius drew on Athens' tyrant lord. Absicht verbanden, samtllcben Konigen des alten Europa zur richtigen Furstenmacht (ancien rdgime) zu verhelfen. 19, 5. Die Wiederholung des shall we (Reim) ist im Konyersations- ton. Hier nicht recht passend. 8. indem wir den Thronen mit submissestem Augenaufschlag nnd allerunterthanigstem Boiiefall uns nahn (eig. den Thronen - - darbieten). 9. eine ruhige Priifung (prove) wird die Zeitgenossen lehren, dafs es mit den Erfolgen der Schlacht bei Waterloo nichts ist. 20, 1. if not, auf den Hauptgedanken von St. 19 zu beziehn, = if Earth is not more free (19, 2). — o'er - - boast. Der Feind liegt am Boden; daher over. Vgl. II 86, 1. - 2 ff. Thranen gewoint um (for) die Blumen Europas , die lange Zeit verwustet (ausgerodet) wurden durch (before) das Zer- treten (den Zertreter, Napoleon) friedlicher Weinberge. — • flowers (viell. bildlich fur stattliche Krieger ,manche Blume der Ritterschaft') stimmt nicht yollig mit vineyards; die Wein- blute sieht man kaum. Ebenso wenig stimmt trampler mit before (Reim); ein vom Winde geschobenes Scbiff lauft vor (before) dera Winde, aber dergleichen haben wir hier nicht. Vgl. I 47, 3. 4ff. Von 1/ears hangen vier Genitive 5 ab. Man kann die Um- kehrung, 1145,8, versuchen ,jahrelanges Morden - -' doch treuer ist ,Jahre voll Tod - -'. — 'broken' pafst nur zn bond- age. Etwa ,beseitigt'. 8f. B. bezieht sich auf die Skolien zum Preise des Harmodios und Aristogeiton , welche 514 den Hipparch umbrachten am Feste der Panathenaen. Sie versteckten ihre Dolche unter 168 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 21. There was a sound of revelry by night, And Belgium's capital had gather'd then Her Beauty and her Chivalry, and bright The lamps shone o'er fair women and brave men; A thousand hearts beat happily; and when Music arose with its voluptuous swell. Myrtenzweigen. Ihnen zum Gedachtnis trugen die Athener an dem genannten Feste das Schwert umwunden mit Myr- ten. Da also der Brauch an die erinnerte, welche Athen von der Tyrannis befreit batten, stellt B. das myrtenumwundene Schwert als das vom Joch erlosende, die Demokratie begrun- dende Mn. Hiernach enthalt Z. 9 die Hauptsache. 21, 1 ff. B. vermengt, wie man richtig bem. hat, das Hauptereignis mit den Vorereignissen; die Schlachten des Juni 1815 gestaltet er zu einem poetischen Ganzen. — Am Vorabend, nichk von Waterloo (18. Juni), sondern von Quatrebras und Ligny (16. Juni), mithin am 15., war in Brfissel ein gi-ofser Ball bei der Herzogin von Richmond. Nach der N. wufsten Wel- lington und sein Stab sehr vrohl was bevorstand, hielten aber den Bewohnern Brussels gegenuber die TSuschung aufrecht, zu welchem Ende ilie Offiziere Befehl batten, um 10 Uhr, so unbemerkt wie moglich, den Saal zu verlassen und sich jeder zu seinem Korps zu begeben. Aber die N. entfernt sich gar sehr vom Thatbostande. — Ricbtiger heifst es in der Quarterly Review 13, 499, Wellington, Braunschweig-Ols und die anderen hohen Offlziere batten erst auf dem Ball bei der Herzogin von Richmond Kunde erhalton, dafs die Schlacbt begonnen babe {that the work of death was begun); viele der englischen Offiziere batten getanzt bis Mitternacht (28, 3) und nach wenigen Stunden ihre Todes- wunden im Ballanzuge empfangen; wahrend des Festes sei Hornerklang vemommen worden und Trommelschlag durch die Strafsen von Brnssel. — Die Q. R. stimmt mit der B.'schen Dichtung, welche nicht von bevorstehender sondern bereits begonnener Schlacht Kunde geben lafst durch die Schusse. Letzteres freilich ist unhistorisch. Der Thatbestand war dieser: BIncher sendete einen Boten an Wellington ab, um ihn zum Vormarsch zu veranlassen. Der Empfanger legte kein Ge- wicht darauf, sondern begab sich mit seinem Stabe am 15. abends auf den Ball. Da kam ein zweiter Bote mit drin- gender Mahnung zum Vormarsch, der nun — um Mitternacht 15/16. Juni, s. A. Scott Battle of W. (Loud. 815) 64 — sofort anbefohlen wurde. Wachsmuth IV 382. Vernommene Schusse haben den Vormarsch nicht veranlaTst; dafs der bis spat dauernde Kampf an der Sambre (15. Juni), in Brfissel gehort ward, bericbtet niemand. 6. Man bemerke den Klang dieser Zeile; in music a und arose CANTO III. 169 Soft eyes look'd love to eyes which spake again, And all went merry as a marriage-bell; But hush! hark! a deep sound strikes like a rising knell! 22. Did ye not hear it? — No; 't was but the wind, Or the car rattling o'er the stony street; On with the dance! let joy be unconfined; No sleep till morn, when Youth and Pleasure meet To chase the glowing Hours with flying feet — But hark! — that heavy sound breaks in once more. As If the clouds its echo would repeat; And nearer, clearer, deadlier than before! Arm! Arm! it is — it is — the cannon's opening roar! 23. Within a window'd niche of that high hall Sate Brunswick's fated chieftain; he did hear with wird die Vokalleiter durchgespielt. Worter in denen das geschieht, fallen angenehm ms Ohr; das gotische uwila klin^ sehr gut, unser ,Eule' bei Tteltem nicht so gut. Auch in harle a - - 9 und in glassy foot 1 62, 9 wechseln die Vokale so. 21, 8. all - alles ging lustig, es ging frohlich her. — marriage- bell, antithetisch zu knell (Totengelaute). 22, 1. no. Vemeint wird it ,es', das was die anderen meinen (es sei Kanonendonner), aber hear wird bejaht ,ja, es war aber nur - -' Oder ,neln, es war nur'. 2. car, irgend ein harmloses Wagelchen; anders 25, 2 (car Trainwagen). — stoni/ street Steinpflaster. - 4. ^ Youth and Pleasure' gleichsam ein tanzendes Paar. - 5. um die Stunden zartlicher Glut vor sicii her zu jagen mit flinkem Fufse d. h. um sieh die Zeit zu verkiirzen durch Tanz. - 7. als ob die Wolken den Schall wiederholten und die Mehr- maligkeit blofses Echo ware. Dies vom Standpunkte derer, die die Thatsache nicht zugeben woUen, aber doch sehr gespannt hinhorchen. — Statt its echo wurde it geniigen. 9. Mit opening roar vgl. man opening speech Eroifnungsrede. 23, 2. Brunswick's fated chieftain. Priedr.Wilhelm von Braunschweig- 01s, welcher den gegen Nay bei Quatre-Bras (16. Juni 1815) fechtenden Englandern deutsche Verstarkungen zufiihrte, setzte sich sofort dem Kleingewebrfeuer aus imd erhielt einen Flinten- schufs, der ihm binnen wenigen Minuten den Tod brachte. 170 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. That sound the first amidst the festival, And caught its tone with Death's prophetic ear; And when they smUed because he deem'd it near, His heart more truly knew that peal too well Which stretch'd his father on a bloody bier, And roused the vengeance blood alone could quell; He rush'd into the field, and, foremost fighting, fell. 24. Ah! then and there was hurrying to and fro, And gathering tears, and tremblings of distress. And cheeks all pale, which but an hour ago Blush'd at the praise of their own loveliness; And there were sudden partings, such as press The life from out young hearts, and choking sighs Which ne'er might be repeated; who could guess Quarterly - Review 13,502. Riickert: mit seinen dunbeln Schutzen der 01s main -wackerer Sohn. 23, 3. Hhe first' me im fr. le premier. 4. Death's prophetic ear; die Todesnahe verleiht weissagende Kraft, ein Glaube der sich belegen lafst aus den Alten (Plato Apologie p. 39) und aus Sh. Der sterbende Hotspur sagt: I could prophesy, but that the - - hand of death lies on my tongue. Daher lafst B. Dante kurz vor dessen Ends Italiens Geschicke weissagen. 6. more truly ihn riohtiger leitend. 7. his father. Karl Wilhelm Ferdinand yon Braunschweig, schwerverwiindet bei Auerstadt 14. Okt. 1806 und nordwarts transportiert; f 10 Nov. zu Ottensen. 8. Ein Beweggrund, den B. aus seinem Kopfe nimmt. 9. Die viermalige Wiederholung des anlautenden f hat etwas Feierliches, zumal am Schlui's der Stanze. 24, 2. gathering - es gab feuchte Augen. — tremblings - - manch zitternden (vgl. thrilling, II 81, 4) Handedruck der von der Trennung so schwer Betroffenen. 4. otvn, hier wobl mitzuiibersetzen. 6. Ersticken thut ein Seufzer den Seufzenden nicht, daher es scheinen kann, dafs to choice hier = to be chocked (W. S.) sei, mithin chohing sighs = Seufzer die man niederkampft urn sein Gefuhl nicht zu verraten. Aber was vorhergeht, partings - -, enthalt eine ganz ahnliche Hyperbel. Man nehme also choking in seiner gew. Transitivbedeutiuig ; den Seufzen- den erstickend, ihm die Kehle zuschnurend, d. h. sehr heftig und schmerzlioh. 7 f. guess if etwas dariiber mutmafsen, ob - -. CANTO III. 171 If ever more should meet those mutual eyes, Since upon night so sweet such awful morn could rise! 25. And there was mounting in hot haste: the steed, The mustering squadron, and the clattering car, Went pouring forward with impetuous speed. And swiftly forming in the ranks of war; And the deep thunder peal on peal afar; And near, the heat of the alarming drum Koused up the soldier ere the morning star; While throng'd the citizens with terror dumh, 24, 8. mutual einander verstehend. Horat. Od. IV 1, 30 spes animi credula mutui. Vgl. 13, 7. - 9. da die Hoffnung zu Ende tanzen zu durfen so furchtbar ge- tauscht worden war, so wagten sie nicht zu glauben 7, dafs sie sich je wiedersehn wurden 8. Das Scheitern jener so kleinen bescheidenen Hoifnung batte ibnen uberhaupt jegliche Hoffnung geraubt. 25, 1 if. Reiterei und Geschutze nebst Train (the clattering car) ras- seln fernhin dem Erzabler vornber, welcher sich mitten unter dem Fufsvolk in Brussel seinen Standpunkt anzuweisen scheint. Fern hort er schon die begonnene Schlacht (Fiktion), ■welcher Kavallerie und Artillerie entgegen eilen, wahrend in seiner Nahe die Trommel den Soldaten (das Fufsvolk in Brussel) alarmiert und wahrend um ihn her die Bewohner Brussels zittern. — Vgl. die Ballade Archie of Ca'field (bei Scott Minstr.) : there was mounting, mounting in haste. — steed = horse Reiterei. Diesem allgemeinen Ausdrucke folgt ein sachlich gleichbedeutender (the - squadron), der die Reiterei nach ihren Abteilungen bezeichnet. Steed bed. also nicht einzelne parat gehaltene Offizierspferde. - 4. Mit jReihen des Krieges' ist die Schlachtordnung gemeint, die allgemeine Disposition, nicht das Zusammentreten der einzelnen, was schon abgemacht ist vor dem pouring for- ward. And {went) - forming - - ist nicht sachgemafs, da die Disposition des Heeres in und bei Quatrebras nicht zugleich mit dem Abzuge aus Brussel, sondern etl. Stunden spater stattfand. Es mufste and were forming oder in order to form heifsen. Der Zeitunterschied der Vorgange ist ignoriert. 5. Der Interp. nach ein Satz fiir sich: was {== was heard) afar. Nach afar (,) zu setzen, damit thunder, neben beat, Sub- jekt Yon roused werde, ist weniger passend. - 8f. Die aus ihrem ersten Schlaf herausgetrommelten Briisseler waren so entsetzt und verwirrt, dafs sie anfangs glaubten, Napoleon habe die Stadt iiberrumpelt und sei im Begriff sie zu plundern. A. Scott. 65. 172 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Or whispering, with white lips — "The foe! they come! they come!" 26. And wild and high the "Cameron's gathering" rose! The war-note of Lochiel, which Albyn's hills Have heard, and heard, too, have her Saxon foes: — How in the noon of night that pibroch thrills, Savage and shrill! But with the breath which fills 26, 1 ff. Friih 4 Dhr 16. Juni marschierten die hochlandischen Regi- menter 42 und 92 nnter dem Schall ihrer Sackpfeifen uber die Place Roy ale in Briissel, um 11 Stunden spater an der ScUacht bei Quatrebras teilzunehmen. Ein Zeitgenofs (bei A. Scott 69) schildert ihre stramme Haltung und wie ihre Waffen im Morgen- licht blinkten. (Nach B. ertonen die Signale schon nachts, als der allgem. Alarm beginnt.) Fiihrer des 92. war Oberst John Cameron, der bei Quatrebras todlich verwundet wurde. Die Verlustliste nennt noch einen anderen des Namens, den Adjutanten Allan C, der aber nicht im 92. diente. — gathering Sammelruf. Ausdruck der Schotten far ihre militarischen Signale mit der Sackpfeife. Man kann also solch ein gathering pfeifen Oder singen. Merkwvirdig ist der alte Border Gathering Song in Scotts Minstr. : Scotts eigener: Pibroch of Donuil Dhu. 2 f. Lochiel. Er wird Z. 9 blofs mit seinem Vornamen Eyan (sprich Ev'-an) bezeichnet. Evan Cameron von Lochiel, Hauptling des Oameronischen Clans, geb. 1629, gewohnlich Evan Dhu (d. i. Evan der Schwarze) genannt, einer der Ersten, die an dem Aufstande gegen Cromwell 1652 zu Gunsten Karls II teil- nahmen und einer der Letzten, die die Waffen streckten, ver- wegen und hartnackig. Scott Tales II, Kap. 13. Sprich Lo-keel'. Bei Campbell ist Lochiel dreisilbiges Paroxytonon : s. Balzers Ausg. 39. — Albyn's hills = Scotland's hills. Saxon foes sind die Englander, Schottlands alte Peinde, zu- nachst eben die unter Cromwell Eindringenden. Die Bezeich- nung Schottlands durch Albyn ist eine schottische, dem Munde der Schotten entnommene (,regionem suam Albin ad- huc vocant' Buchanan bei Armstrong Gael. Diet. s. v. Albyn), wahrend Albyn = Grofsbritannien nie volkstumlich war. Diese letztere Bedeutung hat die bei Plln. N. H. IV 30 vor- kommende Form Albion, I 2, 1. 4. '■noon' von der Mitternacht gesagt ist poet. — pibroch, spr. pee'- brock, bezeichnet sowohl die Musik der schottischen Sackpfeife, als dies Instrument selbst, hier ist erstere gemeint ; das Instrument wird hernach genannt {mountain-pipe'). Ga- lisch: Piobaireachd. - 5. with ... so fill, nicht ganz grammatisch. With the breath erscheint als Instrumentalis und wird doch hernach als Ver- gleichuug {so fill ebenso werden erfullt) geuommen. Man halte sich an letztere, also ,wie der Atem - - ffiUt, so - -'. CANTO ni. 173 Their mountain-pipe, so fill the mountaineers With the fierce native daring which instils The stirring memory of a thousand years, And Evan's, Donald's fame rings in each clansman's ears' 27. And Ardennes waves above them her green leaves. Dewy with nature's tear-drops as they pass, Grieving, if aught inanimate e'er grieves, Over the unreturning brave, — alas! Ere evening to be trodden like the grass Which now beneath them, but above shall grow In its next verdure, when this fiery mass Of living valour, rolling on the foe And burning with high hope, shall moulder cold and low. Auch Homer sagt ,zugleich mit dem Windbauch' wo er doch meint ,gleichwie der Windhauch'. S. Nitzsch Od. I 98. Das was den Mut der Schotten eig. anregt, wird Z. 8 f. genannt. 26, 7f. Statt ,emfl6fst' (instils) war ,weckt' oder ,erhoht' ange- messener; einen ,Wageinut der angeboren' (native) ist, braucht man nicht erst einzuflSrsen. Der Reim hat den Ausdruck veranlafst. 8f. Donald's. Unter den schottischen Edlen, die sich mit Karl Eduard, Jakobs II Enkel, dem Pratendenten von 1745 ver- banden, war Donald Cameron von Lochiel von besonderem Einflufs. Er nahm an alien Marschen und Gefechten teil, imd trat nach der Schlacht bei CuUoden fliehend in franzo- sische Dienste. — Das Bewufstsein ihres alten Heldentums also begeisterte die Schotten; unter dem Schall der Sack- pfeife waren ja auch Evan und Donald in den Streit gezogen und von dem Ruhm solcher Ahnherren erzahlte die Sack- pfeife, als die Hochlander vom 42. und 92. in der Fruhe des 16. Juni sich sammelten und abzogen. S. o. (An Kriegslieder, in denen die Namen vorkamen, diirfte B. nicht gedacht haben.) 27, 1. In der N. sagt B., er habe hier die Ardennen genannt, sofern die H51zung von Soignies (bei Waterloo) fur einen Rest des alten Ardennerwaldes gelte. - 2 f. dewy und grieving zu leaves. — nature's naturlich (also durch Adjektiv, um der Personifikation des Laubes, welches sich gramt, nicht durch eine neue Personifikation zu schaden). - 4. 'over" nicht ohne raumlichen Bezug; vorher above 1. S. II 86, 2. - 7 ff. next verdure. Dieses nachste Grun eben hatte B. vor Augen, als er die Ebene der Schlacht sah. — fiery von feuriger Kraft erfullt. Ist in solchem Mafse sinngleich mit living dafs ebenso gut this living mass of fiery valour gesagt werden konnte. Das Leben wird stark urgiert, well es auf den 174 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 28. Last noon beheld them full of lusty life, Last eve in Beauty's circle proudly gay, The midnight brought the signal-sound of strife, The morn the marshalling in arms, — the day Battle's magnificently stern ari'ay! The thunder-clouds close o'er it, which when rent The earth is cover'd thick with other clay, Which her own clay shall cover, heap'd and pent. Eider and horse, — friend, foe, — in one red burial blent! 29. Their praise is hymn'd by loftier harps than mine: Yet one I would select from that proud throng. Partly because they blend me with his line. Gegensatz von Leben und Tod ankommt. — of living valour lebender Streiter. 28, 1. Damit einer jeden der Tageszeiten etwas Besonderes zu- komme, kann man etwa an mittagliche Paraden denken. — lusty kraftig. 3. midnight. Die Zeitbestimmung ist historisoh, s. 21, Iff.; der Abzug dauerte yon Mitternacht bis morg. 8 Uhr. A. Scott 70. 4 f. the marshalling - -, die Aufstellung in yoller Wehr behufs Bildung der Truppenkorper , welthe demnachst abrucken soUen. — battle's array die Schlachtordnung, gemafs welcher jeder fertdge Truppenkorper die ihm zugewiesene Position auf der Walstatt einnimmt. 6. which - lat. quibus (nubibus) diruptis; vgl. II 89, 8 which (word) utter'd, wo kein when zugefugt ist. Vgl. Im. Schmidt Gr. 420. — Wetterwolken, die einander bernhrend zerplatzen (rent), dafs es blitzt und donnert? aber mit when rent dnrfte vielmehr die Lichtung des Gewolks gemeint sein ,wenn sie zergangen sind' d. h. wenn der Pulverdampf sich veraogen und die Schlacht ein Bnde hat. 7f. so ist die Erde bedeckt mit anderm Staub; diesen andern Staub, diese Leichen, wird die Erde bald decken mit ihiem (betont) Staube. - 8. ^heap'd and pent' als hatte man gar kein Gefuhl fur sie; pent = pent up, von Schafen die man einpfercht. 29, 1. B.'s Muse genugte also nicht, urn von Helden und Helden- tum Kunde zu geben, sie besafs die erforderliche Erhabenheit (loftier) nicht. Ist blofse Phrase. B. wufste damals (1816) reoht wohl, was er wert war. Vgl. I 1, 4; II 40, 6. — harps etwa , Sanger'. 2. from that proud throng aus der grofsen Zahl stolzer Natnen. - 3 f. Der Vater des bei Waterloo gefallenen Fred. Howard, Majors CANTO m. 175 And partly tliat I did his sire some wrong, And partly that bright names will hallow song; And his was of the bravest, and when shower'd The death-bolts deadliest the thinn'd flies along, Even where the thickest of war's tempest lower'd, They reach'd no nobler breast than thine, young, gallant Howard! 30. There have been tears and breaking hearts for thee, And mine were nothing had I such to give; But when I stood beneath the fresh green tree, Which living waves where thou didst cease to live. And saw around me the wide field revive im 10. Husarenreg., war der funfte Graf von Carlisle', B.'s Verwandter und Vormund. B. widmete Ihm die Hours of Idleness. Der Vormund nahm die Widmung mit hoflicher Gleichgultigkeit auf und verhielt sich ebenso kuhl und ab- lehnend bei B.'s Eintritt ins Oberhaus und der Beschaffung gewisser dazu notigen Dokumente. Dafur ward er dann ab- gestraft in der Satire 'English Bards'; es war daselbst von Carlisle's Gedichten — Carlisle war auch Dichter — als von kranklictiem Gewinsel (paralytic puling) die Rede. Spater bereute der jugendliche Satiriker seinen Spott, zumal da das Publikum paralytic auf Carlisles Korperleiden bezog, was keineswegs bezielt worden war E. 98. 29, 4. 'thai? nach because, wie im fr. que nach parce que. 5. hallow song der Poesie ihre Weihe geben. 6. his - -, kompendiarisch, da es eig. heifsen soUte ,sein Name gehorte zu den Namen der bravsten' oder ,er gehorte za den bravsten'. - 7. Bolts (Bolzen) geschossen aus dem crossbow (Armbrust); arrows {shafts) aber mit dem longbow. Hier freilich sind es nur metaphorische bolts. — the thinn'd die sich verdunnen- den. Oder, wie I 71, 8, mit ,dafs' zu geben. 8. "Wiederholung des in Z. 7 Gesagten, um die Stanze zu fuUen. — 'the thickest' ist Neutrum, II 28, 7. Ereier: wo das dich- teste Gewolk des Kriegsgewitters draute. 30, 2. mine meine Thranen (obwohl mine eig. wohl beide Substan- tiva 1 umfassen will). - 3. Als B. die Plane von Waterloo besah, zeigte ibm der Fuhrer, wo Howard starb, zwischen zwei hohen Baumen. Der Leich- nam ward ebonda begraben, aber spater, nach England ge- bracht. Es war schon alles umgepflugt und mit Kom be- wachsen. N. 4. living - - der vol! Lebens dort rauscht (waves eig. : sich hin und her bewegt) wo - -. 176 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. With fruits and fertile promise, and the Spring Come forth her work of gladness to contrive, With all her reckless birds upon the wing, I turn'd from all she brought to those she could not bring. 31. I turn'd to thee, to thousands, of whom each And one as all a ghastly gap did make In his own kind and kindred, whom to teach Forgetfulness were mercy for their sake; The Archangel's trump, not Glory's, must awake Those whom they thirst for; though the sound of Fame May for a moment soothe, it cannot slake The fever of vain longing, and the name So hononr'd but assumes a stronger, bitterer claim. [31, 6. fruits, auf Obstbaume zu beziehn, die zur Zeit des schon vorgeschrittenen Fruhjahrs Fruchtansatze xrnd Fruchte zeigen konnten. — fertile promise fruchtbare Verheifsung d. h. ver- heifsener Erntesegen, vielversprechende Kornfelder, 11 45, 8. — Die Zusammenstellung erinnert an die mitten im Korn stehenden Obstbaume West-Deutschlands. MogUcb dafs auch die Felder bei Brussel so bepflanzt sind. 7. came Ausg. 873. Doch ist der yon saw abh. Inf. come (alt. Ausg.) angemessener. - 8. with all her -birds {being) upon the wing, 16, 2. — 'the wing' nicht their wings, weil to be upon the wing als Ein Wort gelten kann. — Freier: die LenzgSttin - - umflattert von all ihren sorglosen Vogeln. 31, 2f. eine unheimliche (ghastly, vgl. II 71, 4) Lucke schuf in dem trauten {own, I (13) 2, 5) Kreise der Freund- und Vetter- schaft IV 103, 2. — hind and kindred, allitterierender Aus- drucJs, vgl. Kind und Kegel. Einem Unterschiede zwischen hind und kindred nachzuspviren ■ware dem Sinne solcber Ge- bilde entgegen. Der Doppelausdruck sagt nur starker was der einzelne schwacher sagt. 4. for their sahe (Reim) in ihrem Interesse. Etwa: ein ihnen erwiesener Liebesdienst. - 5. Offenb. 8, 2 and to them (den sieben Engeln) were given seven trumpets, was in unserer Bibel dnrch ,Posaunen' ge- geben wird. Vgl. 1 Thessal. 4, 16. — must. Man mufs warten bis zum jungsten Tage. - 6. Psalm 42, 2 my soul thirsteth for God. — sound of Fame, Variation zu Glory's trump 5. 9. but assumes = assumes only; je mehr man den Toten ehrt, desto schttrfer und bitterer wird der Ansprucli, dafs der noch leben moge, welcher zu leben wert war, desto herber die Trauer, welclie dem Anspruche Ausdruck giebt. CANTO m. 177 32. They mourn, but smile at length; and, smiling, mourn: The tree will wither long before it fall; The hull drives on, though mast and sail be torn; The roof-tree sinks, but moulders on the hall In massy hoariuess; the ruin'd wall Stands when its wind-worn battlements are gone; The bars survive the captive they enthral; The day drags through, though storms keep out the sun; And thus the heart will break, yet brokenly live on: 33. Even as a broken mirror, which the glass In every fragment multiplies; and makes A thousand images of one that was. The same, and still the more, the more it breaks; And thus the heart will do which not forsakes. Living in shatter'd guise; and still, and cold. 32, 1. smiling. Eine Mutter die ihren Sohn bei Waterloo verier, zeigt der Familie wohl wieder eine heitere Miene, aber in ihrem Innem trauert sie urn den geliebten Sohn. 4. the roof-tree = rafters das Sparrwerk, der Dachstuhl. - 5. in massigem 01m =" als eine olmige, schimmelige, graue Masse. Poet. Umkehrung II 45, 8. 6. dahin sind, weil der Wind sie nach und nach abbrockelte (also gone neben wind-worn nicht notwendig als poetische Abundanz zu betrachten). - 8. desselben Sinnes wie Sh. Macbeth I 3 time and the hour runs through the roughest day. Also: drags through schleppt sich hindurch, verlauft unserm Gefiihle nach trilge und lang- weilig. Mit dem Tagesanbruch hat the day drags through nicbts zu thun. 33, If. which-- welchen die Glasstiicke vervielfachen, dessen Zer- brechung aus Einem Spiegel viele macht; in the fragment enthalt die Hauptsache. — {which) makes. 3. of one that was st. of an image that was one. 4. Hhe same' Plural, Appositum zu images. Die tausend Bilder sind identisch mit dem Einen des unzerbrochenen Spiegels und je mehr er in Scherben geht, desto grofser die Anzahl der identischen Bilder. - 6. 'thus will - - do' als wenn nicht ,wie ein zerbrochener Spiegel' 1, sondern ,-wie ein Spiegel zerbricht' vorherginge. — 'forsakes' ohne Objekt, I 84, 1, viell. neutral ,flieht, weicht'. Gemeint ist: zu existieren, zu schlagen und zu fuhlen aufhort. Der Reim hat den Ausdruck herbeigefuhrt. Byron, Childe Harold. 12 178 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. And bloodless, with its sleepless sorrow aches, Yet withers on till all without is old, Showing no visible sign, for such things are untold. 34. There is a very life in our despair, Vitality of poison, — a quick root Which feeds these deadly branches; for it were As nothing did we die; but Life will suit Itself to Sorrow's most detested fruit, Like to the apples on the Dead Sea's shore, All ashes to the taste: Did man compute Existence by enjoyment, and count o'er Such hours 'gainst years of life, — say, would he name threescore? 33, 8. till -.- bis alles aufsen um das Herz herum der Macht der Zeit erlegen 1st. 9. Zu den sichtbaren Zeichen, deren das Herz keine giebt, scheint are untold ,lassen sich nicht aussprechen' (vgl. invictus un- besiegbar) nicht zu passen. Man kann sich, um den Reim untold zu vertreten, auf eine Zeichensprache berufeh; doch sage man Ueber dafs untold nicht streng zu nehmen sel und den Verzicht auf jede wahrnehmbare AuTserung bezeichne. 34, 1. a very life ein wirkliches Leben, so recht was man Leben nennt. 2 f. vitality - - ein Lebensprozefs der sich durch giftigen Nahr- stoff vollzieht, freier ,eine Ernahrung durch Gift'. — quick thatig. Die Verzweiflung wird mit einem giftigen {deadly bed. todlich, also ,giftig') Baume verglichen, dem die schad- lichen Safte durch die Thatigkeit seiner Wurzel zugefuhrt werden. (Also quick nicht ,noch lebend, noch nicht abge- storben' im Gegensatze zu deadly ,abgestorben', eine Bed., die deadly nicht hat.) 3f. for it were - - denn wenn wir sturben, so ware das wie gar nichts im Vergleich mit einem Portleben unter Qualen, die uns zur Verzweiflung bringen, lange nicht so schlimm. 4 f. but Life - aber statt dafs ein erwiinschter Tod uns bald erlost, pflegt sich unser Leben, d. h. pfiegen wir uns, zu finden in den Kummer und daran zu gewohnen. - 6. Tacitus berichtet vom toten Meere und der Dmgegend, dafs hier die Erde durch hinabfahrende Bbtze (Sodom und Go- morrha) ihre hervorbringende Kraft solle verloren haben; alles, wild oder gesaet, Kraut oder Blume schwinde, so wie es zur gewohnten Gestalt gekommen, schwarz und schal in Asche dahin. Tacit, hist. V 7. N. Vgl. Milton P. L. X 560 ff. - 9. threescore. Offenbar wurde B. blofs durch den Vers gehin- CANTO Iir. 179 35. The Psalmist number'd out the years of man: They are enough; and if thy tale be true, Thou, who didst grudge him even that fleeting span. More than enough, thou fatal Waterloo! Millions of tongues record thee, and anew Their children's lips shall echo them, and say — "Here, where the sword united nations drew, "Our countrymen were warring on that day!" And this is much, and all which will not pass away. 36. There sunk the greatest, nor the worst of men, Whose spirit, antithetically mist, One moment of the mightiest, and again On little objects with like firmness flxt; dert threescore and ten (Psalm 90, 10) zu sagen; er woUte dem Psalmisten (35, 1) gegenuber behaupten, dafs man, nach dem Mafsstabe des Genusses , wenn fur je eine eenufsreiche Stunde ein Lebensjahr angesetzt werde, kaum 70 Lebensjahre rechnen kSnnte. Vgl. I 4, 5 und Dante Div. Com. Inf. I 1. Die einseitige Schwermut unseres Dichters iibergipfelt also noch die Versicherung des viel beneideten Kalifen Abd Errahman, der die von ihm erlebten glucklichen Tage seiner Regierungszeit zusammenrechnend, fa.nd, dafs ihrer nicht mehr als vierzehn seien. 35, 2. they, die 70 Jahre des Psalmisten 1. — tale Zahl, Rech- nung. Exod. 5, 8 the tale of the bricks. HI. Das ags. Fem. tdlu bed. numerus. — Also Waterloo singt aucfi seinen Psalm und redet auch davon, ,wie grofs die Zahl der Jahre sei, die dem Mensehen zukomme. Aber die Zahlung fallt anders, ganz anders aus. - 3. span, Prayerb. Transl. Ps. 39, 5, wo die gewohnliche Uber- setzung handbreadth hat. - 7 f. An die einfachen Epitaphien der Alten erinnernd z. B. Herod. IV 228. B. stimmt solcher Einfachheit lebhaft zu. — the sword, nicht their swords, weil to draw the sword als feste Redensart genommen werden kann, 30, 8. 36, 1. nor und nicht, wie im Lat. homo magnus nee malus mitunter St. et non mains vorkommt; I 75, 6. 2ff. dessen Geist, eine Mischung von Gegensatzen (antithetically mixf), bald der machtigsten einer, welterobernd, bald (and again und dann wieder) kleinlich eigensinnig war. — Es fehlt die Copula was, 25, 5. — of the mightiest soil, spirits, Partitivus, 29, 6. 12* 180 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Extreme in all things! hadst thou been betwixt, Thy throne had still been thine, or never been; For daring made thy rise as fall: thou seek'st Even now to re-assume the imperial mien, And shake again the world, the Thunderer of the scene! 37. Conqueror and captive of the earth art thou! She trembles at thee stiU, and thy wild name Was ne'er more bruited in men's minds than now That thou art nothing, save the jest of Fame, Who woo'd thee once, thy vassal, and became The flatterer of thy fierceness, till thou wert A god unto thyself; nor less the same To the astounded kingdoms all inert, Who deem'd thee for a time whate'er thou didst assert. 37, 5. Das Resultat des 2 ff. Gesagten erhalt die Form eines Aus- rufs, I 83, 8. — extreme die Spur des Gewolinlichen ver- lassend, mafslos (Q.). — hadst - - warest du zwischen den beiden Extremen geblieben. 7. thy rise as fall = as well as thy fall. 8 f. Die Moglicbkeit einer Ruckkehr Napoleons von St. Helena lag damals (1816) nahe genug. 9. Thunderer of the scene = of the stage, der Weltbuhne. Sh. As you like it II 7 all the world 's a stage. Napoleon also ein Buhnendonnerer, ein Jupiter Tragoedus? Das hat B. schwerlich sagen wolien. S. 37, 8. Auf seinen Reim scene ist kein Gewicht zu legen. Man ubersetze etwa: die Welt- buhne wieder als Donnerer zu eischuttern. 37, 1. captive of the earth. B. will sagen, Napoleon sei nicht ein blofs englischer Gefangener. 2. at thee vor dir. Mit at wird eig. eine sinnliche Wahr- nehmung angedeutet, I (13) 3, 4. — wild bed. anch .furcht- bar'. Doch durfte die faktltive Bed. (4, 6) ,wild machend, aufregend' angemessener sein. - 3f. 'bruited' freier .lebendig'. Im eigentl. Sinne genommen, ■wurde bruited nicht auf minds sondern mouths fuhren. — in men's minds lat. in animis hominum. — now that jetzt da, jetzt wo. 4. 'jest' ein Ding mit dem Fama ihr Spiel getrieben, einer den sie zum besten gehabt, also — wenn es nicht zu harmlos klingt — ,ein weggeworfenes Spielzeug der Fama'. 6. fierceness Dnbandigkeit. — till thou wert und schliefslich warst du, 14, 2; wert viell. Indikativ, 40, 6. 7. nor less the same = nor in a less degree a god. 8. Wir mogen hinzufiigen, dafs er auch unserem Dichter fast CANTO III. 181 38. Oh, more or less than man — in high or low, Battling with nations, flying from the field; Now making monarchs' necks thy footstool, now More than thy meanest soldier taught to yield; An empire thou couldst crush, command, rehuild, But govern not thy pettiest passion, nor, However deeply in men's spirits skill'd. Look through thine own, nor curb the lust of war. Nor learn that tempted Fate will leave the loftiest star. ein Gott geschienen; was die alttestamentlichen Poeten Ton Gott sagten wendet B. 38, 8 auf Napoleon an. Anderswo nennt er ihn seinen Gotzen imd bedauert, dafs der Gotze von seinem Postament gefallen sei. 38, 1. du warest entweder mehr als Menschen sind , ein Halbgott, Oder weniger, nicht einmal das was ein Mann sein mufs nicht mannhaft, indem du entweder in stolzer Hohe. schweb- test wie ein Halbgott oder zu einer Brniedrigung gelangtest, die unter der Wurde eines Mannes war. — Es bezieht sich also in high auf more, low auf less. Dies ist die Eeihen- figur. Sie wird offers durch or -or gebildet II 81, 3; III 112, 7; IV 43, 9; 110, 5; 142, 5. — Zu erganzen ist {being) in high or (being) low. To be low = hemnter gekommen sein. 2fF. Die Antithese 1 wird weiter ausgefiihrt: indem du (im Juni 1815) heute mit den Y51kern Buropas kampftest nnd morgen wegliefst und das Hutcben mitzunehmen vergafsest, bald den Jursten (in Dresden) Audienz gabst, bald der personlichen Freiheit verlustig, dich einer ewigen Haft unterzogest, ein Los schlechter als das des geringsten Soldaten, — In der ,Ode' findet B. es ganz unbegreiflich , wie Napoleon, statt als Kaiser zu sterben, sich habe entschliefsen konnen die Ketten seiner Feinde zu tragen. 3. Psalm 110, 1 vgl. 18, 40. - 5. couldst du besafsest die Fahigkeit dazu, warst Manus genug um - -. Dafs Napoleon alles das gethan habe, ist also nicht gemeint. Es ware vergebliche Muhe Z. 5 mit den That- sachen des 6. Aug. 1806 und des 18. Mai 1804 zu verein- baren; blofs rebuild liefse sich historisch nehmen, durch Be- zug auf das Maifeld 1. Juni 1815. - 6. ^pettiest passion' ist nicht klar. B. mochte es kleinlich finden, dafs der gefangene Napoleon, obwohl er gar nichts mehr war, doch danach trachtete (passion) sich mit einem gewissen Nimbus zu umgeben; 36, 8. - 8. curb mit dem Kettengebifs zaumen; das Bild von 19, 1. - 9. star. Man kann sich erinnern, dafs Napoleon von seinem Sterne zu sprechen pflegte. Er war aberglaubig. 182 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 39. Yet well thy soul hath brook'd the turning tide With that untaught innate philosophy, Which, be it wisdom, coldness, or deep pride. Is gall and wormwood to an enemy. When the whole host of hatred stood hard by. To watch and mock thee shrinking, thou hast smiled With a sedate and all-enduring eye; — When Fortune fled her spoil'd and favourite child. He stood unbow'd beneath the ills upon him piled. 40. Sager than in thy fortunes; for in them Ambition steel'd thee on too far to show That just habitual scorn, which could contemn 39, 1 if . Obwohl B. es klaglich findet, dafs Napoleon nicht, wie es einem Helden ziemte, sich durch selbstzugefugten oder ge- suchten Tod dem schimpflichen Lose der Knechtschaft ent- zogen, uud ihn auch sonst tadelt (St. 38), weifs er doch gleich -wieder etwas an ihm zu loben und zu be-wundem: Napoleon ist freilich nicht wie ein Held, aber doch mit stoischem Gleichmut von der Buhne abgetreten. — the turn- ing tide das Ruckfluten seines Glucks, den Ebbstrom. Sh. Julius C. IV, 8 there is a tide in the affairs of men. 2. untaught - - nicht erlernt, sondern angeboren. 4. Napoleon hat also damit seine Gegner,..die Fiirsten des alten Europa, gehorig geargert, und diesen Arger gonnt B. ihnen. 5. the host of hatred = the numbers of those who hated thee. — hard by = close, dicht dabei, ganz in dev Nahe. Es mochte der gefangene Napoleon, das Schiif besteigend, vorschweben. 6. to watch - - um zu lauern, ob du zuruckbebtest, und, falls du es thatest, dich zu hohnen. 8. 'and' ist wegzuwerfen, also ,ihren verzogenen Lieblingssohn'. 9. Wie dem Gotterfelnde Typhon der Atna aufgelastet wird bei Aeschyl. Prom. 3B5. B. kannte das Stuck von der Schule her. 40, 1. sagter verstandiger. Sage, als Adj. I 28, 9; 81, 2; ofter sub- stantivisch. 2 f. steel'd - - spomte, trieb dich zu weit vor, namlich dazu, dafs du jenen Hohn - - aufsertest. Wegen dieser Bed. von to steel kann man sich zur Not berufen auf Sh. Twelfth N. IH 3 (Antonio) my desire, more sharp than filed steel, did spur me forth. — In too far ist das uber die SchaustoUung des Hohns zu fallende Urteil vorweggenommen, es ware denn, dafs man too far zum Infinitiv zoge. — that scorn jene dem Kaiser bekanntlich eigene Verachtung. — habitual be- harrlich, habituell. OANTO m. 183 Men and their thoughts; 't was wise to feel, not so To wear it ever on thy lip and brow, And spurn the instruments thou wert to use Till they were turn'd unto thine overthrow: 'T is but a worthless world to win or lose; So hath it proved to thee, and all such lot who choose. 41. If, like a tower upon a headland rock, Thou hadst been made to stand or fall alone. Such scorn of man had help'd to brave the shock; But men's thoughts were the steps which paved thy throne, Their admiration thy best weapon shone; The part of Philip's son was thine, not then (Unless aside thy purple had been thrown) Like stern Diogenes to mock at men; For sceptred cynics earth were far too wide a den. 40, 4. to feel (it, scil. that scorn). 8. Bestatigung des Z. 4 Gesagten: in der Sache hatte Napoleon Recht, 't was wise to feel such scorn. — Die Infinitiye to win - - fuhreu nur aus was schon in worthless liegt. 41, Iff. Der Hauptgedanke folgt Z. 4f.; 1 — 3 sind nur nebenher da, als Gegenbild: standest du alleine, so mochtest du dich ver- stocken und den vollen inneren Trotz dem eintretenden oder schon eingetretenen Stofs und Fall entgegensetzen ; eine Ab- kehr fruherer Freunde beriihrte dich nicht, du hattest ja dann keine Freunde; der Spott der Mitwelt demutigte dich nicht, es gab ja dann fur dich keine Mitwelt. To brave ist also mehr moralisch als inateriell zu nehmen. — headland rock felsige Landspitze, Vorgebirg. So Ausg. 873. Fruher las man headlong und bediente sich der S telle als eines Belegs fur headlong = steep. S. Webster Diet. 613. 6. shone = blitzte als deine beste Waffe, war deine schim- memdste Wehr. 6. 8. woUten wir die Begegnmig zwischen Alexander d, Gr. und Diogenes dem Cyniker in Szene setzen, so war deine RoUe (part) die des Alexander. Es war also {then) deine RoUe (deine Aufgabe) nicht, wie Diogenes alle Menschen zu ver- bohnen. 9. ein gekronter Cyniker (II 45, 8) nach dem Vorbilde des Dioge- nes in der Tonne d. h. ein Kaiser der alles verachtet und hohnt, soUte sich die Tonne des Diogenes suchen und nicht die ganze Erde sie zu beherrschen; ,die Erde ware denn doch eine gar zu grofse Tonne (den eig. Hohle) fur ihn'. — Was hier getadelt wird, ist Napoleons Herzlosigkeit. In einer N. 184 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 42. But C[uiet to quick bosoms is a hell, And there hath been thy bane; there is a fire And motion of the soul which will not dwell In its own narrow being:, but aspire Beyond the fitting medium of desire; And, but once kindled, quenchless evermore. Preys upon high adventure, nor can tire Of aught but rest; a fever at the core. Fatal to him who bears, to all who ever bore. 43. This makes the madmen who have made men mad By their contagion; Conquerors and Kings, Founders of sects and systems, to whom add Sophists, Bards, Statesmen, all unquiet things Which stir too strongly the soul's secret springs, fiihrt B. beispielsweise an, dafs er, 1813 nach Paris zuruck- gekehrt, die Hande uber dem Feuer, gesagt habe: dies ist behaglicher als Moskau. Diejenigen welche um erfrorene oder erschlagene Sohne und Bruder trauerten, empfanden Aufse- rungen dieser Art als einen jedem menscUicnen Gefuhl ge- botenen Hohn. 42, 1 f. quick rege, stets arbeitend, 34, 2. — there - - darin lag, das war es worin - - lag. - 3. which {soul) will not. 5. medium Mlttelstrafse, Mittelmafs. — ^fitting' well das Schick- liche eine gewisse Mitte halt. - 7. preys upon, stellt hohen Abentenern nach wie der Raub- vogel (59, 5). Das Bild yom Feuer {kindled, quenchless) verschiebt sich. 8. fever at the core, ein Fieber am Kern, ein inneres Fieber. 9. who hears der (an dem innern Fieber) leidet, I 74, 9. 43, 1. Bonmotartig. 3. ^systems'' sind wohl Religionssysteme, da die Philosophen nooh folgen. - 4, sophists Philosophen, II 2, 7. — Hhings' mit gutmutigem Bedauern gesagt, 15, 1; ,die armen Menschen sind so vol! Unruhe, sie mussen sich so anstrengen 5 und sind doch eigentlich als Faxenmacher bedienstet bei denen (fools to those) die sie zu Irrtiimern verleiten {they fool); beneidens- wert sind diese Menschen nicht'. 6. which stir the soul's springs welche die Springfedern der Seele regen, sich geistig'er Anstrengung unterziehn. Das jAufrvihren des tiefsteii Borns der Seele' (G.) ist also nicht gemeint. Auch too strongly scheint mehr auf ein kraftiges Anziehn der Spiralen unseres inneren Uhrwerks zu passen. CANTO HI. 185 And are themselves the fools to those they fool; Ettvled, yet how nnenviahle! what stings Are theirs! One breast laid open were a school Which would unteach mankind the lust to shine or rule: 44. Their breath is agitation, and their life A storm whereon they ride, to sink at last, And yet so nursed and bigoted to strife. That should their days, surviving perils past, Melt to calm twilight, they feel overcast With sorrow and supineness, and so die; Even as a flame unfed, which runs to waste With its own flickering, or a sword laid by. Which eats into itself, and rusts ingloriously. 45. He who ascends to mountain-tops, shall find The loftiest peaks most wrapt in clouds and snow; 43, 6. Man stelle sich etwa eineu Sozialdemokraten vor, der dem glaubigen Voike Gesellschafts-Theorien vorredet. So sehr er seine Gtaubigen in der Gewalt hat, mufs er doch ihnen nach den Angen sehn, so wie die Hofnarren (fools) des Mlttelalters ■ Augendiener Ihrer Fursten waren. - 7. stings innere Qualen. 9. unteach ablehren (anders untaught 39, 2). 44, 1. their breath - ihr Lebensodem ist - -, sie atmen nur - -, sie leben und weben in - -. - 2 ff. ride dabinfahren, dahinsansen. — to sink - -, um ein schlechtes Bnde zu nehmen; und doch {yet) konnen sie die ihnen ein besseres Ende siciiemde Rube nicht ertragen 5f. 3. and yet (their life is) so nursed - -; doch ist their life wohl Tieltnehr schon vergessen und Z. 3 so angeschlossen als wenn they voranginge, also: and yet (they are) so nursed - -. — nursed, wie die Lateiner imbutus brauchen. Etwa: sind so eingelebt in das Strebertum und demselben so blind ergeben. 5. 'meW freier ,einschwindeii, verkummem'. — calm twilight unscheinbare Rube, poet. Dmkehrung, 11 45, 8. — overcast bewolkt, also ,trube'. Die engl. Meteorologen brauchen over- cast technisch. - 6. with - - wegen des sie gramenden Nichtsthuns. 7. runs to waste vergeht, verkommt, IV, 120, 1. Vgl. I 83, 5 Passion raves itself to rest tobt sicb aus. 45, 1. Zuerst wird das Bild (der Bergsteiger) und die Sacbe (her- vorragende Menschen) rein gesondert; dann wird bei der 186 CHILDB HAROLD'S PILGRIMAGE. He who surpasses or subdues mankind, Must look down on the hate of those below. Though high above the sun of glory glow, And far beneath the earth and ocean spread, Eonnd him are icy rocks, and loudly blow Contending tempests on his naked head, And thus reward the toils which to those summits led. 46. Away with these! true Wisdom's world will be Within its own creation, or in tliine. Maternal Nature! for who teems like thee. Thus on the banks of thy majestic Ehine? There Harold gazes on a work divine, A blending of all beauties; streams and deUs, Fruit, foliage, crag, wood, cornfield, mountain, vine. And chiefless castles breathing stern farewells Sache verweilt (von Z. 5 an), so jedoch, dafs das Bild die Darstellung wesentlich beherrscht. — shall, 3, 6. 45, 3. sich uber die Menschen emporbringt oder die Menschen nnter sich bringt. - 5. 8. glori/, weil jetzt von der Sache die Rede ist. Der Sache entnommen ist auch naked wehrlos ; hervorragende Menschen sind den Geschossen des Hasses preisgegeben, Soph. Aj. 154; der Bergsteiger ist nicht barhaupt, sondern hat seine starke Mutze auf dem Kopf. 46, 1. away with these, -viell. scil. things ,mit dem (bisher behan- delten) Gegenstande'. Doch konnte man auch verstehn ,mit diesen Ehrgeizigen (St. 44), die freilich St. 45 singularisch behandelt sind. Das away - raft der Dichter offenbar sich selber zu, s. II 36, 1. Danach erwartet man J am gating st. Harold gazes 5. Vgl. 17, 1. 2f. within its own creation, also wie Shelley und B., die in ihren mystisch-philosophischen Traumen sich ergingen. Der Genufs den beide, besonders B., an der Natur batten, wird sogleich daneben genannt (or in thine, maternal Nature). Vgl. 14, 2. 3. who, weil die Natur als Person behandelt wird. Man uber- setze indes: was entfaltet sich so reich. 4. thus so wie ich das jetzt vor Augen habe. B. ist also, und mit ihm sein Schatteu, Harold, am Rhein angelangt; s. 16, 1, - 6. streams - -, Nebenfliisse die aus Seitenthalem {dells) dem Rheine zustromen. 8. herrenlose Burgen die uns ernste Grufse zuwinken. — 'breath- ing' scheint eine, wenn auch nicht gerade geheimnisvolle, so CANTO III. 187 From gray but leafy walls, where Euin greenly dwells. 47. And there they stand, as stands a lofty mind, Worn, but unstooping to the baser crowd. All tenantless, save to the crannylng wind. Or holding dark communion with the cloud. There was a day when they were young and proud; Banners on high, and battles pass'd below; But they who fought are in a bloody shroud. And those which waved are shredless dust ere now, And the bleak battlements shall bear no future blow. 48. Beneath these battlements, within those walls, Power dwelt amidst her passions; in proud state doch nur uns verstandliche Mitteilung (to utter privately W. S.) anzudeuten. — farewells, weil die Burgen den Reisen- den, die an ihnen voruberziehen, lange sichtbar bleiben und ihnen noch otwas sagen, ihnen Grnfse und Winke nachsenden zu woUen scheinen. 46, 9. ^greenly' hier nicht: grfinlich, sondem: grun ,wo der Verfall eine grunumrankte Statte hat'^ 47, 1 ff. worn und unstooping zu mind, aber all - - zu they (sie, die Burgen). 3. gar von niemandem bewohnt, aufser von dem in die Eitzen eindringenden Winde. — Sh. Haml. I 1 (Horatio) the graves stood tenantless. — 'crannying^ vom Subst. cranny Spalt. Die Verbalform scheint B, gebildet zu haben. - 5f. young and proud, als wenn es sich um personliche Wesen handelte. Doch ist mit on high die angedeutete Personi- fikation wieder aufgegeben. — battles Kriegsscharen. HI. Sh. Macb. V 6 our first battle = prima aeies. D. Also : am Fufse der Burgen zogen streitbare Scharen dahin. 7 f. Die Menschen {they icho fought) gegeniiber den Sachen {those which waved = those banners). — are shredless dust sind fetzenloser Staub, so ganzlich zerstiebt, dafs auch nicht der kleinste Fetzen nach ist. — ere now vor jetzt und zwar lange vor jetzt ,schon lange'. 9. Mit bleak (bleich, fahl) ist oaorsches, verkommenes Aussehn geineirit. Unser ,altergrau' entspricht nicht vollig. Vgl. IT 47, 1. — 'future' gcbe man durch ,mehr'; vgl. 16, 2. 48, 1. beneath, nach der Anschauung von aufsen; die Zimmerfenster zeigen sich unterhalb der Zinnen. - 2 f. 'power' obgleich Femininum (her) bezeichnet den Schlorsherrn, der auf seinem Sessel ('state' in obsol. Sinne ,Thron') Platz 188 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Each robber chief upheld his armed halls, Doing his evil will, nor less elate Than mightier heroes of a longer date. What want these outlaws conquerors should have But history's purchased page to call them great? A wider space, an ornamented grave? Their hopes were not less warm, their souls were full as brave. 49. In their baronial feuds and single fields. What deeds of prowess unrecorded died! And Love, which lent a blazon to their shields. With emblems well devised by amorous pride, Through all the mail of iron hearts would glide; nehmend, in seiner mjt Waifen, Hirschgeweihen und dergl. geschmuckten Halle, also inmitten seiner Liebhabereien (pas- sions noble Passionen, Jagd, Turnier) ritterliche Tafelrunden (hall Versammlungshalle, hier: Versammlung) halt. 48, 5. of a longer date von langerer Dauer in der Weltgeschichte, von bleibenderem Nachruhm. 6. Konig Jakobs Frage, als der Raubritter Johnny Armstrong und dessen Anhanger ihm in voUer Rustung entgegen kamen, um sich zu unterwerfen , war nach der Ballade bei Scott Minstr. : what wants that knave that a king should have, but the sword of honour and the crown. — ,should have' konjunktivartig, wie wir z. B. sagen: nichts ist was seiner Macht widerstunde = ags. nis nan thing the his mihte withstande (Sweet). — Das (?) nach have, welches alt. Ausg. setzen, fehlt in Ausg. 873; Z. 6 und 7 sind allerdings eng zusaminenzufassen. - 8. space Raum, d. h. Wirkungskreis. 49, 1. Die langjahrigen Kriege im kleinen (Fehden feuds) neben den Zweikampfen (single fields), welche letztere auch ohne Fehdeverhaltnis herbeigefiihrt warden. — baronial - Adels- fehden. - 2. prowess fr. prouesse; vgl. les preux chevaliers. 3. 'Love' die Macht der Liebe, von der zwar Thatigkeiten (lent, hemach glide) ausgehn, die aber doch, wie which lehrt, nicht personifiziert (Amor) ist. Man konnte love st. Love schreiben. 4. Die jAbzeichen' welche der Ritter auf seinem Schilde tragt sind ,geschickt ersonnen vom verliebten Stolz' d.. h. von einer hochgemuteten Dame. Etwa ,von mancher stolzen Buhle'. 5. schliipfte oftmals (would) hinein durch all die Maschen, welche mit ihrem Eisen diese Herzen urakleideten. D.inach ist das Panzerhemde zweimal ausgedruckt, durch mail und dui-ch iron. Abor es konnte iron auch flgurlich gemeint sein = un- empfanglich fiir zarfe Gefiihle, was denn ironisch zu nehmen ware. CANTO III. 189 But still their flame was iierceness, and drew on Keen contest and destruction near allied, And many a tower for some fair miscMef won, Saw the discolour'd Ehine beneath its ruin run. 50. But Thou, exulting and abounding river! Making thy waves a blessing as they flow Through banks whose beauty would endure for ever Could man but leave thy bright creation so, Nor its fair promise from the surface mow With the sharp scythe of conflict, — then to see Thy vaUey of sweet waters, were to know Earth paved like Heaven; and to seem such to me. Even now what wants thy stream? — that it should Lethe be. 49, 6f. fierceness, rhetorisch st. des Adj. fierce; vgl. 78, 1. — and drew - - und ihre Liebesglut zog als naheliegende, natuiliche Folgen Streit and Zerstorung nach sich. Es wird also nicht die Zerstorung als naturliche Folge des Streites bezeichnet. - 8. fair mischief ein ritterlicher Prevel, eine im Dienste der Minne begangene oder zu begehende Unbill, eine kuhne Ent- fuhrung. Wer hier die poet. Umkehrung, II 45, 8, statuiert, Tvird zu einem personlichen Sinne gelangen; es ergiebt sich dann ,eine unheilstiftende Holde', eine Helena. 60, 1. river. Der weibliche Reim entspricht dem Inhalt; ebenfalls St. 59. Vgl. 1, 1. 4 ff. •vielleicht ist an Waldung zu denken, die in Kriegszeiten zer- stort ward, vor alters aber die Gestade des Rbeins umschmuckt haben mag; es ist eine Schwache der Rheingegenden, dais man so wenig Baume sieht. — 'fair promise' ist allgemei- neren Sinnes als fertile promise 30, 6 (Getreide), denn die Sichel {scythe) ist nicht die des Schnitters, sondern die des Krieges (conflict), daher man denn auch mow imeig. zu nehmen hat. Mit der ,sch6nen Verheifsung' sind also alle guten und schonen Dinge gemeint, die uns der Boden ge- wahren will. 6fF. dann (wenn die Soldaten hier nicht so gewutet batten) hiefse: das Eheinthal sehen, so viel wie : eine Gegend der Erde kennen lernen die himmlisch schon ware. — paved lieblich bereitet fur den Betretenden, gebahnt, eig. gepflastert. — like Heaven wo es sich wandelte wie im Himmel. 8f. und um mir so zu erscbeinen, um alles hierganz himmlisch zu linden, fehlt selbst jetzt deinem Strom nur eins — dafs er mir sein mufste, was den Alton die Lethe war, ein Strom der Vergessenheit. — even now selbst jetzt, nach all den Schadigungen kriegfuhrender Armeen. 190 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 51. A thousand battles have assail'd thy banks, But these and half their fame have pass'd away, And Slaughter lieap'd on high his weltering ranks; Their very graves are gone, and what are they? Thy tide wash'd down the blood of yesterday, And all was stainless, and on thy clear stream Glass'd, with its dancing light, the sunny ray; But o'er the blacken'd memory's blighting dream Thy waves would vainly roU, all sweeping as they seem. 51, If. their fame der Ruhm derer die im Kampfe siegten {battles == Kampfe, also nlcht wie 47, 6 zu nehmen; Heerscharen konnen auch unberuhmt sein). - 3f. heafd on high haufte auf. Vgl. 179, 6; IV 152, \. — wel- tering, scil. in blood. — their und they zu ranks. 5fF. Z. 1 — 4 sind Beiwerk, der Hauptgedanke beginnt erst mit Z. 5 im Anschluis an 50, 9: einen Strom der Ver- gessenheit mag man den Rhein nennen, sofem er das an seinen Ufern geflossene Blut abwusch, aber die Trummer, die armen oden Trummer, die Uann er nicht hinwegwaschen — sie bleiben, und geben fortwahrend Kunde davon, me hier einst mit Mord und Brand gewutet wurde. Kann also der Rhein seine eigene wiiste vergangenheit nicht beseitigen, wie soUte er mir eiu Strom der Vergessenheit sein und im stande sein die triiben Brinnerungen aus meiner Seele hin- wegzuschaffen. - 7. glass'd spiegelfe sich. Vgl. 1 62, 9 die Zitate glassy betr. 8. blachen'd geschwarzt, also ganz eigentlich, von der Farbe, zu ■verstehn. Sh. sagt the Mack scruples Macb. IV 3, aber nicht the blacken'd scruples, so wie im Fr. un chagrin noirci unmoglich ware st. un noir chagrin. — memory Denkmal, z. B. der Mauseturm, welcher mitten im Flusse steht. — blighting dream storendes Bild (eig. zerstorendes Traumbild). Dies wird von der Ruine gesagt, weil sie dem der hier alles gem himmlisch fSnde, 50, 8, seine Illusion verdirbt und ihn er- innert, dafs er sich annoch in der irdischen Welt befinde, der Welt derer die Schlosser niederbrennen und die Be- wohner uber die Klinge springen lassen. In Wahrheit aber war es nicht diese sehr moralische und wenig touristische Auffassung, welche den Ausdruck blighting dream an die Hand gab. B.'s Darstellung ist oft schillernd und abspringend. Br redet von den schwarzlichen Denkmalern blutiger Fehden am Rhein, denkt aber eig. an sich und sein Familienleid; das ist der bose Traum, der ihn im Naturgenusse stort. — Den Sinn ,zerst6rt, ode, nichtig-leer' hat bltghting nicht; es mufste blighted heifsen. 9. Der Ruin ist nicht zu ruinieren, vgl. 34. CANTO III. 191 52. Thus Harold inly said, and pass'd along, Yet not insensible to all which here Awoke the jocund birds to early song In glens which might have made even exile dear: Though on his brow were graven lines austere, And tranquil sternness, which had ta'en the place Of feelings fierier far but less severe, Joy was not always absent from his face, But o'er it in such scenes would steal with transient trace. 53. Nor was all love shut from him, though his days Of passion had consumed themselves to dust. It is in vain that we would coldly gaze On such as smile upon us; the heart must Leap kindly back to kindness, though disgust Hath wean'd it from all worldlings: thus he felt, For there was soft remembrance, and sweet trust 62, 1. thus Harold. Auf das Menachmentum zwischen B. und Ha- rold wird St. 52 ff. ernstlicher eingegangen, vgl, II 31, 1, weil der Grufs an Augusta elnzuflechten war. B. wollte deaselben nicht so geradezu, in eigener Person senden, lehnte ihn also auf Harold ab. 2. insensible (Ausg. 873) ist grammat. richtiger als insensibly (alt. Ausg.). Freillch ist 6Zy in der Hebung weniger unan- genehm als ble. Aber 43, 7 ist ble ebenf. in der Hebung. - 7. severe sittlich streng. I 2, 6. 9. oftmals {would) stahl sich fliichtigen Schrittes (trace lat. ve- stigium) ein Freudenschimmer fiber sein Antlitz. 63, 2. to dust = to ashes, die Metapher vom veraschenden Peuer. - 5f. Gemeint ist, dafs die in der Welt, besonders den Frauen gegenuber, so oft erfahrenen Tauschungen einen Widerwillen gegen anscheinendes Wohlwollen hervorrufen und uas das reziproke Gefuhl abgewohnen. 6, it, the leaping - -. Aber viell. ist it auf das thematisch vor- angestellte love 1 zu beziehn. Ebenso entfernten Bezug hat das Pronomen these I 52, 5. — ^worldlings' sind Menschen, die der Welt und ihrer Lust frohnen, sinnliche Menschen; 99, 8. 7 f. one fond breast, Augusta, B.'s um etliche Jahre altere Halb- schwester, verheiratet an den Obersten Leigh. Ihr Verhaltnis zu dem genialen Bruder hatte etwas Mutterliches (Ez. 166), eine edlere Qeschwisterlichkeit lafst sich nicht leicht denten (that love was pure, 55, 4). Vor der Eifersucht halt frei- lich nichts stand und es giebt beredte Thorinnen, die, was die 192 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. In one fond breast, to which his own would melt, And in its tenderer hour on that his bosom dwelt. 54. And he had learn'd to love, — I know not why. For this in such as him seems strange of mood, — The helpless looks of blooming infancy, Even in its earliest nurture; what subdued, To change like this, a mind so far imbued With scorn of man, it little boots to know; But thus it was; and though in solitude Small power the nipp'd aifections have to grow, In him this glow'd when all beside had ceased to glow. 55. And there was one soft breast, as hath been said. Which unto his was bound by stronger ties Eifersucht erfand, als Thatsache unter die Leute bringen. — Da mit to which - - die Empfindungen des Bruders hin- reichend angegeben sind, so werden remembrance und trust auf Seiten der Schwester sein. Auch soft stimmt zu dieser Erkl.j soft breast 55, 1 ist Augusta. (Also Hrust in' nicht ,Vertrauen auf). — 'melt' etwa ,sich lehnen an - -'. 53, 9. tenderer - - in einer recht zartlichen Stunde ; Komparativ nicht wesentlich verschieden vom Positiv, 5, 2. 54, 2. of maod, weil strange allein trivial klange. 3. B. war kinderlleb geworden. In der Schweiz beschenkte er die Kinder welche ihm wohlgefielen, mit Geld. — infancy in its - - Kinder die noch auf der frvihesten Stufe der Entwicke- lung stehn. - 5. to [a) change; II 74, 8. 6. it little - -. B. giebt sich gern als Ratsel auf, I (84) 9, 1, und dies Ratsel konnten die Leser und besondes die Leserin- nen leicht losen. "Wir wissen recht wohl, werden sie gesagt haben, was das bei dem armen B. ist; er sehnt sich nach seiner Ada. - 8. poiver Moglichkeit, Spielraum. — Das Attribut nipp'd ver- tritt einen Zeitsatz ,nachdem sie einmal geknickt (eig. er- froren, im Bilde von grow) sind'. 9. Hhis' imd ,a]r konnen durch das letzte Subst. der Z. 8 erganzt werden. Doch ist es wohl noch passender all ganz allgemein (alles) zu verstehn und this fur eino Wiederholung des this Z. 2 zu nehmen. Glow gestattet diese Erkl., s. 75, 9. 55, 1. '■hath' st. 'has', um nicht ganz in die gemeine Prosa zu ge- raten. Die Poesie der Stanzen 52 — 55 beruht wesentlich auf der Form, der Inhalt ist unbedeutend. CANTO III. 193 Thaa the church links withal; and, though unwed, That love was pure, and, far above disguise. Had stood the test of mortal enmities Still undivided, and cemented more By peril, dreaded most in female eyes; But this was iirm, and from a foreign shore Well to that heart might his these absent greetings pour! 1. The castled crag of Drachenfels Frowns o'er the wide and winding Rhine, 56, 3. 'unwed' etwa ,ungeweiht, ohne Priestersegen'. - 4. above disguise erhaben fiber Vermummnng, ungebeuchelt ganz ehrlicb. - 5. Als B.'s Ehe sich so unglucklich gewendet hatte, nahm alle Welt Partei gegen ihn, namentlich der Adel. , Nun ist es fur den einzelnen schwer der offentlichen Meinung, wenn sie sich sehr laut und sehr beharrlicb in einer gewissen Richtung aufsert, zu widerstehn. Augusta hatte die Probe ausgehalten (stood the test) und, wie Antigone, gemeint, sie sei nicht da urn mitzuhassen. Die enmities sind dann die Feindschaften gegen B. Angemessener ist es indes enmities von Feind- schaften zu verstehn, die beide Geschwister und ihr traulicbes Verhaltnis trafen; sehr leieht konnten Afterredner diesena Ver- haltnisse eine hafsliche Deutung geben. - 6. unentfremdet und nur noch mehr befestigt. 7. Die ,in eines Weibes Augen zumeist gefurchtete Gefahr' ist die um Ehre und guten Namen zu kommen. Es gab schon damals Geistesverwandte der Frau Beecher-Stowe, die freilich ihre Klatschereien nicht in gedruckten Buchem der Offentlich- keit iibergaben. Auch D., der aus Stanzas to Augusta (21. July 1816) die Worte: though slonder'd, thou never couldst shake zitiert, scheint peril so verstanden zu haben. Peril bezieht sich also nicht auf B.'s Verlobung und Heirat, durch die seine Schwester und seine iibrigen Verehrerinnen in die Gefahr kamen auf weitere Huldigungen seinerseits ver- zichten zu mussen. Zu dieser Errkl. stimmt cemented more 6 nicht; B. konnte nicht sagen, dafs seine Heirat die Beziehungen zu Augusta noch fester und inniger gemacht habe. Wohl aber konnte er sagen, seltens der edlen mutigen Augusta sei den ihr Verhaltnifs mifsdeutenden Klatschern getrotzt worden und nun habe sie sich erst recht dem geliebten Bruder an- geschlossen. Durch Abkehr Ton ihm konnte sie sich ja so leieht sicherstellen. 8. Zu but this ist love aus Z. 4 zu supplieren. — 'shore' auch = hank of a river. Aber man erklare vielmehr : from a foreign land. S. II 91, 6. (55) 1, 1 ff. Die Verse an Augusta sind geschrieben am Rhein , »Mai Byron, Childe Harold. 13 194 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Whose breast of waters broadly swells Between the banks which bear the vine, And hills all rich with blossom'd trees, And fields which promise com and wine, And scatter'd cities crowning these, Whose far white walls along them shine, Have strew'd a scene, which I should see With double joy wert thou with me. 2. And peasant girls, with deep blue eyes, And hands which offer early flowers. Walk smiling o'er this paradise; Above, the frequent feudal towers Through green leaves lift their walls of gray; And many a rock which steeply lowers. And noble arch in proud decay. Look o'er this vale of vintage-bowers; But one thing want these banks of Khine, — Thy gentle hand to clasp in mine! 1816. N. St. 52 — 55 werden unabhangig, spater, in der Schweiz (54, 3) gemacht sein. Sie slnd_ blofser Kitt urn die Verse an Augusta einzufugen, also Ubergangsstanzen, I 93, 1. Nach dem an seiche zu legenden Mafsstabe wird man sie nicht tadeln; vgl. 55, 1. (55) 1, 3. Freier: dessen breite Wellenbrust. 4. Nach vine konnte (;) stehn, da hills fields cities Subjelit von have 9 sind. 5. all rich so reich. 7. 'crowning' nicht strong zu prvifen auf das Niveau ,kran- zend, schmuckend'. — these == the fields 6. 8. far white = sheening far 117, 2. 1st neben shine uber- flussig. 9. have strew'd haben ein buntes Gemalde erschaffen. 10. 'thou' ist auch zu der Schwester gesagt poetisch. - 2, 1. 'deep blue' von Madchenaugen ,tief blau'; von der doch etwas bedrohlichen Meerflut dark blue I (13) 10, 5. 2. "Was Augusta erhalt ist also ein Boukett von Blumen der Jahreszeit (des Lenzes, early); die Bauerinnen haben es gemacht, 3, 1, und B. hat es von ihnen, gegen ein Dou- ceur 0. Zw., erhalton. Man kann das im Vergleich mit unserem: Der Straufs den ich gepflucket, etwas kuhl fin- den. Aber (55) ist kein Liebesgedicht. r 4. feudal mittelalterlich. CANTO m. 195 3. I send the lilies given to me; Though long before thy hand they touch, I know that they must wither'd be, But yet reject them not as such; For I have cherish'd them as dear. Because they yet may meet thine eye, And guide thy soul to mine even here, When thou behold'st them drooping nigh. And know'st them gather'd by the Ehine, And offer'd from my heart to thine! 4. The river nobly foams and flows. The charm of this enchanted ground, And all its thousand turns disclose Some fresher beauty varying round: The haughtiest breast its wish might bound Through life to dwell delighted here; Nor could on earth a spot be found To nature and to me so dear, Could thy dear eyes in following mine Still sweeten more these banks of Ehine! 56. By Coblentz, on a rise of gentle ground, (56) 3, 4. as such, als verwelkt, was sie sein werden, wenn du sie empfangst. - 5. Wie es in dem deutschen Gedicht (2, 2) heLfst ,und an mein Herz gedrucket'. — 'os' ganz unserm pragnanten ,so' entsprechend. — dear, adverbial. - - 7. even here, obwohl ich so fern bin. 8. "wenn du sie in deiner ISahe siehst, tind sie ihre Kopfchen hangen lassen {drooping). - 4, 2. charm, Appositum zu river, will sagen, dafs sich die Reize der Gegend herleiten von dem Flusse. In ihm liegt, er ist ,der Zauber dieses marchenhaft schonen Bodens'. - - 3 f. seine Krummen entfalten immer eine noch frischere Schon- heit in buntem Wechsel umber. — Der £omparatiy fresher scheint eine.Schoniieit, welche das Auge des Beschauers entdeclst, mit der vorher entdeckten zu vergleichen. Das feschieht dann freilich schon durch den Wortbegriff fresh, aughtiest, von hohen Anspriichen, die jemand maeht. 56, 1. iy = near; vgl. vorhin 3, 3 by the Rhine. — a rise of gentle ground = a gentle rise of the ground, 13* 196 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. There is a small and simple pyramid, Crowning the summit of the verdant mound; Beneath its' base are heroes' ashes hid, Our enemy's — but let not that forbid Honour to Marceau! o'er whose early tomb Tears, big tears, gush'd from the rough soldier's lid, Lamenting and yet envying such a doom. Falling for France, whose rights he battled to resume. 57. Brief, brave, and glorious was his young career, — His mourners were two hosts, his friends and foes; And fitly may the stranger lingering here Pray for Ms gallant spirit's bright repose; For he was Freedom's champion, one of those. The few in number, who had not o'erstept The charter to chastise which she bestows On such as wield her weapons; he had kept The whiteness of his soul, and thus men o'er him wept. 66, 4f. heroes', der Generale Hoche und Marceau. N. Es fallt auf, dafs trotz dieses yoraufgegangenen Plurals der Singular folgt : anseres Feindes Asche. Der Grund des Singulars ist, dafs B. an Marceau denkt; diesem gilt die Stanze. Heroes' ashes gebe man durch Kompositum. Den Plural heroes' uneigent- lioh wie IV 71, 6 zu nehmen, hindert der Dmstand, dais B. selbst, in der N., Hoche neben Marceau nennt. - 5 f . forbid honour to Marceau ! Die Interpunktion (!) verlangt die Erganzung: uns verbieten zu rufen; honneur £ Marceau! - 6. Marceau, unter Jourdans Oberbefehl, 19. Sept. 1796 auf der Strafse -von Limburg nacb Ehrenbreitstein verwundet durch die Kugel eines Tyroler Jagers und gefangen. Erzberzog Karl liefs ihn wohl verpflegen, doch er starb 21. Sept. zu Alten- kirchen, 27 Jahr alt Seine Leiche ward mit militarischen Ehren der beiderseitigen Heere begraben. 7. '6j£f' wie 93, 6 the big rain. Wir sagen ,schwer'. 67, 1. young - - Jdnglingslaufbahn, ygl. 1, 3. In young wiederholt sich brief. - 4. Beten thut man fur eines Verstorbenen Seele und Seligkeit. Ein Gebet das den Nachruhm zum Gegenstande hat, ist ein seltsames Gebet. 7. the charter to chastise den Freibrtef zu zuchtigen, das Straf- recht solchen Feinden gegenuber wie Laroche Jaquelin und andere waren. 8f. Thiers erzahlt, Marceau habe zu Le Mans ein junges eltern- loses Madchen gerettet; er habe sie in seinen Wagen ge- nommen und sicher unterbringen lassen. — Icept - - = Tcept CANTO III. 197 58. Here Ehrenbreitstein, with her shatter'd wall Black with the miner's blast, upon her height Yet shows of what she was, when shell and ball Rebounding idly on her strength did light: A tower of victory! from whence the flight Of baffled foes was watch'd along the plain: But Peace destroy'd what War could never blight, And laid those proud roofs bare to Summer's rain — On which the iron shower for years had pour'd in vain. 59. Adieu to thee, fair Rhine! How long delighted The stranger fain would linger on his way! his soul white d. h. pure, eine Bedeutung die durch das zu- gefiigte soul unterstutzt wird. Auf etwas ganz andres deutet white bei Korperteilen; white lips 25, 9; white-livered bei Sh. (auch lily - livered). — thus darum. — 'o'er" wie II 95, 7. 58, 1. Ehrenbreitstein. Dem Luneviller Frieden (9. Sept. 1801) zu- folge gesprengt, lag es, da B. es sah (1816), noch als Ruine, ist aber jetzt hergestelU. 2. miner's - des Sprengers Pulverblitz. 3. shows of - - giebt Kunde von - -, zeigt etwas von dem was -. 4. idly, rhetorische Verstarkung von rebounding. 5. a tower of victory! siehe da, eine unbesiegbare Feste (giebt den Sinn von ,namlich'). Die Worte sind eine Art von tibersetzung des deutschen Namens. 6. baffled zuruckgewiesen. 7. Peace. Dies ware nach B. Bonapartes Vertrag zu Leoben 18. April 1797. Aber in den Praliminarieu von Leoben findet slch nichts von der Schleifung Bhrenbreitsteins und dieselbe wurde noch zu Rastatt (1799) von der Beichsdeputation ver- weigert. 8. Unser Wetter ist frellich ein ewiger April, aber es regnet doch sommers am meisten. B. spricht vom Regen iiberhaupt und bezeichnet ihn, um der blassen AUgemeinheit zu entgehn, nach der Zeit wo der meiste fallt. 9. Ehrenbreitstein gait fur uneinnehmbar. Es ward wiederholt und stets vergeblich belagert. 1789 bezwangen die Franzosen es durch Hunger. — years lange Jahre, Jahrhunderte. Ofters wird hours als Kontrast zugeffigt. Allein auch ohne gegen- iibergestelltes hour bez. years mitunter langen Zeitverlauf. 59, If. '/oin' gehort zu would {I would fain ich mochte gem); how long Jafst sich nicht gut trennen , man ziehe how long zu fain would linger. Allerdings liefse sich auch die Ver- bindung ,in wle nacbhaltigem Entzucken' denken, so dafs how long delighted zusammen bliebe. - 2. the stranger, Harold, also B., da nach 6, 6 der eine von dem 198 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Thine is a scene alike where souls united Or lonely Contemplation thus might stray; And could the ceaseless vultures cease to prey On self-condemning bosoms, it were here, Where Nature, nor too sombre nor too gay, Wild but not rude, awful yet not austere, Is to the mellow Earth as Autumn to the year. 60. Adieu to thee again! a vain adieu! There can be no farewell to scene like thine; The mind is colour'd by thy every hue; And if reluctantly the eyes resign Their cherish'd gaze upon thee, lovely Ehine! 'T is with the thankful heart of parting praise; More mighty spots may rise, more glaring shine, But none unite in one attaching maze andern unzertrennlich ist. Doch kami the stranger auch all- gemein = ,die Fremden, Fremde' genommen werden, was denn wieder auf B.'s Person hinauskame ,Fremde wie ich.' 59, 3 f. alike - - or. Vgl. II 89, 3. 6 alike - - as. — souls united vereinte Seelen, ein Frenndeskreis wie der B.'s uhd der Familie Shelley. 4 £f. ein einsamer Betrachter (wie Harold). — thus so wie es ge- schah. Vgl. 46, 4. 6 f. Harold ein anderer Tityos (Odyssee II 575). 7 ff. Die Zeilen 7 f. fiihren auf ein dem Auge wohlthuendes Gleich- mafs, ein harmonisches Kolorit und in diesem Sinne wird man mellow nehmen. Von Gemalden gesagt bez. mellow sanft in einander schmelzende Farben. Die Vergleiohung Z. 8 fuhrt da- gegen auf den Begriff von Reife und Fmchtbarkeit. Der Herbst ist unter den Jahreszeiten das was diese fruchtreiche Land- schaft unter den anderen Naturscenen ist. Dafs die Uppigkeit der Friichte auch dem Auge wieder einen malerisohen Reiz darbietet, hat seine Richtigkeit; dooh halte man sich an 7 f. und ubersetze mellow etwa durch ,harnionisch geschmuckt'. 60, 3. thy every hue = every hue of thee. Vgl. I. Schmidt Gr. 331. 5. wenn die Augen ablassen von dem lang und innig genossenen (cherished) Hinschaun. 6. mit dem dankbaren Herzen eines voU Aneikennung (praise) Scheidenden. Die alt. Ausg. haben glance st. heart. 8f. Den Plural none gebe man singularisch ,keine (Ortlichkeit) vereinigt'. — attaching = attractive. — maze Labyrinth, der bunteste Reichtum, die mannichfaltigste Mischung, 46, 6, a blending of all beauties. — the brilliant - -, II 28, 7. — CANTO III. 199 The brilliant, fair, and soft, — the glories of old days, 61. The negligently grand, the fruitful hloom Of coming ripeness, the white city's sheen, The rolling stream, the precipice's gloom. The forest's growth, and Gothic walls between, The wild rocks shaped as they had turrets been, In mockery of man's art; and these withal A race of faces happy as the scene. Whose fertile bounties here extend to all. Still springing o'er thy banks, though Empires near them fall. 62. But these recede. Above me are the Alps, The palaces of Nature, whose vast walls Wie sich 11 89, 8ff. die Subjekte iiber die St. hinaus er- strecken, so thun es bier die Objekte. ■61,4. Gothicwalls, mittelalterliche Mauerreste von Burgen. — between zwiscben, namlich den Baumen {forest's) ; Anastrophe ist bier uicht. - 5. as - - = as if they were. - 6. ^these' nicht durch Plural zu geben, weil alles Vorige umfafst wird, these das, das alles; vgl. I 52, 5. — withal ist nach- gestellte Praposition, I 33, 1, also ,dabei, daneben' was denn so viel sagen will wie ,aucb noch, obendrein', eine Bed., die das adverbiale withal hat, so dafs these fehlen konnte. - 7. eln Schlag von Bewohnern glucklichen Antlitzes wie die Landschaft. - 8 f. deren (der Landschaft scene) uppige Gaben, an deinen Dfern (II (72) 10, 3) fort und fort emporspriefsend, sich hier auf alles und jedes erstrecken. Z. 8 wnrde Siagular: fertile bounty ,Freigebigkeit mit Fruchten' passender sein; Plural scheint gesetzt, um still springing anschliefsen zu konnen. - 9. Empires, Deutschland 1806 und Prankreich 1815. Doch konnte B. auoh wohl blofs an Prankreich denken und sein Plural rhetorisch sein; mit ,ein Kaiserreich' 1st er hinreichend wiedergegeben. Vgl. IV 12, 3. 62, 1. Nach dem wiederhoUen Adieu to thee ,lebe du wohl, schoner Rhein' wird denn . nun angekiindigt, dafs die Gestade des Flusses {'these' zu beziehn auf ity - - es gab keine mitleidigen Menschen mehr (ceased), die da zerflossen und ganz aufgingen in den Erweisungen christ- licher Liebe und Aufopferung, die ihnen einst so naturlich waren. 7 ff. wie Eulen batten sie gehaust in dusteren Hohlen, daher sie denn, nunmehr berufen im Lichte der Offentlichkeit zu han- deln, sich naturlich vergriffen in der Auswahl ihrer Beute. Schiller: weh denen die dem ewig Blinden des Lichtes Him- melsfackel leihn. 84, 1 ff. Vielleicht nach einer Stelle der neuen Heloise IV 7: La blessure gu^rit, mais la marque reste. Hier politisch ge- wendet: in dem Herzen des getauschten Revolutionars bleibt die Narbe, urn jeden Augenblick wieder auf zubrechen und zu neuer Umwalzung schmerzlich anzustacheln. 216 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. That wliich disfigures it; and they who war With their own hopes, and have been vanquish'd, bear Silence, but not submission: in his lair Fix'd Passion holds his breath, until the horn- Which shall atone for years; none need despair: It came, it cometh, and will come, — the power To punisli or forgive — in one we shall be slower. 85. Clear, placid Leman! tliy contrasted lake, With the wild world I dwelt in, is a thing Which warns me, with its stillness, to forsake Earth's troubled waters for a purer spring. This quiet sail is as a noiseless wing 84, 3. that which disfigures it die Narbe welche das Herz ent- stellt, die in unserei- Seele stets reizbare Erinnerung an ei- littenen Schmerz. - 4. 'with' nicht wie 80, 1, sondern wie 1, 5 zu nehmen: die welche, ihre (betont, 28, 8) Hoffnungen im Herzen, Krieg fuhren, die losgebundenen Massen zur Zeit der Revolution, mussen freilich, nachdem sie von den Monarchen der Allianz besiegt worden, stillschweigen, doch ist es nur die lauernde Stille des Tigers. — 'wm^ (Relm) und das dem Reimwort zu Gefallen gesagte vanquish'd giebt die Sache nicht deut- lich. Gemeint ist ein eifriges, aufopferndes Verfolgen von Hoffnungen und das Scheitern derselben. - 5. {hear) silence but not submission = are silent but do not submit. 6. fix'd den Blick fest auf das zu erreicheude Ziel gerichtet; 1 39, 5 (III 3e, 9). - 8. it, the hour, wozu the power Appositum ist. Die Stunde ist die Macht, d. h. sie befahigt uns; nach 108, 4 ausgedruckt: the hour will come when we shall be able to punish. 9. in one = in the one 106, 1 oder vielmehr in the latter, also in forgiving; eine Art Litotes. In dem nur halb, nw versteckt Gesagten, glaubt man eben jenen Grimm zu horen, welcher den Atem anhalt. — St. 84 ist politischen Inhalts, doch kann kein Zweifel sein, dafs B. nebenher an sich selber denkt; er selbst war der Gesellschaft gegenuber auch ein Revolutionar, war, wie jene, erlegen und verstofsen aus dieser Gesellschaft. 85, 1 if. Der See, ein willkommener Kontrast gegen die Herzens- und Weltwirren. — thy contrasted lake with the - - = t% lake contrasted with the - - wenn ioh den See vergleiche mit - -. Attributive Stellung des Partiz. st. pradik., 11 42, 9, ofter in IV. — a thing - - ist mir ein Warner, also thing wegzu- werfen. 5 f. this quiet sail , das Segel seines eigenen Naohens, mit dem CANTO III. • 217 To waft me from distraction; once I loved Torn ocean's roar, but thy soft murmuring Sounds sweet as if a Sister's voice reproved, That I with stern delights should e'er have been so moved. 86. It is the hush of night, and all between Thy margin and the mountains, dusk, yet clear, Mellow'd and mingling, yet distinctly seen. Save darken'd Jura, whose capt heights appear Precipitously steep; and drawing near. There breathes a living fragrance from the shore. Of ilowers yet fresh with childhood; on the ear Drops the light drip of the suspended oar. er in Gesellschaft Shelleys den See befuhr. — to waft - - dem irirren Zustande mich sanft zu entheben. Es kommt ilmi vor, als sei er in das reine Idyll versetzt aus der vorher duichlebten Sturm- und Drangperiode, da er dem Weltmeer nur wenn es erregt {f,(yrn sturmgepeitscht, avifgeregt, wild) war, Geschmack abgewann. 85, 8f. d. h. reproved me for having been moved. — stern rauh, hart. 1st euphemistisch gesagt; gemeint sind ,rohe, materielle' Genusse, I 2. 86, 1. hush, hier Subst. , wird mit it is eingeffihrt, wie man it is eleven o'clock sagt, obwohl man das Wiegenlied {hush- ahy = lullaby), welches die Nacht dem Menschenklnde vorsingt, ihr 'scht 'scht, nicht auf der Uhr ablesen kann. 2 f. duslc yet clear, das Clairobskur. — mellow'd - - ein Gemalde mit sanften Ubergangen und Mischungen der Kolorite, 59, 9. 4. capt in einer Wolken - Mutze. Oben ist Gewolk (92, 8), unterhalb zeigen sich abgeschroffte Wande. Der Jura fallt gegen die Schweiz merklich steiler ab als gegen Prankreich. B.'s Standpunkt ist die Schweiz. 5. drawing near = as we approach, etwas nachlassig und wie gesprachsweise gesagt; II 20, 8. Mn. II 2, 77. - 6 f. es atmet vom Gestade her ein frischer (living) Wohlgeruch von Blumen die noch in jungem Schmelze stehn. - 7. Wie Z. 6 there, so bewirkt auch die vorangestellte Bestim- mung on the ear Inversion der Subjekte Z. 8 f. Mn. II 2, 566. - 8. Beim Landen sind die Ruder schwebend uber den Bootsrand gestreckt und tropfeln. — drops the - drip, etymologische Figur, um den Schall nachzuahmen, IV 67, 9. Der sonst eben nicht naive Dichter weifs docli hier den Ton fur das 218 CHILDE HAROLD'S PILaRIMAGE. Or chirps the grasshopper one good-night carol morei 87. He is an evening reveller, who makes His life an infancy, and sings his fiU; At intervals, some bird from out the brakes Starts into voice a moment, then is still. There seems a floating whisper on the hill. But that is fancy, for the starlight dews All silenty their tears of love instil, Weeping themselves away, till they infuse Deep into Nature's breast the spirit of her hues. StilUeben am See recht wobl zu finden. Zu vgl. 6, 1. Her- nach 87, 6 hort indes die schlichte Darstellung auf und macht kunstlichen Abstraktionen Platz, von denen das 88, 6 Bern. gilt. 86, 9. the grasshopper, nicht wortlioh zu geben. Etwa: Heimchen, Grille, Cikade. — Ausg. 873 hat (;) nach more. 87, 1. jubilieren thut er abends. 2. Wie ein Kind seine Stunden und Tage verspielt und vertan- delt, so bringt die Cikade ihr Leben mit miifsigem Gesinge und Gescbwirre zu. Nach Pseudo-Anakreon (Bergk 719) nahet ihr das qualende Alter nicht und bet Plat. Phaedr. 259 heifst es von ihr, sie bedurfe der Nahrung nicht und singe immer nur (wie Kinder uber dem Spiel das Essen ver- saumen). - 3. ^from out - -' bestimmt nicht starts, sondem den Komplex : starts into voice wird laut aus dem Busch. Das Voglein vsrar schon zu Nest und schlief auch schon; es kommt aus dem Schlaf (starts, I 5) und schlagt einen Ton an. 5 ff. a floating whisper ein dahinschwebendes, durch die Liifte ziehendes Gefluster und Ge-wisper. Es kommt uns vor, als wenn da wer fliisterte; aber niemand flnstert, es ist Einbil- dung. Hernach wird angedeutet, dafs das dahinziehende Ge- wisper vom Fallen des Taus herruhre, welches also zwar ganz sachte (aM silently), aber docb nicht vollig lautlos vor sich geht. - 6 a. for-- denn der Tau, den lichte Sterne senden, flofst gar- leise seine Liebeszabren ein (d. h. fliofst sich ein, II 70, 1), seine (des Taus) ganze Fiille niedergiefsend (eig. sich hin- ■weg weinend) und senkt so [till, das Resultat bezoichnend, 14, 2) den Anreiz (eig. den Geist, das schopferische Element) zur Farbenbildung tief in den Busen der Natur, die was sie empfing, in bunten Blumen emporspriefsen lafst. — Den Al- chemisten des Mittelalters gait der Tau fiir eine Ausstrahlung der Sterne. Schmid Meteor. § 303. Dergleichen schon bei den Alten, Cic. N. D. 118. — Man vgl. IV 60, 4ff., wo weniger Kiinstelei angewendet ist. 88, 6. CANTO m. 219 88. Ye stars! which are the poetry of heaven! If in your bright leaves we would read the fate Of men and empires, — 't is to be forgiven, That in our aspirations to be great. Our destinies o'erleap their mortal state, And claim a kindred with you; for ye are A beauty and a mystery, and create In us such love and reverence from afar. That fortune, fame, power, life, have named themselves a star. 89. All heaven and earth are still — though not in sleep. But breathless, as we grow when feeling most; And silent, as we stand in thoughts too deep: — All heaven and earth are still: From the high host Of stars, to the luU'd lake and mountain-coast. All is concenter'd in a life intense. Where not a beam, nor air, nor leaf is lost. 88, 1. the poetry die Poesie, das Schone und Interessante; ein Poet darf uns besonders nicht langweilen und ohne Sterne war' es gar zu ode droben. 2. if we would wenn es uns beliebt hat (16, 7), und wenn es, kanu man hinzudenken, mit Onind gescbah. 6. Der in Z. 1 — 6 ausgesprochene Hauptgedanke war dieser: es haben die Menschen ibr Scbicksal am Himmel ablesen woUen, und sie batten Recht es zu tbun; verzeihlicb also dafs der Mensch sich fur den Himmel bestimmt glaubt und sicb ein Leben in iiberirdischer Wohnung beimifst. Von Z. 6 an folgt Nebensachliches. Der Schlufs ist in B.'s Stanzen oft schwacher. Z. 9 ist sehr kiihl und prosaisch. 89, Iff. Das stille stumme Universum gleicht einem Menschen, dem der Atem stockt Yor uberwallender Empfindung, dem die Sprache vor tiefem Denken vergeht. - 4. '■all - -' wird aus Z. 1 wiederbolt, wie ein Prediger Worte; seines Textes wiederbolt. — the host of stars, biblisch. 7ff. is lost. Auch der kleinste Teil ist ein lebendes Glied im grofsen Weltleben, welches, so sehr es geeinigt ist, doch den Teilen ein Eigenleben gestattet, in der Art wie die einzelnen Organe unseres Korpers etwas fiir sich sind, ohne doch aitfzu- horen dem Ganzen ala Telle eingefngt zu seinj sowohl die Welt als das IndiTiduum ist ein KoUektivorganismus. — ^concenter'd' ist nach subjektivem Gefuhl gesagt; es kann hier nicht mehr als ,geeiiiigt' bedeuten. 220 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. But hath a part of being, and a sense Of that which is of all Creator and defence. 90. Then stirs the feeUng infinite, so felt In solitude, where we are least alone; A truth, which through our being then doth melt, And purifies from self: it is a tone, The soul and source of music, which makes known Eternal harmony, and sheds a charm. Like to the fabled Cytherea's zone. Binding all things with beauty; — 't would disarm The spectre Death, had he substantial power to harm. 89, 8. a sense ein Gefuhl, ein Bewufstsein. Shelley Queen Mab IV: the moveless pillar of a mountain's weight is active, living spirit. Every grain is sentient both in unity and part. 9. that which. Dem personlichen Qott (him who) geht B. aus dam Wege. Indes ist Creator and defence Schopfer vmd Schiitzer, also Schopfer und Erhalter, was denn doch auf einen personlichen aufserweltlichen Gott hinauskommt. Vgl. 57, 4. (In welchem Verhaltnisse derselbe zum Naturleben stehe, hat B. freilich nicht demonstriert, 74, 9). Er befehdete jetzt, im J. 1816, das Christentum nicht mehr so plump wie er einst gethan, II 7, 6. Aber ein Herz zum Christentum fafste er nie. Dennoch hielt er sich fur einen zweiten Rousseau! 90, 1 f. 'infinite' scheint nachgestelltes Adjektiv, so dafs so felt (= so strongly felt) mit dem Subst. feeling etymol. Figur bildet. Vgl. das 96, 9 Bern. — least alone, II 26, 9. Wir sind dann am we- nigsten alleine, well die Gottlieit uns umschwebt; ein unend- liches Gefuhl ist ein solches, das uns bis zur Gottheit hinanfvihrt - 3. 'truth' ist iiberfliissig, da es einfach heifsen konnte : this feel- ing purifies - -. Ebenso ware in dem Satze : das Dogma von der Erlosung entlastet die Menschenwelt ihrer Sunde, das Wort ,Dogma' liberflussig, es genugte zu sagen, dafs die Erlosung uns der Siinde entlaste. - 4ff. HV scheint auf feeling zu gehn. Was wir da fdhlen ist wie ein einzelner Ton, der uns Kunde giebt von etwas Grofserem, namlich dem schonen Zusammenklang des Weltorganismus. In dem Relativsatze nehme man which als Subjekt, harmony als Objekt. — soul and source of music Kernpunkt und IJr- quell einer Musik. Dies wird eriautert durch which mahes-; was der einzelne in sich empfindet, ist ihm das Zentrum der ewigen Harmonic (der Spharenharmonie uach der Lehre der Pythagoreer). - 7. dem Giirtel der Aphrodite, in welchen Reiz, Liebe, Sehn- sucht, trauliohes Kosen und sufse Geschwatze hineingestickt war. Homer II. XIV 214. 9. substantial power. Der Tod andert nur das dermalige Ge- CANTO III. 221 91.. Not vainly did the early Persian make His altar the high places, and the peak Of earth-o'ergazing mountains, and thus take A fit and nnwall'd temple, there to seek The Spirit, in whose honour shrines are weak, XJprear'd of human hands. Come, and compare Columns and idol-dwellings, Goth or Greek, With Nature's realms of worship, earth and air. Nor iix on fond abodes to circumscribe thy pray'r! 92. The sky is changed! — and such a change! Oh night,. And storm, and darkness, ye are wondrous strong. Yet lovely in your strength, as is the light fiige, Vemichtung giebt es nicht. Goethe: kein Wesen kann zu nichts zerfallen, das Ew'ge regt sich fort in alien. 91, 1 if. Es wird eingegangen auf die Gottesverehrung in der Natur. In den vorigen Stanzen war vom selben Gegenslande, jedoch nur indirekt, die Rede. — the early Persian die Perser der Vorzeit, wie (52) 2, 2 early flowers Blumen des Fruhjahrs. Die Anhanger Zoroasters beteten ihren Gott auf Bergen an. Diese Lehre wird schon in den tnosaisohen Gesetzen gerugt, Lev. 26, 30, und auch sonst im A. T. erwahnt. Vgl. IV 20 und Herodot I 131. 3. B. erinnert in seiner N. an Ghristi Bergpredigt und spricht slch aus fur Rede und Predigt in freier Natur, mit einfachstem Ritus. - 5 f. 2. Chron. 2, 6, und Jesaia 66, 1. — of human hands = hy human hands. - 7. Qoth or Greek (places of worship). So muTs der N. zufolge erganzt werden. Dafs idol - dwellings zu erg. sei, ist nicht glanblich; in der N. spricht B. zuerst von den christlichen Gottesdiensten ; dann kommt er auf anderes, zuletzt auf die Braucbe der Neger, welche er idolaters nennt. Der in der N. dem Christentum gegenviber angeschlagene Ton ist milde und achtungsvoll , unser Herr wird the divine Founder of Christianity genannt. Man entnehme also places - - aus realms - - 8, obwohl realms nicht vorangeht. - 9. fond abodes Lieblingswohnungen. — to circumscribe - - deinem Gebete absichtlich eine Grenze zu setzen, welches doch ins Grenzenlose dringen will, zu Gott. 92, 1 ff. Diese Zeilen, sagt B., beziehen sich auf das mitternachtliche Gewitter vom 13. Juni 1816. - 2. storm = tempest. 3. light. B. will den diistern, von elektrischen Funken durch- 222 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Of a dark eye in woman.! Far along, From peak to peak, the rattling crags among Leaps the live thunder! Not from one lone cloud, But every mountain now hath found a tongue, And Jura answers, through her misty sliroud. Back to the joyous Alps, who call to her aloud! 93. And this is in the night: — Most glorious night! Thou wert not sent for slumber! let me be A sharer in thy fierce and far delight, — A portion of the tempest and of thee! How the lit lake shines, a phosphoric sea, And the big rain comes dancing to the earth! And now again 't is black, — and now, the glee Of the loud hills shakes with its mountain-mirth. As if they did rejoice o'er a young earthquake's birth. zuckten Himmel init einem dunkeln blitzenden Auge ver- gleichen. 92, 6. Wie eine lebende {T,ive = alive) Person, schwingt sich der Conner von Gipfel zu Gipfel. — Der mit not from begin- nende Satz wird mehr dem Sinne als der Form nach in hut every - - fortgefiihrt: nicht von Einer Wolke her hort man es donnern, sondem - -. 93, 3. Wie manche Spiele ungestiim sind und sich raumlich aus- dehnen , so ist das Gewitter eine ,wilde in weite Fernen hinausreichende Belustlgung'. B. mochte gem an dem Splele teilnehmen, einem Knaben gleich, der andere KnE^beu spielen sieht. 95, 4. - 4 ff. Ill 75, If. — Der durch die Blitze erhellte See wird dem leuchtenden {phosphoric) Meere verglichen. Man kann sich erinnern, dais B. den Genfer See gerade beira Gewitter be- fuhr um die Grofse der Natur recht auf sich wirken zu lassen. — ^dancing' soil das Atifprallen der schweren Tropfen schildern. - 7 if. Mit dem wiederholten now wird eine Aufeinanderfolge be- zeichnet. Nacb dem Blitzen 5 ist es gleich wieder dunkel 7, und ein Weilchen spater folgt der zugehorige Donner 7 f. Ebenso soheint das now 94, 1 gemeint; das Wetter nimmt eine besondere Wendung, es konzentriert sich in den von der Rhone gespaltenen Felsen. — glee = rejoicing, verlaut- barte Freude, Jubel. I 2, G. — shakes. Das Subjekt ist rhetoriscli verborgen: the glee of the loud hills shakes = the loudly r.-joicing hills shake. — '■loud' urgiert den Sinn von glee. - 8. Bin dem Gewitter gemachtes Kompliment: bei dem schonsten CANTO m. 223 94. Now, where the swift Ehone cleaves his way between Heights which appear as lovers who have parted In hate, whose mining depths so intervene, That they can meet no more, though broken-hearted! Though in their souls, which thus each other thwarted. Love was the very root of the fond rage Which blighted their life's bloom, and then departed: Itself expired, but leaving them an age Of years all winters, — war within themselves to wage; 95. Now, where the quick Ehone thus hath cleft liis way. The mightiest of the storms hath ta'en his stand: For here, not one, but many, make their play, Familienereignls in Gaas Haus konnten die Berge nicht lustiger sein. 94, 1. Es wird die Gegend gemeint sein, wo die Rhone zwischen den steilen Abhangen des Mont de Vuache auf der savoyischen Seite und den gewaltigen Massen des hochsten Teils der Jura- kette hindurchniefst, teilweise, jedoch nur auf eine kurze Strecke, verschwindend (Perte du Rhone). Bd. 211. Das Gewitter stand also siidwestlich von Genf. - 2. Der in St. 94 vorherrschende weibliche Reim stimmt zu dem Uberwallen der Empfindung, die hier nicht, wie 1, 1, eine freadige ist. B. denkt an die in seiner Ehe gemachten Er- fahrungen, ill 1, 5. 3. mining. Der Hafs ist der Mineur, welcher den Bruch der Herzen tiefer und tiefer aushohlt. - 6. fond thoricht. Wiitend zu hadern, wenn man sich doch eigentlich liebt, ist eine grofse Thorheit. Nach anderer Erkl. ware fond = zartlieh, veriiebt, und es wiederholte sich in fond der Gedanke love - -. Aber die gew. Bed. genugt. 7 f. Die thorichte Wut wich dann [then , namlich after having blighted - -) von ihnen ; sie erlosch selber , aber ihre Spuren blieben, das Leben der Geschiedenen war verodet, ihnen blieb nur ubrig sich selbst anzuklagen. — 'departed' besagt das- selbe wie expired. - 9. Die St. schliefst, ohne dafs der Satz zu Ende gekommen. Daher setzt HI. (:), die Ausg. 873 hat (.). Durch aber- maUgeswoM) - - (96, 1) wird nach der sentimentalen Abschweifung zur Sache zuruckgekehrt und kommt auch der Satz zu seinem Rechte. Die Konkatenationen St. 60 f. und II St. 58 f. sind von ganz anderer Art. 95, 2. Der Personiflkation wegen konnte man Storms st. storms er- warten. 224 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. And fling their thunder-bolts from hand to hand, Flashing and cast around: of aU the band, The brightest through these parted hiUs hath fork'd His lightnings, — as if he did understand. That in such gaps as desolation work'd. There the hot shaft should blast whatever therein lurk'd, 96. Sky, mountains, river, vtfinds, lake, lightnings! ye! With night, and clouds, and thunder, and a soul To make these felt and feeling, well may be 94, 4. Das Spiel besteht darin, dafs sie wie Knaben, die sich den Ball zuwerfen, Donnerkeile von Hand zu Hand fliegen lassen, 5. dreinplatzend und dem im Kieise der Ballspieler Zunachst- stehenden zugeworfen; flashing geht die Sache, den Blitz, an, cast around beziebt sich mehr auf das gewahlte Bild, wie denn in B.'s Darstellung mitunter Bild und Sache durch- einandergehn, 45, 1. 95, 6 f. the brightest das hervorragendste der Wetter. — hath forVd ^ forks, Mn. II 78. To fork == to form as a fork. W. S. Sinn: seine zackigen (eig. gabelformigen) Blitze bildet und schleudert. — Die Worte the brightest - - erneuen blofs Z. 2. Von ihnen und Z. 7fF. gilt das 88, 6 Bemerkte. - 7fF. als wenn der Wettergott erkennte, dieser Ort sei ein fur allemal der Zerstorung geweiht, sei recht eigentlich erschaffen, um da Scenen der Verheerung zu spielen, gleichsam ein Theater des Schreckens. — whatever - - alles darinnen sich Beigende. 96, 1. Nicht allgemeiu, es sind die wirklichen Anschauungen, daher river und lake im Singular, die Rhone und der Genfer See. 2f. and (with) a soul. Da night clouds thunder der in Z. 1 detaillierten aufseren Natur angehoren, so lege man die Seele (soul) ebenfalls der aufseren Natur bei. Nach dieser Erkl. meint der Dichter mit soul weder sich, noch seinen Freund Shelley; einem Bezuge auf Shelley -wiirde auch in solitude 90, 2 entgegenstehn. — to make these (things, I 52, 5, alles das, sky , mountains - -) felt and (to make these) feeling befahigt zu bewirken, dafs all das von uns empfunden werde und auch selber Empfindung habe. Von dem die Natur durch- rinnenden Weltgeist (soul) ist ein Teilchen in uns Menschen, so dafs was die Natur d. h, der in ihr lebende Geist empiindet, notwendig in uns Menschen nachklingt (felt), 72, 1. Der Weltgeist macht aber auch die naturlichen Objekte zu empfin- denden Wesen (feeling); ohne ihn waren sie starr und tot, der Wolkenhimmel nur Luft, die Berge blofser Stein. 3. well may be, d. h. mit Recht (I 71, 6) konnt ihr gelten fiir - -. CANTO III. 225 Things that have made me watchful; the far roll Of your departing voices, is the knoll Of what in me is sleepless, — if I rest. But where of ye, tempests! is the goal? Are ye like those within the human breast? Or do ye find, at length, like eagles, some high nest? 97. Could I embody and unbosom now That which is most within me, — could I wreak 96, 4 if. things - - Dinge wurdig mich .schlaflos gemacht zu haben, ■wvirdig des lebhaftesten Interesses. — the far. roll - - aber das feme RoUen eurer dem Ohre nach und nach verschwin- denden Stimmen ist mir ein trauriges Gelaute, das mir heran- lautet meine eigenen nimmer rastenden Gedanken — wenn ich Rast suche und mich schlafen lege {if I rest), wenn, denn ich thue es wohl gar nicht, weil ich doch keine Rast finden wurde. B. will also sagen : wenn das Gewitter draufsen endet, so fangt das Gewitter im eigenen Herzen gerade an. — To knoll bed. lauten, wie Gelaute klingen. Der sonst bei to knoll haufige Bezug auf Bestattung einer Leiche ist hier nicht, das neue Subst. knoll ist also nicht == knell Toten- gelaut. — 'o/ what' ist objektiver Genitiv: durch Lauten ausgefuhrte Heranrufung dessen was - -. - 7 ff. Die Elemente werden gefragt, ob ihr wildes Jagen und Wett- streiten ein ,Ziel' {goal = post set to bound a race) habe. Der Sinn ist hiernach : kennet ihr eigentlich gar kein Ziel wo ihr rastet? ist es mit euch vielleicht so wie mit den Stunnen im Menschenherzen, die niemals rasten? oder findet ihr doch endlich irgendwo wie der ermudete Vogel ein Nest auszuruhn ? — goal. Ein Erkl. hat ,Kerker' verstanden^^jiad' auf den Kerker der Winde Virg. Aen. I 54 hing^wtSsen. Die inkor- rekte Schreibung goat st. gaol zugegeben, verlaugt die Bed. ,Kerker' dafs man jail ausspreche, eine Aussprache die dem Reim {knoll) widerstreitet. Fw. Auch handelt es sich hier um einen Ort behaglicher Rast {nest) und nicht um einen Kerker. — of ye, I 20, 4. (9.) D. zitiert aus Edinb. Review 1816 eine Beschwerde damaliger Kritiker, die Dunkelhoit und Unverstandlichkeit der St. 88 ff. angehend. Die Beschwerde ist begrundet. 97, 1 ff. geben den Kommentar zu 96, 6 of what - -. — could I - - konnte ich das was sich so machtig {most) in mir regt ver- korpern und aus mir herausreden. Es regte sich aber in B. neben anderen Gedanken und Empfindungen besonders das Bewnfstsein desjenigen, der eine Zeit lang von der Welt ver- ge ttert, dann von ihr verworfen und ausgestofsen worden; 84, 9. 2 f. wreak - - konnte ich meine Gedanken auslassen an dem Aus- druek, ihn gemafs meiner Glut, meinen brennenden Ideen, gluben und brennen lassen. Byron, Childe Harold. 15 226 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE, My thoughts upon expression, and thus throw Soul, heart, mind, passions, feelings, strong or weak, All that I would have sought, and all I seek, Bear, know, feel, and yet breathe — into one word, And that one word were Lightning, I would speak; But as it is, I live and die unheard, "With a most voiceless thought, sheathing it as a sword. 98. The morn is up again, the dewy morn, With breath all incense, and with cheek all bloom. Laughing the clouds away with playful scorn, And living as if earth contain'd no tomb, — And glowing into day: we may resume The march of our existence: and thus I, Still on thy shores, fair Leman! may And room And food for meditation, nor pass by Much, that may give us pause, if ponder'd fittingly. 97, 4 ff. Die etwas tautologische Darstellung: feelings 4, dann feel 6, mag sich so erklaren, dafs B. zuerst von den Regungen seines Innern allgemein 4, dann you denselben Regungen nach Zeiten gesoadert 5 f. spricht. Z. 5 f. ist also erst von dem die Rede was er fruher gem erstrebt hatte, dann von dem was er jetzt erstrebt, endlich von dem was er noch {ji/et) beabsichtigt. To breathe kann wohl die Bed. ,beabsichtigen' erhalten, wie man sagt to breathe vengeance mit Racbe nmgehn. - 6. Aus Z. 3 ist zu verbinden throw into one word. - 7. Lightning. Br wunscht sich statt der scliwachen Menschen- sprache die Sprache der Natur, deren Worte Blitze und Don- ner sind. Ob er mit seinem ,Blitze' blofs sich entlasten und den Gegnern und Verleumdern imponieren mochte, oder ob er sie zerschmettern will, hat er uns nicht gesagt. 8. Was ihm also bleibt, ist seine stille Wut, 15, 5. — as it is wie es leider ist, da mir solches versagt ist, 116, 8. 98, 1. is up, eig. von dem schon sichtbaren Licktkorper, II 21, 1 ifhe moon is up. - 2£f. all eitel. — with playful scorn; es ist ihm ein Kinderspiel, er darf ihren Widerstand verachten. — living veil Lebens. 5. glowing into day ergliihend und so in den Tag iibergehend. — '■resume' nicht wie ein tjbersetzer meinte ,bedenken', son- dern wirklich das Tagewerk wieder beginnen, fur den Dichter also {and thus I) nachsinnen fiber die Schonheiten am Genfer See. - 9. give us pause, Hamlet III 1. — St. 98 ist eine Ubergangs- stanze, aber eine an der sich nichts aussetzen lafst. CANTO III. 227 99. Clarens! sweet Clarens, birthplace of deep Love! Thine air is tlie young breath of passionate thought; Thy trees take root in Love; the snows above The very Glaciers have his colours caught, And sunset into rose-hues sees them wrought By rays which sleep there lovingly: the rocks, The permanent crags, tell here of Love, who sought In them a refuge from the worldly shocks, Which stir and sting the soul with hope that woos, then mocks. 100. Clarens! by heavenly feet thy paths are trod, — Undying Love's, who here ascends a throne To which the steps are mountains; where the god Is a pervading life and light, — so shown Not on those summits solely, nor alone In the still cave and forest; o'er the flower His eye is sparkling, and his breath hath blown. 99, 1, Clarens. Nouv. Hdloise prif. : on prononce Claran. — birth- place of deep love, Juliens und ihres Geliebten (St. Preux); NouY. H. I 14. Das Dorf Clarens liegt eine gate Stunde von seinem Pfarrorte Vevey am Genfer See und zwar an der Nordostecke. Bd. 199. — In den Stanzeu 99 ff. wird Ixyiie bald wie ein personlicher Amor, bald \rie ein weltbolebendes die Natnr durchrinnendes Prinzip (nacb Shelleys Lehre, 14, 2) behandelt. So geht es, wenn man die Metaphysik interessant machen vnll. Die Farben weiche B. auftragt, sind nnter dem Blndruck des Rousseauscben BomaDS gewahlt. Die Gegend bei Vevey ist gut genug, aber der uberirdische Glanz, in dem 6. sie sab, stammte doch nicht aus der Gegend, 77, 2. - 3. Wenn ricbtig interpungiert und kein (,) nacb above zu setzen ist, so gebort above zu Glaciers und ist hier die PrSpos. von ihrem Worte metriscb getrennt, IV 19, 1. Vgl. I (13) 4, 4. 5. wrought into rose-hues ins Rote hineingearbeitet wie auf einem Gemalde. — sees lafst sie sich ffirben, veranlafst dafs sie sich farben. - 6. permanent crags, B. will sagen, bier sei dem Gotte Amor eine feste Burg erbaut, bier finde die Liebe Schutz vor den Eiuflussen gemeiner Leidenscbaft, I 35, 6; solche sind mit den ,weltlichen Brschntterungen' gemeint, 53, 6. 100, 4. pervading - -. Hier haben wir denn Sbelleys pantheistLsches Weltprinzip. - 6. o'er - - nein auch fiber die Blumen bin. — Mit Bezug auf die Blumen, hernach summer breath 8. 15* 228 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. His soft and summer breath, whose tender power Passes the strength of storms in their most desolate hour, 101, All things are here of him; from the black pines, Which are his shade on high, and the loud roar Of torrents, where he listeneth, to the vines Which slope his green path downward to the shore, Where the bow'd waters meet him, and adore. Kissing his feet with murmurs; and the wood. The covert of old trees, with trunks all hoar. But light leaves, young as joy, stands where it stood, Oifering to him, and his, a populous solitude, 102. A populous solitude of bees and birds. And fairy-form'd and many-colour'd things, Who worship him with notes more sweet than words, 100, 9. passes. Dafs to pass in der alteren Sprache mitunter fur ta surpass gebraucht werde, bem. W. S. — desolate ver- heerend, 37, 2. 101, 1. are of him stammen von ihm, Mn. II 1, 249. Vgl. oben 91, 6. — 'the black pines' verm, fur Rousseaus noirs sapins (Nouv. H61oise IV 17: des forets de noirs sapins nous ombrageaient tristement &, droite), wiewohl sapin eigentlich &• ist. B. folgte der Homophonie. ' ■ « ;jf,>-, ""'- (f' 3. listeneth verborgen weilt urn aut die Musik der Giefsbache ungestort zu lauschen. 4. slope = prepare him a sloping path. 5. bow'd = bowing. Sich demutig neigend stiirzen die Gewa.sser ihm zu Fufsen; die Natur betet die Gottheit an. 8. Den massiven altergrauen Stammen gegenuber wird die leichte- Beweglichkeit und Geschmeidiglieit [light) der Blatter hervor- gehoben. Die Blatter sind jung wie die Freude selber; die Freude alg Prototyp der Jugendlichkeit. 9. and his und seinen Anbetern , einem Rousseau, einem Shel- ley. — Die Struktur von offering sohliefst nicht mit der Stanze; 60, 8. Die meisten Ausgaben setzen (.) nach soli- tude, der Stuttg, Abdr. hat (,), wie II 2 1 where, where. 102, 1. Dafs a populous solitude wiederholt wird, dient der Deutlich- keit. — Die metrische Trennung der Gemination ist starker hier als II 2, 1 f., weil sie durch die Stanzenscheide ausge- fiihrt ist. 2 f. Mit den feenhaften, bunten Geschopfchen sind Libellen, Falter, blanke Fliegen, Kerfe gemeint; notes lafst an summende Bienen denken. CANTO III. 229 And innocently open their glad wings, Tearless and full of life: the gush of springs, And fall of lofty fountains, and the bend Of stirring branches, and the bud which brings The swiftest thought of beauty, here extend. Mingling, and made by Love, unto one mighty end. 103. He who hath loved not, here would learn that lore, And make his heart a spirit; he who knows That tender mystery, will love the more; For this is Love's recess, where vain men's woes. 102, 4. glad. Adj. anstatt des Adv. ,mit unscbuldiger Freude strecken sie - -. Ebenso swiftest 8. - 5f. 'springs' und 'fountainif nicht ganz wie I 85), 8, doch ver- wandt, da die springs ganz bescheiden dabinrieseln und wenig sichtbar sind, die fountains aber sehr iu die Augen fallen. - 6f. the bend-- der im Winde knarrenden Aste Beugung, ihre Gewundenheit und Verzweigung, also das rechte Wald- dickicht. 9. Wenn der Liebesgott (der personliche Amor) alles dies ge- schaffen {made) hat, so mufs seine Scbopfung besonders lieblich sein; unter mighty end kann also der aumutige Gesammteindruck, den die Gegend bei Vevey macht, ver- standen werden. Gehen wir aus von Shelleys Pantheismus, der sein das All durchziebendes Agens, nicht blofs Liebe sondem auch Schonheit nannte, so ergiebt sich, dafs was die Schonheit erschafft, scbon sein mufs. (Der Sinn von mighty end bleibt derselbe.) Letzeres ist wohl vorzuziehn, ob- schon man sich wundern kann, dafs der Weltgeist panthe- istischen Sinnes sich bei Yevey eine Privatwobnung gebaut babe. 103, Iff. Pervigil. Yen. 1: eras amet qui nunquam amavit quique amavit eras amet. — lore Dogma, EvangeUum. 2. make his heart a spirit das Herz zur hoheren, geistigen Natur erheben. Insofern die Liebe als die allgemeine Gott- heit betracbtet wird, gelangt der Liebende zu goltlicher Natur. — his heart = his self, himself. 4. recess = retirement, retreat; private abode. Etwa ,Pene- tralien, AUerbeiligstes'. Ovid M.I 177 nennt Jupiters Him- melssaal einen marmoreus recessus. — 'vain' ist Attribut von men's, doch kommt vain men's woes binaus auf men's vain woes. Ygl. 56, 1. — men Menscben, bier geringscbatzig; dem Himmel gegenuber man Singular, 106, 9, der Mensch, lY 33, 9. Doch giebt es auch eine sehr noble Anwendung von men und a man im Sinne ,mannhaften' Mutes, lY 8, 6. 230 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. And the world's waste, have driven him far from those, For 't is his nature to advance or die; He stands not still, but or decays, or grows Into a boundless blessing, which may vie With the immortal lights, in its eternity! 104. 'T was not for iiction chose Eousseau this spot. Peopling it with affections; but he found It was the scene which passion must allot To the mind's purified beings; 't was the ground Where early Love his Psyche's zone unbound. And hallow'd it with loveliness: 't is lone. And wonderful, and deep, and hath a sound. 103, 6ff. those (Reim), sonst these, 96, 2 f . 1st verm, auf woes und waste zu beziebn. — Da nach Z. 7 ff. die Liebe doch auch bleiben und segensreich werden kann, also den Menschen nicht immer abhanden kommt, so lafst sich where • - have driven - - nicht so verstehn, als sei die Liebe ein fur allemal aus der Welt hinausgedrangt und in ihren stillen Zufluchts- ort bei Vevey getrieben worden; have driven ist mithin = drive, 95, 6, und zwar in dem Sinne von will drive treiben sie oft. 6 if. B. hat seine personlichen Erfahrungen im Auge; fur ihn war, so weit es auf seine Ehe ankam, die Liebe verschwunden. Ist auch grows into-- subjektiv zu nehmen, so deutet er an, die Ehe hatte ihm ein grofser Segen werden konnen, was denn freilich ein Irrtum war; B. pafste nicht fur die Ehe. 9. Nach Shelley ist der Weltgeist Liebe, so dafs eine echte Liebe auch nach dem Tode derer die sie empfanden, als eine Regung im Weltgeist fortexistieren wird bis in alle Ewigkeit, so wie die Lichtkorper fortexistieren. — its, the blessing's. 104, 1 ff. es war nicht Willkiir, weil die Piguren des Romans Nouv. Heloise irgendwo lokalisiert sein mufsten, sondern Rdttsseau erkannte, dafs dies uberhaupt der notwendige (niust 3) Ort sei fur Ideale des Menschengeistes (the mind's, nicht his mind's), und unseren Pantheisten mochten die Ideale Rous- seaus (Julie und St. Preux) als Wellen in jener das All durchriiinenden Plut (in der Gottheit) vorkommen. — chose Eousseau = that Rousseau chose, I 54, 1; II 40, 1. 3. ^was' indirekte Rede, abh. von found, deutsch ,sei'. Ebenso was 4. 5. Amor und Psyche, Apul. Metam. IV ff. - 6. hallow'd - - gab dem Orte die Weihe der Anmut. — with - - Instrumentalis. — lone = lonely. - 7 ff. deep tief, d. i. nachhaltige Gefuhle weekend. — of sweetness, Geni- tiv der Eigenschaft, n (72) 4, 3, die drei vorangegangenen Sub- CANTO III. 231 And sense, and sight of sweetness; here the Ehone Hath spread himself a conch, the Alps have rear'd a throne. 105. Lausanne! and Ferney! ye have been the abodes Of names which unto yon bequeath'd a name; Mortals, who sought and found, by dangerous roads, A path to perpetuity of fame: They were gigantic minds, and their steep aim Was, Titan-like, on daring doubts to pile Thoughts which should call down thunder, and the ilame Of Heaven again assail' d, if Heaven the while On man and man's research could deign do more than smile. stantiva angehend. Um die FuUe der sich darbietenden {hath bietet dar) Anmut nach Wiirden auszusprechen, wendet sich B. mit den drei Subst. anscheinend an ebenso viele verschie- dene Sinnesorgane, obwohl sense, auf den Sinn des Oefuhls bezogen, wenig angemessen ist; dem Tastorgan gewahrt eino Gegend nichts. Es durfte also sense allgemein zu nehmen sein (,Empfindung') als allitterierende Verstarkung, die so mit einfliefst. Vgl. 31, 3; IV 22, 5. 104, 9. Das Wasser des Sees ist Rhonewasser, die Rhone ruht sich da ans {eoiich). Dem friedlich lagernden Gewasser wird die Erbabenheit der Alpen gegenubergestellt; das machtige Empor- ragen ist durch rear a throne (Reim) ausgedruckt. — Die letzten Zeilen der Stanze sind schwach. 88, 6. 105, 1. Lausanne war Jahre lang Gibbons (t 1794) Wohnort. Er voUendete seine Geschjchte daselbst 1787. — Ferney (Femex), Voltaires (f 1778) Landgut, I'/z Stunden nordlich von Genf. - 2f. namhafter Manner, die auf euch einen Namen, d. i. Bernhmt- heit vererbten, euch als Erbteil hinterliefsen, dafs die Welt auch euere Namen nennt. Vgl. 43, 1. — mortals, Appositma zu names. - 3f. Statt ,auf gefahrvoUen Bahnen' erwartet man ,unter 6e- fahren' nicht roads (Reim) noch neben path. 5. Giganten die nicht den heidnischen sondem den cbristlichen Himmel sturmten. — steep aim = arduus a;ther Ovid M. I 151 vom Himmel, den die Giganten mittelst Aufturmung von Bergen zu ersturmen suchen. G. Titan-like. B. konfundiert Giganten und Titanen. Dieselbe Konfusion schon bei den Alten spaterer Zeit. — to pile zu turmeu, nicht Pelion auf Ossa, sondem Gedanken auf Zweifel. - 8. the while wSibrend dessen (ivahrend jenes bimmelssttirmerischen -Treibens) d. i. dabei, dazu. 232 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 106. The one was fire and fickleness, a child, Most mutable in wishes, but ia mind A wit as various, — gay, grave, sage, or wild, — Historian, bard, philosopher, combined; He multiplied himself among mankind. The Proteus of their talents: But his own Breathed most in ridicule, — which, as the wind, Blew where it listed, lajdng all things prone, — Now to o'erthrow a fool, and now to shake a tlirone. 107. The other, deep and slow, exhausting thought. And hiving wisdom with each studious year. 106, 1. the one, Voltaire. — fire - - fenrig und launenhaft, 49, 6. 2 f. hochst veranderlich in seinon Wiinschen, doch dafur auch, im Gebiete des Gedankens, ein ebenso mannichfaltiges Genie. — a wit ein Mann von Geist, nicht: ein Witzling. Fw. Nach W. S. hat wit die umfassendere und edlere Bed. (a man of genius) bei Autoren, die dem 18. Jahrh. imd dem endenden 17. angehoren. — gay - -, paarweise zu ordnen. — sage ge- setzt und ehrbar. — wild uber die Schnur hauend (viell. eu- phemistisch zu nehmen). 5. among mankind im Kreise des umgebenden Publikums, (vor den sehenden Augen der Menschen), als wenn die Welt ein Zirkus und Voltaire der Kautschukmann ware. - 6 f. Voltaire war also ein Proteus d. i. ein formweohselnder Meister aller menschlichen {their auf '>nanhind zu beziehn) Talente. Dann ist of - - objektiver Genitiv. — Der Vergleich mit Proteus bezieht sich nur auf die Mannichfaltigkeit der Leistungen, nicht auf den Umstand dafs, wie Voltaire sich inmitten (among) eines Publikums, so Proteus sich inmitten der ihn umringenden Hellenen, Homer Od. IV 456, befand. — His own. Obwohl Voltaire alias konnte, uber alle Talente verfugte, so hatte er doch auch sein eigenes Talent und dieses atmete und lebte vorzugsweise im Lacherlichen (d. i. im Lacherlichmaohen), es war sein Lebenselement. 7. which (the ridicule), as the wind, blew where it listed, an- klingend an Job. Ill 8 the wind bloweth where it listeth. 8. prone = prostrate: to lay prone lat. prosternere. 107, 1. the other, Gibbon. 2. To hive Bienen in den Stock fassen; aber hier, mit wisdom ,den Honig des Wissens sammeln'. — each - -; mit jedem Jfahro wird des Gesammelten mehr. CANTO III. 233 In meditation dwelt, with learning wrought, And shaped his weapon with an edge severe, Sapping a solemn creed with solemn sneer; The lord of irony, — that master-spell. Which stung his foes to wi-ath, which grew from fear. And doom'd him to the zealot's ready Hell, Which answers to all doubts so eloquently well. 108. Yet, peace be with their ashes, — for by them, If merited, the penalty is paid; It is not ours to judge, — far less condemn; The hour must come when such things shall be made Known unto all, or hope and dread allay'd By slumber, on one pillow, in the dust, Which, thus much we are sure, must lie decay 'd; 107, 3. with learning wrought, Imperfekt: wirkte durch Gelehrsam- keit, nicht me Voltaire durch Genialitat. - 4. his weapon - - schuf sich eine Waffe mit herber Schneide (der Ironie 6). 5. Gibbons Geschichte entbillt manche kalte Bemerkungen gegen das Ohristentum und seine Martyrer. - 6. the lord - - der Fiirst der Ironie, Meister darin. — master- spell Hauptzauber, d. i. Hauptmittel. Vgl. charm (55) 4, 2. 7. which (wrath) grew - -. Ihre Wut entstand aus Besorgnis, daft man Gibbons Angriffe begrundet finden mochte; die Gegner trauten ihrer Sache nicht. - 8. (which wrath) doom'd. Aber wrath, welches als Subjekt ■von grew 7 eigentlich zw nehmen ist, vertritt bei doom'd die Stelle eines personl. Subjekts: seiner Feinde Wut = seine wutenden _ Feinde. Etwas zeugmatiach also. ;108, 1. pet-- doch Friede ihrer Asche, als werde durch langeres Hin- und herreden ihre Grabesruhe gestort. B. will diese Be- trachtungen nicht weiter fortsetzen. - 2. die Strafe wird gezahlt , jetzt ; sie bufsen jetzt im Jenseits, wenn sie eine Bufse yerwirkt haben. - 4f. (either) the hour--. — such things--, ihr Los im Jen- seits und das der Menschen iiberhaupt wird am jiingsten Tage alien kund werden. 5. Vor hope kann the hour must come when nicht suppliert werden. Der Satz or hope - - ist selbstandig. Er ist zu er- ganzen: or hope and dread (shall be) allay'd. - 7. Vorlaufig, meint B., liegt unser Staub jedenfalls zerfallen da. 234 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. And when it shall revive, as is our trust, 'T wiU be to be forgiven, or suifer what is just. 109. But let me quit man's works, again to read His Maker's spread around me, and suspend This page, which from my reveries I feed, Until it seems prolonging without end. The clouds above me to the white Alps tend, And I must pierce them, and survey whate'er May be permitted, as my steps I bend To their most great and growing region, where The earth to her embrace compels the powers of air. 110. Italia! too, Italia! looking on thee. 108, 8f. Der Schlufs lenkt zu der Voraussetzung, unter der Z. 4f. gesagt -waten, zuriick. Die Voraussetzung war die, dafs es ein Foitleben im Jenseits geben werde. D. findet in as is our trust eine versteckte Ironie. Aber B. mil sagen ,wie ■wir Christen, d. h. alle Christen, glauben und vertrauen'. Der Ton dem Christentum gegenuber ist ahnlich wie II 8. Vgl. das zu ni..91, 7 Bemerkte. - (9.) St 108 f. sind Ubergangsstanzen. Da sich 109 an 107, nicht an 108, anschliefst, so mag 108 spater eingesetzt sein. II 10, 1. 109, 1 f. 'man's works' bezieht sicli auf Voltaire und Gibbon, denen St. 105—107 galten; die St. 108 1st ignoriert. Da B. sich eig. mehr mit den Personlichkeiten Voltaires und Gibbons be- schaftigt, ihre Schriftwerke, direkt wenigstens, nicht erwahnt hatte, so genugte ,Menschen' statt ,Menschenwerke'; works ward hinzugeffigt urn Gottes Werke denen der Menschen gegenuberzustellen. Seiche Zuspitzungen und Kontraste liebt B. sehr. 3f. and (let me) suspend - lasset mich diese Blatter (mein Gedicht) abbrechen, fur die ich den Stoff entnehme, eig. die ich speise, aus dem Vorrat meiner Traumereien. 6 if. die Wolken machen es mir vor, sie locken mich nach. Ich mufs die welche zunSchst fiber mir schweben, durchdringend, auf die Gipfel gelangen, wo sie sich erst recht sammeln. Von dort will ich den Blick geniefsen so weit es angeht. Dies geschieht denn nun, und so wird Italien, 110, 1, erblickt. 8. most great - -, Eigenschaften der Wolken , iibertragen a\if region. 9. the powers of air, die Wolken. 110, 1. too auch, auch noch, Italien vor mir zu sehn! Der nber CANTO III. 235 !Pull flashes on the soul the light of ages, Since the fierce Carthaginian almost won thee, To the last halo of the chiefs and sages Who glorify thy consecrated pages; Thou wert the throne and grave of empires; still, The fount at which the panting mind assuages Her thirst of knowledge, quaffing there her fill, Flows from the eternal source of Eome's imperial hill. 111. Thus far have I proceeded in a theme Eenew'd with no kind auspices: — to feel We are not what we have been, and to deem Italiens Anblick empfundene Jubel klingt nach in der Verei- fikatlon: zwei Dritteile der Stanze sind beherrscht von weib- lichen Reimen, was sehr selten ist; IV 1J.8. no, 2. the light of ages der Thatenglanz der Jahrhunderte. Z. 3 bis 5 sind l<)pexegese zu ages. - 3. fierce streitbar, wie bei Liv. ferox vom Kriegsmut. 4. bis zum letzten Schimmer der Feldherren und Denker. — 'sages' mag auf Antonin und Marc Aurel zu beziehen sein. 5. thy - pages die geweihten Blatter der Gescliichte Italiens. 6. Der Plural empires ist hier ebenso zu beurteilen vne IV 78, 3 und 109, 6, und nur das altrom. Imperium zu verstehn. Man bemerke dafs auch vorher Z. 3 if. altrom. Dinge angedeutet sind. — ,Thron und Grab' ffihren auf Personen: du warst, d. h. scMosset ein, Thron und Grab der rom. Imperatoren. 7. 'fount' und 'sowce' 9 im selben Sinne wie sonst fount mit spring zusammengestellt wird; 9, 3 if.; (102, 6f.). Fflr den Born der Wissenschaft schien viell. source passender; meta- phorisch stebt aber auch springs, I 82, 8 allerdlngs nicht 70n der Wissenschaft, sondern von der Freude. 9. Home's. Dafs in Rom noch immer der Urquell des Wissens anzutreffen sei, ist nicht zuzugeben. Auch sonst sind die Endigangen der Stanze phrasenhaft. S. 88, 6. — hill Sing. Der Plural ging nicht in den Reim. I 70, 6. Ill, If. thus far, vgl. thus much 115, 2. - 2. no kind auspices unter wenig freundlichen Aussichten, wenig giinstigen Umstanden. Zwischen den beiden ersten und diesem Gesang lag sein eheliches Ungluck. - 3. we are not what we have been. B. stellt gem mit einer gewissen Scharfe Verbalformen zusammen; auch Z. 4. Oben 4, 4. IV 115, 3 185, 6 186, 1. Vgl. lat. non sum qualis eram; ubi non sis qui fueris. 236 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. We are not what we should be, and to steel The heart against itself; and to conceal, With a proud caution, love, or hate, or aught, — Passion or feeling, pm-pose, grief, or zeal, — Which is the tyrant spirit of our thought. Is a stern task of soul: — No matter, — it is taught. 112. And for these words, thus woven into song. It may be that they are a harmless wile, — The colouring of tlie scenes which fleet along. Which I would seize, in passing, to beguile My breast, or that of others, for a while. Fame is the thirst of youth, but I am not So young as to regard men's frown or smile. As loss or guerdon of a glorious lot; I stood and stand alone, — remember'd or foi'got. 113. I have not loved the world, nor the world me; 111, 4f. Ein jeder Mensch mufs lemen sich zu beherrschen. B. findet die Aufgabe schwer und versichert sie gelost zu haben. Aber er hatte sie nicht gelost. off. Warum ein sich fiihlender und umsichtiger Mensch {proud caution) einen aufseren Zweck (ein Vorhaben purpose) oder ein 'Bifriges Streben {zeal) zu verstecken babe, erhellt nicht. Unbedingtes Mifstrauen ist die verkehrteste i^ebensregel die sich denken lafst. 8. Aus Z. G ist zu verbinden: aught which. — 'tyrant spirit' freier zu geben ,was irgend sonst das herrschende Prinzip unseres Denkens, cler unser Denken tyrannisierende Da- mon ist'. - • 9. it is taught, vollendete Thatsache. 112, 1. for = as for was . . . angeht. 2. harmless wile harmloser Trug, poetischc Fiktion. Ebenso to beguile my breast 4 um mich zu unterhalten und so viber den Verlauf der Zeit zu tauschen. Schiller: reizend betriigt sie die glucklichen Jahre. Lat. tempus fallere. 3. der Wiederschein von fliichtig dahineilenden Landschafts- bildern. - 7 f. Auf frown or smile bfezieht sich der Reihe nach (s. 38, 1) loss or guerdon ,als verlore ich durch ihr GroUen, als ge- wonne ich durch ihr Lacheln einen besondereu Ruhm'. 113, 1 ff. die Welt hat mich so wenig wie ich sie geliebt. Ich war CANTO III. 237 I have not flatter'd its rank breath, nor bow'd To its idolatries a patient knee, Nor coin'd my cheek to smiles, nor cried aloud In worship of an echo; in the crowd .They could not deem me one of such; I stood Among them, hut not of them; in a shroud Of thoughts which were not their thoughts, and still could, Had I not filed my mind, which thus itself subdued. 114. I have not loved the world, nor the world me, — fiber sie erhaben und ging dahin stolz und einsam — damals als ich noch nicht, durch meine Heirat, mich mit der Gesell- schaft eingelassen hatte. DaTs er nie ein Verhaltnis zum Publikum gehabt habe, wird dann bewiesen. Aber die Beweise sind nicht beweisend. Vor 1812 stand B. allerdings einsam, in den folgenden vier Jahren aber ward er geliebt, gefeiert, bewundert, namentlich in den vornehmen Kreisen. 1816 daim wandten seine Verehrer, in Folge des ehelichen Zen^'urfnisses, sich von ibm ab. 113, 2. its rank breath, die aura popularis. Sh. Jul. C. I 2. (Casca): the rabblement - - uttered such a deal of stinking breath. - 3. its - vor ihren Gotzen (eig. Abgottereien). - 4 f. To coin, aucti von Falscliung ,ich habe meinen Wangen nicht das Geprage einer Freundlichlteit gegeben, die nicht aus dem Herzeu kam, habe sie nicht zu falschem Lacheln verzogen und verstellt'. — cried - -. B. mag an die Massen und die Redner der Massen denken, wie wenn dem Antonius (im Jul. 0. Ill 2 gegen Ende) seine Worte aus der Menge widerhallen that should move the stones of Borne to rise and mutiny. J)as Echo der Burger: we^ll mutiny-- also: ich habe nicht gewaltig geredet als gehorsamer Diener (43, 6) eines Pobels, der doch nur, was ihm yorgesagt wird, nachplarrt ohne Sinn und Verstand. 6. one of such solchen Schlages wie der grofse Haufe {crowd) ist. 7. shroud, hier in der Grundbedentung: a cover, a shelter. 8f. could {stand). — filed = defiled. Die Sprache neigt zu Kurzimgen: gin = begin, change = exchange, sogar 6ms = omnibus (in der Konversation). B. zitiert Sh. Macb. Ill 1. if it be thus, for Bangud's issue have I filed my mind. — Es scheint die Eheschliefsung angedeutet zu werden; 1, 2. B. meinte sich dadurch zu sehr mit der Gesellschaft einge- lassen, sich — wie es hochmutigerweise Z. 9 heifst — mit ihr gemein gemacht {filed my mind) zu haben und unfrei geworden zu sein {itself subdued); sein among them but not of them ist allerdings kein Wahlspruch fur Eheleute. 114, 1 ff. B. geht auf seine Ehe und die in und nach derselben ge- 238 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. But let us part fair foes; I do beUeve, Though I have found them not, that there may be Words which are things, hopes which will not deceive, And virtues which are merciful, nor weave Snares for the failing; I would also deem O'er others' griefs that some sincerely grieve; That two, or one, are almost what they seem, That goodness is no name, and happiness no dream. 115. My daughter! with thy name this song begun; machten Erfahrungen ein, jedoch. nur indirekt. ,Die Welt war mil-', sagt er, ,ich ihr nicht lieb (Wiederholimg des Tbemas 113, 1, wie 89, 4). Sie verfolgt mich und ist mir feind. Nehmen wir denn Stellung gegen einander 2. Warum verfolgt sie mich armen? dem sich das gegebene Treuwort (2. Jan. 1815) als nichtig, die gemachte Hoffnung als trugerisch erwies 4, iiber den jene Tugendheldin (Lady B.) erbarmenlos den Stab brach 5, dessen Thranen sie und ihresgleichen un- geruhrt liefsen 7, dem so wenig ehrliche Freundschaft 8, so wenig Herzensgiite gezeigt wird, dem endllch jegliches Familien- gliick abhanden kam. Warum also mich verfolgen? zumal da ich nicht so eigensinnig bin, meine personlichen Er- fahrungen fiir mafsgebend zu halten, also nicht behaupte, die Treue sei aus der Welt verschwnnden, weil mich jenes Treu- wort betrog'. Dafs B. seit seinem ehelicben Zerwurfnis stark verfolgt und verleumdet ward, ist wahr. — St. 114 enthalt die Hauptsache; St. 113 dient bios als Gegeubild und ist Parergon. 114, 2. fair foes als ehrliche Feinde. — do - ich glaube wirklich, Mube freilich kostet es mir. 5 ff. virtues - - tugendbaf te Christen oder Christinnen , die nicht bios Verfolgungssucht atmen. Psalm 141, 9 Iceep me from, the snares which they have laid fw me. Lady B. war strong orthodox. Sie macbte Versuche ihren Gemahl zu bekehren. Dafs auf sie angespielt werde, hat auch D. erkannt; die ganze St. 114 beschaftigt sich mit den Erfahrungen, die B. wahrend der Ehe und nach der Auflosung derselbeu gemacht hatte. - 6. 2 would ich mochte auch gem glauben. - 7. B. citiert La Rochefoucaulds Behauptxmg, dafs auch in dem Unglflck unserer Freunde etwas sei, das uns nicht mifsfalle. - 8f. 'two or one' mit der Absicht zu verringern gesagt, dagegen one or two ein paar, einige, ohne Seitenbhck. Auch almost stellt die Einraumung auf Schrauben. Der Leser entnimmt, dafs B. es sich kaum abgewinnt die Einraumung zu machen; s. vorhin Z. 2. — no name kein leerer Name. 115, Iff, Das peinliche Kapitel von B.'s Ehe ward in St. 114 mit CANTO III. 239 My daughter! with thy name thus much shall end; I see thee not, I hear thee not, but none Can be so wrapt in thee; thou ai-t the friend To whom the shadows of far years extend: Albeit my brow thou never should'st behold. My voice shall with thy future visions blend, Aiad reach into thy heart, when mine is cold, A token and a tone, even from thy father's mould. 116. , To aid thy mind's development, to watch Thy dawn of little joys, to sit and see Almost thy very growth, to view thee catch Knowledge of objects — wonders yet to thee ! To hold thee lightly on a gentle knee, And print on thy soft cheek a parent's kiss, — erzwungener MSLfsigung und nur andeutungsweise behandelt. Desto zwangloser und offener machen sich nun seine Gefahle der Tochter gegenuber geltend. 115, 2. thus much = this canto. Es liegt darin das Willkurliche, es hatte mehr, es hatte weniger sein konnen, ein eigentlicher Abscblufs ist nicht da. - 4. be so wrapt (up) in thee so in dir leben und weben, dir so innige Zartlichkeit widmen. 5. Du bist mir die Frenndin, welcher die Znkunft geh5rt; die Jahre meines Dichtens und Lebens (meine Oegenwart) werden dereinst, wenn du erwachsen, wie feme Barge ihre Schatten zu dir erstrecken. Also in demselbeu Sinne wie Z. 7 fF. — 'far" von femer Vergangenheit, IV 1 , 7. - 7. Man konnte my voice auf den wiederholten Anruf my daughter 1 und 3 beziebn. Aber Z. 9 deutet etwas Myste- rioses an: von des Vaters Staube soil ein Winken und Klin- gen wie von Liebe dem Kinde zukommen. Getaeint ist also: des Vaters Schatten wird sich einst unter die Bilder deiner Traume taischen, 78, 6, und was er dann sagt wird dir zu Herzen gehn. 116, 2. dawn • - wie die kleinen Freuden aufdammero am Horizont deiner Kindheit. — to sit and see zuzusehn. Das ,zu', das Dabeisein, liegt in sit. - 3. catch knowledge of objects Keimtnisse gewinnst, vgl. lat. cognitio rerum. Unser Plural ersetzt of objects. - 5. lightly, namlich wiegend, schaukelnd. — gentle, weil es des liebenden Vaters Knie ist. Ahnlich bei Homer: die lieben Hande, die lieben Kniee. Viell. durch ,hold' zu geben, da ,mein' gar zu kahl ware. 240 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. This, it should seem, was not reserved for me; Yet this was in my nature: as it is, I know not what is there, yet something like to this. 117. Yet, though dull Hate as duty should be taught, I know that thou wilt love me; though my name Should be shut from thee, as a spell still fraught With desolation, and a broken claim: Though the grave closed between us, — 't were the same, I know that thou wilt love me; though to drain My blood from out thy being were an aim, And an attainment, — all would be in vain, — Still thou would'st love me, still that more than life retain. 116, 7ff. ^should' um das Mutmafsliche zu verstarken ,durfte, mochte', — as it is, d. h. da ich leider aus der Familie hinaus- geschoben bin. Kam auoh 97, 8 im Sinne des Bedauerns vor. — like - -, etwas wie Vaterzartlichlieit ist doch noch in mir; St. 54. 117, 1. '^dulV nicht sowohl dumm und einfaltig als vielmehr jStumpf- sinnig', fuhllos gegen alles was der Vater thun Oder sagen konnte um den Hals zu beseitigeu. 2ff. So war es wirklicb. Ada wurde in volliger Unkenntnis fiber ihren Vater erhalten. Ez. 322. — spell etwas Gesprochenes, ein Zaubersegen. Der Name gilt jenen als ein ,uiibeiinliches- Wort', als ein jFluchwort' voUgeladen {fraught) wie ein Sprenggeschors mit vernichtendem Stoff. 4. {as) a hrohen claim als ein beseitigter Anspruch, als etwas das kein Recht mehr einschliefse in dir meine Tochter zu sehn. 5. Da er sich noch neben dem Grabe nennt und der lebenden ■Ada gegenuber, so mochte man ihn Mer wieder unsterblich- keitsglaubig finden. Aber Z. 5 ist wobl von Adas Stand- punkt gedacht und gesagt. - 6. 'J know -' wird wiederholt aus Z. 2 und dasselbe nochmals Z. 9 gesagt. Dies ist nicht ein bequemes Ergehen im Kanzel- ton, 89, 1, sondern B. will seine Behauptung den hart- nackigen Widersachern recht oft ins Angesicht schleudern. 7 f. 'my blood - - statt ,wenn man auch zu den aul'sersten Mit- teln griife dich mir zu entfremden'. B. spielt diese Hyperbel als Trumpf aus: sie verallgemeinert nur Z. 2f., wo bereits von einem Mittel der Entfremdung die Rede -war. — 'an aim and an attainment' im Sinne der Gegner: ein erwuuschtes Ziel und eine schone Errungenschaft 9. that more than life. Mit B.'s und Shelleys Pantheismus, 103, 9, hat der Ausdruck nichts zu thun. CANTO m. 241 118. The child of love, though born in bitterness, And nurtured in convulsion. Of thy sire These were the elements, and thine no less. As yet such are around thee, but thy fire Shall be more temper'd, and thy hope far higher. Sweet he thy cradled slumbers!- O'er the sea And from the mountains where I now respire. Fain would I waft such blessing upon thee. As, with a sigh, I deem thou might'st have been to me. 118, 1. (thou art) the child of love, Begrundung des in St. 117 Be- haupteten, Ada werde den Tater lieben. Es konnte nach retain 117, 9 schwacher interpungiert und so the child - - in den yorangebenden Satz au^enommen werden; nach love dann (!), wie I 83, 8 nach Pleasure's pall'd victim ein (I) steht. — born in bitterness. Als Ada geboren ward, war das eheliche Verhaltnis schon verbittert nnd die erste Pflege des Kindes fiel in den Erampf der Trennnng. In dem Monat nach Adas Geburt gingen die Eheleute auseinander, 1, 2. - 3. these, bitterness und convulsion. — elements, etwa: Nahr- stoffe, 34, 2; eig. Grundstoffe. ' - 4 f. noch bist du umgeben yon den schmerzlicben und gehassigen Verhaltnissea deiner Eltern, doch spaterhin, ihnen mehr ent- ruckt, werden die dir angeerbten Qluten sich beschwichtigen und dein Hoffen wird ein besseres sein. Was er seinem Kinde wunscht, spricht er als sicher beyorstehend (shalt 3, 6) aus; der Wunsch gestaltet sich ja leicht zur Hofinung, die EoCtaung zur Erwartung. - 6. cradled -, etwa: Wiegenschlaf. - 8 f. ich mocbte dir gem all den Segen hinuberwehn, welchen mir der Besitz einer Tochter gewahrt hatte. — fain gem, woffir man jetzt ketn eigentliches Wort hat, denn fain ist yeraltet. Byron, Childe Harold. jg CANTO IV. 1. I STOOD in Venice, on the Bridge of Sighs; A palace and a prison on each hand: I saw from out the wave her structures rise As from the stroke of the enchanter's wand: A thousand years their cloudy wings expand Canto IV erschien im Pruhjahr 1818. 1, 1. Venice. Begleitet von Hobhouse hatte B. anfangs Okt. 1816 die Schweiz verlassen, HI 68, 1, und fiber Martigny, den Simplon und den Lago Maggiore Mailand erreicht, wo sie einige Wochen blieben. Dann ging es welter nach Verona und Venedig. Hier, in Venedig, wurde B. heimisch. Erster Brief aus Venedig vom 7. Nov. Der 4. Canto nun wurde im Juni 1817 begonnen (Brief vom 1. Juli); es beschaftigt sich derselbe besonders mit den Eindrucken einer Reise, die B. im Frfihjahr 1817 von seinem Wohnorte Venedig aus, unternahm. Sie dauerte von Mitte April bis Mai 28 und fuhrte ihn fiber Ferrara, Florenz und Foligno nach Rom. Ez. 214. — the Bridge of Sighs. Die Seufzerbrflcke ist eine bedeckte Gallerie die zwei Langenabteilungen hat; die eine Abteilung diente die Verurteilten bindurchzutfihren in die andere, welche benutzt wurde urn sie hinzurichten. Die Brficke ffihrt fiber einen kleinen Kanal, der die prigioni nuove vom Dogenpalast sondert. N. und V. Ill 527. - 2. each - einen Palast zur einen, ein Gefangnis zur anderen Hand. W. 656. Vgl. Im Schmidt Gr. 343. - 4. Den Ausdruck the enchanter's wand entnahm B. aus Ann Radcliffes Schilderung Venedigs, in den Mysteries of Udolpbo c. 14; vgl. Chambers 11 166 und s. unten 18, 5. Auch 2, 2 lehnt sich entfernter an dies Muster. - 5f. thousand years. Der Sitz der Regierung wurde 809 nach CANTO IV. 243 Around me, and a dying Glory smiles O'er the far times, when many a subject land Look'd to the winged Lion's marble piles, "Where Venice sate in state, throned on her hundred isles! 2. She looks a sea Cybele, fresh from ocean, Eising with her tiara of proud towers At airy distance, with majestic motion, A ruler of the waters and their powers: And such she was; — her daughters had their dowei-s From spoils of nations, and the exhaustless East Pour'd In her lap aU gems in sparkling showers. In purple was she robed, and of her feast Monarchs partook, and deem'd their dignity increased. der Insel Bialto verlegt und damit das heutige Venedig ge- grundet. — cloudy - -. Ahnlich II 2, 9. — a dying - - eine binsterbende , immer matter werdende Glorie schimmert - -. ,Glorie' bed. auch nns ,Strab]eDglanz, Heiligenschein'. 1, 8. emporblickte zu den von St. Markus und seinem Lowen be- schirmten Marmorhausem Venedigs. — marble. Ziegelbauten giebt es wenig in Venedig. V. - 9. Bier und im Folgenden (2, 4 und 8) mocbten dem Dichter Gemalde Palmas und Paul Veroneses vorschweben, welche sich im Dogenpalast befinden. V 518. — hundred. Die Angaben bei V. schwanken zwischen 60 und 150. — Das (I) nach isles soil die admirative Tendenz des Inbaltes veranschaulichen. 1st nicht notig; HI. und D. baben (.) gesetzt. 3, 1 f. Cybele. Zybele wird mit einer Mauerkrone gebildet, daber sie bei lat. Dicbtern turrita (tum'gera) heifst. B. lebnte sich an die Aus- drucke einer alten Beschreibung Venedigs von M. Antonlus Sabellus, der den Anblick der Stadt turritam telluris (vgl. Lucret. II 602) imaginem medio Oceano figuratam nennt. N. - 3. 1st gesagt Tom Standpunkte eines dem Wunder von fern Zu- scbauenden: mit majestatischer Langsamkeit entsteigt den Fluten Venetia, gehuUt in luftige Schleier. 6 f. East - -. Vor Entdeckung des Seeweges gingen die ost- indischen Waren besonders uber Venedig. Diesem Handel verdankte die Stadt ihren Reichtum. Da aus Ostindien nicht blofs Spezereien, sondem auch Edelsteine kamen, so war es in Venedig leichter als anderswo in den Besitz von Preziosen zu gelangen. Daher die zahlreicben Juwelen und juwelen- geschmuckten Kleiaodien im Scbatze der Markuskirche. V. 512. • 9. Heinrich III. von Frankreich kam nach Venedig und liefs sich den vom Rate angebotenen Titel eines Nobile di Venezia gefallen. Bins der Gemalde im Dogenpalast stellt seineu Ein- zug dar. V. 16* 244 CHILDB HAROLD'S PILGRIMAGE. 3. In Venice Tasso's echoes are no more, And silent rows the songless gondolier; Her palaces are crumbling to the shore, And music meets not always now the ear: Those days are gone — hut Beauty still is here. States fall, arts fade — hut Nature doth not die, Nor yet forget how Venice once was dear. The pleasant place of all festivity. The revel of the earth, the masque of Italy! 4. But unto lis she hath a spell beyond Her name in story, and her long array Of mighty shadows, whose dim forms despond Above the dogeless city's vanish'd sway; Ours is a trophy which will not decay 3, 1. Die Gondelfubrer sangen Stellen aus Tassos befreitem Jeru- salem in ihrer venezianischen Mundart mit starken Varianten, doch auch in der Mundart des Originals. Als B. und Hobhouse in Venedig waren, verstanden sich nur nooh altere Personen darauf; es war nicht mehr Mode aus Tasso zu singen. N. - 2. silent rows - -. Zugleich gerudert und gesungen ward indes nicht. N. 3. die Palaste zerbrockeln und das Geroll schuttet sich abwarts gebend ans Gestade. 5 ff. Beauty, I 84, 7. — but Nature - -, IT 87, 9. — dear - - ihr (der Natur) einst so teuer war als Vergnugungsort, die Natur sorgte dafiir, dafs es an schonen Frauen nicht fehlte, die sich bei den Festeu 8 f. zeigen konnten. 8f. Auf vergangene Zeiten zu beziehn. Der venezianische Kar- neval war einst sehr beriihmt und noch beruhmter das Himmel- fahrtsfest, 11, 1. V. 608. - 9. revel und masque, wie place 8, als Apposita zu Venice, mithln ortlich zu nehmen, etwa: der Erdeasohue Spielplatz, die Maskenbiihne Italiens. Man erganze nicht aus Z. 8 {the place of) the revel - -. Vgl. {Venice) was a boast 18, 9. 4, 1. beyond hinausgehend uber. 2. 'her long array'' zu beziehen auf die gereiheten Portrats der Dogen in dem nach ihnen benannten Palast. Bis 1763 gab es 118. Falieris Stelle ist leer. 4. above. Viell. kann man daran erinnern, dafs die Dogenbilder oben an den Wanden in einer Art von Fries angebracht sind. V. 5 ff. trophy ein Denkmal, das uns ehrt. — Bialto. Die Rialto- CANTO IV. 245 With the Eialto; Shylock and the Moor, And Pierre, cannot be swept or worn away — The keystones of the arch! though all were o'er, For us repeopled were the solitary shore. 5. The beings of the mind are not of clay; Essentially immortal, they create And multiply in us a brighter ray And more beloved existence: that which Fate Prohibits to dull life, in this our state Of mortal bondage, by these spirits supplied. First exiles, then replaces what we hate; Watering the heart whose early flowers haye died, And with a fresher growth replenishing the void. 6. Such is the refuge of our youth and age. The flbrst from Hope, the last from Vacancy; brucke, iiber den Canal Grande ffihrend, besteht aus Einem Bogen; daher the arch 8. — Neben die Shakspeareschen Figuren tritt Pierre, die Hauptrolle aus Otways Venice pre- served. — Swept plotzlich, worn allgemach zerstort. 4, 8. dies die wahren und unverganglichen SchluTssteine eines ideellen Bogens, der den Bogen des Ponte Rialto, so machtig dessen Quadern sind, tiberdauern ■wird. 5, 3f. Hit Bezug auf clay 1 kann gemeint sein: besser als das leiblicbe Dasein uas dergleicben zu verleihen im stande ist. Nach dieser Erkl. sind die Komparative nicht wie 5, 2 zu netimen. 5. to dull life was das Schicksal dem dumpfen (irdischen) Da- sein Yorsagt, d. h. das von der Dichtkunst Brscbaffene, welchem ■wirkliohes Dasein versagt ist. Also ein poet. RoUentausch der Kasus. 'Life' personl. =; ,uns Mensohen' scheint weniger - 6. by these - ■ durch diese Geisteswesen (Shylock Uthello Pierre) dargeboten. Gehort zum Subj. that 4. - 7 f. replaces - - nimmt die Stelle des Widrigen ein, des Argers fiber Klatscherei, des traurigen Hasses. 135, 6. — early -, III (55) 2, 2; vgl. II 9, 7. - 9. den oden Garten wieder mit frischen Krautem fuUend. — fresher = fresh. Der Komparativ ist nichtssagend; er ur- giert nur den Inhalt des Wortes. Vgl. Ill (55) 4, 4. 6, If. the last = such is the refuge of our age. Dies ist, wie Z. 3 f. lehren, der Eanptgedanke, ausgedruckt mit raumlichem 246 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. And this worn feeling peoples many a page, And, may be, that which grows beneath mine eye: Yet there are things whose strong reality Outshines our fairy-land; in shape and hues More beautiful than our fantastic sky. And the strange constellations which the Muse O'er her wild universe is skilful to diffuse: 7. I saw or dream'd of such, — but let them go, — They came like truth, and disappear'd like dreams; And whatsoe'er they were — are now but so: I could replace them if I would; still teems My mind with many a form which aptly seems Such as I sought for, and at moments found; Let these too go — for waking Eeason deems Such over-weening phantasies unsound, And other voices speak, and other sights surround. from: Zuflucht vor der Leere, d. i. der Langenweile. Der Nebengedanke 'the first • -' verlangt ein abstraktes from ,aus Hoffnung' namlich beriihmt zu werden. 6, 3. dies Gefuhl der Aufgeriebenheit fulH manches Buch. - 6. our fairy-land, das Fabelland der Lieder, das Reich der Poesie. Uber die populare Vorstellung von einem Feen- oder Elfenlande s. N. Drake Shakesp. II 325. Die gewaltige Macht des Wirklichen fuhrt die Poesie auf ihr Nichts zuruck, so wie die Sonne wenn sie aufgeht, der mondbeglanzten Zauber- nacht und dem dammerhaften Weben der Elfen ein Ende setzt [outshines), dafs auf einmal das Elfenland verschwindet. — Diesem Bilde folgt gleich ein auderes, sky 7. 8. constellations, im Bilde (sky) bleibend. Am dichterischen Firmamente sind die Figuren, elnes Dramas z. B., anzusehn wie eine Gnippe von Sternen. Auch die einzelne poet. Figur kann metaphorisch ein Sternbild {eonstellation) genannt werden. 7, 1. or Oder vielmehr, I 82, 2. Das saw wird berichtigt; ,seheii' ware zu viel gesagt von den schwachen schattenhaften Figuren, die B. erschaflFen. — such, scil. constellations 6, 8. - 2. Wie die Figur des Ritters Harold; I 2, 1, unten 164, 6. — but so nur das, sind weiter nichts als Traume. - 4ff. an die Stelle dieser Traumgebilde koante ich andere solche Gestalten (form 5) setzen — allein dergleichen uberschweng- liche Helden taugen doch eigentlich nicht, wenn man's ver- nunftig nimmt. Er sclirieb in der Zeit den Beppo. — aptly - mir fuglich gelten kann als - -. - 9. D. h. die Eindrucke der umgebenden Wirklichkeit (Italien) drangen das Pbantastische zuruck; 6, 5f. CANTO IV. 247 8. I 've taught me other tongues, and in strange eyes Have made me not a stranger; to the mind Which is itself, no changes bring surprise; Nor is it harsh to make, nor hard to find A country with — ay, or without mankind; Yet was I horn where men are proud to he, — Not without cause; and should I leave behind The inviolate island of the sage and free, And seek me out a home hy a remoter sea, 9. Perhaps I loved it well: and should I lay My ashes in a soil which is not mine. My spirit shall resume it — if we may Unbodied choose a sanctuary. I twine 8, If. me = myself. — strange. Im Auslande folgte B. der dor- tigen Sitte. Bei seinem letzten Aufenthalt in Griechenland sah man ihu sogar in der Landestracbt. 2 f. ein selbstandiger Geist lafst sich nicht aus dem Sattel heben, aufserliche Wecbsel machen keinen Eindruck auf ihn; er nnterziebt sich ibnen obne seine Selbstandigkeit einzubofsen. 4. es ist nicbt schwer sich irgendwo ein Vaterland zu schaffen; auch unter den vorbandenen Landem kaun man recht wohl sins finden, wo man sich obne weiteres beimisch fablt. B. meinte in Venedig eine ibm zusagende Heimat gefunden zu baben. - 6. Auf with ist nicbts zu geben. B. will nur seine Gering- scbatzung der Menscbenwelt (without mankind) anbringen. Without - bezieht sich nicht auf eiue wuste Insel sondern auf Sonderlingstnm. 7 ff. sollte ich England hinter mir lassen imd mir eine Heimat am Mittelmeer suchen, so babe ich doch vielleicht England sehr geliebt, 9, 1. B. giebt also gute Worte bier; das Denkmal in der Westminster-Abtei, 10, 1, mochte er doch nicht gem verscherzt baben. — inviolate jungfraulich. Eine Insel bleibt rein und unberubrt von Landern, Grenznachbaren baben Insu- laner nicht. 9, 1. Es sind hier drei Stanzen (8—10), 69 ff. und 73 ff. sogar je vier Stanzen grammatiscb verkettet, I 51, 9. Th. Moore (zu B.'s Brief vom 1, Juni 1818) hat das getadelt und unstreitig schliefst die Spenserstanze am besten mit Punktum. Die 9. Zeile (Alexandriner) markiert offenbar einen Abscbnitt. 3. ^resume' hier ,'wieder aufsucben'. - 4. sanctuary ein Heiligtum in welcbem der Yerfolgte Zuflutht findet; Sh. Richard III., Ill 1 mit den Noten. Die Sitte auch bei den Alten. Vielleicht meint aber B. blofs die 248 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. My hopes of being remember'd in my line With my land's language: if too fond and far These aspirations in their scope incline, — If my fame should be, as my fortunes are. Of hasty growth and blight and dull Oblivion bar 10. My name from out the temple where the dead Are honour'd by the nations — let it be — And light the laurels on a loftier head! And be the Spartan's epitaph on me — "Sparta hath many a worthier son than he." Meantime I seek no sympathies, nor need; The thorns which I have reap'd are of the tree I planted: they have torn me, and I bleed: I should have known what fruit would spring from such a seed. Wohnung seines Genius, eine Statte die dem abgesehiedenen Geiste geweiht ist und wo er noch weilt, wie der anlike Heros sein Heroengrab umschwebt; II 5, 6. Also ,ein heilig stilles Piatzchen'. 9, 5. in my line, d. i. bei meinen Stammesgenossen, den Englandern. ■ 6f. wenn meine allzu gutmntig geglaubte {fond), zu weit ge- spannte (far) Hoffnung {aspirations) sich in ihrem Fluge auf das Ziel bin {in their scope) neigen und zu Boden sinken sollte, ehe sie dieses Ziel erreichte. Incline scheint eine Me- taphor wie von einem Geschosse zu enthalten. - 8ff. Sein Ruhm grundete sich 1812 durch den Oh. H. und uberraschte ihn selber durch das Plotzhcbe. Ebenso plotzlich wurde er — vorher der Sohn einer bescheidenen Witwe — Erbe von Newstead und Rochdale , sowie des Titels. Indes kommt es dem Dichter hier besonders an auf den ebenso raschen Verfall {blight), der seinem Ruhme drohen konnte, seinem Vermogen aber nicht erst zu drohen brauchte, denn finanziell war er fast zu Grunde gerichtet. 10, If. B. spricht ailgemeia {nations); doch liegt die Anwendung auf die Westminster- Abtei nahe; o. Zw. dachte B. an dieselbe. Auch jetzt noch fehlt dort ein ihm geltendes Denkmal. Wenn sich die Volker Europas erst ihre Westmiuster-Abtei bauen, so wird B.'s Bild eine Stelle finden. 3. and {let) light - -, moge sich der Lorbeer senken auf - -. - 5 f. Ausspruch der Argileonis, Mutter des Brasidas, f 422, als die Fremdlinge von Amphipolis Ihren totea Sohn lobten. Plut. Lacsen. apophthgm. p. 240 0. — than he als er (war). - 7ff. Giftige Schmahungen, auch in offentlichen Blattern, des Dich- ters Privatverhaltnisse betreffend. Ill 7, 2 114, 1 IV 135, 6. — such- -, III 113, 9. CANTO IV. 249 11. The spouseless Adriatic mourns her lord; And, annual marriage now no more renew'd, The Bucentaur lies rotting unrestored, Neglected garment of her widowhood! St. Mark yet sees his lion where he stood Stand, but in mockery of his wither'd power, Over the proud Place where an Emperor sued, And monarchs gazed and envied in the hour "When Venice was a queen with an unequall'd dower. 12. The Suabian sued, and now the Austrian reigns — An Emperor tramples where an Emperor knelt; 11, If. Seit 1177 fand jabrlich am Himmelfahrtstage die Zere- monie der Yermahlung des Dogen mit dem adriatischen Meere statt. Er fubr auf dem StaatsschilTe (Bucintoro) binaus in feierlichem Pompe und warf einen goldenea Ring in die Flut, mit den Worten: Despousamus te, mare, in sig- num veri et perpetui dominii. — lord Eheherr. — renew d da sicb - nicht erneut. - 3. Als Volkmann schrieb, im J. 1770, gab es noch einen Bucin- toro im Arsenal. Es war derselbe 1728 gebaut, eine 107 Fufs lange Barke mit Prunkzimmer. V. 551. Jetzt soil nur ein Modell vorbanden sein. F. 584. - 5 ff. the proud Place, der Markusplatz, eigentlicb zwei Platze, die Piazza und die Piazzetta. — his lion, der eheme Lowe auf der einen Saule der Piazzetta freistebend, so dafs St. Markus von seiner Kirche aus auf ibn blickt {sees). Seine Statue be- findet sicb auf dem mittelsten und hochsten Bogen der Vorder- seite. V. — he, der Lowe. - 6 f. his - power, des venezianiscben Lowen Macht. His auf St. Mark zu beziehn ist nicht angemessen; der b. Markus war nicbt Trager der Macbt Venedigs. Es ist also der L5we, der oberbalb des einst so stolzen Platzes jetzt auf dem Mokier- stuhl sitzt; 15, 7. — an Emperor, Barbarossa. 12, 1. 12, 1 f. The Suabian, Friedricb I. Barbarossa, der naoh der verlore- nen Scblacht bei Legnano (1176) nach Venedjg kam, um Friedea zu scbliefseu mit seinem alten Feinde Papst Alexan- der III., 1177 Als er am Lido angekommen, bob der Papst den Bann fiber ihn auf. Nun landete der Kaiser an der Piazzetta und begab sicb nach der Markuskirche an deren Eingang der Papst ihn erwartete. Hier fand die Versohnungs- scene statt. Friedrich warf seinen Mantel ab und iiel dem Papste zu Fufsen {knelt 2), der ibn auffaob, kufste imd seg- nete. Nach dem Gottesdienste hielt ibm der Kaiser den Steig- 250 CHILDE HAROLD'S PILaRIMAGE. Kingdoms are shnmk to provinces, and chains Clank over sceptred cities; nations melt From power's high pinnacle, when they have felt The sunshine for a while, and downward go Like lauwine loosen'd from the mountaia's belt; Oh for one hour of blind old Dandolo! Th' octogenarian chief, Byzantium's conquering foe. 13. Before St. Mark still glow his steeds of brass. Their gilded collars glittering in the sun; But is not Doria's menace come to pass? bugel und wollte sein Pferd fiber den Markusplatz fuhien, was er aber yerbat. 12, 3. Der Plural ist nicht streng zu nehmen; III 110, 6. B. wUl hervorheben, dafs das 1815 gebildete lombardisch-venetia- nische Konigreich weiter nichts set als {are shrunk to) eine 5sterreichische Provinz. Are shrunk ist nicht so zu ver- stehen, als ob aus einem Konigreich eine Provinz gebildet ■wnrde; ein eigenes Konigreich war Venedig auch 1805 — 14 nicht gewesen. Vgl. 13, 4. - 4. Die Prasentia clinic und clank III 9, 7. bed. dasselbe. - 6. Das Gluck {the sunshine, mit Rucksicht auf die Metapher Z. 7) bringt einem Volke Luxus, Sittenverderbnis, Hochmut, und bereitet so den Dntergang vor. - 7. like lauwine wie Lawinen. Auch 73, 5 ist lauwine als Plural behandelt, wie denn die Terglichene Sache {nations) gleichfalls pluralisch aufgestellt ist. - 8f. 0, wer ein Stundchen nur sein konnte was der blinde Greis Dandolo war I ein unerfiillbarer Wunscb, der mit oA /or einge- fuhrt wird. Oh for ist nicht = alas for 82, 8. — Dandolo (t 1205) ffihrte bei der Eroberung Konstantinopels seine Venezianer an und war, obwohi er damals mehr als 90 Jahre zahlte, unter den Ersten die auf die Mauer sprangen (1204). "Venedig erhielt durch diesen Sieg bedeutende Gebietsteile. II 77, 4. 13, 1 f. Die ehernen vier Pferde uber dem Haupteingange der Markus- kirche {his seine, des h. Markus Pferde), eins der schonsten Werke antiker Bildnerkunst. Die siegreichen Venezianer ent- fuhrten sie 1206 aus dem besiegten Konstantinopel; aus dem besiegten Venedig aber die Franzosen nach Pans 1796; aus dem besiegten Paris endlich brachten die Osterreicher sie 1815 zuruck. - 3f. Die "Venezianer hatten 16. August 1397 die Schlacht bei Pola gegen die Genueser verloren und schickten Friedensgesandte. Peter Doria, der genuesische Feldherr, antwortete ihnen , dafs an keinen Frieden zu denken ware, ehe die Sieger den zngel- CANTO IV. 251 Are theV not bridled? — Venice, lost and won, Her thirteen hundred years of freedom done, Sinks, like a seaweed, into whence she rose! Better be whelm'd beneath the waves, and shun, Even in destruction's depth, her foreign foes. From whom submission wrings an infamous repose. 14. In youth she was all glory, — a new Tyre; Her very by-word sprung from victory, The "Planter of the Lion," which through fire And blood she bore o'er subject earth and sea; Though making many slaves, herself still free. losen Rossen des h. Markus Zaum und Gebifs angelegt hatten. Es war anf eine Eroberung Venedigs abgesehn, welches aber bald seinerseits Bedingungen vorscSreiben konnte. 13, 4. lost and won, als ein Spielball zwiscben FranJkreich und Osterreich. 1797 uberliefs Napoleon Venedig den Osterreichern, 1805 mufsten diese es wieder abtreten an das Konigreich Italien, 1814 erhielten sie es znruck. - 5. thirteen hundred--, sofem die erste Grundung einer Stadt auf den Laguneninseln durch die vor Attila flielienden An- wohner geschah (452). - 6ff. 'sinks' ist fur das Vorhergehende so zu nehmen, wie Historiker von dem Sinken eines Staates oder Volkes reden. Eur das Folgende aber ist sinlcs eigentlich zu verstehn. Nach Z. 6 wird dann in die Zukunft geblickt und die Zeit ins Auge gefafst, wo Venedig ganz hinabgesunken sein wird ins tiefe Meer und da seiner jetzigen Schmach ledig sein wird. — Statt des Prasens sinks konnte man Prateritum verlangen, weil die Z. 4 f. beigebracbten Thatsachen nur Belege des ein- getretenen, nicht aber des andauernden und zukfinftigen Ver- falls sind. Aber die Babn des Verfalls ist abscbiissig, ein gesunkener Staat ist in der Regel auch ein sinkender, immer tiefer herabkommender. - 7. better besser, als was? die Antwort giebt Z. 9. 14, 1. Tjrus war wie Venedig eine Inselstadt. - 2. hy-word Sprichwort, daher = Spottname, Spitzname, wenn Jemand zum Sprichworte wird. So auch in der Bibel = Stachel- rede. B. hat hier den (angeblich zuerst als Taufnamen ge- brauchten) Spitznamen Piantaleone, Pantalon, im Sinne, mit welcbem man den Venezianer bezeichnete. Die MaskenroUe des Namens stellt einen alten venezianischen Eaufmann dar. Venedig aber konnte selber mit Ehren sich Piantaleone, die Lowenpflanzerin, nennen, weil sie ihr Lowenbanner siegreich aufpflanzte in der Levante. - 3. which, the Lion, das Lowenbanner. - 6. {she was) herself still free. 252 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. And Europe's bulwark 'gainst the Ottomite; * Witness Troy's rival, Candia! Vouch it, ye Immortal waves that saw Lepanto's fight! For ye are names no time nor tyranny can blight. 15. Statues of glass — all shiver'd — the long file Of her dead Doges are declined to dust; But where they dwelt, the vast and sumptuous pile Bespeaks the pageant of their splendid trust; Their sceptre broken, and their sword in rust. Have yielded to the stranger: empty halls, Thin streets, and foreign aspects, such as must Too oft remind her who and what enthrals. Have flung a desolate cloud o'er Venice' lovely walls. 16. When Athens' armies fell at Syracuse, And fetter'd thousands bore the yoke of war, Eedemption rose up in the Attic Muse, 14, 7. Troy's rival, mit Bezug auf die lOjahrige Belagerung Trojas. Candia (seit 1202 venezianisch) hielt sioh 10 Jahr gegen die Turken; 27. Sept. 1669 ging es durch Kapitulation in ihre Gewalt uber. 8. Denn es waren besonders die venezianischen Galeeren, welche Johann von Osterreich 7. Olit. 1571 zum Sieger bei Lepanto machten. 15, If. Obwohl B. sich des Ausdrucks file (Reihe) bedient, spricht er doch nicht von der Reihe der Wandgemalde , die die Dogen darstellen, 4, 2, sondern von den Dogen selbst; the long file of her - Doges bez. nur die grorse Anzahl der Dogen. Sie sind alle mit einander Staub geworden, sind zorgangen und zersplittert wie glaserne Puppen {statues of glass). 4. verkundigt den Prunk iiires glanzenden Amtes (trtist eig. Anvertrautes). - 7. thin dunnbevolkert, wie a thin house (HI.) ein sehr leeres Hans (Tlieater) bez. Cbrigens will thin streets nur die ge- ringe Anzahl der Bewohner hervorheben; der Verkehr findet durch Kanale statt, Strafs en verkehr giebt es kaum. — foreign aspects, die in Venedig liegenden Osterreicher in ihren weifsen Uniformen. 16, 1. Niederlage der Athener 413. - 3. the Attic Muse. Die Gefangenen wofsten Stellen aus den Trauerspielen des Euripides und ruhrten dadurch die Sieger. Plut. Nikias 29. CANTO IV. 253 Her voice their only ransom from afar: See! as they chant the tragic hymn, the car Of the o'ermaster'd victor stops, the reins Fall from his hands, his idle scimitar Starts from its helt — he rends his captive's chains, And bids him thank the bard for freedom and his strains. 17. Thns, Venice, if no stronger claim were thine, Were all thy proud historic deeds forgot, Thy choral memory of the Bard divine. Thy love of Tasso, should have cut the knot 16, 4. her voice {being) the - -. — from afar aus der femen Heimat, aus Atheo. - 5 f. the car - - da will des ubermeisterten Siegers Wagen {car fr. char Triumphwagen, 80, 5) nicht weiter, poet. Fiktion, als h^tten die siegreichen Syrakusier einen Triampbzug begangen nach rom. Art und als waren die gefangenen Athener in Fesseln dem Siegeswagen gefolgt. - 7. Es ist mufsig za fragen, wie der Sabel plotzlich aus dem Gebenk kam und als ein nunmehr unnutzes {idle) Werkzeug zur Erde fiel. Denn was der Dichter, Plutarchs Andeutungen ausscbmuckend, bier scbildert sind magische Wirkungen der Muse. - 9. his, the hard's. — Plutarch erzahlt, dafs die nach Athen zuriickgekehrten Gefangenen dem Euripides gedankt batten. — Was St. 16 in diesem Zusammenhange soil, wird dem Leser erst aus St. 17 klar. 17, 1 ff. Wie die Syrakusier sich dnrch Buripideische Cborgesange ruhren liefsen und die gefangenen Athener ibrer Ketten ent- lasteten (St. 16), so batten auch die Venetianer um der Tasso- schen Lieder willen vor der osterreichischen Knechtschaft be- wahrt bleiben sollen. Die Diplomaten von 1814 und 15 hatten ihnen also dieUnabhangigkeit, deren sie sich bis 1797 erfreuten, wiedergeben mussen. Aber da es im J. 1817 nicht mebr herkommlich war aus Tasso zu singeo, 3, 1, so kann es auch 1815 nicht mehr weit her gewesen sein mit der Liebe zum Tasso. B. hat das nicbt beachtet. Auch abgesehn yon dem Anachronismus ist es sonderbar Venedigs Recht auf Un- abhangigkeit von den Gondelfahrem und ibren Gesangen her- leiten zu woUen. - 3. choral singend, im Gesange bewahrtes Gedachtnis, nicht: in Choren; der Vortrag der Gondelfahrer aus Tasso war anti- phooisch, es sang immer einer zur Zeit und schwieg dann, worauf ihm von dem andem respondiert wnrde. N. zu St. 3. - 4. Den Strick welcher Venedig fesselt, halt der Gewaltherrscher in seiner Hand, Venodig muTs binterherlaufen. 'Itnol? etwa jFessel'. 254 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Which ties thee to thy tyrants; and thy lot Is shameful to the nations, — most of aU, Albion! to thee: the Ocean queen should not Abandon Ocean's children; in the fall Of Venice think of thine, despite thy watery waU. 18. I loved her from my boyhood; she to me Was as a fairy city of the heart, Eising like water-columns from the sea, Of joy the sojourn, and of wealth the mart; And Otway, Eadcliffe, Schiller, Shakspeare's art, Had stamp'd her image in me, and even so, Although I found her thus, we did not part; Perchance even dearer in her day of woe. Than when she was a boast, a marvel, and a show. 19. I can repeople with the past — and of The present there is still for eye and thought, 17, 5. thy lot, die osterreichische Knechtschaft. Vgl. Ill 19, 4ff. — Was B. sagen woUte ist Z. 1 — 6 gesagt, def Rest der Stanze ist phrasenhaft. S. Ill 88, 6. 18, 2 f. Aus dem Wasser konnte sich nur eine Wassersaule erbeben, bier aber entstieg den Fluten eine Stadt. Das mufste auf Zauber beruhn ; so war inir denn Venedig eine Feenstadt des Herzens, ein Marchen, das sich von Kinderzeiten her in einem Winkel meines Herzens barg; am Verstande haben ja die Kindermarchen keinen Halt. - 5. Otway t 1685, 4,7; Ann Radcliffe lebte noch als B. scbrieb, t 1823, 1, 4; Schiller + 9. Mai 1805, es ist der Geisterseher gemeint; Shakspeare t 23. April 1616, s. 4, 6. — Fur die vier asyndetischen Genitive genugt das Flexions-* am Ende des letzen. Vgl. HI 10, 9. - 6 f. 'even so' wird abermals und deutlicher gesagt mit although - - obwohl ich Venedig so, so verkommen und verodet, vorgeftm- den babe. - 8. day of woe = woe, wie bei Homer: freier Tag = Freiheit, knechtischer Tag = Knechtschaft. So tritt denn her dem geeinten Ganzen voran. - 9. Mit deutschen Adjektiven: stolz, wundervoli und scbauens- wert, III 49, 6; oder ortlich zu wenden: eine Stadt vol! glan- zenden wundervoUen Schaugepranges, 3, 9. 19, 1. icb kann das ode Venedig wieder bevolkern mit dem Vergangenen, mit den grofsen Erinnerungen seiner Gesohichte. — Die Prapo- sition {of) ist metrisch getrennt von ihrem Worte, 126, 1; 1 24, 5. - 2. eye, vgl. 3, 5 Beauty still is here. — Hatte der Reim nicht CANTO IV. 255 And meditation chasten'd down, enough; And more, it may be, than I hoped or sought; And of the happiest moments which were wrought Within the web of my existence, some Prom thee, fair Venice! have their colours caught: There are some feelings Time can not benumb. Nor Torture shake, or mine would now be cold and dumb. 20. But from their nature will the tannen grow Loftiest on loftiest and least shelter'd rocks. Booted in barrenness, where nought below Of soil supports them 'gainst the Alpine shocks Of eddying storms; yet springs the trunk, and mocks The howUng tempest, till its height and frame Are worthy of the mountains from whose blocks Of bleak, gray granite into life it came, And grew a giant tree; — the mind may grow the same. 21. Existence may be borne, and the deep root geleitet, so wurde B. viell. heart st. thought gesagt haben, und man konnte Herzensangelegonheiten verstehn wie bei eye. Indes mochte ihm doch gerade thought passen, da er sein Leben in Venedig offenbar etwas verschleiern ■woUte. 19, 3. ehasten'd down weniger hochfliegend me damals als er in der Schweiz mit Shelley schwarmte; III 14, 2. Er beschaf- tigte sich sehr emstlich mit dem Armenischen. 5fF. happiest, II 81, 9. — wrought-- die als eingewirkte Faden in dem Oewebe meines Lebens lagen, die die Parzen mir zu- gesponnen batten. — fair Venice, die Venezianerinnen. 8ff. Gefuhle (die den Frauen gegenuber empfundenen) welche keine Macht der Zeit ertoten, keine bitteren Erfahrungen und qualTolleu Ruckerinnerungen ( Tortitre) wankend machen kann, vielmehr (St. 20 f.) bahnt sich der kraftige Geist seinen Weg dnrch alle Widerwartigkeiten und eben in ihrer Cberwindung erstarkt er. 20, 1. tannen. B. eutnahm das Wort ans unserer Sprache, s. 73, 4, urn die Nadelbolzer der Alpen in ihrer Eigenheit zu bezeichnen. - 4. ^Alpine' |;ehoTt eigentlich zu storms: den Ungestum des Fohn der m den Alpengegenden yorkommt. - 8 f. bleak, II 47, 1. — the same, namlich eln Biesengeist. 21, Iff. es mag die tiefreichende Wurzel des Lebens und Leidens — 256 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Of life and sufferance make its firm abode In bare and desolated bosoms: mate The camel labours with the heaviest load, And the wolf dies in silence, — not bestow'd In vain should such example be; if they, Things of ignoble or of savage mood, Endure and shrink not, we of nobler clay May temper it to bear, — it is but for a day. 22. AU suffering doth destroy, or is destroy'd, Even by the sufferer; and, in each event, Ends: Some, with hope replenish'd and rebuoy'd, Eetum to whence they came — with Uke intent, And weave their web again; some, bow'd and bent, wer lebt, der leidet — ihren fasten Sitz nehmen in einer steppengleichen , oden Menschenbrust, d. h. das Leben des Menschen kann Halt gewinnen ob er gleich innerlich ver- ■wustet ist. Anwendung des Gleichnisses St. 20. 21, 7. ignoble und savage der Reihe nach zurfickzubeziehn auf camel und wolf. II 81, 4ff. - 9. temper it, our elay. — to hear, I 74, 9 = to endure 8. 22, 1 ff. Die St. 19 if. begonnene Betrachtnng wird weitergefuhrt. Der kraftige Geist also erstarkt inmitten der "Widerwartigkeiten (19, 8), er lemt zu ieiden und zu dulden, also zu leben (St. 21); und was das Leiden angeht, so kann es uberhaupt nicht ewig dauern, man ermutigt sich wieder und fafst bessere Hoffnung (St. 22, 1 — 5) ; aber obwohl maa den Kummer zuruckgedrangt hat und zu neuem Lebensgenusse gelangt, treten doch manchmal empfindliche Ruckfalle ein (St. 23 f.). - 2. in each - im einen wie im andern Falle. 1, 2. - 3. some einige, namlich die kraftigen Geister, welche das Wider- ■wartige zu uberwinden wissen (St. 21). — rebuoy'd aus dem Abgrunde der Lebensflut wieder zur Oberflache emporge- hoben, freier: wieder flott gemacht. — Zu diesen kraftigen Geistern, die aus tiefem Gram auftauchen und wieder zu leben und zu geniefsen anfangen, rechnet B. sich selbst; Venedig bot ein reiches Mafs Ton Amusements, er fuhlte sich wie neugeboren. Fur den Zusammenhang der hochst subjek- tiven Betrachtungen St. 22 f., kommt es lediglich auf die erste Spezies, die der kraftigen Geister an; Z. 5 if. sind neben- sachlich. - 5. weave - -. Die etymolog. Figur malt das stille gleichmafsige (III 86, 8 drops the - drip, IV 67, 9 tells its tales) Thun der Spinne, die eben darum eine Lehrerin beharrlichen Mutes ist. Auch Robert Bruce lernte seine Beharrlichkeit von einer Spinne. — 'bow'd and benf Doppelausdruck, wo der ein- fache genugt hatte. Ill 31, 3. CANTO IV. 257 Wax gray and ghastly, withering ere their time, And perish with the reed on which they leant f Some seek devotion, toil, war, good or crime. According as their souls were form'd to sink or climb. 23. But ever and anon of griefs subdued There comes a token like a scorpion's sting. Scarce seen, but with fresh bitterness imbued; And slight withal may be the things which bring Back on the heart the weight which it would fling Aside for ever: it may be a sound — A tone of music — summer's eve — or spring — A flower — the wind — the ocean — which shall wound, Striking the electric chain wherewith we are darkly bound; 22, 6 f. wax - - werden grau und wandelnden Schatten {ghastly^ III 31, 2) gleich. B. erwahnt in einer N. zu Prison. I des frxihen uud raschen Ergrauens in Folge von Angst und Kummer, was an der Gemahlin Ludwigs XVI. bemerkt worden sein solle. — the reed on which they leant, Jesaias 36, 6. D. 8. Anscheinend werden drei Spezies vmterschieden ; diejenigen welche mutig die alte Bahn wieder betreten, die welche mut- los untergehn, endlich seiche die sich in neue Bahnen drangen lassen. Aber Z. 1 und 9 bieten zwei Spezies und mehr waren wohl ursprunglich nicht beabsichtigt. Die dritte kam dann hinzu um die Stanze zn fullen. Bei der Beurteilung ist auf den Anfang der Stanze, also auf Z. 1, besonderes Ge- wicht zu legen; denn zu Anfang regiert der Dichter den Vers, am SchluTs aber regiert manchmal der Vers den Dichter, III 88, 6. — devotion, wie Kaiser Karl V. ins Kloster ging. 23, 1 f. manchmal kommt uns ein Zeichen, ein Nachklang von Kum- mernissen die wir uberwunden und beseitigt glaubten. Vgl. 5 f. the weight which it would fling aside for ever. Die Konstr. ist also: there comes a token of subdued griefs. Mithin nicht nach I 86, 8 zu erkl. ,zuweilen wenn wir von Kummer bewaltigt sind, kommt ein Zeichen'. Wir sind viel- mehr kummerfrei, wenn das. Zeichen kommt und das Zeichen weckt uns den Kummer. Dber den vorangestellten Genitiv mit of s. I 50, 5. — In dem reizenden Venedig kamen also doch mitunter fatale Gedanken, bes. Reminiszenzen an Lady B. und Ada. 24, 8 f. 2. 'token' kam III 115, 9 in mysteriosem Sinne vor. Ahnlich hier, da das Signal an und fur sich etwas Zufalliges und Un- schuldiges ist, 6 fF., und in gar keinem Verhaltnisse steht zu den Wirkungen, die mithin ratselhaft bleiben. 4. and withal und doch, II 75, 5. Obwohl j^nes Zeichen uns zu nener Bitterkeit erregt, kann dasselbe doch etwas Gering- fugiges (slight) sein. - 7 f. spring Lenz, welche Bed. wegen des vorangehenden summer's Byron, ChUde Harold. 17 258 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 24. And how and why we know not, nor can trace Home to its cloud this lightning of the mind, But feel the shock renew'd, nor can efface The blight and blackening which it leaves behind, Which out of things familiar, undesign'd. When least we deem of such, calls up to view The spectres whom no exorcism can bind, — The cold, the changed, perchance the dead — anew. The moum'd, the loved, the lost — too many! — yet how few! 25. But my soul wanders; I demand it back To meditate amongst decay, and stand naher liegt als die Bed. ,QueUe'. Statt spring (Reim) mochte eig. spring's soil, eve beabsichtigt sein; da der Lenz den Lenzabend einschliefst, so konnte zur Not spring fur spring's eintreten. — Dafs uns Zufalligkeiten mancbmal schmerzlich erregen, ist richtig, aber die Ausfuiming sonderbar; wie kann die See oder gar der Wind uns trube Erinnerungen wecken? B. hat die Sache offenbar absichtlich ins Mysteriose gezogen; I (84) 9, 1. Man ubersehe nicht, dafs er von sich redet — er redet mit Vorliebe von sich selber — und bei ihm soHte nun einmal alles anders zugehn als bei and'eren Menschen. Vgl. indes hernaeh 24, 5 familiar. 24, 2. cloud. Das Bild -von 23, 9 wird fortgefuhrt, jedoch mit einiger Verschiebung, da bier von einem naturlichen, 23, 9 aber von einem kunstlichen Gewitter die Rede ist. 5. familiar traut. Gegenstande die wir taglich sehen, konnen uns schmerzlich beruhren, z. B. ein Bucb das wir einem Ver- storbenen leihen wollten, aber nicht liehen. Wenn dies die Meinung von familiar ist, so ist bier die Gebeimtbuerei 23, 6ff. aufgegeben. — undesigned, d. h. rein zufallig; es hat niemand die Dinge hingelegt in der Absicht uns Herz- weh zu verursachen. 7. die Gespenster, welche keine Beschworung an ihr Grab fesseln {bind) und am Erscheinen hindern kann. - 8. anew, zu calls up 6. — too - - zu beziehn auf the mou^n'd - - ,die wir betrauerten, liebten, verloren, ach derer sind zu viel', denn einer ware schou zu vie), ,jedoch sind es nur ■wenige', denn die Zahl der wirklich teuren Menschen ist doch immer nur klein. 25, 1. Es wird mit but - - der Abbruch des bisberigen Zusammen- hangs angektindigt. In jnngeren Jahren geschah das hitziger, I 28, 1, to horse to horse, II 36, 1 away. Schon in C. Ill sind, von 17, I abgesebn, die Cbergange weniger ungestiim. CANTO IV. 259 A ruin amidst ruins; there to track Fall'n states and buried greatness, o'er a land Which was the mightiest in its old command, And is the loveliest, and must ever be The master-mould of Nature's heavenly hand; Wherein were cast the heroic and the free. The beautiful, the brave, the lords of earth and sea, 26. The commonwealth of kings, the men of Eome! And even since, and now, fair Italy! Thou art the garden of the" world, the home Of all Art yields, and Nature can decree; Even in thy desert, what is Uke to thee? Thy very weeds are beautiful, thy waste More rich than other climes' fertility; Thy wreck a glory, and thy ruin graced With an immaculate charm which cannot be defaced. 25, 3ff. to track lat. animo persequi. — o'er, II (72) 10, 3. — com- mand Herrschaftsgebiet, Bereich. 7 ff. Um ein Erzbild zu giefsen {cast 8) bedarf es einer Form {mould), uud wer die Form zu bilden welTs, ist der Meister; das Scbmelzen imd Giefsen hemach kann auch der Geselle ausfuhren. Die Gotterhand der Natur hat eine Meisterform — Italien — gebildet, in der alle jene edlen Gestalten der rom. Vergangenheit gegossen wurden. Also of Nature's - hand = hervorgegangen aus der Hand der Natur. 9. the beautiful schongestaltete Maimer. Man denkt sich die Heldeu gerne schon, T»ie Achill der schonste der Helleneu war, Iliad. II 674. Aucli die Kunst idealisiert gem, wo sie eig. nur zu kopieren hat. — Die Ausg. 873 setzt (,) nach sea, wahrend HI. (.) bat. Die Zusammenfassung Ton the lords - - Motne ist passender; St. 25 und 26 sind dann verkettet, I 51, 9. Der Ausruf ist dein Sinne nach so viel wie eine Apposition, nur lebbafter, I 81, 2. Vgl. IV 1, 9. 26, I. the commonwealth of kings, Antwort des Eineas an Pyrrhos. Plut. Pyrrhos 19. - 2. even since selbst spater, nach dem Untergange des Romer- tttiQS alter Zeit. - 4. can decree uns bewilligen kann, U 78, 6. 5. desert Zustand der Verodung. Ebenso sind Z. 8 mit wreck und ruin Zustande gemeint; ubersetzeu kann man mit Plural: Trummer, Euinen. - 6. weeds, namlich widow's weeds; 11, 4 (II 73, I). ' 8. graced umziert. 17* 260 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 27. The moon is up, and yet it is not night; Sunset divides the sky with her; a sea Of glory streams along the Alpine height Of blue Friuli's mountains; Heaven is free From clouds, but of all colours seems to be, — Melted to one vast Iris of the West, — Where the Day joins the past Eternity, While, on the other hand, meek Dian's crest Floats through the azure air — an island of the blest! 27, 1 ff. B. datiert die folgende Schilderung vom 18. August 1817, wo er zu abend von La Mira, der von ihm im Jimi bezogenen Villa, an der Brenta entlang ritt. Dorf Mira zwischen Venedig und Padua, V. Ill 637. — Anf Venedig folgt also La Mira, aut La JUira Arqua bei Padua, Ferrara, Florenz; und so geht es sudwarts weiter, s. 66, 1. Wer es will kann dies als Reiseroute nehmen, und nach der bis III 59 befoigten Weise hatte es lieifsen miissen, Harold habe sich erst in Venedig befunden, dann sei er nach der Brenta gepilgert, dann nach Padua, Ferrara, Florenz u. s. w. Aber diese Weise ist jetzt aufgegeben. — Nebenher bemerke man, dafs B. seine Reiseeindrucke nicht nach der Zeit, sondern geographisoh ordnet. Er hatte Ferrara und Rom lange vor dem Sommerabend an der Brenta, besucht. Vgl. II 22, 1. 2. with her, the moon 1. Auf diese Erkl. fuhrt 28, If.; her auf night zu beziehn, vgl. 28, 5, ist weniger passend. — Die Sonne geht in N.W. unter als am 18. Aug. Der Mond war dem ersten Viertel nahe; wahrer Neumond am 12. Aug., erstes Viertel am 19. (Bode Jahrb.). Er hatte sich also schon 6 Tage lang ostwarts von der Sonne entfemt und stand abends fast im Suden. (Beim ersten Viertel steht der Mond abends im Siiden, Ideler Handb. I 39.) Die beiden Licht- korper waren mithin einander gegeniiber, die tmtergehende Sonne im N.W., der 6 Tage alte Mond im S. [on the other hand 8). 3 f. glory goldener Schein, Sonnenschimmer. 1, 6. — Die Sonne ging hinter den ratischen Alpen 28, 4 unter, im N. W. von La Mira und Venedig, hier war die starkste Lichtentwicklung, nicht im N. 0. wo Ddine und Friaul liegen. Statt of blue - - erwartet man to blue - - ,das Abendrot erstreckte sich an den ratischen und karnisehen Alpen entlang bis (to) nach Friaul'. - 5 f. but - - aber alle Kolorite zeigend , scheint er (der Himmel) zu Einem grofsen westlichen Parbenbilde zusammengeschmolzen. — West. Nordwest war unpoetisch. Der Zusatz of the West bescbriinkt das Gesagte auf die Halfte des Himmels. 7. wo der jetzt scheidende Tag sich anschliefst der vergangenen Ewigkeit, d. h. der unendlichen Zahl (vgJ. 71, 7) vergangener Tage (II 45, 8) = wo die Sonne unter den Horizont geht. 9. Fur 'floats' haben wir nur ,schwimmt'. CANTO IV. 261 28. A single star is at her side, and reigns With her o'er half the lovely heaven; but still Yon sunny sea heaves brightly, and remains EoU'd o'er the peak of the far Ehaetian hill. As Day and Night contending were, until Nature reclaim 'd her order: — gently flows The deep-dyed Brenta, where their hues instil The odorous purple of a new-bom rose, Which streams upon her stream, and glass'd within it glows, 29. Fill'd with the face of heaven, which, from afar. Comes down upon the waters; all its hues. From the rich sunset to the rising star, Their magical variety diffuse: And now they change; a paler shadow strews Its mantle o'er the mountains; parting day 28, 3. yon sunny sea = a sea of glory 27, 2 f. - 4. Bhtstian - -, die Hochffebirge nordlioh und westlich von Ve- nedig. — Es soUte hills steim. Ill 110, 9. - 5. as («/■, III 61, 5) Day - - als wenn Tag und Nacht im Streit waren, jener im N.W., diese im S. - 7 ff. die tiefgerotete (I 39, 2) Brenta, welcher {where, auf die Frage wohih) ihre (their, de8 Tages und der Nacht) Parben pur- purne Tinten einflofsen, die auf dem Fiusse dahinstromen und, sich m ihm spiegelnd, leucbten. 8. Oberreicher Ausdruck, der weiter nichts bezeichnet als schones Rot. Odorous ist dem Reime (rose) zu Gefallen gesagt und poet. Phrase. Statt Z. 7f. konnte sachgemars eintreten: the hues of Day and Night instil themselves, III 65, 1. ,- 9. '■which' nicht auf rose, sondem auf purple zu beziebn. Die Purpurfarbe scheint wie etwas Materielles auf der Oberilache des Wassers schwimmend dahinzufliefsen. — 'Aer' von der Brenta, mit Bezug auf das ital. Geschlecht. Die Fiusse pflegen sonst manulich personiiiziert zu werden, 29, 1. HI. hat die Worte zwlschen Brenta und fill'd durch ( — ) ab- gegrenzt, also fUVd auf lirenta bezogen. Derselbe Sinn er- giebt sich, wenn man filVd auf her stream bezieht. 3. the rising star, der 28, 1 erwahnte Stem in der Nahe des Mondes, also im S. Das Abendrot im N. W. {sunset) begin- nend geht durch den ganzen Hiramel bis gegen den siid- lichen Eorizont. 5. strews its mantle breitet seinen Mantel, sich (II 70, 1) wie ein Mantel. 262 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAtiE. Dies like the dolpliia, whom each pang imbues With a new coloiir as it gasps away, The last still loveliest, — till — 't is gone — and all is gray. 30. There is a tomb in Arqua; — rear'd in air, Pillar'd in their sarcophagus, repose The bones of Laura's lover: here repair Many familiar with his weU-sung woes, The pUgrims of his genius. He arose To raise a language, and his land reclaim From the dull yoke of her barbaric foes: Watering the tree which bears his lady's name With his melodious tears, he gave himself to fame. 29, 7 ff. the dolphin. B. scheint einen Fischnamen von mehr poetischem Klange gewahlt zu haben statt der Seebarbe (mul- lus) an deren sterbendem Farbenspiel sich schwelgende Romer ergotzten. Seneca Nat. Q. Ill 17; zu Herat. Sat. II 2, 34. — gasps away veratmet. 9. die letzte Farbe ist immer die lieblichste, die Farben scheinen immer scboner zu werden, nicht weil sie schoner werden, sondern weil sie anders werden und das Ange an dem Wechsel Gefallen iindet. 30, 1. Das Orab Petrarcas (f 1374) auf dem Kirchhofe zu Arqua Oder Arquato in den enganeisctien Bergen etwas sudlich von Padua. — B. betont A'rqua. — rear'd in air. Nicht in der Erde ruhend sondern frei stehend in einem Sarge von rotem Marmor, welchen vier Pilaster tragen auf erhohter Basis, unterscheidet sich dieses Grab von jedem andern. 5. of his - - wallfahrende Verehrer seines Genies. Danach ware der Qenitiv objektiv, (II 73, 6). 6. language. Dante indes gilt als der eigentliche Begriinder des Neuitalienischen; neben ihm Petrarca, der bei Dantes Tode 17 J. alt war; als Schopfer der Prosa kann man Boc- caz nennen, s. 58, 4. 7. Er wirkte vor allem durch Wiederbelebung der klassischen Studien jener seit der Volkerwanderung hereingebrochenen Barbarei machtig entgegen. Das reclaim from ereignet sich also im geistigen Gebiet. — land, Feminin, wie earth und verwandte Begrifte. Mn. I 275. Vgl. 56, 8 und III 37, 2. - 8. den Lorbeer (ital- lauro), welcher sowohl der Namensgenannte seiner geiiebfen Laxira als der Baum seines kapitolinischen Kranzes (1341) war. 9. he gave - - uberlieferte er sich der Ruhmesgottin, reichte er ihr die Hand dafs sie der Welt seinen Namen verkunde. Der Dativ beruht auf Personifikation , daher Fame geschrieben CANTO IV. 263 31. They keep his dust in Arqua, where he died; The mountain-village where his latter days Went down the vale of years; and 't is their pride — An honest pride — and let it he their praise, To offer to the passing stranger's gaze His mansion and his sepulchre; both plain And venerably simple, such as raise A feeling more accordant with his strain Than if a pyramid form'd his monumental fane. 32. And the soft quiet hamlet where he dwelt Is one of that complexion which seems made For those who their mortality have felt. And sought a refuge from their hopes decay'd In the deep umbrage of a green hill's shade, Which shows a distant prospect far away Of busy cities, now in vain display'd, For they can lure no further; and the ray Of a bright sun can make sufficient holiday, werden konnte. So bei Pindar P. IV 67: einen Helden dem Gesang der Gottinnen (Musen) geben, d. i. anvertrauen, anbe- fehlen. Wir sagen: er nahm den Tod, und; der Tod nahm ihn hinweg. 5, 4f. 31, 1. they keep - -. Das Thema 30, 1 wird, jedoch nioht so wort- lich wie III 114, 1, ■wiederholt. 2f. ^clays' mit Possessiv; bei ihnen verweilen'. - 8 f. Es kann auffallen, dafs etwas aus dem eigenen Geiste heraus- {forth the - -) erschaffen werden soil und doch ein Stoff {from, the wreck) daneben genannt wird. Aber in Wahrheit ist the wreck - - kein materieller Stoff, sondern etwas Geistiges, die im Gedachtnis bewahrten Vorstellungen des — nach B.'s Idee — einst besessenen, jetzt verlorenen Gluckes. Ill 51, &. In diesem Sinne wird eine Verkorperung von Gestalten {bodied forth forms; vgl. forms 4, 3 von Portrats, auch 147, 9; 148, 3) d. h. eine leibhaftige Vergegenwartigung von Personen, Menschen in mogliche Aussicht gestellt. Die Vorstellung von B.'s ver- lorenem Qliick drehte sich ja um geliebte Menschen wie die Lady und Ada. Mit 105, 1 springt die Rede um, das wreck abstrabten Sinnes ist aufgegeben und es wird von einem CANTO IV. 315 105. And from the planks, far shatter'd o'er the rocks, Built me a little bark of hope, once more To hattle with the ocean and the shocks Of the loud breakers, and the ceaseless roar Which rushes on the solitary shore Where all lies founder'd that was ever dear: But could I gather from the wave-worn store Enough for my rude boat, where should I steer? There woos no home, nor hope, nor life, save what is here, 106. Then let the winds howl on! their harmony Shall henceforth be my music, aud the night The sound shall temper with the owlets' cry. As I now hear them, in the fading light Dim o'er the bird of darkness' native site. Answering each other on the Palatine, Schiffswrack gesprochen, aus dessen Planken sich eine Barke bauen liefse. Aber auch auf diesem Wege langt der Dichter 105, 5f. bei seinem Ungluck und bei denen die ihm einst teuer waren, an. Ebenso ist 13, 6 sinks erst abstrakt, dami konkret behandelt. 105, 2. Aus 104, 8 zu erganzen: {till I had) built. — me, 8, 1. - 6. that was ever dear, III 1, 2. 7. wave-worn store wogengepeitschter Vorrat, Haufo von Schiffs- teilen, die durch die Wellen gelitten haben und gestrandet (founder'd 6) daliegen. 9. there - - es winkt mir ja kein Heim. — here hier wo der Sprechende sich eben befindet, in der Stadt der Trummer, in Rom. Dafs dies der Sinn ist, lehrt St. 106. 106, 2 f. Dem Subj. night folgt das Obj. the sound, dann erst kommt das Zeitw. I 22, 9. — shall temper, soil in diesem Konzert die Begleitung spielen. Die Begleitung besteht in dem Schrei der Kauzchen. 4. Das ,schwindende Tageslicht' lehrt, daft es Abend ist. Chro- nologie treiben thut B. so wenig wie Homer, aber wie bei Homer, so sind auch in B.'s Schilderungen ofters die Tages- zeiten und kleinere Zeitunterscbiede bemerkbar; 11 42, 1 UI 93, 7 IV 29, 5 ff. Er folgt dem Augenblick. - 5. dim - - welches hindammert uber die Heimstatte des Nacht- vogels. — the bird of darkness', 61, 2. - 6. each other. Plural, wie Z. 3 f. Unabhangig dayon Z. 5 Singular. — on- - auf dem Palatin, dessen malerischen An- blick die folgende Stanze giebt. 316 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. With their large eyes, all glistening gray and bright, And sailing pinions. — Upon such a shrine What are our petty griefs? — let me not number mine. 107. Cypress and ivy, weed and wallflower grown Matted and mass'd together, hillocks heap'd On what were chambers, arch crnsh'd, column strown In fragments, choked up vaults, and frescos steep'd In subterranean damps, where the owl peep'd, Deeming it midnight: — Temples, baths, or halls? Pronounce who can; for aU that Learning reap'd From her research hath been, that these are walls — Behold the Imperial Mount! 't is thus the mighty falls. 106, 8. sailing. Die Segel flattem nicht, sie mfifsten denn zerrissen sein Oder gerade umgelegt werden. So ist auch der Eulen- flug, ruhig schwebend und gerauschlos. — upon such - - an einem Altar, wo so gewaltige Opfer fielen. — let - -, vgl. 129, 9. 107, 1 ff. Auf der Seite des palatinischen Berges gegen den Circus Maximus stehen noch zwei Reihen Arkaden 3 fiber einander und Gauge. Cber densolben liegen die Trnmmer des Kaiser- palastes mit allerlei Gestrauchen, Cypressen 1 und Taxus da- zwischen. Die Abwechslung der hohen und niedrigen Baume und gauze Berge von Triimmern 2 ff. geben die glucklichsten Lagen fur den Maler. V. II 621. — 'grown' wird naher be- stimmt durch die folgenden Partizipien: gewachsen als ein wirres, massiges Durcheinander. Masses bed. auch Licht- und Schattenpartien eines Gemaldes, massed = gruppiert. Aber hier ist nicht von Leistungen der Kunst die Rede; auch matted lehrt das. 3. arch und column, Singulare, zwischen Pluralen. Verm, war arches metrisch unbequem. 4 f. frescos - -. Wegen der Verschnttung erscheinen diese Zimmer jetzt als Souterrains; der Fremde steigt in dieselben hinab mit Packeln, unter deren Dampfe die Figuren und Parben der Fresken an Decke und Wand sehr gelitten haben soUen. V. 5. subterranean damps dumpfe Keller, poetische Dmkehrung, II 45, 8. — peep'd, nicht: euch anblinzt (G.) — das ware peeps — sondern ,kreiscbte'. Das Prateritum erklart sich so, dafs die Eulen, von denen es 106, 4 hiefs as I now hear them, jetzt wieder still siud; ein lange fortgesetztes, ununter- brochenes Singen ist anderen Vogeln eigen, die Eule schreit mehr momentan. B. folgt den wahrzunehmeuden Wechseln auch bei der Beschreibung anderer PhSnomene, wie des Gewitters in 0. Ill und des Sommerabends an der Brenta in IV. Vgl. 106, 4. - 7 ff. Vgl. 81, 9. — Imperial den kaiserlichen Berg, den Berg des Imperiums; man uannte auch den Palast, s. 109, 6, sedes CANTO IV. 317 108. There is the moral of all human tales; 'T is hut the same rehearsal of the past, First Freedom, and then Glory — when that fails, Wealth, vice, corruption, — barbarism at last. And History, with all her volumes vast, Hath but one page, — 't is better Avritten here Where gorgeous Tyranny hath thus amass'd All treasures, all delights, that eye or ear. Heart, soul could seek, tongue ask — Away with words ! draw neai-, 109. Admire, exult, despise, laugh, weep, — for here There is such matter for all feeling: — Man! Thou pendulum betwixt a smUe and tear. Ages and realms are crowded in this span. This mountain, whose obliterated plan The pyramid of empires pumacled. Of Glory's gewgaws shining in the van imperii Romani. — falls (Reim). Man erwartet Plural, s. II (72) 8, 2. 108, If. Man betone there: das ist. 99, 1 dagegen bed. there is nur ,es ist, es giebt'. — 'i is sie (die Lehre moral) ist. — same rehearsal, etwa: identische Wiederholung. 3. when - - wenn es damit (mit dem Ruhm) auf die Neige geht. 6f. page, etwa: Kapitel. — 't is better--; hier namlich wird nicht mit Buchstaben, sondern mit Ruinen geschrieben; vgl. Z. 9 away with words! draw near. — gorgeous sich briistend, von fr. gorge, etwa .prunkend'. 7. Tyranny, namentlich auf Nero zu beziehn, der hier nach dem Brande sein goldnes Haus baute; vgl. 109, 9 golden roofs. 109, 5f. plan, Objekt: dessen nicht mehr erkennbaren Plan der pyra- midale Bau des Kaisertums mit Zinnen versah. Wortfolge: Objekt, Subjekt, Zeitwort, I 73, 7. Die kaiserliche Pyramide ist selbst die Zinne und Spitze, welche die fur den Bau ab- gesteckte Grundflache uberwolbt; denn unter der Pyramide ist der kaiserliche Palast, das goldne Haus, zu verstehn. — of empires des Imperiums, der rom. Kaiser. 78, 3. — pin- nacled, III 62, 3. 7. Man verbinde of-- mit shining; vgl. shows of what she was III 58, 3. Mithin nicht zu erganzen : (the pyramid) of- gewgaws. — in the van, 91, 3, vorn fiir die Sonne, d. h. obenauf. Denn mit Glory's gewgaws (Tand mit welchem ein ruhmgekronter Monarch zu spielen liebt) mufs das goldne Dach 9 gemeint sein, welches der Sonne als Vorderstes begegnend ihre Strahlen zuriiekwarf. 318 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Till the sun's rays with added flame were fill'd! Where are its golden roofs? where those who dared to build? 110. TuUy was not so eloquent as thou, Thou nameless column with the buried base! What are the laurels of the Caesar's brow? Crown me with ivy from his dwelling-place. Whose arch or pillar meets me in the face, Titus or Trajan's? No — 't is that of Time: Triumph, arch, pillar, all he doth displace Scoffing; and apostolic statues climb To crush the imperial urn, whose ashes slept sublime, 111. Buried in air, the deep blue sky of Eome, And looking to the stars: they had contain'd A spirit which with these would find a home, 109, 8f. with added flame mit noch mehr Flammen, denn es kamen die Ruckstrahlen Tom Dach hinzu. — its, th,e\ pyramid's. — to build. Erganze it oder them (the roofs). 110, 3f. what are, 60, 1. — Da mit his dwelling place die vorhin beschriebene Stadtgegend, wo die Kaiser wohnten, gemeint sein diirfte, so ist the Caesar's = the emperor's. Singular die Qattung vertretend ,auf einer kaiserlichen Stim, auf den Stimen der Kaiser'. - 5 f. wessen Bogen oder wessen Saule (pillar eig. Pfeiler) be- gegnet meinem Blick? gewiTs antwortet ihr: der Bogen des Titus, die Saule des Trajan? ja, so ist es nicht. G. Titus, 18, 5. — or, 43, 9. — Der Titusbogen ist am Palatin, die Trajanssaule auf dem Forum des Trajan zwischen Kapitol und Quirtnal. 7. Das sachgemafse triumphal arch ist ersetzt durch zwei Sub- stantive: triumph, arch. Vgl. 92, 5. — displace (Reim) verrucken, verschieben. Treffender ware disfigure. Sf. scoffing, schadenfroh, I 24, 4. — Auf der Trajanssaule steht eine 23 Fufs hohe Bronze- Statue des Apostels Petrus. Dafs daselbst friiher des Kaisers Aschenurne stand (?), mufs fur das Folgcnde angenommen werdftn. Wenn der Plural statues 8 eigentlich zu nehmen ist, so kann man sich erinnern, dafs sich auf der Saule des Antonin (Piazza Colonna) die Statue des Paulus befindet. Aber im Folgenden hat B. doch nur den Trajan im Auge; den Plural braucht er vielfaoh ungenau, 12, 3. 111, 3. would find wohl finden diirfte, als wenn dies jetzt noch zur Frage stande. Eig. mufste es heifsen : gefunden haben durfte. CANTO IV. 319 The last of those who o'er the whole earth reign'd, The Eoman globe, for after none snstam'd, But yielded back his conquests: — he was more Than a mere Alexander, and, unstain'd With household blood and wine, serenely wore His sovereign virtues — stiU we Trajan's name adore. 112. Where is the rock of Triumph, the high place Where Eome embraced her heroes? where the steep Tarpeian? fittest goal of Treason's race, The promontory whence the Traitor's Leap Cured aU ambition. Did the conquerors heap Their spoils here? Yea; and in yon field below, A thousand years of silenced factions sleep — The Forum, where the immortal accents glow, And still the eloquent air breathes — burns with Cicero! 111, 5. glohe den rom. Landerkreis (orbis). — 'sustain'd' bedarf einer Erganzung (vgl. 109, 9) aus Z. 4: war keln Kaiser kraftig genug das ganze Reich zusammen zu halten. Schon sein Nachfolger Hadrian fing an Grenzgebiete aufzugeben. 6. his, zu none, seine Lander, die — von friiheren Kaisern — mlt den Waffen gewonnen waren. - 7. nicht wie Alexander mit seines Kleitos Blut befleckt. - 8. wore. Ahnlich 72, 6 to bear. Wear lafst an die Metapher eines Oewandes denken. 112, Iff. Der Tempel des Jupiter Capitolinus, vgl. 80, 5, das Ziel der Triumphatoren, die daselbst Beutestucke 6 darbrachten. In der Nahe der tarpejische Fels. Die Fragen [where is 1 und where 2) mit Bezug auf die Schwierigkeit diese Crtlichkeiten heute wiederzuerkennen. - 3. So haben die Tribunen den M. Manlius vom tarpejischen Felsen hinabgesturzt. Liv. VI 20, 12. 4. promontory. Ein Vorgebirg war der tarpejische Felsen nicht. D. glaubt, dem Dichter babe der Felsen von Leukas, I 40, 2, yorgeschvfebt; die N. nennt denselben the lover's leap. Ahnlich bier the Traitor's Leap. • 5. did - - hauften sie hler ihre Spolien ? davon ist heutzutage ganz und gar nichts mehr zu bemerken, meint B. 6. Der Sprechende steht auf dem Kapitol {here), unterhalb dessen [behm) das Forum ist. - 7. a thousand years of - -, s. H 45, 8. 9. und von Ciceronischen Worten die beredte Luft noch durch- haucht und durchgluht ist. 320 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 113. The field of freedom, faction, fame, and blood: Here a proud people's passions were exhaled, From the first hour of empire in the bud To that when further worlds to conquer fail'd; But long before had Freedom's face been veil'd, And Anarchy assumed her attributes; Till every lawless soldier who assail'd Trod on the trembling senate's slavish mutes. Or raised the venal voice of baser prostitutes. 114. Then turn we to her latest tribune's name, From her ten thousand tyrants turn to thee. Redeemer of dark centuries of shame — The friend of Petrarch — hope of Italy — Eienzi! last of Eomans! While the tree 113, 1 f. the field, Appositum zu the Forum, 112, 8. — were exhaled, freler: ergossen sich, tummelten sich. - 6. {had) ^assumed - - hatte die Frechheit sich die Abzeichen und Aufserlichkeiten jener (der edieren von den beiden Schwestern, der Freiheit) angemafst. 7 ff. und schlieislich trat jeder unbotmafsige Offizier , der es mit der Gewalt versuchte (assail'd), den zittemden Senat nieder und liefs sicli als Kaiser anerkennen, oder er liefs sich vona Pobol als Kaiser ausrufen. 8. mutes Schergen (eig. Henker das tiirk. Sultans, die ihren Dienst stumm verrichten). 9, Man konnte donken, dafs die Pratorianer gemeint seien. Aber B. scheint doch nur den grofsen Haufen zu meinon. Das congiarium (Spende), auf welches sich venal beziehen mag, erhielten nicht blofs Kriegsleute, sondern uberhaupt die Armeren. — of baser prostitutes eines feilen Pobels von noch niedriger Art als die Senatsmitglieder 8 waren. 114, 2f. ten thousand, etwa tausend und abertausend, 55, 3. — re- deemer der du wieder gut machtest. Vgl. 130, 1. - 4. D. bem., es sei fur Rienzis Nachruhm die Freundschaft der Petrarca hochst gunstig gewesen. - 5. Rienzi regierte in Rom eine kurze Zeit lang republikanisch 1347, in einer Periode wo mittelalterliche Adelstehden Rom blutig zerrisseu. Er nannte sein Ideal den guten Staat und suchte alle dafiir zu gewinnen. Seiner Sanftmut und ideellen Richtung wegen nennt B. ihn einen wiedergeborenen Numa 9. Gibbon C. 70. — tree (Reim), freier: Sprofs, entsprofsenes Gezweige. CANTO IV. 321 Of freedom's wither'd trunk puts forth a leaf Even for thy tomb a garland let it he — The forum's champion, and the people's chief — Her new-born Numa thou — with reign, alas! too brief. 115. Egeria! sweet creation of some heart Which found no mortal resting-place so fair Ab thine ideal breast; whate'er thou art Or wert, — a young Aurora of the air, The nympholepsy of some fond despair; Or, it might be, a beauty of the earth, Who found a more than common votary there Too much adoring; whatsoe'er thy birth. Thou wert a beautiful thought, and softly bodied forth. 116. The mosses of thy fountain still are sprinkled 114, 7. even - - wenn auch nur fiir dein Grab, denn lieber schmuckten wir den Lebenden. 115, 1. Egeria. Als Numa die altromischen Gottesdienste grflndete, stutzte er seine Einrichtungen ahnlich wie andere Religions- stifter. Er sagte, dais er mit der Gottin Egeria nachtlioh verkehre und den Willen der Gotter von ihren Lippen er- fahre, mithin bei seinen Institutionen hoherer Offenbarung folge. Liv. I 19. 2 f. keine irdische Brust daran zu mhn so hold fand wie die deine, Egeria, die du nur Ideal bist. Z. 5 kehrt derselbe Gedanke wieder. Vgl. auch 162, 4. 4. Ob mit Aurora - - Homers Eos Erigeneia (nach einigen : die aus den Dunstea der Morgenluft geborene) wiedergegeben sein soil, steht dahin. — of the air, verfliegend wie Luft- gebilde, unwirWich. 5. die Verzuckung, der Wahn eines Zartlichen, der sein Ideal auf Erden finden zu konnen verzweifelte. Nympholepsy eig. Zustand eines von den Nymphen Ergriffenen, d. i. eines Irren. - . 6. Oder es lag WirUichkeit zu Grunde und wurde eine irdische Schone idealisiert und zur Egeria herausgeschmuckt. 8. too much adoring, weil Anbetung einem irdischen Weibe nicht gebuhrt; anbeten thut man die Gottheit. 116, 1. Der weibliche Reim ist in dieser Partie besonders haufig; 118, If. 119, 1. Er entspricht dem Gegenstande. Vgl. Ill 94, 2. — Grotte und Quell der Egeria vor dem Thor S. Se- Byron, Childe Harold. 21 322 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. With thine Elysian water-drops; the face Of thy cave-guarded spring, with years unwrinkled, Eeflects the meek-eyed genius of the place, Whose green, wild margin now no more erase Art's works; nor must the delicate waters sleep, Prison'd in marble, bubbling from the base Of the cleft statue, with a gentle leap The rill runs o'er, and round fern, flowers, and ivy creep, 117. Fantastically tangled: the green hills Are clothed with early blossoms, tlu-ough the grass The quick-eyed lizard rustles, and the bills Of summer-birds sing welcome as ye pass; Flowers fresh in hue, and many in their class. Implore the pausing step, and with their dyes bastiano; friiher mit einem marmomen Heiligtum der Egeria und der Musen iiberbaut, welches jetzt in malerischen Trum- mern liegt. V. II GOl. IIG, 2. Elysian, wohl alttestamentlich zu verstehn; die Tropfen scheinen aus dem Wasser von Eden zu kommen, weil sie hier eiu schones Gruii, einen Garten wie Eden erschaffen. Vgl. I 18, 9. 3. cave- guarded. Das Hauptgebaude ist mit einem Tonnen- gewolbe gedeckt. F. 431. 5 f. Dies beantwortet gleichsam die Klage des Juvenal (III 17 sqq.) vpegen Verkunstelung und Verfalschung des echten alten Heiligturas. — Dem mit Relativ angeschlossenen Objekt [inargin) folgt das Zeitwort, das Subjekt (works) kommt zuletzt. Das grammat. Verhaltnis wird durch den Numerus [erase. Plural) deutlioh, was III 62, 2 nicht der Fall ist. 6. 'prison'd' gehortzu waters, '■bubblitig' aberzuriH: ware noch die marmorne Einfassung [prison'd) vorhanden, so mufstcn die reizvollen Gewasser stagnieron (sleep); aber die Einfassung ist jetzt fort und der aus dem Eifs der Statue rieselnde Bach fliefst, indem er zwanglos und anmutig (gentle) hervorspringt, liber seine Ufer. 117, 2. early blossoms Fruhlingsblumen, III (55) 2, 2. B. hielt sich wahrend des April und Mai 1817 in Rom auf. Auf die schon hier erwahnten Blumen wird hernach abermals und weitlaufig zuriiokgegriffen, damit die Stanze zu Ende komme. Schwach sind besonders Z. 8f. Ill 88, 6. 6. flehen an den zogernden Schritt, d. i. bitten, dafs des Wan- derers Schritt innehalte und (I 80, 5) ihrer schone. — im- plore, von der demiitigen ruhrenden Bitte der aus ihrer Niedrigkeit zu dem Wanderer aufschauenden Pflanzchen. — Das (,) nach dyes ist mit HI. getilgt. CANTO IV. 323 Dance in the soft breeze in a fairy mass; The sweetness of the violet's deep blue eyes, Kiss'd by the breath of heaven seems colour'd by its skies. 118. Here didst thou dwell, in this enchanted cover, Egeria! thy all heavenly bosom beating For the far footsteps of thy mortal lover; The purple Midnight veiled that mystic meetiag With her most starry canopy, and seating Thyself by thine adorer, what befel? This cave was surely shaped out for the greeting Of an enamoured Goddess, and the cell Haunted by holy Love — the earliest oracle! 119. And didst thou not, thy breast to his replying, 117, 7 if. der sanfte Windhauch bewegt sie ein wenig, dafs es aussieht wie wenn sie tanzten als Elfen, die ihren Reigen inmitten des Naturlebens ftibren. — mass Messe, obsol. Fest. Etwa: Eirmefs, Reigen. — deep blue, III (55) 2, 2. — colour'd ge- farbt von seinem Azur. Skies == blue skies. 118, 2. so sehr {all, vgl. Ill 51, 9) du eine Himmelsbewohnerin warst, pochte doch in deiner Brust die Sehnsucht nach den aus der Feme vemelimbaren Schritten - -. 4. Der Norden kennt Mitternachtssonnen und lang anhaltende Dammerungen , nicht so der Suden. Dafs den Alten ,pur- purn' auch blau bedeutete, ist won! bei Seite zu lassen. Man begnuge sich midnight in poetischem Sinne, also ungenau (n 70, 4), zu nehmen und eine spate Abendstunde zu ver- stehn, so dafs B. doch wenigstens nicht geradezu eine ,mitter- nachtliche' Dammerung statuierte. Auch Livius uberliefert nur congressus nocturnes. 5 f. most starry, etwa: so sternenreich. — Ausg. 873 hat befell. 7 if. B. sucht die Uberlieferung glaubwurdig zu finden: die Zelle in der der Gott der Liebe heimisch vmr {haunted), hatte eine hohere Weihe und war in jener friihen Zeit der Ort gott- licher Offenbarungen (115, 1). — oracle Appositum zu this cave, I 81, 2. Man konnte interpungieren : and the cell, haunted by holy Love, the earliest oracle, so dafs oracle Pradikat wurde. 119, 1. Da St. 118 die Grotte als Brautgemach des Numa und der Egeria geschildert war, so schliefst sich die in eine Frage (und du yermahltest doch wohl, 51, 1) gekleidete Behauptung an, dafs sie auch wirklich in solchen Beziehungen zu einander standen. 21* 324 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Blend a celestial with a human heart; And Love, which dies as it was horn, in sighing-, Share with immortal transports? could thine art Make them indeed immortal, and impart The purity of heaven to earthly joys. Expel the venom and not hlnnt the dart — The dull satiety which all destroys — And root from out the soul the deadly weed which cloys? 120. Alas! our young affections run to waste, Or water but the desert; whence arise But weeds of dark luxuriance, tares of haste, Eank at the core, though tempting to the eyes. Flowers whose wild odours breathe but agonies, And trees whose gums are poisons; such the plants 119, 3f. Mit Love which-- ist die seufzerreiche Liebe der Mensohen, mit immortal - - die gottliche Liebe bezeichnet. — Love (viel- mehr love), Objekt von share: [didst thou not) share Love hegtest du nicht Liebe. — with - ■ unter Empfindungen, zugleich mit Empfindungen des Entziickens, wie sie die Gotter haben. Sonst share with mit jemandem etwas teilen. Die Bed. ,ver- binden' bat share nicht. 5. them, the transports. Die Frage mit bezug auf Numa, der doch unser einer, ein sterblicher Mensch war. Unsere Empfin- dungen sterben ja so bald (St. 120). 7 f. Amors Geschols ist vergiftet. — and not ohne zu. Vgl. 39, 7. — Z. 8 Epexegese von venom. 9. ausreuten das Giftkraut, welches uns Ekel bringt, eig. uber- ladet. 120, 1 if. our young affections = our love. Vgl. 123, 1 't is youth's frenzy. Entweder verschwindet (III 44, 7) die Liebe ohne Folgen, ist also etwas ganz Fluchtiges oder sie hat Folgen und zwar uble, wie ein auf schlimmen Boden fallender Niederschlag. 3. of darh luxuriance unheimlich wuchernd, wie die Pflanzen im diistern Garten der Holle wuchern mogen. — tares of haste hastig aufschiefsender Lolch. — Hamlet sagt (I 2) die Welt sei an unweeded garden, that grows to seed; things rank and gross in nature possess it merely. 4. So gesagt als ware vorher von Pruchten die Rede gewesen; vgl. Ill 34, 7. — at the core innerlich, eig. im Kerngehause. 6f. gums--, s. 126, 4. — her. Passion, hier Feminin, weil die gemeinte Leidenschaft von zartlicher Art ist; zu vgl. I 46, 7 und 83, 6. Passion III 84, 6 Maskulin um den politischen Zorn zu bezeichnen. CANTO IV. 325 Which spring beneath her steps as Passion flies O'er the world's wilderness, and vainly pants For some celestial fruit forbidden to our wants. 121. Oh Love! no habitant of earth thou art — An unseen seraph, we believe in thee, — A faith whose martyrs are the broken heart, — But never yet hath seen, nor e'er shall see The naked eye, thy form, as it should be; The mind hath made thee, as it peopled heaven. Even with its own desiring phantasy, And to a thought such shape and image given, As haunts the unquench'd soul — parch'd, wearied, wrung, and riven. 122. Of its own beauty is the mind diseased. 120, 7 f. Vgl. n 35, 6. — 'o'er' verbinde man mit which spring (III 61, 9) ,die durch den ■n'usten Weltgarten bin, II (72) 10, 3, uberall emporspriefsen'. 121, 3. the broken heart statt the broken-hearted III 94, 4, Plural ,die betrubten, denen das Horz gebrochen ist'. So flndet sich red nose = red nosed, bare foot == bare footed, Mn. I 533. Vielleicht broken -heart zu schreiben. Es konnte heifsen martyr is, wodurch heart Subst. = Herz wfirde. Dooh schien es nicht passend von den Blutzeugen dieses Credo — martyrs ist Subjekt, the broken heart Pradikat — in der Einzahl zu reden. - 4f. Wortfolge: Verbum Subj. Obj. — the naked eye das un- bewaffnete Auge. Wir mussen das Sehrohr der Idealitat zu Hiilfe nehmen, um deine Gestalt zu finden. — should be sein mufs, notwendig ist (logische Notwendigkeit). Vgl. 128, 6. 9. haunts, Singular, obwohl shape and image Subj. ist. Der Grund des Singulars liegt darin, dafs shape und image ein und dasselbe bed. — Die Seele wird zunachst bezeichnet als leohzend und ausgedorrt {unguench'd, parch'd), so dafs sie durstet nach einem Trunke aus dem Quell der Idealitat; dann verallgemeinert sich die Bezeichnung, sie ist ermattet, gequalt, zerrissen, bedarf also der Erfrischung und Heilung. 122, 1. diseased of = sick of krank an. — Es ist die Rede von der Krankheit des Idealmenschen, der was er ganz empfindet nur halb ausfiihren kann. Diese innere Vorstellung, wie sie z. B. in Phidias' Geist erwachte, als er den Zeus zu bilden im Begriff war, ist the mind's own beauty. 326 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. And fevers iato false creation: — where, Where are the forms the sculptor's soul hath seized? In him alone. Can Nature show so fair? Where are the charms and virtues which we dare Conceive in boyhood and pursue as men, The unreach'd Paradise of our despair, Which o'er-informs the pencil and the pen, And overpowers the page where it would bloom again? 123. Who loves, raves — 't is youth's frenzy — but the cure Is bitterer still, as charm by charm unwinds Which robed our idols, and we see too sure Nor worth nor beauty dwells from out the mind's Ideal shape of such; yet still it binds 122, 2. fiebert sich hinein in Wahngebilde, iiebert und gelangt so (III 98, 5) zu Wahngebilden. 3. Ohne das zweite where wurde are von where metrisch getrennt sein. Die Gemination ist fur den Sinn nicht notig, schadet ihm indes doch auch nicht. — Ausg. 873 hat seiz'd; s. 37, 9. 5. die Bilder -von zauberischer Schonheit und heldenhafter Tugend, die sich der Jungling ausdenkt. 7. das unerreichte Paradies unserer Verzweiflung, unser Paradies an dem wir als an etwas Unerreichbarem verzweifeln. 8. o'er-informs eine zu hohe Aufgabe stellt, erdriickt durch das zu hohe Muster, die zu hoch fliegende Anleitung; sofern das innere Ideal noch immer etwas Besseres verlangt als was der Knnstler leistet. 9. overpowers the page das Blatt des Dichters, sein an die Welt hinaustretendes Werk, weit uberragt und zu demutigster Kleinheit herabdruckt. — again, sofern das Kunstwerk schon einmal, im Geiste des Kiinstlers, innerlich vorhanden war. 123, 1 f. who = he who. — bitterer noch schmerzlicher als es die Krankheit selbst ist. 2. Mit as (wenn) wird die Kur naher beschrieben. — unwinds, wie ein Gewand (robed 3) sich ablest von den Schultern des Idols das wir verehrten. Man erinnere sich der antiken Ge- wohnheit die Kultusbilder weiblicher Gottheiten mit Kleidem (Peplos) zu schmucken; die Truhen der Qottinnen enthielten deren oft eine reiche Auswahl. 4. 'worth' und 'beauty' wiederholen, was oben, 122, 6, mit charms und virtues bezeichnet war. - 5 f. it binds the - spell = the spell binds. Das Subjekt spell ist also durch das Pronomen it angekiindigt (Antizlpation). Es ware passend nach binds zu interpungieren wie II 83, 1 nach he; vgl. unten 126, 1. CANTO IV. 327 The fatal spell, and still it draws us on, Eeaping the whirlwind from the oft-sown winds; The stubborn heart, its alchemy begun. Seems ever near the prize — wealthiest when most undone. 124. We wither from our youth, we gasp away — Sick — sick; unfound the boon, unslaked the thirst, Though to the last, in verge of our decay, Some phantom lures, such as we sought at iirst — But all too late, — so are we doubly curst. Love, fame, ambition, avarice — 't is the same. Each idle, and all ill, and none the worst — For all are meteors with a different name, And Death the sable smoke where vanishes the flame. 123, 7. reaping zu us. — Hosea 8, 7 they have sown the wind and they shall reap the whirlwind. 8 f, das eigensinnige verstockte Herz glaubt, wenn es, dem Alche- misten gleich, dera Gold der Liebe nachspurt, immer dann seinem Ziele am nachsten zu sein, wenii es ihm am fernsten ist und jetzt erst recht die Liebe verliert. — its alchemy {being) begun. — seems sibi vldetur, vgl. 104, 2. 124, 1. we gasp away wir sterben hin, 29, 8. 2. das erregte Gefflhl liebt die Perioden nicht, die Worte wer- den nur so herausgestofsen. Vgl. Z. 7. — boon lat. summum bonum, Substantivierung des Adj. boon angenehm, lat. bonus. - 3. in (the) verge, zu vgl. mit on the verge 72, 1 165, 8. 5. To curse auch = peinigen: wir empfinden nur eine ver- grofserte (doubly) Pein, weil es uns erscheint, gerade wenn wir nicht melir im stande sind uns seiner zu bedienen und zu erfreuen. - 6. Aufsendinge (love fame) mit inneren Vorgangen (ambition, avarice) verbunden. Homogener ward die Zusammenstellung, wenn sie bei ersteren stehen blieb (love, fame, money) ; aucli Z. 8 sind blofs die unsere Leidenschaften erregenden Dinge vorausgesetzt. — Die Aufeinanderfolge love - - avarice ent- spricht einigermafsen dem Entwickelungsgange des Dichters, der in den letzten Jabren anfing sehr das Geld zu lieben. Der C. IV brachte ihm 2100 Guineen; er hatte erst 2500, dann 2300 verlangt. - 8 f. meteors. Prison. II a marsh's meteor lamp. Ausdrucke wie Jack - a - lantern , Will o' the tvisp haben die poetische Hoffahigkeit nicht erlangt. Aber meteors II 55, 5 imd meteor IV 170, 9 angehend, ist doch an die lichtstarken Meteore der hoheren Luftschichten zu denken und auch hier mag nur auf 328 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 125. Few — none — find what they love or could have loved, Though accident, blind contact, and the strong Necessity of loving, have removed Antipathies — but to recur, ere long, Envenom'd with irrevocable wrong; And Circumstance, that unspiritual god And miscreator, makes and helps along Our coming evils with a crutch-like rod. Whose touch turns Hope to dust, — the dust we aU have trod. 126. Our life is a false nature: 't is not in love und fame Riicksicht genommen sein (161, 9), so dafs \rir nicht Irrliehter, sondern schnell verschwindende, dabei sehr helle Lufterscheinungen zu verstehn haben. — where in (mit) welchem. 125, 1. could - -, wenn sie es namlich zur rechten Zeit gefunden batten; s. 124, 3 ff. 2 if. have removed = remove, wie die Z. 7 nachfolgenden Prasen- tia lehren; III 95, 6. — Da blind contact den Zufall be- deutet, vermoge desseu die welche den Bund furs Leben schliefsen einander in die Arme geraten wie im Blindekuh, so ist contact = accident, so dafs sich als Sinn er- giebt: freilich fubren Zufall und Naturzwang doch trotz des empfundenen Widerwillens zur Eheschliefsung. Es soUte genauer heifseu: freilich lafst der Zufall uns Bekanntschaften machen, aus deneu eine Heirat werden konnte, und die Macht der Natur beseitigt die Abneigung, welche wir gegen die kunftige Gebieterin hegen, daher denn die Ehe zustandekommt. Also Zeugma; removed pafst nur zu necessity. 5. Die Schilderung ist allgemein, doch hat B., wie gewohnlich, seine personlichen Erfahrungen im Auge. Vgl. Z. 9. — anti- pathies. Wenn es ihm gerade so pafste, behauptete er seine Annabella niemals geliebt und sie nur geheiratet zu haben, um fiir ihr anfangliches Nein Rache zu nehmen. 6. Mit circumstance - - wird zuriickgegriffen auf accident 2. 7. makes - - schaift nicht blofs unsere Leiden , sondern hilft ihnen auch bin {along), namlich bin zu uns, die wir ihnen erliegen sollen. 8. a crutch-like rod. Die Umstande sind eine damonische Macht, doch gleicht dieses Damons Zauberstab einer elenden Kriicke welche das stutzt was zu fallen verdiente. 9. the dust - -, d. h. wir kennen das; wessen Fufs ware nicht schon iiber zertretene Hoffnungen hingewandelt ? 126, 1 ff. is a false nature ist eine falsche Natur = ist von falscher Natur, ist von Hause aus falsch und verkehrt, wie wir einen CANTO IV. 329 The harmony of things, — this hard decree, This uneradicable taint of sin, This boundless upas, this all-blasting tree. Whose root is earth, whose leaves and branches be The skies which rain their plagues on men like dew — Disease, death, bondage — all the woes we see, And worse, the woes we see not — which throb through The immedicable soul, with heart-aches ever new. 127. Yet let us ponder boldly — 't is a base Abandonment of reason to resign Our right of thought — our last and only place Of refuge ; this, at least, shall still be mine : Mann von grofsem Talent ,ein grofses Talent' nennen. Ill 49, 6. — "t is" nicht 'our life is", sondern das Pronomen (it) antizipiert das Subjekt decree: nait den Dingen stimmt er nicht, dieser harte Ratscblufs, der uns auferlegt, schlecht und elend wie tfir sind, zu leben, dieser untilgbare Siindenmakel, mit dem unser Dasein behaftet ist, dieser Giftbaum, unter dessen Einfliissen wir existieren mussen. — in | the harmony, 19, 1. 126, 2. this hard decree Gottes Zornbefehl, ausgesprochen uber die ersten Menschen, als sie siindig geworden. Mit Recht hat man Genesis 3, 16—19 angezogen. - 4. An den Fabeln vom Boa-Upas soil so viel Wahres sein, dafs es auf Java einen Baum giebt, aus welchem sich giftiges Harz absondert. — boundless, etwa: riesig. 6. skies Wolken (veralt. Bed.) — dew (Reim). Die Plagen fallen von dem Baume wie Tau, also nicht ausnahmsweise ; tauen thut es uotwendig und regelmafsig. Immerhin ist rain - - like dew etwas gezwungen. 7. death. Als die ersten Menschen vom Baume der Erkenntnis gegessen hatten, kam der Tod in die Welt, Doch ist die Er- zahlung in der Genesis sinnreicher als B.'s Upas. Als Appo- situm zu sin 3 kann upas nicht betrachtet v?erden. 8 f. and worse und was noch schlimmer ist, 85, 9. — throb through. Folgt man dem Metrum und betont through, so ist der Sinn: durchpocht, d. h. durchlochert, durchfrifst. Vgl. pierced - - through III 18, 7. Betont man throb, so wird nur gesagt, dafs die Leiden sich bemerklich maohen, wie es II 82, 3 heifst : through the - searment - betray'd. Erstere Erkl. ist wohl vorzuziehn. 127, 1. Hiermit der Ubergang zu der auf das Kolosseum bezuglichen Betrachtung (ponder) von St. 128 an. — '* is. Der Sinn ist: es ware. 3. place, viell. Appositum zu thought. 330 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Though from our birth the faculty divine Is chain'd and tortured — cabin'd, cribb'd, confined, And bred in darkness, lest the truth should shine Too brightly on the unprepared mind, The beam pours in, for time and skill will conch the blind. 128. Arches on arches! as it were that Eome, Collecting the chief trophies of her line. Would build up all her triumphs in one dome, Her CoUseura stands; the moonbeams shine As 't were its natural torches, for divine Should be the light which streams here to illume This long-explored but still exhaustless mine Of contemplation; and the azure gloom Of an Italian night, where the deep skies assume 127, 5. Der Nachsatz zu though - folgt erst Z. 9 {the beam pours in). 6. cabin' d, cribb'd, confined, Macbeths Worte III 4. D. Diesel be Stelle ist oben benutzt, III 15, 5. 9. to couch the blind = to couch the cataract den Staar stechen. Fur cataract ist blind (Decke) gesetzt, sofern das kranke Auge Ton einer hautigen Substanz uberzogen ist. To couch eig. niederlegen, abbringen. — Bei the beam pours in ist blofs bred in darkness beriicksichtigt. Das Weitere, for time--, setzt eine Erganzung voraus: der Strahl stromt ein und wir sehen ihn auch, denn obwohl unsere Sehkraft absichtlich verkummert ward, sticht uns doch die Zeit, als geschickteste Arztin, den Staar und hebt die anerzogene Blindheit. Die Worte for time - - wenden sich also an Z. 5 ff. — time and skill Zeit und Erfahrung. 128, 1. Die Aufsenseite des Kolosseums zeigt 4 Stockwerke von Travertinquadern, drei mit je 80 Bogen. F. 435. 3. Als wenn alle diese Bogen 1 Triumphbogen waren. 4 ff. Das Satzgefuge erstreckt sich fiber die Stauze hinaus und ist durch Zwischensatze schwerfallig geworden. Als Kern schalt sich heraus : the moonbeams shine and the azure gloom of an Italian night floats over this monument and shadows forth its glory. 6. Bei dem Besehn von Ruinen sind mitunter Fackeln notig, s. 107, 4. Fiir das Kolosseum dient der Mond als kunstlose Fackel. - 6. should be mufs sein, 121, 5. 7. Das Kolosseum. im Mondlicht wird einem Bergwerk {mine) CANTO IV. 331 129. Hues which have words, and speak to ye of heaven, Floats o'er this vast and wondrous monument. And shadows forth its glory. There is given Unto the things of earth, which Time hath bent, A spirit's feeling, and where he hath leant His hand, but broke his scythe, there is a power And magic in the ruin'd battlement. For which the palace of the present hour Must yield its pomp, and wait till ages are its dower. 130. Oh Time! the beautifier of the dead, Adorner of the ruin, comforter And only healer when the heart hath bled; verglichen, in welchem es der kunstlichen Beleuchtung be- darf, wahrend die fur das Kolossenm notige Fackel vom Eimmel geboten wird. 129, 1. have words. Vgl. 68, 4 the eloquent green. 3. shadows forth bringt zu schattiger (dammeriger, halbklarer) Erscheinung. 5 ff. o spirifs feeling. Die Ruinen sind uns sympathisch, sie haben Geist und Gefuhl wie wir, uben eine Macht fiber uns wie bedeutende Personlichkeiten. Vgl. HI 72, 3. — and where - - wo der Zeitengott die Hand anstemmte zu zerstoren, doch seine Kronos-Sichel zerbrechen sah und ein Bild be- gonnener, nicht voilendeter Verniohtung — die Ruine — mufste stehen lassen. 7. battlement, etwa: Gemauer, eig. Mauer mit Zinnen, Zinne. 8f. dem gegenviber der moderne Palast seine Pracht nachgeben, d. h. sich mit all seiner Pracht fur iiberwunden erklaren raufs. - 9. dower (Reim) ihm eigen geworden sind, also ohne Rvicksicht auf den Grundsinn: Mitgift, 2, 5; 11, 9. — Man bemerke, wie in St. 129 die Betracbtung von dem Gegenstande abgeht und allgemeiner wird; es ist nicht sowohl vom Kolosseum als von der Zeit und ihrer Macht die Rede. Die Absicht ist, eine Herzenserleichterung, eine Besprechong der personlichen Br- fahrangen, St. 130 — 137, anzubiingen. Eine solche ist uner- wartet nach dem 78, 3 if. und 106, 8 Gesagten, welche Par- tien wobl geraume Zeit vor St. 130 fif. geschrieben sein mogen. 130, 1 if. the dead die Gestorbenen. Sie erscheinen in hoherem Licbte als da sie lebten, ebenso erhalt ein Bauwerk seine Weihe wenn die Zeit es ruiniert hat. — Die funf ersten Apposita zu Time gebe man durch Relativsatze, wie lat. Verbalsubstantiva durch Substantiva zu geben sind (ille latronum occultator et receptor locus Cic). 114, 3. 332 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Time! the corrector where our judgments err, The test of truth, love — sole philosopher, For all beside are sophists — from thy thrift. Which never loses though it doth defer — Time, the avenger! unto thee I lift My hands, and eyes, and heart, and crave of thee a gift: 131. Amidst this wreck, where thou hast made a shrine And temple more divinely desolate, Among thy mightier offerings here are mine. Ruins of years, though few, yet full of fate: If thou hast ever seen me too elate. Hear me not; but if calmly I have borne Good, and reserved my pride against the hate Which shall not whelm me, let me not have woi'n This iron in my soul in vain — shall they not mourn? 132. And thou, who never yet of human wrong 130, 5 f. {of) love. — Im Gegensatze zu philosopher erscheint sophists tadelnd. Anders II 2, 7. 6 f . du, Zeit, besitzest einzig die ^ahrhafte Weisheit, wegea deines Yerstandigen Haushaltens (from thy thrift); denn in deiner Haushaltung geht nie etwas verloren, jedes hat da seine Folge, wenn du auch die Folgen hinausschiebst. 131, If. wreck Triimmerstatte, die Gegend wo all diese Trummer sind. — shrine, das Kolosseum. 2. more divinely mehr 7on des Himmels Hand (lat. divinitus), in erhabnerer Weise verodet, namlich als das Gebaude meines Gluckes , welches auf eine leider sehr menschliche Weise vmterging. 3f. inmitten grofsartigei-er Opfergaben, wie das Kolosseum z. B. ist, bringe ich dir, o Zeit, die lluinen meines Lebens dar. Z. 1 ■war das Kolosseum ein Tempel der Zeit, hier sind seine Trummer unter der Zahl der in diesem Tempel gebrachten Opfer. — few, vgl. 176, 1 long years, long, though not very many. 7 f. good Gutes, Gliick, wie II 18, 8 as good or ill betides. — against - - meinen Stolz gewahrt habe dem Damon des Hasses gegeniiber, der sich leicht meiner bemachtigen konnte, d. h. kalt blieb und nicht wiederschalt, wenn ich gescholten ward. 8f. this iron. Das ihm, seiner Ansicht nach, zugefugte Unrecht glich, wenn es von ihm nicht vergolten war, einem im Fleisch stecken gebliebenen Eison, III 9, 9, einer Pfeilspitze oder Ahnlichem. — in vain ohne Entgelt. — Die they sind CANTO IV. 333 Left the unbalanced scale, great Nemesis! Here, where the ancient paid thee homage long — Thou who didst call the Furies from the abyss, And round Orestes bade them howl and hiss For that unnatural retribution — just. Had it but been from hands less near — in this Thy former realm, I call thee from the dust! Dost thou not hear my heart? — Awake! thou shalt, and must. Kiatscher und Verleumder, welche auf hamische Weise den Privatcharakter des Dichters und seine ungluckliche Ehe aus- gebeutet hatten. IV 185, 6. Sie soUen es endlich einmal entgelten. 132, 2f. left, 2. Person, wie lade 5; I 22, 7. Dies die von B. Lett. COOXXIII bei M. verlangte Lesart statt des friilier von Murray gedruckten lost. — '■unbalanced' sollte nacb scale stehn: die Schale unaufgewogen liefsest, nicht: die unauf- gewogene Schale liefsest. — Nemesis. Auf dem nahe am Kolosseum liegenden Palatin hatte Nemesis Rhamnusia einen Tempel. N. Das here ist also in etvras weiterem Dmfange zu nehmen. — An sich ist die Nemesis trefFend herangezogen, da sie die Pietatspflichten vertritt, aber neben Time uber- flussig. Auch wenn B. blofs an den Zeitengott appelliert und die Nemesis weggelassen hStte, wiirde man sagen mussen, dafs er zu viel Aufhebens von seinen Dingen mache. Man vgl. was er selbst an den zu 129, 9 a. E. angef. Stellen aufsert. - 4ff. Orestes, der Vergeltung ubte an seiner Mutter, der Klytam- nestra, hatte nicht den Beifall der Nemesis, welche den Mitgliedern einer und derselben Familie verbietet an einander Kache zu nehmen, auch wenn die Rache an sich berechtigt ist. Daraus folgt fur Lady B., dafs sie nicht befugt war ihren Ehemann wegen des ihr zugefiigten Leids zu bestrafen durch bosliche Verlassung und so der Schmahsucht, s. Einl. XI, die Zunge zu losen. Ebenso folgt fur Lord B. das Verbot sich wegen der Verlassung und der durch dieselbe hervor- genifenen Schmahungen seiner Person an seiner Ehefrau zu rachen. Auf erstere Folgerung.wird sehr ernstlich eingegan- gen. Ob aber der Dichter die andere ihm selbst gelteude Folgerung anerkenne, darviber bleiben die Leser im dunkeln, indem statt des Grundes weshalb B. keine Rache genommen; eine Aposiopese (3, 8 for the sake) folgt. — Anderswo ist ihm Lady B. eine moralische Klytamnestra, Ada die kleine Elektra seines Mykena, er selbst der ermordete Agamemnon. Diese Anwendung der Atridenfabel ist ausgeschlossen, da es sich hier um Orestes und eine an sich begrundete, aber pietatswidrige Vergeltung handelt. 334 CHILDB HAROLD'S PILGRIMAGE. 133. It is not that I may not have incurr'd For my ancestral faults or mine the wound I bleed withal, and, had it been conferr'd With a just weapon, it had flow'd unbound; But now my blood shall not sink in the ground; To thee I do devote it — thou shalt take The vengeance, which shall yet be sought and found, Which if I have not taken for the sake — But let that pass — I sleep, but thou shalt yet awake. 134. And if my voice break forth, 't is not that now I shrink from what is suifer'd: let him speak Who hath beheld decline upon my brow, 133, 1. nicht als ob ich mir nicht zugezogen hatte, d. h. ich babe mir allerdings wohl zugezogen. 2. ancestral faults. Etwas Abnormes und Wildes lag in der Familie und dafs Byron seinem Grofsonkel, I 3, 9, ahnlich zu sein strebte, indem er z. B. stets Waffen bei sich trug, war seiner sittlichen Entwicklung nicht giinstig. 4. it had - - so ware die Wunde nngehemmt (eig. ungebunden) geflossen, so hatte ich sie bluten lassen. 5. ground. Genesis 4, 10 thy brother's blood erieth unto me from the ground. — shalt, hier und 7, well B. dessen ganz sicher ist. 3, 6. 8f. for the sake. Wenn zu erganzen ist: um meiner Tochter willen, Oder: um meiner Frau w., oder: um beider w., so sind es Pietatsgrunde gewesen, die den Dichter abgebalten haben Rache zu nehmen und hat er das Gesetz der Nemesis auch fiir sich anerkannt. Ubrigens kann man ihm sein I have not taken bestreiten. Seinem Gefiihle nach war allerdings das Fare thee well nicht von Rachsucht eiugegeben, und die Rache an den Anhangern der Lady die ihn ver- leumdeten, s. Einl. XI, schien ihm ■wohl nicht von der Nemesis verboten zu sein. Dennoch war das Fare thee well krankend fur seine Frau, und was die unbestimmte Mehrheit (they, 131, 9) von Gegnern angeht, die er bekampft, so war es doch wiederum seine Frau um die sich dieselbe scharte. — Die Ausg. 851 und 873 heben 2 Z. 8 im Druck hervor und geben das jf Z. 9 in gewohnlicher Schrift. Aber Z. 8 bi-aucht I nicht betont zu sein. Z. 9 ist es dem thou gegenuber betont. 134, 1. if - - wenn ich jetzt spreche, in diesen Stanzen mich uber meine personlichen Verhaltnisse veibreite. 2 f. B. will sagen, er babe noch Mut genug. — decline Er- mattung, Schwiiche. CANTO IV. 335 Or seen my mind's convulsion leave it weak; But in this page a record will I seek. Not in the air shall these my words disperse, Though I be ashes; a far hour shall wreak The deep prophetic fulness of this verse, And pile on human heads the mountain of my ciu'se! 135. That cui'se shall be Forgiveness. — Have I not — Hear me, my mother Earth! behold it, Heaven! Have I not had to wrestle with my lot? Have I not suffer'd things to be forgiven? Have I not had my brain sear'd, my heart riven, Hopes sapp'd, name blighted, Life's life lied away? 134, 4. gesehn hat wie der innere Eampf, nachdem er voruber, mein Gemiit (it, my mind) schwach zuriickliefs, in meinem Gemute eine Spur liefs, bestebend in Schwache. 5. record. Man kann sich erinnem dafs B. auch umfangreiche Memoiren schrieb. Im Herbst 1819 legte er dieselben in Moores H3.nde nieder. Damals also als er an den Memoiren arbeitete, genugte ihm das im Ch. H. und sonst Gesagte nicht mehr. (Hobhouse hat spater die Memoiren vemichtet und damit seinem Freunde einen Dienst erwiesen). 7 f. wrecik - - = wreak my wrath expressed in the - - verse. 9. 'curse' will sagen dafs das Verhalten der Lady und ihrer Anhanger fluchwurdig sei. Der Fluch selbst wird durch 135, 1 zuruckgenommen. 135, 1 ff. B. vergiebt also. Aber dieser seiner edelmutigen Versicherung mufs man den Qlauben versagen , denn im selben Atemzuge setzt er das Thun seiner Gegner ins gehassigste Licht, und das gegeniiber den vielen Lesem des Ch. H. Wer ein grofses Publikum einladet, um den Widersacher verachtlich zu machen, der verzeiht und vergiebt nicht, sondern racht sich, innerhalb gewisser Grenzen allerdings, da er den Widersacher nur mo- ralisch, nicht wirklich totschlagt. 2. Nachdem B., um seine Dinge vorzutragen, erstlich den Gott der Zeit, dann die Nemesis gerufen hat, schwort er nun auch noch Himmel und Erde an; sie sollen bezeugen, dafs ihm bitter Unrecht geschehen sei. 5. brain -, d. h. sie machten mich verriickt mit ihrem wiisten Geschwatze. - 6. name blighted, zu beziehn auf die Verfolgung des Dichters in offentlichen Slattern, welche nach der Auflosung der Ehe fiber ihn hergefallen waren und selbst seinen lahmen Fufs nicht geschont hatten, der Teufel habe ihn sogleich von der Gebnrt an gezeichnet; s. Thomsen om Lord Byron 84; Ez. 329. 336 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. And only not to desperation driven, Because not altogether of such clay As rots into the souls of those whom I survey. 136. From mighty wrongs to petty perfidy Have I not seen what human things could do? From the loud roar of foaming calumny To the small whisper of the as paltry few, And subtler venom of the reptile crew. The Janus glance of whose significant eye, Learning to lie with silence, would seem true, And without utterance, save the shrug or sigh, Deal round to happy fools its speechless obloquy. 137. But I have lived, and have not lived in vain: My mind may lose its force, my blood its fire, 135, 7. Die Kopula (was) ist aus Z. 5 zu entnehmen; da. have 1 not had my brain sear'd so 7161 ist ■wie was not - -. 8 f. because (I am) not. — rots into - - modert und so zu Seelen wird, III 98, 5, sich modernd zu Seelen gestaltet. Das Leben und Beseeltwerden der Mitmenschen Oder yielmehr der Jammermeuschen die ihn umgeben {tvhom I survey lautet es im Reim), ist nach B. eigentlich nur ein Prozefs der Faulnis des Staubes aus dem Gott uns werden lafst, wahrend bei besseren Naturen ein gottlicher Odem in den Staub fahrt wenn sie entstehen. 9. Nach St. 135 folgt im M. S. eine Stanze , in der bombastisch verweilt wird bei der ungeheuren Masse dessen was B. zu vergeben habe, und die Gegner als Schlangen bezeichnet ■werden. Diese Stanze blieb 1818 im Druck weg. 136, 2. what - - was die Welt zu leisten im Stande war. Things viell. Geschopfe, Menschen, III 43, 4. 3 f. Es wird das laute Geheul wutschaumender Lasterung , der Zeitungslarm , zusammengestellt mit dem Gefluster der so- genannten guten Gesellschaft. 5. 'reptile crew' was die engl. Bibel generation of vipers (Ottern- geziichte) nennt. 6f. Janus, eine rom. Qottheit mit zwei Gesichtern. Also: der doppelsinnige Blick ihres [whose) andeutenden Auges, das schweigend zu liigen wufste, schien immer {would) so ehrlich. 9. happy fools Leute die sich am Skandal freuten, in diesem Palle aber thoricht waren; denn was ihnen angedeutet ward, war miifsige Erfindung. 137, 1 S. aber all den Afterreden gegeniiber bin ich doch da gewesen CANTO IV. 337 And my frame perish even in conquering pain; But there is that within me which shall tire Torture and Time, and breathe when I expire; Something unearthly, which they deem not of, Like the remember'd tone of a mute lyre, Shall on their softeu'd spirits sink, and move In hearts all rocky now the late remorse of love. 138. The seal is set. — Now welcome, thou dread power! Nameless, yet thus omnipotent, which here Walk'st in the shadow of the midnight hour With a deep awe, yet all distinct from fear; Thy haunts are ever where the dead walls rear Their ivy mantles, and the solemn scene Derives from thee a sense so deep and clear That we become a part of what has been, And grow unto the spot, all-seeing but unseen. als eine lebendige Widerlegung, und was die Nachwelt angeht, so trage ich einen Wechsel bei mir, den sie zahlen wird. 137, 4. that - -. GemeiDt ist Gedanke und poetische Begabung. — tire ermnden, mithin ,aberdauern'. 7. soften'd dafs sie milder werden, I 71, 8. Vgl. lat. mulcere angenehm berubren und so bescbwichtigen. - 9. the late-- eine spate Reue, die darauf hinauskommt, dafs sie mich lieben. 138, 1 ff. seal, III 8, 2. In 1001 Nacht wird ein bSser Geist in eine Flasche gesperrt durch das den Namcn Gottes tragende Siegel Salomons, welches dem Bleistopsel aufgepragt ist — dread power. Da diese .furchtbare Macht' namenlos 2 ist, so haben wir in ihr weder Time 180, 1 noch Nemesis 132, 2 zu er- kennen. B. schuttelt also eine neue Gottin aus dem Armel, die funfte in dieser Partie. Es ist der Geist der Ruinen, mit Time nahe verwandt. - 4. with a deep awe verbreitend tiefe Ehrfurcht. - 5. haunts Heimstatten. — dead, d. h. ruinenhafte. - 7. a sense einen Sinn, ein Bewufstsein. Da wir nun ebenfalls " Sinn und BewuTstsein haben, so konnen wir uns mit den Ruinen eins ffihlen. — Die Beseelung der Ruinen wird von einer besonderen Trummergottheit 1 hergeleitet, so dafs der Pantbeismus aus C. Ill hier modifiziert ist. - 9. unseen. Wir verschwinden selbst, indem wnr uns in die Objekte versenken. Vgl. Ill 72, 1. Viell. soil das Polgende einen Beleg biezu vorstellen; B. sieht den Gladiator im Kolosseum sterben, er sieht ihn yermoge seiner ganzlichen Byron, Childe Harold. 22 338 CmLDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 139. And here the buzz of eager nations ran, In murmur'd pity, or loud-roar'd applause, As man was slaughter'd by his fellow-man. And wherefore slaughter'd? wherefore, but because Such were the bloody Circus' genial laws, And the imperial pleasure. — Wherefore not? What matters where we fall to fill the maws Of worms — on battle-plains or listed spot? Both are but theatres where the chief actors rot. 140. I see before me the Gladiator lie: He leans upon his hand — his manly brow Consents to death, but conquers agony. And his droop'd head sinks gradually low — And through his side the last drops, ebbing slow From the red gash, fall heavy, one by one. Like the first of a thunder-shower; and now Versenkung in diese Ruine, als Geist derselben. Wenn sich die Ruine des Kolosseums auf sich selbst und ihre Vergangen- heit besonne, so wurden ihr ja die Gladiatorenspiele einfallen. 139, 1. eager nations eifrig aufmerlsende Massen. Man kann auch den Plural ignorieren, 71, 5, und ,Nation' ubersetzen. — ran lief (durch die Sitzreihen des Kolosseums), etwa: war rege. 3. as (^immer) wenn, II 60, 9. - 5f. gemal, in old authors = inborn, native. W. S. Etwa: recht eigentlich - - waren. — pleasure, yom Willen des Maeht- habers. 8 f. listed spot, die Arena. — the chief actors. Es ist mit den Hauptrollen eintnal so, der Tod des tragischen Helden macht den Beschlufs. 140, 1. Gladiator. Die Statue des sterbenden Fechters auf dem Kapitol. B.'s Beschreibung bestatigt Lessings Lehre (Lao- koon XIX), daCs das Nebeneinander des Bildners dem Dichter ein Nacheinander werde. Die Statue verwandelt er in ein Drama, welches nicht auf dem Eapitol, sondem im Kolosseum spielt. Da sieht er vermoge poetischer Clairvoyance den Fechter sterben. - 4 f. Das proleptische droop'd gebe man freier ,sein mattes Haupt sinkt immer tiefer' oder lose es auf ,neigt sich und -' I 80, 5. — side die (Wande der) Brust, 150, 8. Vgl. lat. latus, latera. - 6 f. heavy. Die ersten Tropfen sind besonders grofs. Vgl. the lig rain. Ill 93, 6. CANTO rv. 339 The arena swims arovmd him — he is gone, Ere ceased the inhuman shout which hail'd the wretch who won. 141. He heard it, but he heeded not — his eyes Were with his heart, and that was far away; He reck'd not of the life he lost nor prize. But where his rude hut by the Danube lay, There were his young barbarians all at play, There was their Dacian mother — he, their sire, Butcher'd to make a Boman holiday — All this rush'd with his blood — Shall he expire And unavenged? Arise! ye Goths, and glut your ire! 142. But here, where Murder breathed her bloody steam; And here, where buzzing nations choked the ways, And roar'd or murmur'd like a mountain stream Dashing or winding as its torrent strays; Here, where the Boman million's blame or praise Was death or life, the playthings of a crowd, My voice sounds much — and fall the stars' faint rays On the arena void — seats crush'd — walls bow'd — And galleries, where my steps seem echoes strangely loud. 140, 8. swims schwankt urn ibn her, die Sinne schwinden ihm. 141, 4 ff. B. macht durch die einzelnen Znge seiner Schilderung fuhlbar, wie des Barbaren Oeist weit, weit von Rom in einer durch- aus andem Welt sich heimisch fand, an der Donau in Dacien (Ungarn). Aus dieser andern Welt ergofs sich denn die racbende Volkerwanderung, beantwortend das: arise, ye Goths! — Man konnte deoken, B. babe sicb selbst mit dem sterbenden ^- I'echter gemeint. Aber die Schilderung ist objektiv und wenn er dabei einen Nebengedanken an sich, hatte, so woUte er denselben nicht zur Geltung bringen; 138, 1 (the seal is set) erklart er, ntmmehr von seinen personlichen Angelegenheiten schweigen zu woUen. 142, 1. Ruckkehr zur Wirklichkelt und zur Gegenwart. — her, 62, 7. — breathed schnob. — ways die Gange im Zuschanerraum. - 4 ff. 'dashing or winding' ist reihenweise zu beziehn auf roar'd or murmur'd 3; ebenso hernach blame or praise auf death or life. III 38, 1. — Ffir its torrent gentigte it, namlich ifie mountain stream. Urn die Tautologie zn verstecken gebe man torrent etwa durch ,Flufsbett'. - 5. lit. Ausg. haben millions', auch HI. 22* 340 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 143. A ruin — yet what rnin! from its mass Tyalls, palaces, half-cities, have been rear'd; Yet oft the enormous skeleton ye pass. And marvel where the spoil could have appear'd. Hath it indeed been plunder'd, or but clear'd? Alas! developed, opens the decay. When the colossal fabric's form is near'd: It will not bear the brightness of the day, Which streams too much on all years, man, have reft away. 144. But when the rising moon begins to climb Its topmost arch, and gently pauses there; When the stars twinkle through the loops of time, And the low night-breeze waves along the air The garland-forest, which the gray walls wear, 143, 2. Papst Paul IL baute von den Steinen des Kolosseums einen Teil des Palastes Ton S. Marco zu Venedig; auch zum Palast Famese und zu dem der Cancellaria dienten die Steine. V. n 183. Half-cities, rhetorische Steigerang. - 3. Mit^ass ist ein fluchtiges, in einigem Abstaude stattfindendes Vorubergehn gemeint: als Passant kam man so manchmal am Kolosseum Torbei und nahm nichts von Verfall wahr. 4f. have appear'd = appear, 125, 3. — or hut oder blofs. - 6. developed sobald das Kolosseum sich dem nahe kommenden Betrachter 7 genauer enthullt, nicht: sobald die helle Sonne (33, 1) es entschleiert. Hit decay ist developed schwerlich zu verbinden; es ist so gesagt, als vrenn statt ,zeigt sich der Verfall' folgte: zeigt sich das Kolosseum verfallen. Vgl. 1 86, 8f. - 7. wenn man dem Gebaude sich nahert. 144, 1, Der Dichter scheint seinen Standpunkt innerhalb des Kolos- seums zu nehmen. Sonst konnte er die Arena 142, 8 nicht ■wahrnehmen; auch das garland-forest 5 pafst besser fur diesen Stand. — Vom Mondschein im Kolosseum war schon St. 128 die Rede — vielleicht eine Spur, dafs die achtzehn Stanzen, denen sich der Titel: Gedanken im Kolosseum, geben liefse, nicht aus einem Gusse entstanden sind. 2 f. its, des Kolosseums. Ware der Gang des Mondes iuu Firma- mente gemeint, so wiirde es her beifsen. Auch Z. 3 wird die Stellung der Sterne in Bezug gesetzt zu den Spalten und Liicken {loops = loop-holes), die die Zeit gerissen hat. - 4. low, sofem der Nachthauch in den Bau hineinstreicht. — waves schnttelt. Objekt ist forest 5. Vgl. Ill 27, 1. CANTO IV. 341 Like laurels on the bald first Caesar's head; When the light shines serene but doth not glare, Then in this magic circle raise the dead: Heroes have trod this spot — 't is on their dust ye tread. 145. "While stands the Coliseum, Eome shall stand; "When falls the Coliseum, Eome shall fall; "And when Rome falls — the World." From our own land Thus spake the pilgrims o'er this mighty wall In Saxon times, which we are wont to call Ancient; and these three mortal things are still On their foundations, and unalter'd all; Eome and her Euin past Redemption's skill, The World, the same wide den — of thieves, or what ye wiU. 146. Simple, erect, severe, austere, sublime — Shrine of all saints and temple of all gods, 144, 6. Dem Julius Caesar wurde bewilUgt einen Lorbeerkranz zu tra^en. Er trag ihn auch, so seine Glatze Terbergend. Sueton 45. - 8. raise. Zusammenhang: die Tagesbelle vertragt die Ruine nicht (143, 8), aber wenn Mond und Sterne scheinen und der Kachthaucb weht, daun (ist die recbte Stunde fiir das Eo- losseum und) lasse man die Toten erscheinen, auf deren Staub man (j/e) bier tritt (wie denn der Dichter St. 140 f. den toten Fechter batte erscbeinen lassen). Man sagt to raise a spirit. Nach anderer Erkl. ware raise = rise, Ygl. I 28, 3, wofur aber, wie Fw. bemerkt, ein Belep fehlt. - 9. Die drei SchluTszeilen slnd mufsig. Ill 88, 6. 145, 4, Dieser in den Fragmenten des Beda Venerabilis (t 735) auf- bebaltene Spruch, wurde, wie Gibbon (C. 71 N. 52) meint, dem Beda von angelsachsiscben Pilgem mitgeteilt, indem Beda selbst wobl nie den Eontinent gesebn bat. - 5. Die Saxon times schliefsen mit der Schlacbt bei Hastings 14. Okt. 1066. 8. Denn freilich auf einen scblagbaft erfolgenden Fall, nicbt aber auf den allmahlichen Verfall schien jener Spruch gereohnet zu baben. — Die Alliteration des r ist von 'Wirkujag; vgl. Ill 43, 1. 146, 1. Nacbdem B. im Vorigen geredet hat wie ein gewohnlicher Mensch, wendet er sich wieder zur Rbetorik, und zwar um das Pantheon zu beschreiben. - 2. Mit temple of all gods wird der Wortsinn von Pantheon an- 342 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Trom Jove to Jesus — spared and blest by time; Looking tranquillity, while falls or nods Arch, empire, each thing round thee, and man plods His way through thorns to ashes — glorious dome! Shalt thou not last? Time's scythe and tyrant's rods Shiver upon thee — sanctuary and home Of art and piety — Pantheon! — pride of Kome! 147. Relic of nobler days, and noblest arts! Despoil'd yet perfect, with thy circle spreads A holiness appealing to all hearts — To art a model; and to him who treads Rome for the sake of ages. Glory sheds Her light through thy sole aperture; to those Who worship, here are altars for their beads; And they who feel for genius may repose Their eyes on honour'd forms, whose busts around them close. gegeben. Vgl. F. 432 Anm. Es ist dies als eine Approche anzusehn. Der Name selbst folgt erst Z. 9. Vgl. 96, 8. 146, 3f. Das Pantheon war zuerst dem Jupiter Ultor geweiht, unter Augustus; 608 wandelte Bonifacius IV. es in in eine Kirche um (S. Maria ad Martyres). — spared - -. In der N. ■wird bemerkt, dafs das Pantheon zwar seiner erzenen Omamente beraubt worden sei, auch sonst gelitten habe, dennoch aber eine bessere Erhaitung zeige als irgend ein Denkmal des- selben Zeitalters. — nods nickt, d. h. zu fallen droht. • 8 f. Es wird sanetuari/ of art und home of piety gemeint sein. — piety, mit bezug auf die 147, 9 erwahnten Busten. 147, 1. nobler - - noblest. B. liebt die Zusammenstellung der Kom- parationsformen. Belege bes. in C. I und IV. 4fi. to him who, dann to those mho, endlich they who. Streben nach mannigfaltigem Ausdruok. 5 f. Das Pantheon besteht aus einer Vorhalle und dem eigent- lichen Tempel, der Rotunde, die eine Halbkugel bildet und durch eine einzige runde Offnung \on 27 FuTs im Durch- messer sehr gunstig von oben erhellt wird. V. II 320. Hierin liegt das Antike des Baus. So heiTst es denn hier, dafs die gloriose Vorzeit (Glory) des alten Rom dem Anti- quar herabstrahle aus jener Kuppeloffnung. - 7. beads Rosenkranze, d. i. Gebete. 9. busts, z. B. die Busten Rafaels, Hannibal Caraccis imd an- derer hier Begrabener. — around them close um sie (die Verehrer des Genius) her einen Kreis bilden, eig. sich zu- sammenschliefsen. CANTO IV. 343 148. ' There is a dungeon, in whose dim drear light What do I gaze on? Nothing: Look again! Two forms are slowly shadow'd on my sight — Two insnlated phantoms of the brain: It is not so; I see them full and plain — An old man, and a female yonng and fair, Fresh as a nui'sing mother, in whose vein The blood is nectar: — but what doth she there, With her unmantled neck, and bosom white and bare? 149. Pull swells the deep pure fountaiu of young life. Where on the heart and from the heart we took Oui' first and sweetest nurture, when the wife. Blest into mother, in the innocent look. Or even the piping cry of lips that brook No pain and small suspense, a joy perceives Man knows not, when from out its cradled nook 148, 1 ff. Die Kirche S. Niccolo in Carcere fuhrt ihren Nameu von dem altrom. Gefangnisse, welches hier vormals statt der Eirche stand. In diesem Gefangnisse soil eine Toohter ihren Vater (oder naeh anderer Version, ihre Mutter) eine Zeit lang mit der Milch ibrer eigenen Brust emahrt haben weil sie ihm keine Speisen bringen durfte. V. II 593. Plin. VII 36. — B. veriafst also, hier noch mehr als 140, 1, den Standpunkt des Beschreibers; das GeSingnis welches einst an diesem Orte stand, steht vor seinen Augen {there is), und was sich viele Jahrhunderte fruber -voUzogen, das sieht er in der Gegenwart sicb yoUziehu (2 gage 1, I see 5). 2 f. Anfangs unterscheidet er nicbfs m dem Dankel des Kerkers 1. Dann gewohnt sich das Auge an das Dunkel und erkennt Gestalten. - 4 f. insulated insularisch, einzeln und haltlos yerstreut. Die An- schauung gewinnt mehr und mehr Konsistenz. - 9. Die Antwort auf diese Frage ist, dafs hier nicht, wie man erwarten konnte, ein Saugling genahrt werde (St. 149), son- dem dafs eine Tochter den verschmachteten Vater nahre (St. 150). 149, 4. hlest into mother begnadet zur Mutterwurde, durch Gottes Gnte und Gnade Mutter geworden. 135, 8f. 7. cradled nook gewiegter oder znr Wiege gestalteter Schlupf- winkel, Wiegeneckchen; oder durch Umkehrung, II 45, 8, bergende Wiege. 344 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. She sees her little bud put forth its leaves — What may the fruit be yet? — I know not — Cain was Eve's. 150. But here youth offers to old age the food, The milk of his own gift: — it is her sire To whom she renders back the debt of blood Bom with her birth. No; he shall not expire While in those warm and lovely veins the fire Of health and holy feeling can provide Great Nature's Nile, whose deep stream rises higher Than Egypt's river: from that gentle side Drink, drink and live, oldman! Heaven'srealmholds no such tide. 151. The starry fable of the milky way Has not thy story's purity; it is A constellation of a sweeter ray, And sacred Nature triumphs more in this 149, 9. was mag noch {yet) daraus einmal werden? welches Fruchtchen? Bel einem so eilfertigen Reimer wie B. mag man den dritten Reim anklagen wegen dieses Schlusses, nooh mehr aber die Sucht anziehend und neu zu sein, vomamlich auch raketenhaft 7,u verschwinden — ware es auch auf Kosten der Achtvmg, die wir unseren besseren Gefuhlen schuldig sind. So ist 145, 9 eben durch die Plattheit wirtsam. 150, 2. of his own gift. Der Vater hat ihr das Leben , also auch die Milch ihres Busens gegeben und die Tochter giebt ihm nun, was sie empfangen, ihre Milch und, mit dieser, Leben. 3 f. das mit ihrer Geburt geborene Blut, d. i. ihr Blut, hat sie dem zu danken (debt) der ihr Vater ist; sie giebt es ihm, als Milch, zuruck. 6f. and {of) holy feeling. — provide. Subj. ist fire, Objekt Nile: so lange ihre Gesundheit und ihre Pietat die Lebens- ader {Nile) der erhabenen Natur bieten konnen. 7. higher reicher, machtiger. 8 f. Egypt's river , um nicht Nile zu wiederholen. — from, - - aus der Liebesfalle ihres Busens ; gentle, auf Pietat zu beziehn, 116, 5. 9. Die Schlursworte werden in der folgenden Stanze ausgefuhrt. 151, 1. Als Juno dem kleinen Herkules ihre Brust reichte, sog dieser so heftig, dafs sie ihn abnehmen mufste; nun stromte die Milch aus und diese gottliohen Tropfen erschufen die Milch- strafse am Himmel. CANTO IV. 345 Eeverse of her decree, thaa in the abyss Where sparkle distant worlds: — Oh, holiest nurse! No drop of that clear stream its way shall miss To thy sire's heart, replenishing its source "With life, as our freed souls rejoin the universe. 152. Turn to the mole which Hadrian rear'd on high, Imperial mimic of old Egypt's piles. Colossal copyist of deformity, Whose travell'd phantasy from the far Nile's Enormous model, doom'd the artist's toils To build for giants, and for his vain earth. His shrunken ashes, raise this dome: How smiles 151, 5 f. than - - als in den schimmernden Stembildem der Milch- strafse und ihrer geglaubteu Entstebung. — abyss der un- «nd)iche Raum. 8. its.source = the source of that dear stream 7, d. h. den Vater. - 9. rejoin the universe = rejoin theirs, their source. Die Seele stammt aus dem All und kehrt, nachdem sie yom Leibe be- freit ist, wieder in das All zuruck, erfuUt mithin das All mit sich, mit ihrem Leben. Ebenso hat, jener Legende nach, die Tochter den Vater mit sich, mit ihrer Milch erfilllt. Ist spitzfindig und matt. 152, 1. Das Mausoleum Hadrians, jetzt die Engelsburg von dem Erz- engel Michael auf der Spitze. — Das engl. Wort mole hat sonst andern Sinn; in dieser Anwendung ist es iinabhangig aus dem lat. moles berabergenommen, indem das Mausoleum auch ,der Massenbau (moles) des Hadrian' genannt wurde. Die von W. S. angegebene Bed. among the Eomans a mauso- leum of massy structure gilt nur von der Engelsburg. — rear'd on high emporgetiirmt hat, wie III 51, 3 heap'd on high haufte (hoch) auf. ,Auf einer Hohe' steht das Mausoleum nicht, sondern im Campus Vaticanus an einer Uferstelle des Tiberstroms, bis zu der weder der Mons Vaticanus noch der Janiculus reicht. 2 f. imperial mimic, II 45, 8. — colossal copyist in kolossaler Weise kopierend, wie wir Jemanden der gut ficht, einen guten Fechter nennen. — Ausg. 873 hat kein (,) nach deformity. - 4 £f. traveWd durch Reisen beeinflufst, anger^. — Man verbinde nicht travell'd from (ausgehend von), sondem to build from: den geplagten Arcbitekten verurteilte zu bauen nach dem ungefugen Vorbild am femen Nil. — Hhe artisVs toiW zu vgl. lat. virtus Catonis = Cato virtute prseditus. — Hadrian woUte durch das Mausoleum alles ubertreffen, was er in Agyp- ten, Griechenland und Italien geseben hatte. F. 440. - 6 f. for his - - fur sein Haufchen Asche. 346 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. The gazer's eye with philosophic mirth, To view the huge design which sprung from such a birth t 153. But lo! the dome — the vast and wondrous dome, To which Diana's marvel was a cell — Christ's mighty shrine above his martyr's tomb! I have beheld the Ephesian's miracle; — Its columns strew the wilderness, and dwell 152, 9. design der entworfene Bauplan. 153, 1. Die Peterskirche. - 2. marvel und miracle 4, weil der Tempel der Artemis voa Ephesos zu den sieben Wundem der Welt gehorte. — Dafs derselbe sich im Vergleich mit der Peterskirche ausge- nommen hatte wie die bescheidene Zelle eines Monchs, ist nicht wahr. Nach Plin. H. N. XXXVI 21 war er 425 FnTs lang, 220 F. breit und hatte 127 Saulen, eine jede 60 P. hoch. Dieselbe Hohe giebt Hobliouse 321 den Saulen des Olympieion zu Athen und dafs diese dem Beschauer impo- nieren, wissen alle die Athen gesehen haben. Die Dimensionen der Peterskirche sind allerdings noch grofser, ihre ganze Lange z. B., betragt 622 Fufs. F. 457. Die des Kolner Doms ist nur 511 F. 3. Die Kirche steht auf der Martyrerstatte des Apostels im Circus Neronianus. Dorthin wurden aus den Katakomben die Gebeine des Petrus geschafft, als Konstantin die alte Peterskirche erbauen liefs. Am selben Orte befindet sich die jetzige Peterskirche (Qrundstcinlegung 18. April 1506). F, 456. 4f. Am 13. Marz 1810 verliefsen B. und Hobhouse Smyrna, um einen Abstecher nach den Ruinen von Ephesos zu machen. H. 646. Ihr Aufenthalt in der Ruinen-Gegend (bei Aiasuluk) war von kurzer Dauer; zwei Nachte scheinen sich zu ergeben. Was sie sahen war eine Wustenei von Trummem, deren Zu- gehorigkeit zum Artemistempel zweifelhaft blieb. Mit Unrecht spricht B. so, als wenn ihn der Anblick der Trummer zu einem Drteil berechtige. In Wahrheit befriedigt er nur sein Gelviste, bei dem Vielen und Grofsen was er auf Reisen gesehn, selbstgefailig zu verweilen. - 5 f. Man nehme strew und dwell als verba finita, nicht als Infini- tive abhangig von I have beheld. Sie sahen dort allerdings Saulen, aber von wilden Tieren zeigte sich ihnen nichts. Man hatte ihnen erzahlt, in den Bergen dort gebe es Schakals und sie wurden sie heulen horeii. Funf Stunden hinter Smyrna, als es scbon dankelte, kamen sie in eine Sumpfebene. Da- selbst horten sie ein lautes, sonderbares Gerausch. Anfangs meinten sie es waren die Schakals, uberzeugten sich aber spater, dafs das Gerausch von Froschen herruhre. So be- CANTO IV. 347 The hyaena and the jackal in their shade; I have beheld Sophia's bright roofs swell Their glittering mass i' the sun, and have survey'd Its sanctuary the while the usurping Moslem pray'd; 154. But thou, of temples old, or altars new, Standest alone, with nothing like to thee — Worthiest of God, the holy and the true. Since Zion's desolation, when that He Forsook his former city, what could be, Of earthly structures, in his honour piled. Of a sublimer aspect? Majesty, Power, Glory, Strength, and Beauty all are aisled In this eternal ark of worship undeliled. richtet H. Was B. angeht, so ist er bei der Meinung dort Schakals gehort zu haben, geblieben, wie D. J. IX 27, 2 (D) entnehmen lafst. 163, 7f. Hagia Sophia, II 79, 3. — swell, um das Rundliche der Kuppeln zu bezeichnen. Die Hauptkuppel ist umgeben von mehreren geringerenKonTexitaten, daher Gautier Constantinople 272 die Hagia Sophia mit der Markuskirche in Venedig ver- gleicht, die sich indes weit zierlicher darstellt als die sciiwer- fallige, duTch Anbauten verunstaltete Hagia Sophia [mass 8). — 'glittering' sollte nach mass stehn. Vgl. II 42, 9. - 9. the while - -. Damit will B. sich ruhmen. Er hatte sich fur die Moscheen einen Firman verschafft (Letter XLV bei M.) Die naheren Umstande unter denen Hagia Sophia besehn wurde, tragen fur den Zweck der Stanze (Vergleichung der Peterskirche mit verwandten Bauwerken) gar nichts aus. Gbenso zwecklos vorber die Erwahnung der Hyanen und Schakals bei Ephesos. Man sieht, B. kommt ins Reden. 154, 1 f. du stehst einzig da unter {of) den alten Tempein oder neuen Weihstatten {cutars, womit christliche Kirchen gemeint sind). - 3f. Klingt sehr christlich. B. war inzwischen milder und reifer geworden und die feierliche Schonheit des katholischen Gottes- dienstes in Italien uberwSltigte ihn. Vgl. Ill 91, 7. — since--. Justinian sagte von seiner Sophienkirche , er habe durch diesen Ban den Salomon besiegt. — when that, ob- sol. D. - 8. all are aisled alles ist (II 85, 9) emporgebaut. - 9. arh Lade im AUerheiligsten, welche die Tafeln des von Gott mit den Israeliten geschlossenen Bundes enthielt. Ist mit be- zug auf Z. 4f. gesagt: Zion ist zerstort, Salomons Tempel, die Bundeslade und was sonst an heiliger Statte bewahrt wurde, vernichtet; aber eine fur alle Ewigkeit stehende Bundes- 348 CHILDK HAROLD'S PILGRIMAGE. 155. Enter: its grandeur overwhelms thee not; And why? it is not lessen'd; but thy mind, Expanded by the genius of the spot, Has grown colossal, and can only find A fit abode wherein appear enshrined Thy hopes of immortality; and thou Shalt one day, if found worthy, so defined, See thy Grod face to face, as thou dost now His Holy of Holies, nor be blasted by his brow. 156. Thou movest, but increasing with the advance. Like climbing some great Alp, which still doth rise, Deceived by its gigantic elegance ; Vastness which grows, but grows to harmonise — All musical in its immensities; Eich marbles, richer painting — shrines where flame The lamps of gold — and haughty dome which vies lade makellosen Gottesdienstes {undejiled zu worship) befisdet sich zu Rom, die PeteTskirche. (Es kdnnte auffallea, daTs die Peterskircbe Z. 4 mit dem judischen Tempel und Z. 9 mit einem Gei-ate des jud. Tempels zusammengestelU wird. Aber since Zion's desolation ist, formell wenigstens, nicht gesagt um zu vergleichen.) 155, 1. enter, Imperativ anstatt eines Konditionalsatzes. I 88, 2. - 5. enshrined sicher verwahrt an heiliger Statte, wie man Klei- nodien in eine Kirche stiftet. 6. and, bestatigend: und deine EofEhung wird nicht tauschen. 7. so defined so umschrankt, in solchen Schranken wie sie die Dmrisse dieser Kirche gewahren, wird Gott sich dir zeigen. Also defined zu dem folgenden Akkusativ thy God 8, nicht zum Nominativ thou 6. — III 91 sprach B. ganz anders. - 9. Holy - - Allerheiligstes, fr. le saint des saints. 156, 1. increasing iudem du zunimmst, d. h. indem deine Wahr- nehmung wachst, dein Auge immer mehr fafst. So ward vorher gesagt <% mind has grown colossal 155, 4 und her- nach growing with its growth 158, 8. 2f. like climbing wie wenn du erklommest. — deceived und an- fangs dich hattest tauschen lassen. 4fF. Strukturlos, 124, 2. 5. musical = harmonical, was wegen der vorangegangenen harmonise vermieden ward. - 7 if. and (the) haughty dome. — Die Kuppel der Peterskircbe ist eine grofsere Rotunde als das Pantheon und steht nicht wie CANTO IV. 349 In air -with Earth's chief structures, though their frame Sits on the flrm-set ground — and this the clouds must claim. 157. Thou seest not all; but piecemeal thou must break, To separate contemplation, the great whole; And as the ocean many bays will make That ask the eye — so here condense thy soul To more immediate objects, and control Thy thoughts until thy mind hath got by heart Its eloquent proportions, and unroll In mighty graduations, part by part. The glory which at once upon thee did not dart, 158. Not by its fault — but thine: Our outward sense Is but of gradual grasp — and as it is That what we have of feeling most Intense Outstrips our faint expression; even so this Outshining and o'erwhelming edifice Fools our fond gaze, and greatest of the great Defies at first our Nature's littleness, Till, growing with its growth, we thus dilate Our spirits to the size of that they contemplate. dieses fest auf ebener Erde, sondern auf den auch erst bau- kuDstlich errichteten hoben Mauern der Eircbe scbwebt sie gleicbsam in der Luft V. 88. 157, 4f. that ash the eye die den Anspruch erbeben, dafs dtt (auf jede einzelne der Buchten) hinblickest. — condense - vereine samtliche Krafte deiner Wabrnehmung und richte sie auf Gegenstande die du ohne weiteres (ohne Kombination) ver- steben kannst, auf die leichter zu fassenden Einzelheiten. 5 £f. and control - - sei sorgfaltig und behutsam bei diesem deinem Studium, bis du alles inne hast. — eloquent, 68, 4. 158, 1. its fault, 77, 2. - 2fr. as it is that- wie es der Fall ist, eintreten kann, dafs -, so (even so this - 4). - 4. outstrips-- unser Gefubl uberbolt den Ausdnick, der Aus- drnck bleibt weit zuruck binter dem was wir gem ausdrucken mochten. - 6. fools - - spieTt unserm einfaltigen Auge einen Possen. — and {this edifice being the) greatest of the great und da es das allergrofste ist. I 33, 9. - 7. Glaublicher als das 155, 1 Behauptete. 350 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 159. Then pause, and be enlighten'd; there is more In such a survey than the sating gaze Of wonder pleased, or awe which would adore The worship of the place, or the mere praise Of art and its great masters, who could raise What former time, nor skill, nor thought could plan; The fountain of sublimity displays Its depth, and thence may draw the mind of man Its golden sands, and learn what great conceptions can. 160. Or, turning to the Vatican, go see Laocoon's torture dignifying pain — A father's love and mortal's agony With an immortal's patience blending: Vain The struggle; vain, against the coiling strain 159, 2f. the sating-, Abundanz, da ein bewunderndes Hinscbauen wulches sich sattigt und eine schauende Bewanderung welche sich befriedigt, auf dasselbe hinanskomiot. Etwa ,eines be- friedigten Bewunderers Hinblick der ihn sattigt'. - 4. 'worship' konkret, was hier zu verehren ist, ,das Heilige', die Heiligtumer, Reliquien, 153, 3. - 5. its great masters die grofsen Meister, welche im 16. Jh. durcb diesen Bau alles Fruhere, selbst das Altertura {former time 6) ubertrafen. Bramante, den man als den Erbauer be- trachten kann, fiihrt den Reigen der verschiedenen Baumeister dieser Kirche; die Ktippel ward nach Michel Angelos Plan aufgefijhrt. - 7 S. Die Stanze besagt also , dafs die Peterskirche nicht dazu da sei um die Neugier zu befriedigen oder urn die Reliquien zu verehren oder um sie grofser zu finden als die entsprechen- den Bauten der Vorzeit, sondern emstlich studievt sein woUe. 9. can leisten konnen, eine ungew. Anwendung des Wortes can. Fw. 160, 1. Die Gruppe des Laokoon. Virgil Aen. II 201. — go see. Der reine Infinitiv, im allgem. bei Intransitiven nicht mehr gebrauchlich, wird doch bei go noch angetroffen; Mn. II 2, 16. Die Interpunktion von I 87, 2 go, read ergiebt zwei Im- perative. 2. Bine Marter die ihre Pein wurdig darstellt, ist eine die ,sich' wurdig darstellt; das Pronomen ist ersetzt durch pain. - 4. patience. Auch Winkelmann findet in dem Laokoon neben dem hochsten Schmerz das Streben die bewufste Geistesstarke gegen diesen Schmerz zu sammeln. V. II 133. - 5. the coiling strain das schnurende Anziehn, Anstraffen. CANTO IV. 351 And gripe, and deepening of the dragon's grasp, The old man's clench; the long envenom'd chain Rivets the living links, — the enormous asp Enforces pang on pang, and stifles gasp on gasp. 161. Or viev? the Lord of the nnemng how, The God of life, and poesy, and light — The Sun in human limbs array'd, and brow All radiant from his triumph in the fight, The shaft hath just been shot — the arrow bright With an immortal's vengeance; in his eye And nostril beautiful disdain, and might And majesty, flash their full lightnings by. Developing in that one glance the Deity. 162. But in his delicate form — a dream of Love, Shaped by some solitary nymph, whose breast Long'd for a deathless lover from above, And madden'd in that vision — are exprest 160, 6. deepening immer tieferes Eindringen, wie ein Tau einschneidet. - 7f. the- clench das Ballen der Faust ^ die geballte Faust. — the long - - die lange, von dem giftigen Gewurm gebildete Kette nietet ihre Ringe fest, prefst sie ins Fleisch. - 8f. die Riesennatter thut ihren Opfern Laid auf Leid an und erstickt nach und narh ihre Seufzer. 161, 1. Der ApoU von Belvedere. - 3. tlie Sun, der Qott, Helios. - 4 f. ApoUo hat den Python, wider welchen er seinen Bogen zuerst gebraucht, verfolgt. Winkelm. 5. the arrow bright. Es blinkt die Spitze dieses Pfeiles. - 9. Bei glance (Blick) ist von dem vorher Gesagten blofs eye 6 berucksichtigt. 124, 8. 162, 1 ff. but • - are aber (bei aller Kraftfulle, 161, 4 ff., die die Statue zeigt) ist doch -. — a dream - -. Sein Auge ist vol! Sufsig- keit wie unter den Uusen die ihn zu umarmen suchen. Winkelm. Vgl. 116, 5. - 4f. are exprest all (thtngs). Es ist also all (deutsch: alles) als Plural behandelt, obwohi bier nicht, wie anderswo, mehrere Substantiva vorangehn. Der vorschwebende Plural macht sich aucb noch in each conception 7 und they 9 fuhlbar. Bei der Entfemtheit von Z. 7 kann vom Leser nicht verlangt werden, dafs er erganze : are exprest all conceptions. 154, 8. 352 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. All that ideal beauty ever bless'd The mind with in its most unearthly mood, When each conception was a heavenly guest — A ray of immortality — and stood, Starlike, around, until they gather'd to a god! 163. And if it be Prometheus stole from Heaven The fire which we endure, it was repaid By him to whom the energy was given Which this poetic marble hath array'd With an eternal glory — which, if made By human hands, is not of human thought; And Time himself hath hallow'd it, nor laid One riaglet in the dust — nor hath it caught A tinge of years, but breathes the flame with which 't was wrought. 164. But where is he, the Pilgrim of my song. 162, 5. ideal beauty. Keine Adem und Sehnen erhitzen nnd regen diesen Korper. Winkelm. 8 f. Das (,) nach stood fehlt in Ausg. 873. — gather'd - -. Ahn- lich 39, 8 f. — they, als wenn Z. 7 each ray = rays voran- ginge. 163, 1 ff. wemi Prometheus seinem Thon den Lebensfunken gab, dafs es Henschen wurden und diesen Funken vom Himmel stabl, so ■wufste hier die Kunstlerhand ihrerseits etwas Himmlisches dem irdischen Stein einzuflofsen und zalilte so den Gottem den entwandten Funken zurack. — B. folgt der Version, nach welcher nicht eine Gottheit, sondem Prometheus selbst den von ihm aus Thon gebildeten Leib des Mensclien mit dem himmlischen Feuer beseelt hat. — if it he (that), I 54, 1, verstarktes ,wenn', also: wenn es wlrklich der Fall gewesen ist ; vielleicht ist es Fabel. - 2. we endure, d. h. wir zu unserer Pein in uns tragen. Aufserung eines Unzufriedenen , dem das Leben als eine Qual, als ein Prozefs der Verbrennung durch inneres Feuer (die Seele) erscheint. - 5 ff. which, marble. — hallow'd gescheut, respektiert, unangetastet gelassen. - 8. ringlet. Winkelmann yergleicht das weiche Haar des Gottes dem zarten und iiussigen Schlingen der Weinrebe. - 9. Mit 163, 9 bricht der Zusammenbang ab. Es wird zu einem ganz abliegenden Thema ubergegangen. CANTO IV. 353 The being who upheld it through the past? Methinks he cometh late and tarries long. He is no more — these breathings are his last; His wanderings done, his visions ebbing fast, And he himself as nothing: — if he was Aught but a phantasy, and could be class'd With forms which live and suffer — let that pass — His shadow fades away into Destruction's mass, 165. Which gathers shadow, substance, life, and all That we inherit in its mortal shroud, And spreads the dim and universal pall Through which all things grow phantoms; and the cloud Between us sinks and all which ever glow'd. Till Glory's self is twilight, and displays A melancholy halo scarce allow'd 164, 2. who upheld it die Figur welche bisher Tragerin meines Gedichtes war. 3. Bisher kam die Titelfigur nicht vor in C. IV. 5f. Aus Z. 4 are erganze man: {are) done, (are) ebbing, (is) as nothing , obwohl auch absolute Partlzipien: indem seine Wanderungen beendet sind - -, ihren Sinn batten. - 6 if. as nothing ist wie ein Nichts anzusehn, namlich vom Leser. — if he was -. Dies, tim dem Publikum eine Kon- zession zu machen; man hatte langst durchschaut, daTs der Ritter und Pilger Harold weiter nicbts sei als des Dicbters Scbatten, eine Null der er sich als Eins vorsetzte. — let - - das mag auf sich berubn, als von einer abgetbanen, nicht mehr interessierenden Sache. 133, 9. - 9. Die uberMssige Todesanzeige des Bitters Harold 4 bat an- scheinend den Zweck die nunmehr folgende allgemeine Be- trachtung uber Tod und Verganglichkeit anzuschlie&en. Aber nicht blofs die Todesanzeige, sondern aucb die allgemeine Betrachtung ist Folie; was B. eigentlich bezweckt, ist die Ankniipfung des Tbrenos auf den Tod der Prinzefs Charlotte St. 167 if., s. Einl. XXIV 2. — DestructiorCs mass die Masse des Zerstorten, 46, 5. Hernach wird so fortgefahren als ware De- struction (die personliche Macht der Zerstorung) vorangegangen. 165, 1. 'which' gehort zu dem Komplex Destruction's mass. 2. was wir mit unserm Korper {its, life's) uberkommen. Mit Unrecht scblagt ein Erklarer vor gathers in its - zu verbinden. 3. Bei spreads - - ist mass vergessen ; die das Bahrtucb fiber alle Wesen binbreitende Macht ist die Zerstorung, Destruc- tion, Tod und Vergang; s. vorhin. 4ff. Mit and beginnt ein selbstandiger Satz. Die Metaphor ist Byron, Childe Harold. 23 354 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. To hover on the verge of darkness; rays Sadder than saddest night, for they distract the gaze, 166. And send us prying into the abyss, To gather what we shall be when the frame Shall be resolved to something less than this Its wretched essence; and to dream of fame, And wipe the dust from off the idle name We never more shall hear, — but never more. Oh, happier thought! can we be made the same: It is enough in sooth that once we bore These fardels of the heart — the heart whose sweat was gore. hergenommen von der Sonne, die dem Horizont nahe, also dem Betrachter gegeniibersteht. — the cloud, nicht a cloud, well, was mit der Wolke gemeint ist, ganz unyermeidlich und notwendig ist, die Auflosung alles Irdischen, der Tod. — glow'd lebenvoU gluhte und leuchtete; vgl. 75, 9. — Glory's self die Ruhmessonne selbst. — Subjekt von displays ist Glory's self: die Glorie ist dammerig geworden und verbreitet nur mehr einen wehmutigen Schimmer. — Sinn: wir haben hienieden gerade Licht genug um zu sehn, wie es uns der- mal einst ergehen wird; III 108, 7. 165, 9. distract -verstoren, verwirren. I 76, 8; IV 72, 6. 166, 1 f. and {they, the rays 165, 8) send us - - xmi. die sohwachen Lichtstrahlen lassen uns, indem wir hineinschauen in den Ab- frund , ' Schlusse ziehn - -, eig. gewahren , ermoglichen ims chliisse zu ziehn. Die Konstr. wie in dem Volksliede: {God) send him • long to reign over us Gott gewahre es ihm, daft er - -. Man hat hier prying = to pry, abhangig machen wollen von send. Dann ware prying Gerundium. Aber statt us prying hatte es our prying heifsen miissen, Mn. II 2, 80. 4. and {they send us) to dream -- und lassen uns von Nach- ruhm traumen und unsern lieben Namen saubern, dafs er in den Augen der Epigonen prange — wie thoricht, da wir unsererseits ja doch niemals wieder den Namen zu horen bekommen. Der Blick jenseit des Qrabes 1 lehvt uns, dafs es keine Hoifnung dort fur uns giebt, so dafs wir, um eine Art von (Jnsterblichkeit zu relten, bestrebt sind uns wenigstens einen glanzenden Namen bei der Nachwelt zu verschaffen. 7. Der Komparativ bezieht sich zuruck auf we never more shall hear. Vgl. 85, 9. - 8 f. it is - -, vgl. II 4, 2. — bore • -. Hamlet III 1 fardels bear Lasten tragen (vom muhseligen Erdenleben). CANTO IV. 355 167. Harkl forth from the abyss a voice proceeds, A long low distant murmur of dread sound, Such as arises when a nation bleeds With some deep and immedicable wound; Through storm and darkness yawns the rending ground, The gulf is thick with phantoms, but the chief Seems royal still, though with her head discrown'd, And pale, but lovely, with maternal grief She clasps a babe, to whom her breast yields no relief. 1€7, 1. 'Aort' sagt der Diohter. Sich und seinen Lesem soheint er den 166, 1 bezeicbneten Standpunkt zu geben, sie schauen aus den 'Wohnimgen des Lebens hinab in das Totenreich (abyss), aus welchem (forth from) eine Wehklage an ihr Ohr driugt. Diejenig-en welche sie erheben, sind also Tote. 2 if. was aus dem Totenreicbe herauMnt, hort sicb an wie die Wehklage eines trauernden Volkes. Dafs die Wehklagenden Tote eines bestimmten Volkes und zwar des engliscben sind, wird nicht ausgesproehen, aber die Leser, wenn sie merkten, dafs Yon dem Tode der Prinzefs Charlotte die Rede sein soUte, mochten es sich so denken. In Wahrheit nun trauerten die lebenden Englander; dies wird vorlaufig ignoriert, spater aber, 172, 6f., mit aller Starke gesagt. B. lafst seine Gegen- stande im Anfange der DarstelluDg oft nur darchschimraern, um sie stufenweise zur ToUen Klarheit zu bringen. Von dieser Methode der Entschleierung war oben I 68, 4 III 77, 1 IV 146, 2 die Rede. - 5ff. Eine Vorstellung als wenn es der jungste Tag ware. Man bemerke, dafs die Wehklage gebort wird, ehe die Tote und ihr Totengefolge zum Vorschein kommen und dafs, obwobl der Einblick in die Tiefe ohne weiteres gestattet war (166, 1), der Erdboden erst zerreifsen mufs, um der Toten ansichtig zu werden. B. lafst die Wehklage erschallen, ehe die Toten auf der Bnhne sind, weil er erst einen annahemden Wink geben, danach an den Gegenstand selbst herantreten will. So sind denn die Toten vorlaufig noch gar nicht da und es bedarf einer besonderen Maschinerie (the rending ground) um sie vor die Augen zu bringen. Die Entschleierungsmethode hat dem AnschauUchen der Darstellung geschadet; Homers Nekyia ist viel klarer. - eff, Die Prinzefs Charlotte (the chief), geb. 7. Januar 1796, t 6. Nov. 1817, Toohter des Regenten Georg, der als Konig Georg IV. von 1820 — 30 regiert bat,- und Gemahlin Leopolds von Sachsen-Koburg, spateren Konigs der Belgier, gebar einen toten Enaben und starb. Sie hatte zum Throne gelan- gen konnen und ihr Sohn ebenfalls. — Da am 17. Sept. 1817 150 Stanzen von C. IV fertig waren, so gebort der Threnos St. 167—172 nebst den Stanzen 164—172, mittelst deren er eingefngt ist, zu den letzten Zusatzen. Vgl. Einl. XII 3. 23* 356 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. 168. Scion of chiefs and monarchs, where art thou? Fond hope of many nations, art thou dead? Could not the grave forget thee, and lay low Some less majestic, less beloved head? In the sad midnight, while thy heart still bled, The mother of a moment, o'er thy boy. Death hush'd that pang for ever: with thee fled The present happiness and promised joy Which iill'd the imperial isles so full it seem'd to cloy. 169. Peasants bring forth in safety. — Can it be. Oh thou that wert so happy, so adored! Those who weep not for kings shall weep for thee. And Freedom's heart, grown heavy, cease to hoard Her many griefs for One; for she had pour'd Her orisons for thee, and o'er thy head Beheld her Iris. — Thou, too, lonely lord. 168, 1. scion oder eion (eig. Pfropfreis) Sprofs. — chiefs. Prinzefs Charlottens Mutter Karoline war eine Tochter des Herzogs K. W. F. Ton Braunschweig; s. Ill 23, 7. Monarchs be- zieht sich auf den Vater, s. vorhin 167, 6. 2. fond, von der gutmutigen Einfalt, die sich leicht tauscht. - 5 f. midnight, d. h. night, II 70, 4. — the mother - - die du in kurzer Mutterfreude fiber den Geborenen dich hinbeugtest. 016 Verbindung bled o'er ■ - ist weniger ansprechend. 9. to cloy = to fill to loathing; die Freude fiillte Grofs-Bri- tannien so innig, dafs sie fast ubermafsig zu sein schien. 169, 1. peasants Bauerinnen. - 3f. who weep not--, Republikaner wie B., die es ihrer poli- tischen Gesinnung wegen bedenklich finden konnten fur ein Mitglied der Konigsfamilie Teilnahme zu auTsern. — Freedom's heart = Freedom, die republikanische Partei als Person. 4 f. (shall) cease to hoard for, wie forego for III 75, 6 und forsake for III 85, 3. Also: die Freibeit wird aufhoren ihre zahlreichen Kummernisse zu hegeu und sich dieser einen Knmmernis zuwenden. - 5f. pour'd her orisons, vgl. lat. preces fundere ,die Manner der Frelheit batten brunstig fur dich gebetet'. 6ff. Von 168, 1 an ist thou die Verstorbene, dann ihr Gemahl, 170, 1 f. wieder die Verstorbene II 11, 6. Letztere nebenher als 3. Person. - 7. Iris, 2, Bf., als "Wahrzeichen einer besseren (polit) Zu- kunft. Vgl. den Brief vom 3. Dez. 1817 (bei M. OCCII), in CANTO IV. 357 And desolate consoi't — vainly wert thou wed! The husband of a year! the father of the dead! 170. Of sackcloth was thy wedding garment made; Thy bridal's fruit is ashes: in the dust The fair-hair'd Daughter of the Isles is laid, The love of millions! How we did intrust Futurity to her! and, though it must Darken above our bones, yet fondly deem'd Our children should obey her child, and bless'd Her and her hoped-for seed, whose promise seem'd Like stars to shepherds' eyes: — 't was but a meteor beam'd. 171. Woe unto us, not her; for she sleeps well: The fickle reek of popular breath, the tongue Of hollow counsel, the false oracle, welohem B. bedauert, dafs ihre voraussichtliche Thronbesteigung durch ihren Tod unmoglich gemacht sei, und von den HofP nungen spricht, die sie (der liberalen Parte!) einflofste. 169, 9. of the dead, poet. Plural, 71, 5. Gemeint ist der tot zur Welt gekommene Sohn. 170, 1. of sackcloth, etwa: aus harenem Stoife. Jerem, 6, 26 daughter of my people, gird thee with sack cloth - - make thee mourning, as for an only son. — thy bridal's fruit deines brautlichen Festes Frucht (167, 9). ~ 5f. obwohl der (polit.) Horizont fiber uns, auch noch bei unserm Tode, unvermeidlicherweise finster bleibt. - 8. 'hoped-for seed' ist sachlich = promise, aber ersteres ist vom Standpunkt der Henschen, letzteres von dem der Gottheit ge- sagt; wir hoffen auf Kinder und Kindeskinder, der sie uns verheifst, ist Gott ,sie und ihre gehofften Nachkommen , die verheifsen schienen so zaiilreich wie die Sterne in des Hirten Augen sind'. Whose ist danaoh blofs auf seed (nicht auch auf her) zu beziehn. — stars. Hipparch bat die Sterne ge- zahlt und verzeichnet, dem nomadischen Hirten sind sie zalil- los; so dem Abraham, zu dem der Herr spracb: siehe gen Himmel und zahle die Sterne, kannst du sie zahlen? also soil dein Same werden. Genesis 15, 5. 9. a meteor (thai) beam'd es war nur ein aufleuchtendes Meteor. 124, 8. 171, 2. der unbestandige Hauch der aura popularis, das Umschlagen der Volksgunst in Hafs. — Statt 'of popular breath des Atems der Menge' genugte ,der Menge'. - 3 — 6. Das zweite Obel der Throne: die Ubelberatenheit durch sehlechte Minister, die das Volk zur Emporung treiben. 358 CHILDE HAROLD'S PILGRIMAGE. Which from the birth of monarchy hath rung Its knell in princely ears, 'till the o'erstnng Nations have arm'd in madness, the strange fate Which tumbles mightiest sovereigns, and hath flung Against their blind omnipotence a weight Within the opposing scale, which crushes soon or late, — 172. These might have been her destray; but no, Our hearts deny it: and so young, so fair. Good without effort, great without a foe; But now a bride and mother — and now theref How many ties did that stern moment tear! From thy Sire's to his humblest subject's breast Is llnk'd the electric chain of that despair. Whose shock was as an earthquake's, and opprest The land which loved thee so that none could love thee^best. 173. Lo, Nemi! navell'd in the woody hills So far, that the uprooting wind which tears 171, 4 f. rung - - ein schlimmes Lauten {knell Totenglocke) vor der Fursten Ohr haben erschallen lassen. — o'erstung (eig. uber- mafsig gestochen) gar zu tief verwundet. 6 ff. the strange fate - -, das dritte Obel der Throne, ein gewisser Unstem, welcher gerade fiber den grofsten Figuren der Ge- schichte schwebt und ihnen ein boses Ende brmgt. B. fiihrt in seiner N. Napoleon, Kaiser Karl V. u. a. m. an. 7 S. [the) mightiest sovereigns. — the opposing scale die andere Schale. Das Bild der Wagschale ist in crushes nicht auf- recht erhalten. 172, 1. these dies, diese Dinge, I 52, 5. 2 ff. Sprache des bewegten Herzens; kein warst du, auch tein bist du, 124, 2. - 9. niemand konnte dich am meisten lieben, denn es wurde dir von alien das gleiche Mafs der Liebe zugewendet. 173, 1 ff. Die Stanzen 173 f. geben einen Umblick vom mons Albanus (Monte Oavo) aus, s. N. Zuerst zeigt sich der kleine See von Nemi im S., weiter rechts ein grofserer See, der von Abano nach W., in weiterer Feme westlich und nordwest- lich die Kuste von Latium und die Tiber, noch weiter rechts Tuculum (Frascati), wo Ciceros Landgut war, s. N., am weitesten rechts endlich Tibur (Tivoli) nach N. 0. , wo das Landgut des Horaz war. — Nemi, Dorf bei Albano. B. redet CANTO IV. 339 The oak from his fotoidation, and which spills The ocean o'er its boundary, and bears Its foam against the skies, reluctant spares The oval mirror of thy glassy lake; And, calm as cherish'd hate, its surface wears A deep cold settled aspect nought can shake. All coil'd into itself and round, as sleeps the snake. 174. And near, Albano's scarce divided waves Shine from a sister valley; — and afar The Tiber winds, and the broad ocean laves The Latian coast where sprung the Epic war, "Arms and the man," whose re-ascending star Eose o'er an empire: — but beneath thy right Tully reposed from Rome; — and where yon bar Of girdling mountains intercepts the sight The Sabine farm was till'd, the weary bard's delight. 175. But I forget. — My Pilgrim's shrine is won. damit den See von Nemi an, der in einem Krater liegt wie cler nahe Albanersee (174, 1 2). Die rnnde Senkung Tfird mit naveU'd, einem neuen Worte, bezeichnet. (Delphi ist bei i den Alien der Nabel der Erde, der Nabel des Meeres eine Q{f/.^